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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1920
- Strukturtyp
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- 1920-10-21
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1920
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- Deutsch
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-ß 237, 21. Oklober 1920. Redaktioneller Teil. «Sck-nil-» I. d, «N»n. «u«»-nb-r Auch ein Zeichen der Zeit. — Bei dm im Deutschen Buch gewerbehause in Leipzig untergebrachten Technischen Sammlun gen des Deutschen Buchgewerbevercins, in denen ans breitester Grund lage der Werdegang der buchgewerblichen Techniken gezeigt ist, sind jetzt verschiedentlich Diebstähle vorgekommen. So ist u. a. vor kurzem ein wertvolles Mikroskop aus der Abteilung »Papierprüfung ans einer verschlossenen Glasvitrine entwendet worden. Der Vor stand des Deutschen Buchgewerbevereins hat sich infolgedessen veran laßt gesehen, folgenden Anschlag an den Saaltüren anbringen zu las sen: »Infolge sortgesetzter Diebstähle ist die Besichtigung der Tech nischen Sammlungen nur noch in Begleitung eines Aussetzers gestattet. Meldungen zur Besichtigung im Hausmeisterzimmer». Neue Dividenden von Papierfabriken. — Der Aussichtsrat der Thode'sch« Papierfabrik, Akt.-Ges-, in Hainsberg hat beschlossen, der Mitte November einzuberusendeu Generalversamm lung eine Dividende von 10 Prozent st. V. 7 Prozent auf Stammaktien, 5 Prozent aus Vorzugsaktien, 4 Prozent auf Gewinnanteilscheine) so wie einen Bonus von 10 <0> Prozent vorzuschlagen. Außerdem wird eine Kapitalserhöhung von 1,8 auf 8,5 Will, beantragt werden, wo bei die jungen Aktien, vorbehaltlich der noch einzuholendcn staatlichen Genehmigung, zum Kurse von 120 Prozent auszugeben vorgesehen sind. — Der Aussichtsrat der Schlesischen Cellulose- und Pa pier-Fabriken, A.-G., in Cunnersdorf schlägt die Ver teilung einer Dividende von LS si. V. 15) Prozent vor. Außerdem wird die Erhöhung des Aktienkapitals um 4 auf 8 Mill. Mark be antragt. Die neuen Aktien sind ab 1. Juli 1821 dividendenbercchtigt und sollen den alten Aktionären im Verhältnis von 1 zu 1 zu 117 Pro- zent angeboten werden. — Die Papierfabrik Reisholz in Düsseldorf-Reisholz wird voraussichtlich eine Dividende von 18 <i. V. 11) Prozent zahlen. — Der Kabrikationsgcwinn der C h e n, - Nitz er Papierfabrik zu Einsiedel bei Chemnitz be trug im abgelaufenen Geschäftsjahr laut Rechenschaftsbericht 2 140 850 (414 424) Dieser Betrag erhöht sich unter Hin zurechnung des Vortrages, des Kursgewinnes an Auslandgeschäf- ten uni eines kleinen Zinsenbetrages auf 2 878 438 (K70 242) ./(. Die allgemeinen Unkosten usw. erforderten diesmal 785 808 (238 320) .7k und die Abschreibungen 86 838 (78 327) ^k. Aus dem verfügbaren Reingewinn von 1487 182 <288 588) -7k soll eine Dividende von wieder 12 Prozent verteilt werden. Beiter werden aus dem Reingewinn u. a. 500 000 für notwendige Ausbesserungen an Gebäuden usw. zurück gestellt und 228 883 (132 424) ^ auf neue Rechnung vorgetragcn. Weiter wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, das Grundkapital um 1500 000 ^k aus 3 800 000 zu erhöhen. Personalua-rlchien. Gestorben: am 5. Oktober in London der Verlagsbuchhändler Herr Wil - liam Heinemann im Alter von 57 Jahren, Diese