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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1932
- Strukturtyp
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- 1932-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1932
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- Deutsch
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X- 294, 17. Dezember 1932. Redaktioneller Teil. Bürseuklalt f. b. DtschuBuchhandel. Größere Nutzbarmachung der „Deutschen Nationalbibliographie" für die Bibliotheken. Wenn ein neues Buch erscheint, setzen sich an Hunderten von Bibliotheken Hunderte von Federn oder Schreibmaschinen oder Adrema-Apparate in Bewegung, um Tausende von Titelkopien zu machen. Daß dies Unfug ist nnd daß es besser wäre, wenn die Titel- kopien an eine r Stelle für alle gemacht würden, sieht jeder ein; und es ist bekannt, daß dieses Bessere in gewissem Umfang durch Titeldrucke einiger Zentralstellen auch schon durchgeführt wird. Weniger bekannt ist die Tatsache, daß imt dem zentralen Titeldruck eigentlich nur immer eine Bibliothek restlos zufrieden ist, nämlich die Zentrale. Die übrigen verlieren neit dem Suchen in den Titel- örucken jener Zentrale und mit dem Warten auf das Erscheinen der Titeldrucke so viel Kraft und Zeit, daß viele es vorziehen, sich ihre Titelkopien selbst herzustellen. Das Ideal wäre also, wenn nach den Titeldrucken weder gesucht noch auf sie gewartet werden müßte; wenn sich die Hemmnisse von Raum und Zeit überwinden ließen. Es hat nicht an Versuchen gefehlt, dieses Ideal zu erreichen (selbst ein Althoff hat sich dafür interessiert, daß mit jedem Buch gleich einige Titelkopien geliefert würden) — gelungen ist es bisher nicht. Und doch wäre jetzt in Deutschland für deutsche Bücher dem Ideal ganz nahezu ko mmen, seitdem es die Deutsche Bücherei gibt, wo alle deutschen Verlagserzeugnisfe zusammenströmen und wo in wenigen Tagen — also praktisch gleichzeitig — Titeldrucke hergestellt werden, die in der Form der »Deutschen Nationalbibliographie« allgemein und schnell verbreitet werden. Es bedarf nur zweier kleiner Leistun gen des Verlags: 1. Von jeder Neuerscheinung wird vor der Ver breitung ein Stück an die Deutsche Bücherei geschickt, die in wenigen Tagen dem Verleger mitteilt, unter welcher Nummer der Titeldruck in der Deutschen Nationalbibliographie erscheint. 2. Der Verleger führt diese Nummer beim Versand in der Begleitfaktur an, wodurch die Sortimenter instandgesetzt werden, die Ansichtssendungen, die sie den Bibliotheken machen, mit der Titeldrucknnmmer zu versehen. Auf diese Weise bekämen die Bibliotheken zugleich mit dem Buche zwar nicht die Titeldrucke geliefert, aber doch die Nummer; Suchen und Warten fiele weg; das Ideal wäre erreicht. Dies brächte nicht bloß den Bibliotheken Vorteil, sondern auch dem Buchhandel. 1. Der Verlag sicherte sich von vornherein für sein neues Werk die unverzügliche Anzeige in dem von Bibliotheken und Gelehrten mit Aufmerksamkeit verfolgten Propagandamittel der Deutschen Nationalbibliographie. 2. Für das Sortiment würde, wenn alle erschienenen Bücher sofort mit Sicherheit in der Nationalbiblio graphie zu finden mären, Antrieb und Möglichkeit vergrößert, sich für den Verkauf einzusetzen. 3. Das Kind des Börsenvereins, die Deutsche Bücherei, bekäme zuverlässig jedes deutsche Verlagserzeugnis zuerst und gewänne an Schlagfertigkeit und Bedeutung. 