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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1933
- Sprache
- Deutsch
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X- 238, 12. Oktober 1933. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. Ferner: Am 8. Oktober im 73. Lebensjahre Frau Jda verw. Rab- zieowski, geb. Barsch, Inhaberin der Firma Ignaz Rab- zieowiki, GIatz. Nach dem Ableben ihres Gatten, des Gründers und langjährigen Inhabers der Handlung, führte die Verstorbene diese in vorbildlicher Weise weiter, bis ihrem reichen Schassen ein Unfall, dem sie nun er liegen muhte, ein Ende gebot. Kerner: Am 8. Oktober im 8g. Lebensjahre Krau Anna Heger, Mit inhaberin der Firma Rudolf Heger in Wien. Sprecbsaal Zur Leihbücherei-Frage. Aus Btlligkeitsgrlinden -veröffentlichen wir hier zwei Zuschrif ten zu dem Aufsag von vr. Hermann Sauter: »Büchereien und Buchhandel« in Nr. 218 des Börsenblattes. Ein aussllhrllcher Bei trag über das Ja und Nein der Leihbüchereifrag« wird demnächst erscheinen. D. Schrjftl. Au dem Artikel des Herrn vr. Hermann Sauter: »Büchereien und Buchhandel» im Börsenblatt vom IS. September möchte ich einige zusätzliche Bemerkungen machen. Es ist überaus erfreulich, daß in so klarer und eindringlicher Weise die Bedeutung des Buchhandels und der Büchereien von Herrn I)r. Sauter zur Darstellung gekommen ist. Manche unbekannte und in Vergessenheit geratene Tatsachen werden durch diesen Artikel erneut unserer Beurteilung unterbreitet. Wir können nur herzlich wünschen, daß di« zukuustweiscndc» Gedanken des Herrn vr. Sauter recht bald verwirklicht! werden. Es ist mir beim Lesen des hochinteressanten Artikels bei den Aus führungen über das L e i h l> li ch e r e i w e s e n ausgefallen, daß Herr vr. Sauter den grundlegenden Unterschied zwischen buchhändlerisch be triebenen Leihbibliotheken und den »Auch»-Leihbibliotheken, einer sehr üblen, uns allen bekannten Zeiterschcinung, nicht genügend zum Aus druck bringt. Es scheint mir notwendig, daraus hinzuweisen, dah ge rade die alten, seit vielen Jahren bestehenden, buchhändlerisch betrie benen Leihbibliotheken eine kulturelle Ausgabe erfüllt haben, für die wir ihnen dankbar sein müssen. Es ist nicht so, wie Herr vr. Sauter meint, Laß die Einstellung eines jeden Buches nur von materiellen Erwägungen oder der Frage der Verzinsung abhängig gemacht wird. Ich könnte viele Fälle anführen, wo die Verzinsung des investierten Kapitals bei der Anschaffung des Buches nicht berücksichtigt wird; nur kulturelle und ideelle Gründe sowie der Ruf der buchhändlerischen Leihbibliothek sind ausschlaggebend für die Beschaffung wertvoller Werke für ihre Leser. Daß in den führenden buchhändlerlsch betriebenen Leihbibliotheken jedes Buch von literarischem, kulturellem, wirtschaftlichem oder politi schem Interesse eingestellt wird, war bisher selbstverständlich und wird auch hoffentlich so bleiben. So sind mir von der Wasserkante in Ham burg buchhändlerisch betriebene Leihbibliotheken bekannt, die ihren Lesern Literatur in vier bis fünf Sprachen zur Verfügung stellen. Eine Bibliothek unterhält dort Literatur in zehn Sprachen in einem Umfang von SV MV Bänden, unter diesen sämtliche Klassiker, Gesamt werte bedeutender Schriftsteller wie Oncken, Ranke, Mommsen, Hum boldt, Brehm, Darwin, Haeckcl, Carlyl«, Nietzsche, Schopenhauer u. a. mit etwa 1SVV Büchern über NM 38.— Ladenpreis. Der Hauptgrund für die falsche Einschätzung des Leihbücherei wesens ist neben der Unkenntnis und gegensätzlichen Einstellung der Verleger und vieler Buchhändler die mangelnde Aufklärung des Pu blikums. Aus den grundlegenden Unterschied zwischen einer buchhänd lerisch betriebenen Leihbibliothek mit ihren kulturellen Zielen und den vielen neugegriindeten Leihbüchereien kleinsten Umsanges, die durch die sogenannten »Einrichterfirmen» in den letzten Jahren ihre kultur- seindliche Blüte erlebten, müßte stets mit Nachdruck bei allen Ver öffentlichungen hingewiesen werden. Diese gilt es unter allen Um ständen als unangenehme Zeiterscheinung zu bekämpfen, um sie auf das für die Volksbildung und Unterhaltung notwendige Maß zurück zuführen und den literarisch und kulturell völlig wertlosen Buch bestand der meisten dieser »Büchereien» zum Verschwinden zu bringen. Die gute buchhändlerische Leihbibliothek hat keinen Tamtam nötig, sie weiß. Laß der literarisch gebildete Leser stets auch ohne Reklame zu ihr kommt, im Gegensatz zu den Winkelbüchereien, die