5880 282, 4. Dezember 1834. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Or*ei anmutigsten l.isbssg6sc:l>ic:k1snl //I nsus/- »ttss/ose e^Lckr/e/1 LOSÜS/1 Otto 6>melm Das Mädchen von Zaeatlan Eine indianische Erzählung, io. Tsd. geh. 2.;o, in Leinen 4.20 Eine der schönsten, traurigsten und sinnvollsten Liebesgeschichten in der heutigen Roman dichtung, von dem Mädchen, das die Anmut und Wildheit, das Geheimnis und die Schönheit ihres Landes in sich hat. Das Schicksal dieser Liebe zum Fremdling ist Symbol für einen umfassenden Lebensvorgang: Die fremde Welt, die ihn bannt, verlockt, verwirrt, beinahe zerstört und den europäischen Fremdling schließlich als Ver wandelten entläßt, ist von Gmelin in klarem formenden Stil und mit einer Sug gestionskraft sondergleichen verdichtet. 7aF Grigol )vobakidse Der Ruf der Göttin Roman, geh. g.—, in Leinen 4.80 Dieses Buch ist nicht Literatur, sondern Natur, Felsen und Feld, Feuer und Samen. Es ist eines der wenigen Bücher, die dem Wesen der Dinge bis ins Verborgenste und nur mehr zu Ahnende nachspüren ohne dabei zu psychologisieren. Robakidse be herrscht die Kunst, seelische Stimmungen durch körperliche Vorgänge auszudrücken, nie erklärt er, sondern stets macht er sichtbar, stets gestaltet er. Hier ist die Leib- Seele-Einheit kein Wunsch, sondern Wirklichkeit, sogar noch für die Technik der Dichtung. So ist dieses Buch groß und einfach wie alle Dinge, die ihren Grund im Glauben an Gott und in der Liebe zum Schicksal haben. OellkseAe Oliver La Farge Der Große Nachtgesang Übertragen von Lulu von Strauß und Torney Eine indianische Liebesgeschichte, kart. 4.—, in Leinen 4.80 Uns scheint die Erzählung von diesem Indianermädchen so schon, so unwirklich schön, die natürlichen Beschwörungen und heiligen Tänze so voller Kraft und Glauben, das Navajovolk so abgeschlossen in stolzer Zurückgezogenheit, daß wir fast beschämt werden müssen von einer Tradition, die sich durch alle Blutströme bis zu dem Letzten ihres Stammes, stolz und wie vor Jahrtausenden behauptet. Die Übersetzung von Lulu von Strauß und Torney gab dem Buche alle sprachliche Schönheit, wie sie nur Dichterempfindsamkeit aus der Urform wieder Herauszaubern kann. (Z) A Eugen DiederichS Verlag in Jena