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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1879
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1879
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- Deutsch
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3426 Nichtamtlicher Theil. 203, 3. September. Forst- u. Jagd-Kalendcr f. das Deutsche Reich auf d. I. 1880. 8. Jahrg. Hrsg. v. F. W. Schneider u. H. Behm. 1. Thl. 16. In Leinw. geb. * 2. —; in Ldr. * 2. 75 Dahle» in Berlin. Meyer, H., das Verfahren vor den Amtsgerichten nach der Civilprozeß- ordnung vom 30. Jan. 1877 an e. Rechtsfalle dargestellt. 6. Abdr. 8. * —. 80 Meyer, H., der Zahlungsbefehl vom 1. Octbr. 1879 ab. Gemeinfaßliche Darstellg. d. Mahnverfahrens nach der neuen Civilprozeßordng. 4. u. 5. Abdr. 16. * —. 50 Journal f. Landwirthfchaft, Hrsg. v. W. Henneberg u. G. Drechsler. 27. Jahrg. Supplement. 8. ^ * 5. — Nichtamtlicher Theil. Die Herstellung von Druckwerken. Praktische Winke für Autoren und Buchhändler von Carl B. Lorck, Dritte, umgearbeitete und vermehrte Auflage, gr. 8. (VIII u. 174 S.) Leipzig 1879, Weber. Geb. Preis 5 M. Wenn über das Werk, dessen Titel an der Spitze dieser Zeilen steht, im Börsenblatt nochmals ausführlich berichtet wird, obgleich es schon früher darin besprochen wurde und auch die neue Auflage bereits eine kurze Erwähnung an dieser Stelle gefun den hat, so geschieht es hauptsächlich, um die jüngeren Fachgcnossen, die in der geraumen Zeit seit dem Fehlen der zweiten Auflage her angewachsen sind, auf die reiche Fundgrube hinzuweisen, welche diese Schrift zur Erwerbung der jedem Buchhändler nöthigcn und unent behrlichen Kenntnisse in den technischen Fächern seinesBerusesbietet. Es ist eine nicht gerade erfreuliche, aber nicht abzuleugnende Thatsache, daß eine große Anzahl von jüngeren und wohl auch älteren Buchhändlern nur äußerst vage und oberflächliche Vorstel lungen davon hat, wie eigentlich die Waare entsteht, deren Vertrieb ihre Lebensaufgabe bildet. Wie viele gibt es, die nicht im Stande sind, einem wißbegierigen Laien in verständlicher Weise auch nur den Verlauf der elementarsten Manipulationen des Satzes und Druckes auseinanderzusetzen, und wie viele Unklarheit oder noch schlimmer, vollständige Unbekümmertheit herrscht vielfach über die Hilfstechniken: Stereotypie, Holzschnitt, Hochätzung, Galvanoplastik und dergl. mehr und ihre gewaltigen Fortschritte in der Neuzeit! An denjenigen der Kollegen freilich, welche in einem der Hauptsitze des Druckgewerbes, in Leipzig, Berlin, Stuttgart leben und es den noch nicht der Mühe Werth halten, sich jemals mit der Einrichtung einer größeren Druckerei und der mit ihr zusammenhängenden Ateliers vertraut zu machen — und leider gibt es deren mehr als Viele wohl glauben mögen — wird auch diese Anregung spurlos vorübergehen; für die Fachgenossen in kleineren Städten aber,! namentlich für diejenigen, die sich lediglich dem Sortiment widmen, wird die Fülle von Belehrung, die ihnen hier geboten ist, hoch will kommen sein. Aber auch für Den, der bereits seit einer Reihe von Jahren mitten im Getriebe eines groß angelegten, alle Zweige des Druckgewerbes sich dienstbar machenden Verlagsgeschäftes steht, ist gar mancherlei aus dem Werke zu lernen. Aus der kurzen Vorrede geht hervor, daß diese dritte Auflage hauptsächlich der Anregung des dem Verfasser engbefreundeten Verlegers zu danken ist, der die technische Herstellung und typogra phische Ausstattung mit unbeschränkter Machtvollkommenheit über nommen hat, da der Verfasser selbst sich ihr nicht mehr widmen konnte. Daraus ist nun eine Thatsache von unzweifelhaftem, wenn auch unfreiwilligem Humor entstanden: in einem typographischen