mit schreienden Auslagen und auffallender Reklame die Leser an sich zu ziehen suchen. Sie ist aber stets -bereit, auch den breiten Kreisen der Bevölkerung, die ihren Lesestoff aus den Binkelbllchereien beziehen, jederzeit zu ihrem Besten zu dienen, durch ein gutes Buch ihre Lebensauffassung zu untermauern und ihnen Bildungsmöglichkeiten zu geben, die ihnen durch staatliche Einrichtungen in dieser Art nicht geboten werben. Durch eine solche Geschäftsauffassung kann sie eine kulturpolitische Aufgabe von großer Bedeutung erfüllen. So erscheint mir dringend notwendig, die buchhändlerische Leih bibliothek in ihrem schweren Existenzkampf zu unterstützen, indem wir ihr Recht widerfahren lassen und willig und in aller Öffentlichkeit am erkennen, daß sie stets ihrer Ausgabe, das kulturell wertvolle Gut des deutschen Schrifttums zu verbreiten, in aller Stille und ernster Pflichterfüllung nachgekommen ist. Nur gemeinsam und mit Unterstützung durch Verlag und Sorti ment wird die buchhändlerische Leihbibliothek ihren schweren Stand behaupten können, zum Segen des guten deutschen Buches und unseres Vaterlandes. Hamburg. Karl Ehlers. Gegen die verallgemeinernd abfällige Beurteilung der Leih bücherei in dem interessanten im Börsenblatt abgedruckten Vortrag von vr. Sauter muß Einspruch erhoben werden. Darnach stellte die Leihbücherei bisher dem Mittelstand »die Literatur des Tages ohne jeglicheWertung nach ästhetischen oder ethischen Gesichtspunkten zur Verfügung«, während die öffentliche Volksbücherei als »einzige Instanz im Buchleben der Nation eine Auswahl nach den dem Buche innewohnenden Lebenswerten versuchte». Diese Behauptung wird allerdings unmittelbar daraus wesentlich eingeschränkt durch die Be merkung, daß letztere »vielfach marxistischem Geist und zersetzerisch wirkenden Bestrebungen verfiel und ihr Wesen und Berk sich da mit als im Einklang stehend mit den Verfallser scheinungen der liberali st i scheu Ara offenbart». Ganz untadelig war also selbst die öffentliche Bücherei häufig nach Ansicht des Herrn Vortragenden ebenfalls nicht, oder sollte wirklich der »Remarquesche Kriegsschmöker» von keiner städtischen Bücherei verliehen worden sein? Doch auch die Leihbüchereien alten Stiles trifft der erwähnte Vorwurs nur in stark begrenztem Maße, wenig stens so weit sie unter der Leitung zünftiger Buchhändler standen. In diesen werden von jeher nicht nur die Werke der besten zeitgenössischen schöngeistigen Schriftsteller fast lückenlos geführt, sondern ebenso die Klassiker und zahlreiche belehrende Werke aus sämtlichen Wissens gebieten. Vielleicht nimmt Herr vr. Sauter einmal Gelegenheit, sich eine ausgebaute umfangreichere und im Besitz eines geschulten Buch händlers besindlich« Leihbücherei nach dieser Richtung hin genauer anzusehen. Dresden. P. A. Schulz in Pestalozzi-Buchhandlung und Leihbücherei. Inhaltsverzeichnis Bekanntmachungen: Aktionsausschuß -und Gesamtvorstand betr. ao. Hauptversammlung in Eisenach. S. 779 / Geschäftsstelle des B.-V. betr. Mengenpreise. S. 789. Artikel: Zur Wirtschaftslage. Von Prof. Menz. S. 780. Ein Zeitschriftenverlsger Führer des Deutschen Handwerks. S. 782. Hamburger Buchwoche. S. 782. Deutsche Buchmesse Stuttgart. S. 782. Die bibliographische Anzeige. Von A. Franke. S. 782. Das älteste Vorkommen des Wortes »Krebse« für Remittcnden. Von K. v. Jezewski. S. 783. Rechnungen zu 3, 4 und 8 Rpf. S. 783. Kleine Mitteilungen S. 783—784: Bekanntmachung der Neichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums / Autoren kalender der Neichsstelle / Jubiläum H- H. Kopp, Swinemünde / Handel mit Lernmitteln / Beteiligung der Lohn- und Gehalts empfänger am Winterchilfswerk / Spende der Arbeit / Literari sche Arbeitsgemeinschaft / Leipziger Kulturwoche / Ablieferung von Pflichtexemplaren / Ausländische Beiträge in deutschen wis senschaftlichen Zeitschriften / Geschäftsbericht der Deutschen Reichspost / Kapitalflucht / Verbotene Druckschriften. Personalnachrichten S. 785/86: Gestorben: August Velhagen in Bielefeld; I. verw. Radzieowski in Glatz; Anna Heger, Wien. Sprechsaal S. 786: Zur Leihbücherei-Frage. Verantwortlich: Or. Hellmuth Langenbuche r. — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Truck: E. Heürich Nachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift der Schristleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2K sBuchhändlerhaus), Postschlletzfach 274/75. 766
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