Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19341127
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193411277
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19341127
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-11
- Tag1934-11-27
- Monat1934-11
- Jahr1934
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M 276, 27. November 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. die Dokumente deutscher Bnchillnstrationen, unter denen eine Bilder handschrist der Eneide H. v. Veldekes, eine Illustration der »Schönen Myelone« und »Das Marienleden« Dürers anffallen. Im Anschluß an diesen Teil der Ausstellung zeigt die Neichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums eine Allswahl der Werke der j ü n g st e n Gegenwart: »Es soll damit kundgetan werden, daß mit der Neuordnung des politischen Lebens unseres Vol kes auch eine solche des geistigen auf allen Dascinsgebieten verbunden ist*. Hier braucht cs nicht die Erwähnung einzelner Bücher, da sie uns alle bekannt sind, und sie täglich ihre Aufgabe, Durchdringung des Volkes mit geistigen Werten, erfüllen. Grundsätzlich sei aber gesagt, daß diese Bücher den unentbehrlichen Grundstock des neuen Schrifttums für das neue Leben überhaupt darstellcn. Dieser Ans- wahlgrnndsatz bestimmte auch die Zusammenstellung der Liste der ersten hundert Bücher für nationalsozialistische Büchereie n, die in ihren verschiedenen Gruppen alle wichtigen Ge biete des deutschen Lebens umfaßt. Gerade bei dieser Ausstellung tritt uns der Wert einer solchen Maßnahme ganz klar vor Angen. Angefügt ist eine Auswahl ans der L i st e d e r z w e i t e n h n n - dert Bücher, die schon erwähnte Schiller-Gedächtnis-Ansstellnng, dramatische Werke, die das dramaturgische Büro der NS.-Knltnr- gemeinde ausgewählt hat, und Schriften, die von der Neichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums heransgcgeben bzw. von ihr veranlaßt sind. »Ewiges Deutschland« — ein berechtigter Name für die Aus stellung, denn in den Werken des Schrifttums und der Kunst ver mögen sich die Lebenswertc eines Volkes am deutlichsten für alle Zeit zu dokumentieren. E. Langend n ch e r. Die „Informationsstelle für technisches Schrifttum" in der Bibliothek der Technischen Hochschule Berlin Von Bibliotheksdirektor Dr. A. Predeek Um von vornherein einem Mißverständnis zu begegnen - cs handelt sich nicht um ein »Auskunftsbüro« im üblichen Sinne, welches ans Katalogen und Bibliographien gesuchte Bücher nachweist: die Tätigkeit der Informationsstelle beginnt erst da, wo die des Aus kunftsbüros endet: sie geht über das Titelblatt Hinalls ans den In halt der Publikation, sie sichtet, berichtet, wertet ans. Insofern ist die im Juli 1933 in der Bibliothek der Technischen Hochschule Berlin eingerichtete Informationsstelle im deutschen Bibliothekswesen etwas Neues, während man sich im Auslände, in USA lind England seit Jahren, in der Schweiz (TH Zürich) neuerdings, derartiger Ein richtungen mit Nutzen bedient. Man wird aber fragen, ob cs denn die Aufgabe einer wissen schaftlichen Bibliothek sei, dem Benutzer die Arbeit der Literatnr- Nachweisnng und Auswertung abznnehmen? Die »allgemeine«, die »geisteswissenschaftliche« Bibliothek wird geneigt sein, diese Frage unter Hinweis auf die geisteswissenschaftlichen Arbeitsmethoden zu bezweifeln oder zu verneinen: die technische Bibliothek muß sie bejahen. Denn es liegt im Wesen aller technisch-wissen schaftlichen Forschung, praktisch anwendbare Ergebnisse zu fin den und diese durch das Mittel des technischen Schrifttums der industriellen Praxis zugänglich zu machen. Eine öffentliche technische Bibliothek, zumal die der größten deutschen Hochschule, welche in ihren Beständen an Buch- und Zeitschriftenlitcratur ans alter und neuester Zeit das Geistesgnt der Technik hütet, hat die Pflicht, diese Schätze nicht nur benutzbar zu halten, sondern sie aufzuschließen, anznbieten, ansznspendcn. Dies um so mehr, als es weder in der Industrie noch auch so erstaunlich es klingen mag — in der technischen Wissen schaft genügend bekannt ist, welche theoretischen und praktischen Mög lichkeiten sich demjenigen eröffnen, der von diesem Reichtum den richtigen Gebrauch zu machen versteht. Dazu soll in erster Linie die Informationsstelle für technisches Schrifttum helfen; und die bisherigen Erfahrungen und die Zustimmungen, die ihr ans maß geblichen Kreisen der Industrie zngegangen sind, zeigen, daß die Bibliothek einen guten Weg cingcschlagen hat. Die Technik und die Industrie haben sich, außerhalb der öffent lichen Bibliotheken, für manche Gebiete ihre eigenen Informations stellen und Auskunftsbüros geschaffen. Große Firmen und Verbände verfügen oft über ansehnliche Büchereien und Literarische Büros. Zahlreiche Nachweisungsorgane und