Umschlag zu 117, 23. Mai 1934. Mittwoch, dm 23. Mai 1934. werbekalen-er fürJuni 1934 Im Nachstehenden bringen wir einen Auszug aus der Broschüre des Geschäftsführers der Reichsschrifttumskammer Herrn Or. Günther Haupt „Was erwarten wir von der kommenden Dichtung?": In früheren Zeiten, freilich liegen sie schon lange zurück, waren die Buchhandlungen Nittelpunkte des geistigen Lebens einer Stadt, der kleinen wie der großen. Heute find sie es nur noch in den seltensten Zöllen, am häufigsten noch in den Universitätsstädten. Das hat viele Gründe, u. a. aber auch den, daß der Buchhändler mehr und mehr darauf verzichtet hat, sich ein eigenes Urteil zu bilden und, was noch wichtiger ist, dieses auch zu äußern. Wenn mir entgegengehalten wird, daß mancher Kunde es sich geradezu verbittet, wenn sich der Buchhändler ein Urteil über Bücher, die gewünscht werden, erlaubt, so ist dieses Argument noch nicht stichhaltig. Erstens kommt es sehr darauf an, wie dieses Urteil vor gebracht wird, zweitens aber muß sich eben auch der Kunde erst wieder daran gewöhnen, daß der Buchhändler als Sach walter des geistigen Gutes der Nation zu einem Urteil berechtigt, ja gezwungen ist. Man weiß nicht mehr, wie man Sie Schaufenster interessant machen soll. Man verlege einmal Sie Diskussion schon ins Schaufenster. Statt Ser Sauchbinür schreibe einmal Ser SuchhänSler sein Urteil auf einen Zettel zu Sem Such, wage er es einmal, Süchern Sücher öffentlich gegenüberzusteUen, hänge er einmal zwei stch völlig wiüersprechenöe Urteile über ein Such an Sie Scheibe unS sein eigenes öazu, — man wirü sehen, wie Siese Schaufenster anziehen. Man glaube nicht, Saß man flutoren unS Verleger für immer vergräme, wenn man eine abfprechenSe Meinung über ein Such kunS tut. Wir werden binnen kurzem an dieser Stelle die von einem Leipziger Buchhändler hergestellte Vorrichtung anzeigen, die den Aushang von Börsenblatt-Anzeigen, Besprechungen und dergleichen im Schaufenster erleichtert. Vorschläge für allgemeine und Sonderschaufenster: Sücher über Fliegen unS Lustschlffahrt (Zur Luftfahrt - Werbewoche vom 1. bis 8. Zuni 1YZ4- siehe Börsenblatt vom 17. Nai 1YZ4, Seite 441!) / IS Fahre Versailles (Oie Kriegsschuldfrage und -lüge, Weltkrieg und Zriedensschluß in ausländischer Beleuchtung, der Völkerbund, Deutsches Volkstum jenseits der Grenzen, Abrüstung, Luftschutz) / Kinüer- unS Fugenübücher (zum „Fest der Fügend") / FungSeutschlanS (von Hans Fischer bis Baldur von Schirach) / Funge -rutsche Dichtung / Dichter in -eutscher Lanüschast / Tierschutz Naturschutz / Spiel, Sang unS Lprik (s. Artikel im Börsen blatt Nr. 11Z und in „Das deutsche Wort")/ Magazine, Zeitschriften, Novellen, Kurzgeschichten, Rechenbücher für Sie Reife. Gedenktage im Juni 19Z4 11. Richard Strauß 70. Geburtstag ly. Ludwig Richter 50.Todestag ly. Prof. Or. Heinrich Sohnreg 75. Geburtstag 21. Versenkung der in der Bucht von Scapa Flow internierten deutschen Kriegsschiffe durch deren Besatzungen 15. Gedenktag 28. Unterzeichnung des Versailler Vertrages 15. Gedenktag Ein Schaufensterphoto können wir auch diesmal nicht veröffentlichen, bitten aber weiterhin um Zusendung von geeig neten Aufnahmen wirksamer, überdurchschnittlicher Schaufenster. Der Abdruck wird mit RN 10.— honoriert. Hchenkr euren Kindern Met)er Nr. Z der Nummer genügt, verlangen Sie, bitte auch den Matern-Auswahlbogen. Werbcftelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. (H In der morgigen Nummer der Börsenblattes veröffentlichen wir eine Reihe Nusterschaufenster, an die wir eine Aussprache anknüpfen wollen. Wir bitten um rege Beteiligung. Werbestelle