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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-10-21
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1920
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- Deutsch
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»»rs-ndtaud. »Ucha. »-chh-udkt. Redaktioneller Teil. X- 237, 21. Oktober 1920. anstalter hervortreten und so auf die vornehmste Weise für sich Reklame machen, die bei geschickter Handhabung, und namentlich wenn man zuerst bis zur Einführung nicht allzu sparsam mit der Propaganda ist, später noch gut« Nebeneinnahmen abwirft. Ich meine hier die Veranstaltung eigener Literatur- und Kunst abende im Winter. Diese müssen natürlich unter der Firma der betreffenden Buchhandlung bekanntgemacht werden, wie dies einzelne Verleger in Großstädten bei Autorenabenden taten und stets wiederholen. Nur dürfen solche Veranstaltungen nicht ein seitig werden. Angenommen, man gibt ein Abonnement für sechs Winterabende heraus, von denen der Dezember nur mit den ersten acht Tagen in Frage kommt, wenn man den gepachteten Saal voll besetzt haben will, so empfiehlt sich etwa folgende Reihenfolge: 1. Ein Dichter lieft eigene Werke; 2. Musikalischer Abend, zu dem man vielleicht einen Violinisten und eine Sän gerin oder einen Pianisten, oder eine Kammcrmusikvereinigung ver pflichtet; 3. Ein guter Redner spricht über Dürer, Raffael, Wilhelm Busch, mit Lichtbildern, oder über «in Werk Wagners, Beethovens, mit Erläuterungen am Klavier. Auch mit allge meineren Themen habe ich durchweg überfüllte Säle erzielt: Musik- und Lebensfreude. — Einfluß der Musik auf das Ge mütsleben. — Warum so wenige vorwärtskommen? (Lebens diplomatie); — 4. Deutscher Humor. Für diesen Abend ge winnt man einen guten Rezitator; 5. Eine Dichter-Gedächtnis feier; 6. Biedermeier-Abend oder »Renaissance und Mittel- alter». Ähnliche Kunstmittage hat das Staatsschauspielhaus und seit Jahren als Morgenfeiern das Düsseldorfer Schauspiel haus mit bestem Erfolge veranstaltet. Um einen Stamm zu haben, legt man Abonnementslisten auf, gibt evtl. Hochschulen, mit denen man in besonders reger Verbindung steht, Vergünstigungen, dann hat man bereits Sum men, mit denen sich im voraus rechnen läßt. Künstlcradressen finden sich in den Jahrbüchern konzertierender Künstler, der ver schiedenen Volksbildungsvereinigungen, z. B. »Gesellschaft für Volksbildung, Berlin». Viele schließen auch nur durch bestimmte Agenturen ab. So mancher Künstler getraut sich nicht, das Risiko zu übernehmen, in einer kleineren oder mittleren Stadt, die keine Konzertagentur hat und deren Säle ihm nicht bekannt sind, auf zutreten, obwohl ihn seine Tournee daran vorüberführt, er also kaum größere Reiseunkostcn hätte, und er ergreift nur zu gern die Gelegenheit, gegen ein mäßigeres Honorar oder auf Teilung dort zu wirken, wenn er weiß, daß eine bessere Buchhandlung die Veranstaltung vorbereitet und durch ihren Namen ein größeres Puolikum gewinnt. Ich spreche hier aus eigener Er fahrung auf Grund wiederholter Vortragsreisen durch Deutsch land und die Schweiz. Gerade der Buchhändler hat wie kaum jemand die Kreise an der Hand, die dafür in Frage kommen; bei geschickter Reklame durch Aushang von Plakaten, Anzeigen und wiederholte Presse notizen wird er kaum ein Fiasko erleben. Allerdings darf man sich nicht rmr auf schriftliche Empfehlungen künstlerischer Kräfte verlassen. Kennt man sie selbst nicht, dann gibt Wohl der ein« oder der andere Großstadtkollege gern Auskunft; denn fällt man einmal, und besonders zuerst, herein, dann ist der Erfolg aller folgenden Abende in Frage gestellt, und eine Enttäuschung beim Publikum stellt keine Reklame für den Veranstalter dar. Auch ist es notwendig, daß man sich mit den Vereinsvorständen usw. in Verbindung setzt, um in beiderseitigem Interesse zu vermeiden, daß die Abende mit Vergnügungen und anderen Unternehmungen zusammenfallen. Gewinnt man für einen Dichterabend viel leicht noch eine bekannte Persönlichkeit der Stadt als einführen den Redner, die großen Anhang in der Gesellschaft hat, z. B. einen Gymnasialdirektor usw., so ist das für den Besuch von Vorteil, vorausgesetzt, daß der Herr nicht stundenlang doziert. Mancher Kollege wird das, namentlich wenn es sich um den Lieblingsdichter handelt, kürzer, besser und mit gleichem Erfolge machen. Also keine falsche Bescheidenheit! Viele Leute, die man sonst nicht sieht, kaufen im Laden die Karten vorher; man gewöhnt sie allmählich an das Geschäft. Selbstverständlich richtet man vor- und nachher die Auslage entsprechend ein. Kleine vornehme Drucksachen — Einladung! ILiS zur Kunstausstellung