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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
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ja vielleicht sogar in weiten Kreisen der deutschen Industrie noch nicht in vollem Umfange erkannt. Die großen Bibliotheken kennen sie, und eine wissenschaftliche Auskunftsstelle für das tech nische Schrifttum hat auch die Pflicht, rechtzeitig zur Vorsorge aufzu- rusen. Der Kulturpolitik des Reiches erwächst auch auf diesem Felde eine große Aufgabe! Die Informationsstelle in der Bibliothek der Technischen Hoch schule Berlin hat sich ein Ziel gesetzt, welches wissenschaftlich-technisch und volkswirtschaftlich zugleich ist: die Erschließung und Zugänglich machung der großen und kleinen Werte der technischen Gesamtlite ratur. Sie verfolgt aber auch, und das rechtfertigt in einem höheren Sinne ihre Arbeit, ein gemeinnütziges Ziel in doppelter Richtung: sie will 5er kleinen und mittleren Industrie, dem Handwerk und dem Gewerbe den Weg zur Literatur und ihren Werten zeigen und erleichtern. Daher sind auch die Gebühren, welche znr Deckung der eigenen Unkosten erhoben werden müssen, sehr mäßige. Die In formationsstelle kann und will kein gewerbsmäßiges Unternehmen sein, ebensowenig wie sie mit solchen in einen Wettbewerb treten will. Rur in einem Sinne muß sie auf Einkünfte sehen: sie bedarf für ihre Arbeiten qualifizierter, theoretisch und praktisch durchgebildeter und erfahrener Ingenieure und findet diese, solange sie nicht als staatliche Stelle Beamte einstelleu kann, unter den Ingenieuren, die infolge vorgerückten Alters aus Beruf und Verdienst ausgeschieden sind, aber über ungenutzte Arbeitskraft und -lust verfügen. Schon ist es gelungen, mehrere Ingenieure der quälenden Arbeitslosigkeit zu entreißen und einer neuen, wenn auch vorerst bescheidenen Existenz zuznführen. Es ist nach den bisherigen Erfahrungen nicht unbe rechtigt, zu sagen, daß in den Informationsstellen großer technischer Bibliotheken ein neuer technisch-wissenschaftlicher Beruf entstehen kann. Prüfungskommission zum Schuhe des NS.-Schrifttums Neichsleiter Bouhler gibt am 20. November bekannt: 1. Im Zusammenhang mit der Errichtung der Kanzlei des Führers wird der Sitz der mir unterstehenden Parteiamtlichen Prü fungskommission zum Schutze des N.S.-Schrifttums nach Berlin verlegt. 2. Au den bisherigen Zustäudigkeitsverhültnisseu wird nichts ge ändert. Die Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des N.S.-Schrifttums bleibt nach wie vor im Stabe des Stellvertreters des Führers. 3. Vom 19. November bis zum 27. November bleibt die Geschäfts stelle der Parteiamtlichen Prüfungskommission geschlossen. 4. Alle Zuschriften und Einsendungen sind an die neue An schrift zu richten: Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des N.S.-Schrifttums, Berlin W, M a t t h ä i k i r ch p l a tz 7. Entrümpelung der Buchläden Der Vorsteher des Börsenvereins und des Bundes reichsdeutscher Buchhändler, Herr Wilhelm B a u r, hat Sie am 1. Oktober (s. Bör senblatt Nr. 234) aufgefordert, unwürdige Bücher und Schriften nicht mehr ausznstellen und zu verkaufen. Die Zeiten sind endgültig vorbei, wo marxistische Literatur, erotische Bücher und Schundromane ver kauft wurden! Darum: Raus mit de m marxistis ch e n Schund! E n t r ü m p e l t E u r e Läden! Verschenkt die Bücher nicht, schickt sic nicht ins Ausland, vermakulierd sie auch nicht! Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrift tums sammelt Bücher der Volksverräter und Betrüger, marxistische Literatur und politisches Schrifttum der vergangenen Epoche. Sie bittet das deutsche Sortiment um Zusendung der Bücher, die von derartigen Säuberungsaktionen betroffen werden. Werbung für Zeitschriften in den Schulen Die vom Preußischen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung am 6. Januar d. I. unter Nr. 0 116 20090 erlassene Anordnung betr. unerlaubter Ausübung eines Zwanges gegenüber Schulen und Schülern zum Bezug bestimmter Zeitschriften usw. (s. Börsenblatt Nr. 29) ist vom Reichsminister für Wissenschaft, Er ziehung nud Volksbildung mit Rundschreiben an die Unterrichtsver- waltnngen der Länder vom 30. Oktober d. I. dir. 110116 5239 ans das ganze Reichsgebiet ausgedehnt worden. Jubiläum Am 28. November besteht die Firma C. Ed. Müllers Ver lagsbuchhandlung (Paul Seiler) in Halle a. S. 75 Jahre. Sie wurde von C. Ed. Müller in Bremen gegründet und entwickelte besonders seit 1880 nach der Herausgabe des Jahrbuchs »Neue Christoterpe« eine lebhafte Verlagstätigkeit. 1900 wurde die Firma mit Richard Mühlmann's Verlag (Max Grosse) in Halle a. S. ver einigt und hier unter der alten Bezeichnung fortgeführt. Der heutige Inhaber, Herr Paul Seiler, übernahm den Verlag nach dem Welt krieg. Unter seiner Leitung wird neben dem Unterhaltungsschrifttum soziale, jugendführende, weltanschauliche und wissenschaftliche Litera tur gepflegt. Daneben widmet der Verlag dem Ausbau des Jahr buchs »Christoterpe«, das jetzt im 101. Jahrgang erscheint, seine be sondere Aufmerksamkeit. Verantwortlich: vr. Hellmuth L a n g e n b n ch e r. — Verantw. Anzeigenlcitcr: Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schristlcttung Druck: E r n st Hedrich N a ch s., Leipzigs I, Hospitalstrasic 11a- Zur Zeit ist Preisliste Nr. 1 gttltig! Verbotene Druckschriften Auf Grund des § 7 der Verordnung vom 4. Februar 1933 wird das im Verlag »Oditions du 6arr6kour«, Paris, erschienene Buch »^u 8vui1 de ln Ouoiro« (»Hitler renims«) von Dorothy Wood mann (französische Ausgabe des Buches »Hitler treibt zum Krieg«) für Preußen beschlagnahmt und eingezogen. Sämtliche Druckschriften der nachstehend genannten Verfasser, die den bekannten Aufruf au Saarländer, am 13. Januar 1935 für Ltntus c>uo zu stimmen, unterzeichnet haben, sind ans Grund der Verordnung vom 4. Februar 1933 für Preußen beschlagnahmt und eingezogen worden: Heinrich M a n n ; Lion Fenchtwanger : Prof. E. I. G u m bei; Leonhard Frank; Alfred K err ; Johan nes R. Becher ; Oskar Maria G raf ; Prof. Georg Bernhard; Ernst Toller; Balder Olden; Anna Seghers; Theodor Plivier; Erwin Piscator; Prinz MaxKarl zuHohen- l o h e - L a n g e n b u r g; Carola Neher; Leopold Schwarz- schild; Gustav von Wan gen heim; Klaus Mann; Gustav Regler; Erich H e i n ert ; Erust Ottwalt ; 1)r. Kurt Rosen- seid; Bodo Uhse; Helmut HerzseId alias John Heartfield; Walter Schönstedt; Alfred Kantorowicz; Willi Bredel; Peter Maslowski. Auf Grund der Verordnung vom 28. Februar 1933 wurde die Verbreitung der nachstehend genannten ausländischen Druckschriften im Inland bis auf weiteres verboten: »Illustrierter Botenkalender 1935« (Straßburg): »Der Freidenker«, Monatsschrift (Brüssel); »14,c> Inteimnational, ^ lAoutlil^ Organ ok Revolutionär^ kckarxism«, Zeitschrift (New Bork); »Naziführer sehen Dich an«, Buch (Paris). Ferner: »Der neue Tag«, Halbmonatsschrift (Niederlindewiese, das Verbot vom 19. Oktober mit »Freiwaldau« als Erscheinungsort wixH aufgehoben). / (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 2013, 2014 und 2015 vom 22., 23. und 24. November.) Personalnachrichten Herrn Gerhard Hoff i. Fa. Baedeker'sche Buch--" Kunst- und Lehrmittelhandlung in Wuppertal-Elberfeld ist ebenfalls der »Blutorden«, das Ehrenzeichen des 9. November" 1923, für seine aktive Beteiligung am 8./9. November 1923 und für die erlittene Festungshaft mit dem Führer auf Landsberg verliehen worden. Der Berliner Musikpädagoge Richard Krentzlin, Gründer des H. N. Krentzlin Uuterrichtsverlages in Berlin, vollendet am 27. November sein 70. Lebensjahr. Vor über dreißig Jahren er richtete er einen Unterrichtsverlag, den er mit seinen eigenen Werken und denen zahlreicher anderer Musikpädagogen methodisch und zielbewußt aufbaute und in den Dienst der musikalischen Er ziehung der deutschen Jugend stellte. Später ging der Verlag an die Schlesinger'sche Buch- und Musikhandlung über, von der er unter Mitarbeit und im Sinne Richard Krentzlins weitergeführt wird. Am 25. November beging Herr Wilhelm Sch unke in Leipzig seinen 00. Geburtstag. Er war seit 1902 Inhaber bzw. Mitinhaber der bekannten Noßberg'schen Buchhandlung und eines Ver lages unter seinem eigenen Namen, später — nach einer Teilung des Geschäfts — der Noßberg'schen Antiquariats-Buchhandlung Wilhelm Schunke und des Verlages. Viele Kollegen und besonders die zahl reichen Buchhändler, die durch seine Schule gegangen sind, werden sich seiner dankbar erinnern. Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Der Börsen verein der und Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Postschliehfach 271/,o. — lü. — DA. 8014/X. Davon <U22 d. mit Angeboten«: und Gesuchte Bücher.
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