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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-12-13
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19341213
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193412138
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19341213
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-12
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x° 290, 13. Dezember 1934. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. werden müssen und nur eine Rechnung der Sendung selbst beizu fügen ist. Bei Nichtbeachtung dieser Vorschrift gehen die Sendungen zurück. Wir verweisen nochmals auf die in Nr. 2VO und 228 veröffent lichten Vorschriften. Bücherzettel richtig frankieren! Zahlreiche bei uns eingegangene Beschwerden Uber ungenügende Freimachung der Bücherzettel veranlassen uns, nachstehend nochmals die wichtigsten Bestimmungen für den innerdeutschen Verkehr sowie für den Verkehr mit dem Freistaat Danzig, dem Memelgebiet, Li tauen, Österreich, Luxemburg, der Schweiz und Liechtenstein zum Abdruck zu bringen: Neben der Angabe des Absenders und des Absendungstages ist es gestattet, Stellen des Vordruckes zu streichen oder zu unter streichen oder durch Anstriche hervorzuheben, Ziffern an offen ge lassenen Stellen des gedruckten Wortlautes nachzntragen und Ziffern zu ändern. Alle s o n st i g e n Nachtragungen und Änderungen dürfen zusainmengezählt nicht mehr als fünf Worte umfassen und müssen im Zusammenhang mit dem gedruckten Wortlaut stehen. Hierzu gehören die Preisangaben, Lieferungs- und Zah lungsbedingungen, Angaben über die Beschaffenheit des Werkes. Diese letztgenannten handschriftlich bewirkten Zusätze dürfen insgesamt nicht mehr als fünf Worte umfassen. Im Buchhandel übliche Abkürzungen sind, weil der Post unverständlich, nicht zngelassen, dazu gehört vor allem die Abkürzung »BAG« und auch das Zeichen für Nummer. Ein Zusatz in der Form »BAG nach . . . . Wochen« überschreitet schon die zulässige Zahl und ist deshalb unstatthaft (BAG rechnet allein für drei Worte). Unzulässig sind auch Abkürzungen wie »Evtl, mit NN« (Nemissionsrecht) oder »Mit kur zem NN« oder ähnliche Zusätze. Nachtragungen durch Stempelabdruck bewirkt sind aber zulässig. Bücherwagen nach Wien Die Verhandlungen, die die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in der Frage der rascheren Abferti gung des Bücherwagens in Wien gepflogen hat, haben zu folgendem Ergebnis geführt: Das Zolloberamt in Wien hat zugesagt, eine Erleichterung in der Prüfung des Inhaltes des Bücherwagens eintreten zu lassen, wenn den Frachtbriefen Fakturenabschristen (Konsignationen) mit dem genauen Inhalt der Pakete beigegeben werden. Postpakete nach Spanien Nach Spanien werden von sofort an auch Postpakete von mehr als 10 bis zum Höchstgewicht von 20 KZ zugelassen. Tie Gebühren betragen für Pakete von mehr als 10 bis 15 7 NM, für Pakete von mehr als 15 bis 20 kg 9 NM. Personalnachrichten Dr. Karl Kant -j- Wenige Tage vor seinem 85. Geburtstage verschied nach kurzer Krankheit am 2. Dezember vr. pkil. Karl K a n t in Leipzig. Genau 58 Jahre lang hat vr. Kant dem »Literarischen Zentralblatt fiir Deutschland« ununterbrochen und mit größter Gewissenhaftigkeit ge dient. Er las eine sogenannte Vorkorrektur für alle Referenten, er ledigte die Umbruchrevision und besorgte selbständig die Bearbeitung des Nachrichtenteils, ohne daß sein Name dabei je in Erscheinung getreten wäre. Übergroße Bescheidenheit, Anspruchslosigkeit in der Lebenshaltung und unbedingte Zuverlässigkeit zeichneten diesen stets hilfsbereiten Menschen aus, der auch in der Fürsorgearbeit der Stadt Leipzig über fünfzig Jahre lang ehrenamtlich tätig war. Schon im November 1870 halt« Friedrich Zarncke den gewissenhaf ten Gelehrten als Nedaktionsassistenten für das »Literarische Zentral blatt« gewonnen und auch unter dessen Sohn Eduard Zarncke half er seit 1891 bei den Geschäften der Schriftleitung. Als im Jahre 1924 das »Literarische Zentralblatt« von Wilhelm Frels zu der heutigen Gestalt umgewandelt sowie der Verlag an den Börsenverein der Deutschen Buchhändler übergegangen und 1927 die Herausgabe von der Deutschen Bücherei übernommen worden war, blieb die bewährte und erfahrene Kraft vr. Kants dem Organ erhalten. In einer erhebenden Trauerfeier am 5. Dezember in der Haupt kapelle des Südfriedhofs zu Leipzig nahmen die Verwandten und Freunde von vr. Kant Abschied. Der Pfarrer an der Peterskirche und Universitätsprofessor v. vr. Paul Fiebig schilderte das Be rufsleben dieses seltenen Menschen im Dienste der Wissenschaft und seiner Mitmenschen und der Schriftleiter des »Literarischen