Neferatenblätter sind bemüht, ans der Flut der literarischen Produktion wenigstens das wichtigste Material ausznschöpsen. Der oft geäußerte verständliche Wunsch nach einem technischen Zentral-Nachweisnngsblatt — wie es sich z. B. die Chemie im Chemischen Zentralblatt in unübertrefflicher Farm geschaffen hat — oder nach einer technischen Zcntral-Ans- knnftsstclle ist unerfüllt geblieben. Gescheiterte Versuche und die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, daß eine gründliche Lite- ratnranswertung und schnelle Information besser durch Kooperation als durch Zentralisation zu erreichen sind. Es fehlt aber in Deutschland noch durchaus an einer wirksamen Zusammenarbeit und daher an einer Gesamtübersicht über die ver wirrende Vielheit der technischen Spezialgebiete. Die Nachweisstellen arbeiten unabhängig voneinander oder sind als private Firmen- Einrichtnngen Außenstehenden nicht zugänglich; manche großen Ar beitsgebiete überschneiden sich, andere bleiben unbearbeitet. Während große Zweige der technisch-wissenschaftlichen Forschung, wie die Chemie, das Eisenhüttenwesen, der Bergbau, durch mustergültige 1038 Organe erfaßt und erschlossen werden, sind andere, wie die Elektro technik, der Maschinenbau, Kraftwagenbau und Kraftwagenverkehr, Holzbearbeitung und Technologie trotz bestehender Einzel-Organe un genügend versorgt. Manche Gebiete, namentlich die fruchtbaren Grcnz- nnd Zwischengebiete, liegen noch vollkommen brach. Die Folgen sind Leerlauf und Doppelarbeit: Zeit, Geld und Arbeitskraft werden falsch oder unproduktiv eingesetzt; Versuche oder Fabrikationen werden begonnen und müssen wieder anfgegeben werden, weil es sich zeigt, daß sie bereits an anderen Stellen — mit oder ohne Erfolg - dnrchgeführt waren. Volkswirtschaftliche Werte gehen verloren oder bleiben ungenutzt, weil es an der notwendigen Gesamtübersicht über die technisch-industrielle Arbeit des In- und Auslandes fehlt. Die Notwendigkeit einer umfassenden Litcratnrauswertnng und eines gemeinnützigen Informationsdienstes ist um so dringender, als die wenigsten Firmen und Verbraucher in der Lage sind, sich diese Übersicht ans eigenen Mitteln und mit eigenen Kräften zu beschaffen. Selbst in den großen Werksbüchercien ist man auf die Bestände und Hilfsmittel der größeren technischen Bibliotheken angewiesen und bedient sich bei schwierigen Literatur-Ermittelungen gern der - anonymen! — Mitarbeit bibliothekarischer Fachleute. Der Berns des »Literatur-Ingenieurs« steckt noch in den Anfängen, und der Konstruktions-Ingenieur kann unmöglich über die Vertrautheit im Aufsuchen literarischer Quellen verfügen, wie sie vom Personal der großen Bibliotheken gefordert wird. Dazu fehlt es — ein anerkannter Mangel unserer Jngenieurausbildnng - vielfach an den nötigen Sprachkenntnissen, selbst die englische und die französische Sprache nicht ausgenommen. Dies alles trifft in erhöhtem Maße ans die mittleren und kleineren Firmen und Betriebe zu, denen es daher um so schwerer fällt, mit den Fortschritten der Technik mitznkommcn und konkurrenzfähig zu bleiben. Die Erfahrungen in der Informationsstelle zeigen, daß die Be dürfnisse der Technik und der Industrie sich immer wieder auf diese drei Punkte beziehen; 1. die Literatur-Recherche, 2. die laufende Lite- ratur-Nachweisnng, 3. die Literatur-Beschaffung. Ausgabe einer Literatur-Recherche ist cs, das für die Bearbeitung eines bestimmten technischen oder eines fabrikatorischen Problemes wichtige Qncllenmaterial zu ermitteln und zu sichten. Ein ans der Praxis der Informationsstelle entnommenes Beispiel wird das erläutern: Der Anstrag lautete, aus der Literatur fest zustellen, wann erstmalig die Eigenschaften bestimmter Metall-Legie rungen (Eisen-Nickel) mit besonderen Zusätzen erkannt und technisch verwendet wurden. Die Fragestellung nötigte zur Prüfung der ge samten einschlägigen Literatur bis zur Entdeckung der betreffenden Grundstoffe, d. h. bis auf rund fünfzig Jahre rückwärts. Durch- geprüft wurden sechzig Fachzeitschriften-Serien, fünsnnövicrzig Forschnngsreihen, sechsundzwanzig Bnchwerke, zahlreiche Disser tationen und Patentschriften. Die in der Bibliothek der Technischen Hochschule nicht vorhandene Literatur wurde im Leihverkehr be schafft. Die ermittelten Quellen wurden nach ihrem Wert für das gestellte Problem gesichtet und als Ergebnis elf Abhandlungen, drei Dissertationen und fünsnndvierzig Patentschriften znsammeii- gestcllt. Dabei zeigte sich die auch sonst zu beobachtende Tatsache, daß sich das zunächst außerordentlich umfangreiche Schrifttum ans verhältnismäßig wenige grundlegende Arbeiten anfbantc. Dem Auf traggeber aber konnte die Gewähr gegeben werden, daß die das Thema behandelnde Literatur erschöpfend ersaßt worden war.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder