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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1933-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1933
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- Deutsch
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Rr. 2SS (R. IIS). Leipzig, Dienstag den 10. Oktober 1933. IVV. Jahrgang. RÄMiouMer Teil. ProoinzialoereinberSchlefischenBuchhandler Einladung zur außerordentlichen Hauptversammlung am Sonntag, dem 22. Oktober 1933, Breslau, Terrassenrestaurant, Scheitniger Park, ab 11 Uhr. Tagesordnung: 1. Satzungsänderung des § 8 der Satzungen. 2. Wahl des geschäftsführenden Vorstandes und Berufung neuer Mitglieder in den Vorstand durch den Vorsitzenden. 3. Gemeinsamer Besuch der Braunen Messe. Der Besuch der außerordentlichen Hauptversammlung ist nach 8 12 der Satzungen Pflicht jedes Mitgliedes. Breslau, den 6. Oktober 1933. Der Aktionsausschuß. I. A.:GerhardKaussmann. Verband der Kommisfions- und ' Grotzbuchhiindler, Leipzig. Auf Grund der am 26. Juli 1933 stattgefundenen Haupt versammlung setzt sich der Vorstand unseres Verbandes nach der vorgenommenen Gleichschaltung und Zustimmung des Aktions ausschusses des Börsenvereins aus folgenden Herren zusammen: 1. Vorsitzender: Eduard Mannhart (Otto Maier), Leipzig; 2. Vorsitzender Carl Frank (R. Gieglers Buchh.), Leipzig; Schriftführer und Schatzmeister: Franz Winter (Franz Winter), Leipzig. Zuschriften sind an die Geschäftsstelle Leipzig O S, Täubchen weg 26, zu richten. Leipzig, den 7. Oktober 1933. Franz Winter Schriftführer. Literarische Emigrantenzeitschrifte«. Mitteilung der Reichsstclle zur Förderung des deutschen Schristtums. Die literarischen Emigrantenzeitschriften in den verschiedenen Ländern westlich, östlich und südöstlich von uns häufen sich. Es ist nötig, daß der deutsche Buchhändler aufmerksam auf sie achtet, sie kennenlernt und vor ihrer Verbreitung in Deutschland warnt; auch dann warnt, wenn die betresfenden Zeitschriften noch nicht verboten sind, denn er macht sich, wenn er sie verbreitet, des geistigen Landesverrats schuldig. Wir haben bisher von sechs literarischen Zeitschriften dieser Art Kenntnis bekommen. Von dreien davon liegen uns im Augenblick Prospekte bzw. Nummern vor. Wir führen sie im folgenden auf: 1. Neue Deutsche Blätter, Monatsschrift für Litera tur und Kritik, erscheinend im Faust-Verlag, Prag—Wien— Zürich—Paris—Amsterdam. Der Jahrgang beginnt im Septem ber 1933, Redaktion anonym, mit Berlin in Klammer gesetzt als Ort der Redaktion, darunter werden genannt Oskar Maria Graf, Wieland Herzfelde, Anna Seghers. Ms Mitarbeiter zeichnen u. a.: Bert Brecht, Johannes R. Becher, Walter Hasenclever, Werner Hsgemann, Arthur Höllischer, Oskar Jellinek, Alfred Kerr, Hermann Kesten, Egon Erwin Kisch, Theodor Kramer, Klaus Mann, Hermynia zur Mühlen, Theodor Plivier, Kurt Tucholsky, Jakob Wassermann. Die Neuen Deutschen Blätter behaupten, daß sie dem deut schen Schrifttum dienen wollen. Wie es um diesen Dienst bestellt ist, erfahren wir gleich im nächsten Satz: »Sie wollen der Welt öffentlichkeit den Nachweis dafür erbringen, daß die deutschen Schriftsteller von Rang (!) fast ausnahmslos entschiedene Gegner des Dritten Reiches sind». Wir verzichten auf weitere Anfüh rungen, da sich hier der deutsche Buchhändler selbst seinen Reim dazu machen kann. 2. Der Wiener Bücherwurm. Von dieser Zeitschrift liegt uns im Augenblick Nr. 4, September 1933 vor. Auf der ersten Seile wird in einer Fußnote eigens darauf hingewiesen, daß der »Wiener Bücherwurm« in Deutschland nicht verboten sei. In einem »Offenen Brief an Sowjetrußland« heißt es aus Seite 2 der uns vorliegenden Ausgabe des »Wiener Bücherwurm«: »Die kurze Spanne Zeit, die der .Wiener Bücherwurm' erscheint, hat dennoch bewiesen, daß er offenen Mutes den Faschismus in allen seinen Spielarten bekämpft«. Im gleichen Aufsatz heißt es unter anderem: »Wir kämpfen um die Freiheit Ossietzkys und Renns, genau so wie um die Freiheit Torglers und der drei barbarisch mißhandelten Bulgaren (!!)«. Auf Seite 6 erscheint eine Notiz »Aufgaben des deutschen Buchhandels in dieser Zeit«, die folgende Verfasserunterschrift trägt: »Ein reichsdeutscher Buchhänd ler« (!!). Auf Seite 6/7 der gleichen Nummer steht eine Notiz über den Goethepreis der Stadt Frankfurt. Es läßt das Wiener Büchergewürm nicht ruhen, daß den diesjährigen Goethepreis der Stadt Frankfurt mit Hermann Stehr ein bedeutender deutscher Dichter bekommt, der in seiner vollen Bedeutung vom neuen Deutschland anerkannt und geschätzt wird. Wäre das nicht der Fall, dann würde sich der »Wiener Bücherwurm« vermutlich bitterlich beklagen über diese schmähliche Behandlung eines deut schen Dichters von Weltbedeutung. Da es aber der Fall ist, ent geht auch Hermann Stehr nicht dem schnöden Hohn des »Wiener Bücherwurm«. Es heißt dort über ihn: »Hermann Stehr ist ein deutscher Romanschriftsteller, dessen Werke vor allem bei dem jüdischen Verlage S. Fischer erschienen. Heute macht Hermann Stehr dem Hitler-System die Mauer, indem er alle möglichen Ehrungen erduldet und in die Dichter-Akademie und ähnliche gleichgeschaltete Verbände sich delegieren läßt. Dem Dritten Reich, arm an wirklichen großen Gestalten menschlichen Erlebnisses, be deutet es freilich einen ungeheueren Gewinn, gehört er doch zu jenen, die wenigstens bisher in der Stille schufen und deren Werke Zeugnis redlicher Mühe geben. Mehr ist über ihn nicht zu sagen.« Auch Rudolf G. Binding geht es ähnlich. Auf Seite 8 der uns vorliegenden Nummer des »Wiener Bücherwurm« wird auf den Verlag Querido in Amsterdam, den Verlag der aus Deutschland geflohenen Literaten hingewiesen. Wir erfahren, daß dort demnächst neue Werke von Alfred Döblin, Lion Feucht- wanger, Werner Hegemann, Heinrich Mann, Joseph Roth, Arnold Zweig u. a. erscheinen werden. Es wird selbstverständlich versucht werden, die Neuerscheinungen der genannten Autoren, die der Querido-Verlag herausbringt, auch nach Deutschland herein zuschmuggeln und bei uns zu verbreiten. Wir warnen den deut schen Buchhandel, auch nur im geringsten bei der Verbreitung dieser Werke mitzuhelsen. 3. Die Sammlung. Literarische Monatsschrift unter dem Patronat von Andrö Gide, Aldous Huxley, Heinrich Mann, her- 771
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