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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1934
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- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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210, 8. September 1034. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn Buchhandel. gestellt vom maschinenschriftliche» Original mit aussührlichen hand schriftlichen Randbemerkungen Hindenburgs bis zur jüngst erschiene nen Volksausgabe. Dazwischen aber erscheinen die Erstausgabe des Werkes, eine Jubiläumsausgabe mit eigenhändiger Widmung Hin denburgs, ein Korrekturexemplar der ersten Auslage mit eigenhän digen Korrekturen Hindenburgs für eine weitere Auslage sowie ein Originalbrief Hindenburgs an seinen Verleger als Begleitschreiben zu diesen Korrekturen. — Kür die unmittelbare Wirkung dieser Selbstbiographie spricht die Reihe der ausgelegteu Übersetzungen dieses Werkes: Eine amerikanische Ausgabe in zwei Bänden erschien neben einer ägyptischen ebenso wie die dänische, englische, finnische, französische und schwedische Ausgabe bald nach der deutschen Ori ginalfassung. Diesem Werke Hindenburgs folgt die eigentliche Darstellung seines Lebens, die mit einer Auswahl aus der Fülle der allgemeinen Lebensbeschreibungen eingeleitet wird; von ihnen verdient vor allem das Werk seines Neffen Gert von Hindenburg hervorgehobcn zu werden. — Der Geschichte der Familie von Beneckendorff und Hin- benburg ist eine besondere Vitrine gewidmet. Ihr folgt die Dar stellung des Hindenburgschen Lebens in den Vorkriegsjahren, das natürlich verhältnismäßig kurz behandelt werden konnte. Mit dem Beginn des Weltkrieges aber begann der ruhmreiche Weg des großen Feldherrn: Nach den großen allgemeinen Welt kriegsgeschichten, in denen die Taten Hindenburgs in ihrer Gesamt heit gewürdigt werben, folge» so auch chronologisch geordnet die Werke über seine einzelnen ruhmreichen Taten und Erfolge. Ein Extrablatt verkündet Hindenburgs »großen Sieg über die Russen« bei Tannenberg und begleitet so die Berichte der Militärs v. Fran cois, Niemann, v. Stephani u. a. über dieses Ereignis. Tie Arbeiten über die Winterschlacht in den Masuren und die weiteren Kämpfe und Siege im Osten leiten in Verbindung mit Extrablättern über diese Ereignisse über zu Hindenburgs Wirken als Befehlshaber im Verwaltungsgebiet Ober-Ost und seine Tätigkeit als Chef des Gene ralstabes in der Obersten Heeresleitung. Hier finden sich die Doku mente über den Wechsel in der Obersten Heeresleitung, die »Urkunde» der Obersten Heeresleitung» von Lndendorff, die Darstellung v. Falkcnhayns über die Oberste Heeresleitung sowie vor allem die amtlichen, im Austrage des Reichsarchivs herausgegebenen Berichte über die Großschlachten, die unter Hindenburgs oberster Kriegs leitung geführt worden sind. Als Ergänzung dieser Gruppen dient eine Reihe von Karikaturen Hindenburgs aus amerikanischen Zeit schriften von 1914—16, die Hindenburg eigentlich immer als den großen Mann Deutschlands darstellen, ob sie ihn nun als »liooli ok Oermanz-» zeigen, auf den sich selbst der Kaiser stützt, oder aber als »Ike dlsn ok tüs Oerrnan llour«. Erschütternd sind darnach allerdings die Werke, die den Nieder bruch Deutschlands darstellen und damit gleichzeitig »Hindenburg in Untersuchung« vor dem Untersuchungsausschuß. Eine Zeit neue» Wirkens beginnt für Hindenburg erst mit der Reichspräsidcntenwahl ES. Mit ihr erhebt sich die letzte große Periode seines überreichen Lebens. Die Ausstellung zeigt aus dieser Zeit neben einer Reihe von Flug- und Wahlschriften vor allem die Darstellungen über das Wirken Hindenburgs als Reichspräsident und bringt gerade über dieses Wirken eine Reihe wertvollen Ma terials: So läßt eine Reihe von handschriftlichen Notizzetteln des Reichspräsidenten einen Blick in den Verwaltungsbereich des Präsi- dentenbllros tun; zwei gedruckte Tischorbnungen für die letzten offi ziellen Essen im Reichspräsidentenpalais zu Ehren der Reichsregie rung und des Diplomatischen Corps vermitteln ein Bild von den Nepräsentationspslichten des Staatsoberhauptes; die gedruckten Handexemplare mehrerer Reden aber, die für den Reichspräsidenten in besonders großen Lettern gesetzt wurden, geben ein unmittelbares Bild von dem persönlichen Leben des greisen Reichspräsidenten. Den Abschluß dieses schicksalvollen Lebens bildet Hindenburgs Wirken im neuerstandenen nationalsozialistischen Deutschland. Hier leuchtet in der Ausstellung der Buchtitel »Hindenburg und Hitler zur Führung vereint«, und im »Geist von Potsdam- zeigt sich »die Vermählung der alten Größe mit der jungen Kraft«. Im Ehrenbuch der Reichsmarine »Stolz weht die Flagge« sind die Bilder des greisen Generalfeldmarschalls und des Führers auss engste vereint, und Walter Bloems Aufsatz »Hindenburg und Hitler« unterstreicht diese enge Verbundenheit noch besonders deutlich. Bilder von dem letzten Zusammentressen Hindenburgs und Hitlers im Reichspräsi- bentenpalais und in Neudeck aber künden schon von dem nahen Ende des greisen Staatsoberhauptes, das in der Ausstellung selbst reprä sentiert wird durch das eben erschienene »Ehren- und Gedenkbuch sür das deutsche Volk.« Dieser chronologischen Darstellung des Hindenburgischen Lebens folgen die Urteile bedeutender Zeitgenossen über das Wirken Hinden burgs. Hier tauchen die Erinnerungen von Kaiser Wilhelm II., vom Kronprinzen Wilhelm, von Bethmann-Hollweg, Litzmann, Seeckt, Gallwitz, v. b. Goltz und Bernhardt, weiter von Marschall Fach, Lord Hatg und vielen anderen auf. — Ein besonderes Kapitel ist da bei dem Verhältnis Hindenburgs zu seinem Maler Professor Hugo Vogel gewidmet. Vogels Berk: »Als ich Hindenburg malte« wird umrahmt von einer Reihe von Originalbriesen Hindenburgs an Professor Vogel, aus denen als köstliche Charakterzüge Hindenburgs neben seiner Exaktheit und peinlichen Genauigkeit vor allem ein tiefempfundener Humor und das Gesllhl der persönlichen Verbun denheit mit seinen Bekannten sprechen. — In loser Folge schließen sich daran noch an: Hindenburgs Wirken im Urteil des Lexikons, sein Leben in Jugend-' und Schulschriften sowie als Motiv für die Dichtung. Neben dem sprichwörtlichen Aufsatzthema: »Welche echt deutsche» Eigenschaften zeigt Hindenburg?« erscheint hier eine Reihe von Hindenburg-Romanen, -Schauspielen und -Gedichten, unter denen außer Agnes Miegel und W. v. Scholz auch L. Ganghofer, Fr. K. Glnzkey, R. Herzog, Josef Winckler u. a. als Verfasser auf tauchen. Als Abschluß der Ausstellung ist ein Doppelstück der von der Deutschen Bücherei bearbeiteten Hindenburg-Bibliographie ausge stellt, die dem Herrn Reichspräsidenten zu seinem 88. Geburtstage überreicht worden ist, nebst einem Dankcsbries Hindenburgs für diese Arbeit an den Direktor der Deutschen Bücherei. — Diese Arbeit mit ihren mehr als 3Ü0V Titeln zeigt noch einmal anschaulich den Niederschlag des überreichen Lebens Hindenburgs im deutschen Schrifttum und dient somit als sicherer Beweis für die große Wir kung dieser Gestalt in ihrer Zeit. vr. Hans Cordes. Entscheidungen höherer Gerichte Berichtet und besprochen von Or. A. Elster sZuletzt Börsenblatt Nr. SS.) Kein Urheberrecht, aber Wettbewerbsbeschränkung. Vor kurzem hatte bas Reichsgericht den Nachdruck von Rund st! n k p r o g r a m m e n für erlaubt erklärt sEntsch. in RGZ. Bd. 140, S. 187 ff.), weil es mit Recht auch in dem Erstabdruck von Nund- funkprogrammen keine schlltzenswertc Geistcstätigkeit erblickte. Eine neuere Entsch. sRGZ. Bd. 143, S.412 ff.; ausführlicher wiedergegeben in Arch. f. llrh.R. Bd. 7, S. 288 ff.) hatte sich in gleicher Weise mit der SHutzwlirdigkeit von Buchhaltungsformnlaren zu be schäftigen und hat auch hier den Urheberrechtsschutz verneint, jedoch den Nachdruck und seinen Vertrieb aus besonderen Gründen, die sogleich noch betrachtet zu werden verblenen, als wettbewerblich un erlaubt verurteilt. Die u r h e b e r s ch u tz s äh i g ke i t dieser Formulare konnte — mit stärkeren Gründen als die Rundfunkprogramme — zweifelhaft sein, weil doch immerhin dieses Formular selber die erdachte und geschaffene Leistung ist, und cs sind, wie das Reichsgericht ausdrllck- 788 lich betont, »i» besonderen Fällen an Formularblättern oder Mustern ausnahmsweise die Merkmale von Schriftwerken gefunden worden«. Aber wenn das Reichsgericht den betreffenden Formularen den »eigen tümlichen geistigen Inhalt» und die »eigentümliche Formgestaltung« abspricht, so geht es auf einem Wege, dem die Zukunft gehört, vor wärts, um »Gebilde, deren Zweckbestimmung lediglich in der Wid mung zu geschäftlichem oder technischem Gebrauch besteht«, allmählich aus dem Urheberrechtsschutz herauszunehmen und diesen somit aus höherem Niveau zu halten. Indessen lag der Fall doch so, daß der Nachahmer sich's sehr leicht gemacht, also das fremde Arbeits erzeugnis sich mühelos angeeignet hatte, und in dem Gefühl, daß die Handlung rechtswidrig war, suchte das Reichsgericht nach einem Rechtsgrunde und fand diesen in der besonderen Art der wettbewerblichen Handlung. Obwohl das Reichsgericht — was sehr wichtig ist — grundsätzlich betont, daß bas »Eindringen in einen fremden Kundenkreis« nach
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