Lehrbuch, das einen der überzeugtesten und thatkräftigsten Anhänger der Antiqua zum Verfasser hat, welcher sein Leben lang unermüdlich für ihren Sieg über die Fractur kämpfte, ist — die Fractur ver wendet worden. Drastischer kann Wohl nicht belegt werden, wie fern der Tag noch ist, an welchem das heilige Ilion der Fractur hinsinkt und die Parteigänger der edlen Antiqua zur Herrschaft gelangen werden! Das Werk bietet in der Einleitung eine kurze Ilebersicht der Buchdruckerkunst und theilt sein eigentliches Thema in drei Abthei lungen: Die Technik der Buchdruckerkunst — Praktische Winke für die Herstellung eines Druckwerkes — Die Schriften und ihre Anwendung. Die sehr interessant geschriebene Skizze der Erfindung der Buchdruckerkunst kann hier mit kurzen Worten auszugsweise ge geben werden, da sie selbst nur ein Auszug aus des Verfassers Artikel über dieses Thema in Brockhaus' Konversationslexikon ist. Nach einer kurzen Ilebersicht über die Verbreitung der Kunst nach den verschiedenen europäischen Staaten und einer Charakterisirung der großen Namen eines jeden Landes wird der gewaltige Um- und Aufschwung geschildert, der mit Koenig's Erfindung der Schnell presse cintrat und der 27. November 1814 hervorgehoben, an welchem Tage die Times ihren Lesern verkündete, daß sie ohne Hilfe von Menschenhänden gedruckt sei. Freilich war zur Aus nutzung der Erfindung eine andere, die der Papiermaschine nöthig, die es ermöglichte, die großen Bogen zu liefern, welche die Schnell presse bei rationeller Ausnutzung verlangte. Aber auch die Schnell presse genügte bald dem wachsenden Bedarf der großen Zeitungen nicht mehr, die mit dem Eintritt des Zeitalters, in welchem die Presse als sechste Großmacht gern oder ungern anerkannt wurde, in Auflagen zu erscheinen begannen, welche ein Menschenalter vor her als märchenhaft angesehen worden wären. Die Maschine wurde construirt — natürlich in Amerika, nachdem die Idee wie leider ebenso natürlich zuerst von einem Wiener Deutschen und vorher sogar von Koenig selbst gefaßt war —, welche den Druck von end losem Rollenpapier vollführte. Sofort bemächtigte sich die Times der Idee, deren „Walterpresse" in der Stunde 12,000 Bogen von acht Seiten in dem enormen Timessormat feuchtet, ans beiden Seiten bedruckt, in Bogen durchschneidet und gedruckt ans Hausen legt, ohne daß eine Menschenhand dabei thätig ist, von dem Augenblick ab, wo die Stereotypplatten auf die Cylinder gelegt wurden und die Ma schine das Ende der Papierrolle gefaßt hat. Um das zu ermög lichen, mußte wieder die Erfindung der Papierstercotypie vorher gehen, ohne welche die Herstellung der gebogenen Platten unmöglich gewesen wäre, welche die Satzcylinder der Maschine bekleiden. Der rapide Fortschritt der Hilfswissenschaften, der Holzschneidekunst, Chemitypie, Hochätzung re. trägt seinerseits zu dem gewaltigen Auf schwung des Druckgewerbes in unserem erfindungsreichen Zeitalter bei, von dem ein Abschluß bei den ununterbrochen fortdauernden Entdeckungen und Vervollkommnungen nicht abzusehen ist. Die „Technik der Buchdruckerkunst" beginnt naturgemäß mit einer kurzen Belehrung über die Typen und ihre Herstellung. Es wird die Anfertigung der Patrize, des Stahlstempels, welcher den Buchstaben erhaben trägt, sowie der Matrize, der vertieften Form in Kupfer, in welche die Typen gegossen werden, geschildert, ebenso das Gießinstrument und die eigentliche Prozedur des Gießens, endlich die Manipulation des Fertigmachens und die Art und Weise, wie bei der Anfertigung von bestimmten Quantitäten die Anzahl der einzelnen Buchstaben nach einem durch die Erfahrung geregelten Schema (dem Gießzettel) festgestellt wird. Bei der außer-
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