Zentral blattes«, Bibliothekar vr. Hans P r a e s e n t, widmete vr. Kant herzliche Abschiedsworte, indem er die großen Verdienste des Ver storbenen um das »Literarische Zentralblatt« hervorhob. Sprechsaal Vom Unfug des Abdruckswesens Offener Brief an eine ungenannte Firma! Auf Ihre gefl. Zuschrift vom 28. November teilen wir Ihnen mit, daß wir uns mit einem Abdruck des Liedes von Christian La- hnsen »Nicht der Osten, nicht der Westen« in den » Lieder- blättern« nicht einverstanden erklären können. Wir gestatten uns, Ihnen im folgenden unsere Ansicht über das immer mehr um sich greifende Abdruckwesen auseinanderzusetzen. So dankenswert es ist, daß der deutschen Jugend das musikalische Kulturgut so eindringlich als möglich zu billigen Preisen nahe gebracht werden soll, so sehr muß doch davor gewarnt werden, die Abnehmerkreise an Preise zu gewöhnen, die mit dem Betriebsmittel- anfwand des Originalverlags nicht vereinbar sind. Schon beim Buch ist der kaum wieder gutzumachende Fehler begangen worden, das Publikum auf Grund von Massenauflagen besonders erfolgreicher Werke an Verkaufspreise zu gewöhnen, die dem Käufer einen ganz falschen Maßstab für die durchschnittlichen Kosten der Buchproduktion beibringen. Der deutsche Buchkäufer findet jedes auf wirkliches Wagnis herausgebrachte und vernünftig kalkulierte Buch viel zu teuer, da er bequem seine Bücherei mit qualitativ gleichwertigen Er zeugnissen zu NM 2,85 anfüllen kann. Im Musikverlag sind wir auf dem besten Wege, den gleichen Fehler zu begehen. Gewiß ist es angängig, beim Absatz loser Blätter in Massenauflagen an eine größere Gemeinschaft auf Psennigpreise zu kommen. Aber der Käufer des einzelnen Blattes, der für ein paar Lieder 2 Pfennige bezahlt, oder dem sie von anderer Seite bezahlt werden, verliert den Maß- stab dafür, welchen geldlichen Gegenwert die gestochene und gedruckte Komposition eines lebenden Autors eigentlich erfordert. Ein paar Lieder eines Zeitgenossen oder eine Stahlfeder — das ist im Aus gabenetat etwa das Gleiche! Ein derartiges Abgleiten des Preis niveaus kann aber nur ermöglicht werden, wenn einmal durch Kol- lektivabschlllsse das Risiko ausgeschaltet wird, wenn ferner die Honorarkosten erspart werden, weil man dem Originalverleger die kostenlose Abdruckserlaubnis zumutet, und schließlich tut dann die heutzutage übliche Preisdrückerei auf Notendrucker und Papierliefe ranten das übrige (wobei wir selbstverständlich nicht etwa Ihre Firma im Auge haben). Einen Kollektivabschluß mit größeren Abneh merkreisen kann man aber natürlich nur tätigen mit Werken, die schon bekannt und bewährt sind. Diese Vorarbeit leistet aber nur der Originalverleger, der sich mit der Erstauflage nicht an eine Massen abnehmerschaft wenden kann, der die Komponisten angemessen hono rieren muß und der seine Betriebsmittel in die ersten Herstellungs kosten stecken muß, wobei er das volle Risiko aus sich nimmt, ob das einzelne Werk überhaupt zu einem Erfolge gebracht wird. In welchem Umfange sich Treffer und Nieten auf die Tätigkeit eines Original verlegers verteilen, dürfte allgemein bekannt sein. Verleger sein heißt: etwas wagen. Die Abdruckverleger aber gründen ihre Tätig keit auf die Vorarbeit dessen, der etwas gewagt hat und schalten obendrein das noch bestehende Risiko durch Kollektivabschlüsse aus. Daß der Originalverleger hierzu auch noch durch kostenlose Hergabe seiner Vorarbeit Hilfsstellung geben soll, ist eine völlig unmögliche Zumutung. Wir werden mit allen Kräften beim Deutschen Musika- lien-Verleger-Verein dahin wirken, daß diesem ganzen Abdruck betrieb endlich einmal ein Riegel vorgeschoben wird, selbst wenn darunter vielleicht die eine oder andere Sammlung unseres eigenen Verlages leiden sollte. Die Allgemeinheit wird sich aber daran gewöhnen müssen, daß Gegenstände, deren Beschaffung den Verbraucherkreisen finanziell nicht möglich ist, keinesfalls auf Kosten des Erzeugerstandes zur Ver fügung gestellt werden können, denn gerade diesen trifft die schwerste Last der Arbeitsschlacht, die gerade im graphischen Gewerbe noch keineswegs gewonnen ist. Mit deutschem Gruß Breitkopf L Härtel. Verantwortlich: vr. Hellmuth Langenbuche r. — Verantw. «nzeigenleiter: Walter Herfurth. Leipzig. — Verlag: Der B 0 rsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrist der Schristlettung und Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, PostschliefUach 274/Tb. — Druck: Ern st Hedri» wachs., Leipzigs 1, Hospitalstrabe II»—IS. — DA. 8l>t4/XI. Davon «»14 b. mit Angeboten« und Gesuchte Bücher. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig! 1092
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