Meta Scheele Die Sendung des Rembrandt Harmenszoon van Rijn 309 Seiten mit 8 Tiefdrucktafeln. Geheftet 4.38. Leinen 6.38 H/tkte He/itembsr VLK mcgILK rirlLviricll ORIL8L: Wirklich ein schönes und einfaches Buch, ganz schlicht und deutlich und dichterisch eindringlich. DL« LlMSISISrOKILLK ScmrLVL«: Das Buch lesen, bedeutet: an sich selbst den Weg zu Armut und Vollkommenheit erfahren. Über alles persönliche Schicksal ist Rembrandts Leben in das Zeitlose gehoben und kündet von der Tragödie, die sich immer wieder abspielt zwischen Kunst und Religion. Jede der Tatsachen ist zum Sinnbild erhoben, und die Nüchternheit ist nichts als die Ungeschminktheit des Berichtes über das Leben. Rembrandts letztes Wort ist das „Ja" zu seinem Schicksal. Rembrandt ist in steigendem Maße nicht nur als der vielleicht größte Künstler des Abendlandes entdeckt worden, er wurde auch erkannt als der seelenstärkste Bildner unserer Zeit, der einmalige Eroberer aller Welten der Finsternis und des Lichtes, der Künder einer germanischen Sendung. Mit diesem Mann, seiner Kraft und seinem Werk muß heute ringen, wer ihm in Freude oder Leid begegnet. - Aus der neuen Dichtung blickt hundertfältig das Gesicht Rembrandts, irgendwie häßlich, doch immer zugleich machtvoll und berauscht, ein Gesicht, in das die Schauer der Einsamkeit und des Genießens, der Schöpfung und des Sich-Opferns ihre tiefen Runen graben. — Und hinter dem vom Schicksal gezeichneten Antlitz taucht das ganze bunte, wunderlich enge, aber auch weite und lebenstolle Holland auf, mit seinem Glanz und seiner Verworfenheit, seinen Palästen und Spelunken, seiner Geldgier und gottsucherischen Inbrunst; es steht das rechnende Händler- und Krämertum wider den Soldatengeist der Oranier, die den Gedanken der Einigkeit, der Größe und Freiheit für ihr Volk gedacht haben. — Rembrandts Leben trägt die Zeichen der Zeit an seiner Stirne, zugleich aber krönt cs auch die Erkenntnis, daß der Macht des Besitzes die Macht der Armut entgegenzustellen sei und alle äußeren Niederlagen der Sieg des inneren Menschen überdauere. . , <D UISI u u 1 ? 2 1 6 471»