usw. — legt man auf den Plätzen im Saal aus oder läßt sie beim Ausgang verteilen. Unter Umständen richtet man auch eine Bücherauslage zur Beachtung in der Pause in einem Vorraum des Saales oder in der Nähe des Aus ganges ein. Gewiß macht die Veranstaltung solcher Abende Arbeit und erfordert eine gewisse Routine, die man sich aber sehr bald an eignet. Berücksichtigt man jedoch, daß sie meist einen guten Verdienst abwerfen, vor allem aber die Firma immer wieder in Erinnerung bringen, so dürften sie eine Reklamegelegenheit dar stellen, wie sie zweckmäßiger und vornehmer für den Buchhändler kaum in Frage kommt. Der Winter steht vor der Tür und da mit der gegebene Zeitpunkt für die Inangriffnahme der Vor arbeiten. Das deutsche Buch. Katalog der Sonder-Ausstellung während der Herbstmesse Oktober 1920 im Viktoria- Meßhaus Frankfurt a. M. Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel. Lex.-8°. XVIII u. 355 Seilen mit 1 Ausstellungsplan und 2 Tafeln. Verlag der Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel, Leipzig. Gerade rechtzeitig zur Eröffnung der Franlsurter Buch-Ausstellung ist der längst geplante und vorbereitete erste Katalog der Deutschen Ge sellschaft sür Auslandsbuchhandel erschienen. Das zeitliche Zusammen treffen seiner Fertigstellung mit der Ausstellung »Das deutsche Buch« hat der Gesellschaft sür Auslandsbuchhandel Anlaß dazu gegeben, den Katalog über d-n Rahmen des ursprünglich geplanten reinen Bücherverzeichnisses hinaus, das besonders sür das Ausland bestimmt war, zu einem sestbch ausgcstatleten Messe-Katalog auszugestalten. Auf dem schmucken, von der Firma Meißner L Buch in Leipzig nach einem Entwurf von Otto Länge-Dresden ausgeführlen, schwarz- weiß-blau umränderten äußeren Gewände prangt das Wahrzeichen der Frankfurter Buchau-stellung, das geflügelte Buch. Ein kurzes Vorwort, das in knappen Zügen vom Wesen, dem Zweck und dem Ziele der Aus stellung »Das deutsche Buch« handelt, leitet den reichhaltigen Katalog und Ausstellungsführer ein. Ihm folgt eine namentliche Aufstellung der ehrenamtlichen Ausschüsse der Ausstellung, denen vor allen das gute Gelingen dieses ersten, bedeutungsvollen Versuches zu danken war. Es ist eine recht stattliche Zahl, darunter recht wohlklingende Namen, die hier genannt werden. Die folgenden Seiten mit dem Programm der im Zusammenhang mit der Ausstellung veranstalteten Erörterungen und Versammlungen wissenschaftlicher, bibliographischer und fachmänni scher Vereinigungen zeigen, wie sehr es der geistige Urheber der Frankfurter Buchmesse, Direktor Heinrich Pfeiffer von der Deut schen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel, verstanden hat, dem von ihm angeregten Konferenzgedanken Geltung zu verschaffen. Als Führer durch die zahlreichen Räume der umfangreichen Ausstellung diente der in dem Katalog enthaltene »Rundgang«, der in knappen Zügen ein Gesamtbild entwickelt von der ganzen Buchichau mit ihren vielen Sondergruppen und Aufschluß über allerlei Wissenswertes erteilt. Das ca. 180 Namen umfassende Verzeichnis der ausstellenden Verleger erleichterte dem Be lucher das Aufsuchen bestimmter Firmen. Ein ziemlich genauer Aus stellungsplan war als Wegweiser besonders wertvoll. vr. Julius Zeitler beschließt den textlichen Teil des Katalogs mit einer Auswahl von Bussprüchen und Urteilen berühmter Männer des In- und Auslandes über das Buch, die er unter dem Titel »Das Lob des Buches« zu einem hübschen Kranze geflochten hat. Die im Hauptteil des Katalogs enthaltenen, sehr Zahlreichen und größtenteils geschmack- und wirkungsvollen Anzeigen geben dasselbe glän zende Bild von dein trotz allen Nöten der Zeit guten Stande des deutschen Buchwesens wie die Ausstellung selbst. Ein alphabetisches Register erhöht den Gebrauchswert des Katalogs ganz bedeutend. Das 28 Seiten des Katalogs umfassende und in 28 Abteilungen mit einem Anhang über Spielwaren eingeteilte Verzeichnis der durch die Firma Koehler L Volckmar A.-G., Leipzig, ausgestellten Lehrmittel legt Zeug nis ab von der außerordentlichen Reichhaltigkeit dieser Sonderausstellung. Die gute äußere Ausmachung, der saubere, durch die Firma Poeschel L Trepte in Leipzig aus gutem weißen Papier besorgte Druck und der sehr reichhaltige Inhalt des Katalogs machten ihn nicht allein als Führer sür die Ausstellung, sondern — und das hauptsächlich — als vorzügliches Werbebuch für das Ausland sehr wertvoll. Dem Fachmann wird er eine willkommene Bereicherung seiner Fachbibliothek sein, wie er dem Bücherkäufer ein wertvoller Ratgeber für seine Bücherauswahl sein wird, Stefan Wangart (Frantsurt a. M.s.
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