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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
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X: 276, 27. November 1834. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Anstoßes« zurücktritt und dem Umworbenen Zeit läßt, zur Besin nung und zum — Lesen zu kommen! Das Buch ist heute in der Lage Wallensteins: »Gott schütze mich vor meinen Freunden!» — ja in der Lage eines jeden berühmten Staatsmanns oder volks tümlichen Herrschers, den die liebevollen Huldigungen des Volkes weder zur Arbeit noch zur Ruhe kommen lassen wollen. Also tut dem Buche nicht dauernd hämmernde Werbung not, sondern die Einlegung von »Schonzeiten». Schasst dem Menschen Zeit zum Lesen, aber füllt sic dann nicht mit anderem aus — man braucht diese Forderung nur auszusprechen, um die Größe und Schwere der Aufgabe zu ermessen, die dem Buche und seinen Waffenhelfern gestellt ist. II. örtliche Arbeitsgemeinschaften des Buchhandels mit Presse, Kino und Rundsunk Die Woche des Buches bietet eine unvergleichliche Gelegenheit, die in meiner Denkschrift »Der schöngeistige Verlag und die Lage» im Sommer 1933 vorgeschlagene Gemeinschaftsarbeit nicht nur für diesen einmaligen Fall, sondern auf die Dauer zu organisieren. Ich fetze zum Verständnis den betreffenden Abschnitt (26) noch einmal hierher: Durch planmäßige und enge Zusammenarbeit des Sortiments buchhandels am Platz mit der Presse, den Kinotheatcrn und Rund funksendern lassen sich Wunder erzielen. Dazu ist cs notwendig, daß man einander kennt und häufig zusammenkonnnt. Dies läßt sich am besten dadurch erreichen, daß der Vorsitzende des betreffende» Kreis- odcr Ortsvereius mit den führenden Feuilleton-Redakteuren, Kino leitern und literarischen Sendelcitcrn an einem die zwanglose Aus sprache begünstigende» Platz bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Bier zusammenkonnnt, und zwar regelmäßig, etwa einmal monatlich. Durch diese Zusammenkünfte entsteht bald ein Vertrauensverhältnis zwischen den beteiligten Persönlichkeiten sowie die Erkenntnis, daß der Buchhandel, die Presse, der Film und der Rundfunk an, gleichet: Strang ziehen und mit vereinten Kräften ungeheuer viel mehr er reichen können. Der Buchhandel kann ans diese Weise stark ansklärcnd über seine Bedürfnisse wirken, kann Interesse für das Buch wecket,, kann planmäßig gemeinsame Maßnahmen vereinbaren und wird ganz von selbst aits der ihm so leicht drohenden Bernsscngc zu größeren Gesichtspunkten hcrangcsnhrt. Als wichtige Wirkung ergibt sich bei diesen regelmäßigen Zusammenkünften ein organisches und zeitlich aufeinander abgcstimmtes Ineinandcrgreiscn der Werbung. ES ist dabei die dankbare Ausgabe des Buchhandels, zunächst der Presse, dem Kino und dem Rundfunk klarzumacheu, daß nicht nur der Buch handel Nutznießer dieser gemeinschaftlichen Werbung ist, sondern daß gerade er durch seine Ladcnwcrbung den anderen Zweigen Eben bürtiges bieten kann. Dieses Zusammenarbeiten geschieht folgender maßen: Presse: Die Zeitung benachrichtigt jeweils acht Tage vorher das Sortiment genau von denn Inhalt der kommcndcu Büchcrbeilage; das Sortiment bereitet eine entsprechende BüchcrauSlage vor (eine ständige Ecke im Schaufenster genügt). Die Zeitung übersendet sofort nach Erscheinen die Bücherbcllagc dem Sortiment. Dieses klebt die Büchcrbcilage mit dem Kopf der Zeitung über die betrefseudc» Bücher ins Schaufenster, was sowohl für die besprochenen Bücher als für die Zeitung selbst eine ausgezeichnete Werbung bedeutet. In der ständigen Regelmäßigkeit dieser Einrichtung liegt ein gut Teil ihrer Wcrbekraft, weil mau sich damit Stammkunden hcranzicht und znglcich das Inter esse der Zeitung wachhält, der man dadurch manchen neuen Abonnen ten zuführt. Haben doch die Zeitungen in zunehmendem Maße die große Wichtigkeit der Büchcrbciiagcn nnd regelmäßigen Büchcrbcsprc- chungcn für die Abonnenten-Werbnng erkannt. Ein gutes Mittel, Kunden in de» Laben hcrcinznbringcn, ist auch, in einer bestimmten Ecke die letzten vier Wochen einer ansässigen Zei tung aufzulegen, und zwar gehestet, wie dies die Zeitungen selbst in dem Vorraum ihrer Anzeigenschalter zu machen pflegen. Natürlich muß auch hieraus wieder durch ein entsprechendes Schildchen im Fenster hingewiesen werden, etwa folgendermaßen: Hier liegt der N. N.-.Kuricr der letzten vier Wochen zur unentgeltlichen Einsichtnahme ans! Eine weitsichtige Presse wird sehr rasch begreifen, wie stark diese Werbung sich auch sür die Zeitung auswirkcn dürste, denn Buchhandel und Presse sind ja natürliche Bundesgenossen. Rundfunk: Sinngemäß wie bei der Presse z» handhaben. Leider gibt cs immer noch Sender, deren literarisches Interesse und Seren Buchbesprechungen sehr kümmerlich sind, doch wird das Propa gandaministerium, das die ausschlaggebende Wichtigkeit von Rund funk und Buch kennt, hier bald Abhilfe schaffen. Kino: Der Buchhandel stellt seine Schaufenster den Kino- anzcigcn, Photos »sw. zur Verfügung und vereinbart als Gegen leistung dafür Werbung im Film sür das Buch, und zwar sür be stimmte Bücher oder Buchgruppen. Mit einem Wort: Werbung mitden dafür geeignete» Ge werbezw eigen aus Gegenseitigkeit! Hier ist ein äußerst fruchtbares Feld zn bebauen, aber wir wiederholen: cs bedarf dazu ständiger Fühlungnahme. Diese Gcmeinschafts- und Gegenseitig- keitsiverbung läßt sich je nach den Platzverhältnissen auch »och mit anderen Geiverbeziveigen vereinbaren. So sind der Buchhandel und die Möbelindustrie ebenfalls natürliche Bundesgenossen. Warum soll nicht eine Buchhandlung besonders hübsche oder praktische Buchregatc ausstellen, während diese Firma als Gegenleistung in ihrem schönen Möbelschaurantt, eingerichtete Bücherregale zeigt, die den Besucher» Lust machen, sich eine HauSbücherci einzurichtcn? Der Erfinbungskrast sind hier keine Grenzen gesetzt, und cs gilt, ständig neue Wege zu suchen, was am besten von Firma zu Firma geschieht. Die für die Buchwochc überall gebildeten örtlichen Arbeitsgemeinschaften dürfen nicht wieder zcrflattcrn, sondern müssen als ständige Einrichtung bestehen bleiben. Dem großen Schlag der Buchwoche muß die ständige, geduldige Klein arbeit folgen; diese Kleinarbeit wird für das Buch um so wirk samer sein, je weniger sie nach außen plakatiert wird. Propaganda ist nur dann auf die D a u e r wirksam, wenn sie nicht Propaganda genannt, ja nicht einmal als solche empfunden wird; wir Buch händler können dies gar nicht deutlich genug sagen. Die Buchwoche hat ganz zwangsläufig die Gelegenheit ge schaffen, einander kenncnzulcrncu; es ist Sache des Sortiments buchhandels, die bei dieser Gelegenheit neu gewonnenen mensch lichen Beziehungen nicht cinschlafcn zu lassen, sondern in ständiger lebhafter Fühlung mit den Männern der Presse, des Rundfunks und des Kinos zu bleiben. Der gemeinsame Glaube ist heute da, auch der gemeinsame Wille fehlt nicht: aber das genügt nicht! Auf die Tat, auf die tägliche Tat kottimt cs an. Weniger davon reden, mehr handeln! Es empfiehlt sich ferner, daß die örtlichen Arbeitsgemein schaften für die Dauer eines Jahres ihre Erfahrungen an ihren Kreisvercin melden; dieser sammelt die Meldungen und gibt sic tust Stellungnahme au die BundeSlcitung weiter. Auch die Truppe hatte im Weltkrieg ihre Erfahrungen bei Patrouillenuntcruch- mungcn nsw. nach oben zu melden; die Führung gewann daraus wertvolles Material zur Ausgestaltung der Taktik, das dem Ganzen wieder zugute kam. Die Bundcslcitung darf dann natürlich das Material nicht ins Archiv legen, sondern muß für rasche Bekanntgabe des Wichtigsten daraus an die Allgemeinheit sorgen. Gewiß, jeder muß sein eigenes Lehrgeld zahlen, und das kann und soll ihm nicht abgenommen werden, aber gerade dieses Lehrgeld muß dann der Allgemeinheit dienstbar gemacht werden. Wenn Tübingen erfährt, welche Maßnahmen sich in Königsberg gut und welche schlecht bewährt haben, wenn man Hainburg wissen läßt, was in Mün chen genützt hat und was fehlgcschlagen ist, wenn Köln von den Erfahrungen Dresdens lernen kann, so gewinnt dadurch der Gesamtbuchhandcl und das deutsche Buch! Die örtliche Arbeitsgemeinschaft ist diejenige Form der Gemeinschaftsarbeit im Buchhandel, die mit geringstem Aufwand au, raschesten Früchte reisen läßt, die sich leicht und organisch aus den gegebenen Verhältnissen entwickeln läßt und die gerade, weil sie darauf verzichtet, krampfhaft Ehen zwischen Partnern zu stiften, die nicht füreinander geschaffen sind, Aussicht auf Dauererfolg besitzt. !!iM!!!!i!!t»!!!tt!!!!!!!!!!!ii!!!!!ii!iii!!!!!l!!!!iii!!!!!l!i!!i!ii!!!!!!i!!iii!!!!!!!iiiiiii!!!!!!i!!iii!!!!!!!!!!i!ii!i!i!!!!!!!iiiiiii!!!!!!!!!ii!i!iiiii!!l!!t Der Kalender der Deutschen Arbeit MZ wenbetsjchanatlefchaffendenBolkögenossen (Siehe Börsenblatt Nr. 263 S. 981 u. SV34/3S.) 10SS
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