4. Die Bi- bliothcksausgabe der Deutschen Nationalbibliographie, an der als an seines eigenen Kindeskindes Gedeihen der Buchhandel interessiert ist, würde vermutlich eine große Abonnementszunahme erzielen und vermehrte Einnahmen abwerfen. Diesen Vorteilen gegenüber er scheint das den Verlagen zugemutete Opfer nicht zu groß, da die meisten ohnehin die Deutsche Bücherei mit als erste beliefern. Der kleine Zeitverlust, der beim Herausbringen des Werkes durch das Warten auf die Nummer der Nationalbibliographie entsteht, spielt höchstens bei ausgesprochener Tagesliteratur und beim Weihnachts geschäft eine Nolle; an den übrigen Büchern, wenn sie dadurch an Wert verlieren, daß sie einige Tage später herauskommen, hätte wahr scheinlich sowieso weder der Leser noch der Buchhändler viel verloren. Sind die Verleger im allgemeinen für diesen Vorschlag gewonnen, so könnte von den Bibliotheken auf die Säumigen dadurch ein Druck ausgeübt werden, daß der Ankauf solcher Werke, deren Titeldrucknum- mcr in der Begleitfaktur nicht mit angegeben ist, abgelehnt wird. Professor vr. Bollert, Direktor der Sächsischen Lanöesbibliothek. Anmerkung der Schrift!.: Wir haben die Deutsche Bücherei ge beten, zu den vorstehenden Ausführungen Stellung zu nehmen. Sie äußert sich folgendermaßen: Die Anregung des Herrn Professor Bollert, die Nationalbiblio graphie noch enger mit den Bibliotheken zu verbinden und hierdurch ihre Verwendbarkeit zu steigern, ist sehr dankenswert. Die Biblio- theksausgabc der Nationalbibliographie ist in den letzten Jahren und besonders seit Beginn der wirtschaftlichen Krise immer mehr von den Bibliotheken als ein nützliches, Geld und Zeit sparendes Hilfs mittel für Katalogifierungs- und ähnliche Arbeiten erkannt worden und wird zur Zeit schon in mehreren hundert Exemplaren laufend bezogen. Ta die Bibliographie aber in wöchentlichen Abständen erscheint und die einzelnen Titel iufolge der systematischen Einteilung ihre zu gehörige Nummer erst nach Fertigstellung des gesamten Manuskriptes erhalten können, würde die hierdurch entstehende Verzögerung in der Versendung der Neuerscheinungen wohl zu groß sein, als daß sie in Kalls genommen werden könnte. Leichter ließe sich ein solches Verfahren mit den Titeln des »Täglichen Verzeichnisses« durchführen, denen zu diesem Zweck lediglich laufende Nummern beigegeben zu werden brauchten. Wir behalten uns vor, auf die sehr wichtige Angelegenheit dem nächst zuriickzukommen. Deutsche Bücherei. Duchgewerbliche Rundschau. (Siehe zuletzt Börsenblatt 1832, Nr. 218.) Schrift und Satz. Ter Tod des amerikanischen Erfinders Lin» Boyd Benton, der am IS. Kult d. I. im hohen Alter non 88 Fahren starb, lenkt den Blick zurück ans das erste Auftreten der Setzmaschine, an deren Einführung Bcnton in hervorragender Welse beteiligt ge wesen ist. Benton, in Amerika als der »Edison der Schriftgießerei- bekannt, darf mit Recht als der »Geburtshelfer der Setzmaschine« gelten, denn ohne seine Erfindung der m e ch a n i s ch e n Ma t r i z e n- herstellung wäre weder Mcrgcnthalcrs Linotype noch Lanstons Monotype zu einen, erschwinglichen Preise mit der Matrlzcngarnitur auszurüsten gewesen. Beide Maschinen standen in der Gefahr, vor dem Ablaus der Primärpatentc nicht ins Gewerbe eingeführt werden zu