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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1934
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
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Xo 224, 25. September 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. Ihrem Vorsteher erwählen zu können. Über bestimmte Namen kann ich Ihnen aber heute nichts sagen. Um das tun zu können, müssen Sie mir Gelegenheit geben, Sie näher kennenzulernen, wie auch ich es meinen Mit arbeitern gestatten werde, daß sie von ihren Ämtern zurücktreten, wenn sie glauben, meine Handlungsweise nicht mitmachen zu können. Was die Verantwortung betrifft, so dürfen Sie versichert sein, daß ich weiß, was ich meinem Innern gegenüber decken kann. Meine bisherige Praxis als Vorsitzender eines Kreisvereins will ich hier nicht anführen. Sie war im Rahmen dessen, was ich künftighin zu erledigen und zu verantworten habe, mehr als gering. Ich werde aber meine Arbeit im Börsenverein bzw. im Reichsbund genau so gewissenhaft er füllen, wie ich sie im Bayerischen Buchhändlerverein glaube erfüllt zu haben. Ich werde bemüht sein, dafür zu sorgen, daß ehrenamtliche Mitarbeiter ihr Amt auch wirklich nur als eine Ehre auffassen und sich keinerlei Auf wendungen geben lassen, die sie nicht wirklich gehabt haben. In der Verwaltung soll absolute Sauberkeit herr schen, angefangen vom Generaldirektor bis hinunter zum letzten Hausdiener. Es dürfte kein Zufall sein, daß ich in einem Betrieb aufgewachsen bin, von dem der Lenker unseres heutigen deutschen Schicksals schon vor Jahren sagte, daß er vorbildlich geführt ist. Die Verwaltung des Börsenvereins bzw. des Bundes soll auch in kommender Zeit als das gelten, was sie sein soll: die vorbildliche Zentrale des deutschen Buchhandelslebens. Wenn die Gefolgschaft des deutschen Buchhandels sehr bald die Beobachtung machen wird, daß in Punkto Ordentlichkeit in der Führung nichts zu tadeln ist, so glaube ich, daß man mir auch in bezug auf die Vertretung des Börsenvereins nach außen Vertrauen schenkt. Ich werde zwar nicht in vielen kleinen Sitzungen als Expo nent heraustreten. Erstens habe ich dazu, weil ich selbst inmitten des Berufslebens stehe, nicht die Zeit, und zweitens siehe ich auf dem Standpunkt, daß man durch Kleinigkeiten nicht das Große aus dem Auge verlieren darf, das uns letzten Endes Richtung und Ziel sein soll. In großen entscheidenden Dingen aber werden Sie mich auf dem Plan finden, und Sie dürfen versichert sein, daß ich dann für einmal als richtig erkannte Ange legenheiten voll und ganz eintrete. Daß ich keine wirtschaftlichen Exkursionen in das Reich der Phantasie machen werde, dürfen Sie mir ebenfalls glauben. Ich werde mir die Herren, die zu meiner Beratung stehen, gründlich aussuchen und mir von ihnen, die durchwegs in ihren Fachzweigen erfahren sein werden, auch die richtige Aus kunft geben lassen. Sollte wider Erwarten einmal wirklich ein Fehler Vorkommen, so werde ich auch den Mut finden, ihn einzugesiehen. Ich werde aber auch den Mut finden, ihn abzuändern, um jegliches Unheil nach Mög lichkeit zu verhindern. Sie werden aber sehen, daß wenigstens etwas geschieht und ich nicht untätig die Hände in den Schoß lege. Da ich jedoch aus einem immerhin in Deutschland führenden Verlag komme, glaube ich, die notwendige Erfahrung zu besitzen, um zu wissen, ob man es sich leisten kann, wirtschaftliche Anordnungen an den Gesamtbund zu erlassen, die eventuell für einzelne von großem Nachteil sein können. Ich glaube, daß mir meine Praxis in genügender Weise zu Hilfe kommen wird. Das ^ und 0 des Buchhandels liegt in seiner Verkehrs- und Verkaufsordnung. Ich werde versuchen, schon in Kürze eine für alle im Börsenverein zusammengeschlossenen Fachverbände verbindliche Verkehrs- und Verkaufsordnung zu erlassen, damit es aufhört, daß ein Verleger seinen Kunden bald mit 20, bald mit zo oder bald mit über 6o°/o Rabatt beliefert. Wer im heutigen Deutschland das Recht besitzt, in einer Kultur kammer vertreten zu sein, muß es sich gefallen lassen, daß ihm seitens seines Fachverbandes auf die Finger ge klopft wird, wenn er Machenschaften treibt, die unfair sind. Das Buchhändler-Adreßbuch soll uns künftighin nur noch jene Vollbuchhandlungen nennen, die wir als würdig erachten, das deutsche Geistesgut zu vertreiben. Wer das Schrifttum lediglich als Mittel zum Zweck verkauft, und zwar dergestalt, daß er es wie in einem Kon sumverein neben alle übrigen Artikel des täglichen Lebens hinsiellt, ist kein Buchhändler und muß sich damit begnügen, daß er, wenn er schon beliefert werden darf, nur mit einem solchen Nachlaß Bücher erhält, der we sentlich unter dem des normalen Buchhändlerrabattes liegt. Wir müssen den Buchhändler, der das Buch als ein Kulturinstrument betrachtet und es auch dementsprechend behandelt, für sein Eintreten belohnen und so weit als möglich fördern. Wenn ich von einer endgültigen Regelung des Rabattsysiems spreche, so deshalb, um zu beweisen, daß wir im Börsenverein selbst Manns genug sind, unsere eigenen Angelegenheiten selbst zu ordnen. Wir wollen innerhalb des Börsenvereins alle vorhandenen, Klärung bedürfenden Fragen selbst regeln. Die Selbständigkeit ist den Fachverbänden nicht umsonst gegeben worden, und wir dürfen uns dieses Vorrecht nicht dadurch verscherzen, daß wir wegen Kleinigkeiten den Entscheid der Reichsschrifttumskammer anrufen. In allen jenen Fällen aber, die gesetzlich verankert sein sollen und hinter denen der Machtspruch des nationalsozialistischen Reiches stehen soll, werden wir uns vertrauensvoll mit der Reichsschrifttumskammer und bei Bedarf auch mit den anderen Kammern in Verbindung setzen und hoffen, daß, soweit unsere Wünsche berechtigt sind, diese auch erfüllt 836
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