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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1934
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Fertige Bücher. Börl-Nblatl s. d.DSchn.Buch-and-I. S82S 286, 8. Dezember 1934. Ein Diplomat sieht die Geschichte vr.Iohann von Leers in der „Deutschen Zeitung" über Gtieve: Geschichte des deutschen Volkes wir haben die deutsche Geschichte vielfach gesehen, und das ist die große Errungenschaft unserer Zeit, zuerst als Rasscngeschichte. wir haben sie zurückverlegt in ihren Anfängen in die Geschichte der nor- dischen Rasse, haben sie angefangen bei der Darstellung des frühnordischen Bauerntums, ringen gewisser- maßen darum, den inneren, rassehaften Sinn der Geschichte unseres Volkes zu finden, wir dürfen aber dabei nicht vergessen, daß es noch einen anderen Abschnitt in der Gesamtbetrachrung der Geschichte unseres Volkes gibt, den wir einmal einheitlich sehen müssen — den Rampf um die deutsche Staatlichkeit, dieses wahrhaft verzweifelte Ringen, unserem Volke ein staatliches Dach über dem Haupte zu geben, das alle seine Glieder zu Schutz und Abwehr zusammcnfassen kann. Diesen Abschnitt der deutschen Geschichte einmal in einheitlicher Form gesehen zu haben und zusammen- gefaßt zu haben, ist das Verdienst eines der feingeistigstcn Diplomaten, über die das neue Deutschland verfügt. Friedrich Grieve in seiner „Geschichte des deutschen Volkes" München und Berlin IYZ4, Verlag von R. VIdenbourg, geb. ö.5s RM.) versucht, diesen Durchblick zu geben. Bewußt tritt vor dem Rampf um des Reiches Einheit und Staatlichkeit alles andere zurück. Das Buch ist weder Rulturgcschichte noch Rassegeschichte — sondern Staatsgeschichte, das Werk einesDiplomaten undstaatsmännischenRopfes. Aber welch ein Werk! Mit welcher Rlarheit und logisch überzeugenden Darstellung wird die Entwicklungs- gcschichte unseres Volkes von der Emprcssung in die universalistische Reichsidee über die vleugründung eines wirklichen deutschen Reiches durch Heinrich den Vogelsteller entwickelt. Die Auseinandersetzung zwischen der Aufgabe des deutschen Rönigs und der würde des römischen Aaiscrtums, zwischen der Not wendigkeit der Zusammenfassung des Reiches und den auseinanderstrebenden Rräften des Lehnssraarcs Witt niit überwältigender Rlarheit hervor. Raum ein Rapitel liest sich so spannend, wie der erschütternde Rampf erst der Salierkaiscr und dann der Hohenstaufen mir dem Nessusgewande der universalistischen Idee des christlichen Abendlandes, mit der doch zugleich auch wieder die deutsche Vorherrschaft im mittel alterlichen Europa verbunden war. Die besten Rapitel des Buches allerdings, die man geradezu als klassische deutsche Gcschichtsscbreibung bezeichnen könnte, ist die Behandlung des deutsch-französischen Kampfes und Gegensatzes, das Ringen mit Ludwig XIV. und mit Napoleon I-, die Auflösung der deutschen Macht durch das Erstarken der Gondergewalten und der Zerfall des Reichsbewußtscins. Hier spürt man den Herausgeber der Aktcn- publikationcn über den Weltkrieg, der in staarspolirischen Zusammenhängen denkt und sieht, am Werk. Eigenartig lebendig wird dann die Darstellung des wilhelminischen Deutschlands, seiner inneren Auf- spaltung und seines „Traum der Ferne". Wie kaum ein anderer, vermag hier der Renner der Zusammen hänge ein Bild jener in sich zerrissenen, unklaren, und dabei auf allen technischen Gebieten so außer ordentlich leistungsfähigen Zeit zu geben. Die Darstellung der außenpolitischen Entwicklung, die Deutsch land in die Ratastrophe reißen sollte, ist von meisterhafter Schärfe des Blicks. Das Buch klingt aus mit der nationalsozialistischen Neugestaltung, mir dem Bekenntnis: „Bis der un bekannte Soldat vom Zo.Januar lyZZ der Führer des Ganzen wurde, bis er cmporstieg zur Spitze des Reiches — in seiner Hand eine unsichtbare Rrone. Nicht die Rrone des römischen Raisertums von einst, nicht auch die des preußisch-deutschen von gestern, sondern die des ersten wahren Deutschland von morgen: die Rrone der Erfüllung der Einheit." Um diese Frage, weiche Rräfte des deutschen Volkes Einheit ge fördert, welche sie bekämpft haben, geht es in diesem Buche. Ein Diplomat betrachtet die Geschichte der eigenen Nation von ihrem Ausgangspunkte her, von der Notwendigkeit der Zusammenfassung aller Rräfte, um sich nach außen zu behaupten und stellt unter diesem großen Gesichtswinkel unser geschicht liches werden dar, solange es ein staatliches gewesen ist. Diese Aufgabe ist wahrhaft gelungen — man sollte das ernste Buch viel zu Rate ziehen. Hervorgehoben werden muß das schöne, klare, flüssige und vor allem fremdwörtcrfreicDcutsch,das wirklich nicht nach Akten schmeckt, sondern nach einem riefinnerlichen Micerleben mit dem Ringen um „Unser heilig T deutsche« Reich. «. 0LVLXVVVK6 . AlvwcSLWI vwv «LKLIM 802*
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