können, wenn nicht Bentons »Schriftstcmpel-Graviermaschiue« vom Fahre 188s rechtzeitig als der rettende Glücksfall in die Erscheinung getreten wäre. Bentons mechanisches Verfahren revolutionierte den Schrist- stcmpelschnitt, da aus seiner Maschine in einem Tage soviel Schrist- stempcl geschnitten werden konnten, wie der beste Handgraveur in einer Woche zu liefern vermochte. Nur aus der Grundlage dieser Errungenschaft konnte die Setzmaschine zu einem annehmbaren Preise hergcstellt und geliefert werden und den Konkurrenzkampf mit dem Handsatz aufnehmcn. Das wesentlich vervollkommnet! Modell von Benton vom Fahre 1MK ist heute noch das Vorbild aller mechani schen Graviermaschinen für den Schriftftc,mpelschnitt und die Ma trizengravur. Bentons Verdienst ist auch die Erfindung der »selk-spacing t^pss«, der in systematischer Abstufung hergestellten Buchdrucker schrift, aus die die »Monotype«-Setzgießmaschine angewiesen ist, um einen vollkommen mechanischen Ausgleich der Ausschlußfehlbcträge zu erzielen. Wie als Erfinder so hat sich Benton auch als weit blickender Gewerbcpolitiker und Organisator durch die rechtzeitige Zusammenfassung der amerikanischen Schriftgießereien zu der »Lwerl- can Ivpe bminckers Oompanzv-, Fersey-City, betätigt, durch die in Amerika das Sch riftgießere Gewerbe vor einer katastrophalen Aus wirkung der Schmaschinencinsllhrung bewahrt wurde. Als oberster technischer Leiter des großen amerikanischen Trusts hat Benton sein arbeits- und erfolgreiches Leben beschlossen. Es ist interessant, daß bei seinem Abtreten von der Bühne seiner Erfolge durch die neuere Entwicklung im Setzmaschinenwese» eine Art rückläufiger Bewegung in der gewerblichen Organisation ein geleitet erscheint, bei der der Mittel- und Kleinbetrieb im Schrist- gießercigewcrbe in der neuen Betriebsform der »Schrift z e i l e »- gießcrei« unter entsprechender Verwertung der Zeilensetzgicßmaschincn wieder lebensfähig erwacht. Auf die Anzeichen dieser neuen Ent wicklung sind wir in unserer jüngsten Rundschau (Börsenblatt Nr. 218) bereits kurz eingegangen. Wir habe» dort auch bereits auf wichtige konstruktive Verbesserungen der verschiedenen Setzmaschinentypen, die sür diese Entwicklung kennzeichnend sind, aufmerksam machen können. Reproduktion und Übertragung. Roch vor wenigen Jahrzehnten arbeiteten die meiste» Stereotypeure noch mit Schöpflöffel und Gieß pfanne. Nur in einigen deutschen ZeitungLgrohbetrleben wurden aus Amerika eingeführte Gießautomatcn verwandt, die wegen der enormen Anschaffungs- und Betriebskosten für mittlere und kleinere Betriebe keine Bedeutung gewinnen konnten. Dagegen haben sich halbautomatische P l a t t e n g i e ß w c r k e seit längerer Zeit in solchen Betrieben gut eingeführt, und brauchbare Konstruktionen stehen von dem einfache» Plattcngießwcrk mit Hahncnanslauf bis zu Halbautomaten mit Hub- und Druckpumpen-Ausstattung in zweck mäßiger Auswahl zur Vertilgung. Einen großen Fortschritt auf diesem Gebiete bedeutet der jüngst von der Schnellprcssenfabrik Kocnig L Bauer aus den Markt gebrachte Halbautomat »Simplex«, der mit einem bisher wenig verwendeten Metallsörderorga», der Schnecke, arbeitet. Neben der Meiallstereotypie gewinnt neuerdings die Gummi- stercotypie eine größer« Bedeutung, und zwar über das Gebiet 889
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