Trauerbotschaft, die uns aus London erst jetzt zuging, wird auch im deutschen Buchhandel Anteilnahme erwecken, denn der Ver storben« war bei uns wenigstens allen denen eine wohlbe kannte Persönlichkeit, die früher an den Internationalen Ver- legerkongressen teilgenommcn haben, die Herr Heinemann, der seit ungefähr 20 Jahren der Vertreter Englands in dem Exekutivkomitee des Internationalen Verlegerkongresses war, regelmäßig zu besuchen pflegte. Herr Heinemann hat die von ihm am 1. Januar 1898 ge gründete Verlagsbuchhandlung mit großem Geschick uni regem Ge schäftseifer zu ganz hervorragender Bedeutung gebracht. Ist sein Ver lag auch jung im Verhältnis zu anderen berühmte» alten Londoner Berlagshäusern, so ist doch seine Firma längst durch ihre großartigen Erfolge weltbekannt geworden. Diese sind hauptsächlich auf die gediegene Sachkenntnis zurllckzufllhren, die der Verstorbene in vielen Wissensgebieten besaß, und die ihn zu einem eigenen Urteile über die ihm angetragenen Manuskripte befähigte. Dabei hatte er stets eine gute Witterung sllr kommende Männer und aufstrebende Richtungen i» allen Gebieten der Literatur, selbst wenn er einmal in dem Spezial gebiet weniger bewandert war. In allen buchhändlerischen Zweigen durch eine gute Lehre in der Firma Trübner vorbereitet und unter stützt durch reiches Wissen und persönliche Veranlagung gelang cs ihm, sich sehr schnell eine hervorragende Stellung im englischen Ver lagsbuchhandel zu erwerben, und sein wohlbekanntes Verlagssignet: die Windmühle, auf den Titelblättern erfreute sich bald verdienten Ansehens und ebnete seinen Verlagswerken den Weg in die Welt. Schon bei Trübner konnte er reiche Erfahrungen im Exportbuchhan- bel sammeln, was ihm eine besondere Befähigung für Anslandge- schäste gab, denen er sich auch mit großem Erfolg widmete. Bei der vollständigen Beherrschung aller Zweige des Verlagsbnchhandels war sein« Mitarbeit im englischen Vcrlegervcrein unschätzbar, und das Vertrauen seiner Berussgenossen hat ihn auch von 1808 bis 1811 ans den Posten des Vereinspräsidenten berufen. Es bleibt noch zu erwähnen, daß Herr Heinemann auch einen großen Bekanntenkreis unter den Schriftstellern und Künstler» hatte, der weit über die hin- ansging, deren Werke er im Vertag hatte. Zu vielen seiner Autoren ist er in ein treues freundschaftliches Verhältnis getreten, denn die Schriftsteller fühlten sich bei ihm geborgen und kamen ihm mit vol lem Vertrauen in jeder Beziehung entgegen. Wie wir hören, wird sein Geschäststeilhaber, Herr Pawüng, mit Hilfe des seit 20 Jahren in der Firma tätigen Geschäftsführers, Herrn C. A. Bang, das Ge schäft wcitersühren. Cäsar Maischten 4. — In Gundelsheim, in seiner schwäbischen Hei mat, verschied am 18. Oktober im 57. Lebensjahre der bekannte Dich ter Or. Cäsar Klaischlen. Er hatte sich zunächst dem Buchhandel gewid met, ging dann mit 28 Jahren nach Berlin, um an der Universität Ger manistik, Kunstgeschichte und soziale Wissenschaften zu studieren, und verkehrte hier in einem Kreise junger Literaten, Stürmer und Dränger, die de» Boden sllr eine neue dichterische Anschauung zu be reiten suchten. Nach weiteren Studie» in Heidelberg, Leipzig, Krei- burg i. Br., die er mit der Erwerbung des philosophischen Doktor hutes abschloß, ließ er sich in Berlin als freier Schriftsteller nieder. Hier schuf er die Knnstzeilschrist »Pan», deren Leitung er von 1885 bis 1800 innehatte, jene glänzende Zeitschrift, die an der Erweckung und Verbreitung »euer Strömungen in Dichtung, Malerei und Kunst gewerbe so hervorragenden Anteil hatte, und deren in jeder Hinsicht mustergültige Ausstattung dem Buchhandel noch in guter Erinnerung ist. Vor ungefähr 14 Tagen war Flaischlcn plötzlich erkrankt und hatte sich in das Sanatorium Gundelsheim begeben; dort ist er einem Ge hirnschlag erlegen. Der nervöse Zusammenbruch, dem er zum Opfer siel, war eine Folge des schweren Kampfes, den er um seine ökonomische Existenz wie um seine dichterische Geltung jahrzehntelang zu führen hatte. Seine Beisetzung fand in Stuttgart statt; er ruhe sanft in heimischer Erde! Äine Schriften find folgende: »Nachtschatten», Gedichte (1884); »Gras Lothar», dramatische Dichtung (1888); »O. H. von Gcm- mingen» (1880); »Toni Stürmer», Schauspiel (1891); »Vom Hasel- nußroi'», Gedichte (1892); »Martin Lehnhardt», Schauspiel (1894; 2. Ausl. 1910); »Im Schloß der Zeit» (1894); »O. E. Hartleben- (1895); »Professor Hardtmut und Flügelmüde- (1897; 2. Ausl. 1913); »Von Alltag und Sonne», Gedichte in Prosa (1888; 160. Ausl. 1920); »Aus den Lehr- und Wanderjahren des Lebens», Gedichte (1899; 42. Ausl. 1820); »Jost Seyfried», Roman, sein bedeutendstes Werk (1805 ; 77. Ausl. 1920); »Neujahrsbuch», Spruchgedichte (1808 ; 48. Ausl. 1820); »Zwischenklänge- <1808; 12. Ausl. 1918); »Gedcnkbuch», ein Ka lender mit Leitworten (1814); »Kops-oben-auf», Kriegsgedichte <1915; 4. Ausl. 1916); »Heimat und Welt» (1916). Er gab ferner heraus: Hausss Werke (1881); »Neuland», Sammelband moderner Prosa (1894); Schick, Böcklintagcbuch <1800 ; 2. Ausl. 1802). Sprechsaal. ,Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen d«, Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.^ Festland-Verlag (Inhaber Albert Psetsfcr) in München. (Vgl. Bbl. Nr. 145 u. 223.) Zum Kapitel »Festland-Verlag» möchten wir Lurch Bekanntgabe folgender Tatsachen beisteuern: Schon vor vielen Jahren hat Albert Pseisfer, als er noch in Bonn lebte, Bestellungen an uns gelangen lassen. Tie ersten Sen dungen auf Grund dieser Austräge, meist in kleinerem Umsang, wur den von ihm prompt begliche». Als dann eine größere Lieferung er folgte, versagte die Zahlungswilligkeit; Mahnungen blieben erfolg los, auch als ihm mit der Klage gedroht wurde; Pseisfer verschanzte sich hinter Geisteskrankheit, sobaß wir uns veranlaßt sahen, die Sache verloren zu geben. Im Jahre 1318 wurde von Ps. in gleicher Weise manövriert. Seine Briefe und Karten trugen die wohlklingende Überschrift »Biblio thek Albert Pseisfer». Anfangs blieb er zurückhaltend und bezahlte auch die Rechnungen. Dann kam eine Massenbestellung, die uns Vor sicht auferlegte. Aus das Ersuchen, den Betrag der Rechnung vorher cinzusenden, wurde nicht geantwortet. Plötzlich solgtcn Aufträge vom Festland-Verlag, aus dessen Bcstcllkarten ein Inhaber nicht erkenntlich war. Da «in Verlag als Auftraggeber austrat, wenn wir ihn im Adreßbuch auch nicht fanden, zögerten wir nicht, die Bestellung zu er ledigen. Zahlungen sind nie erfolgt. Aus Mahnungen wurde regel mäßig geantwortet, daß der Inhaber aus Reisen sei, nächste Woche 1255
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