Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19330926
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193309260
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19330926
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-09
- Tag1933-09-26
- Monat1933-09
- Jahr1933
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
224, 28. September 1933. Redaktioneller Teil. Größe nicht unbeschränkt, und da sich sofort nach dem ersten Durch sickern des Messeplanes ein erhebliches Interesse gezeigt hat, so emp fiehlt sich möglichst schnelle Anmeldung derPlatzansprüche. Es wird dafür Sorge getragen werden, daß niemand an einen toten oder auch nur schlechten Platz der Ausstellung gestellt wird. Das Publikum wird automatisch an alle Stände geleitet werden. Die Ausstellungsleitung sorgt auch für genügende Aussicht, für Ver teilung von Prospekten usw., falls die einzelnen Aussteller nicht die Möglichkeit haben, einen besonderen Angestellten mit der Wahrnehmung ihrer Interessen auf der Ausstellung zu beauf tragen. Auch der Aufbau des Ausstellungsstandes kann nach Anleitungen der betreffenden Firma durch sachkundige Kräfte der Ausstellungsleitung vorgenommen werden, ohne daß ein beson ders Beauftragter oder die Reise eines Angestellten zur Aus stellung nötig wäre. Es ist eine erfreuliche Begleiterscheinung der Ausstellung, daß in ihr eine Reihe stellungsloser Buchhan delsgehilfen sowie arbeitslose SA-Männer beschäftigt werden können. Es ist bekanntlich beabsichtigt, auch in anderen großen Städten Parallelveranstaltungen durchzuführen, sodaß das gesamte deut sche Sortiment in den Bereich des Erfolges der »10 Tage Deutsche Buchmesse Berlin 1933« mit einbezogen wird. Berlin wird dazu durch seine große Eröffnungsfeier, durch Rundfunk und Presse in diesen »10 Tagen für das deutsche Buch« so führend und wirkungs voll das gesamtdeutsche Interesse bearbeiten, daß sich die anderen Veranstaltungen in der Werbung nur anzuschließcn brauchen. Die »10 Tage Deutsche Buchmesse Berlin 1933« sind auf gebaut auf der engsten Zusammenarbeit aller Kräfte, die sich die Förderung des deutschen Buches zur Aufgabe gemacht haben. Es darf und wird niemand beiseite stehen, jeder muß dazu beitragen, diese große, einzig Derband Sächsischer Buchhändler. Bericht über die 54. Hauptversammlung am Sonntag, dem 3. Sep tember 1033 in Dresden. Im Hinblick auf die Schwere der Zeit, wie auf einen allgemeinen Wunsch des Führers war van jeglicher größeren Veranstaltung ab gesehen worden. Am Vorabend trafen sich Dresdner Berussgenossen mit bereits anwesenden auswärtigen Teilnehmern im Luisenhof Ober- loschwitz. Die Hauptversammlung wurde vom Vorsitzenden Franz Schader um 10 Uhr in Anwesenheit von fast hundert Teilnehmern eröffnet. Beim Eingehen auf Einzelheiten des Jahresberichts wird berichtet: Es sind in den letzten Monaten Beschwerden an den Vor stand gelangt über das Auftreten von Vertretern von Reisebuchhand lungen, die minderwertige Erzeugnisse zu hohen Preisen hauptsächlich in Beamtcnkreisen anbieten und dabei mit Vorgaben arbeiten, die den Tatsachen nicht entsprechen. Da meist die NSDAP, als Aus hängeschild benutzt und bei Nichtabnahme die entsprechende Meldung angedroht wird, erliegt ein großer Teil Ängstlicher solchem Gebaren. Die Staatsanwaltschaft soll sich der Reisenden bereits angenommen haben. Gegen solche Gelegenheitsmacher hilft nur die Konzessionie- rung des Buchhandels. — In der Aussprache nahm denn auch die Frage der Konzessionierung einen breiten Raum ein. Das Ergebnis war die bereits in Nr. 208 des Börsenblattes veröffentlichte Ent schließung. Obwohl damit der von vr. Heß vorgesehene Vortrag eigentlich sich erledigt hatte, ging dieser ans Wunsch der Versamm lung an deren Schluß nochmals ausführlicher auf dieses für den Buchhandel so bedeutungsvolle Thema ein. Ein weiterer Punkt der Aussprache betraf die Eingliederung des Buchhandels in den ständischen Aufbau. Betont wurde, daß man Wege suchen müsse, um die seit über hundert Jahren bewährten buchhändlerischen Einrichtungen nicht dadurch zu zerschlagen, daß der Verlag der Industrie angegliedert werde und das Sortiment dem Einzelhandel, denn beide gehören zusammen und bilden ein Ganzes. Ist doch das Buch in erster Linie geistiges Gut und erst in zweiter auch Ware. Nur durch inniges Zusammenarbeiten dieser beiden Zweige des Buchhandels ist es möglich, die geistige Nahrung all seitig zu verbreiten. Alle die vorgebrachtcn Fälle zu erwähnen, die den schweren Kampf des Buchhandels um sein Dasein bekunden, würde zu weit führen. Schon im Jahresbericht war gesagt, daß viele Unberufene sich jetzt ein nationales Mäntelchen umhängen, vr. Heß konnte die 728 artige Gelegenheit zu dem überwältigenden Erfolge zu brin gen, den sie im Interesse des deutschen Schrifttums und des deut schen Buchhandels haben muß. Nicht nur die Berliner Bevölkerung aller Stände, das in den Weihnachtswochen zusam menströmende Fremdenpublikum, sondern vor allem auch das Ausland muß einen Eindruck davon bekommen, was Deutsch land auf dem Gebiete des guten Buches leistet und welche Rolle das Buch im Leben des Volkes spielt, welchen Ehrenplatz es be sonders in einem neuen Deutschland einnimmt. Es ist nicht zu letzt auch eine Ehrenpflicht des deutschen Buchhandels und aller Beteiligten, durch diese Ausstellung dem Volkskanzler Adolf Hitler zu zeigen, wie auch hier alle Kräfte vereint sind, um am Neubau der Nation mitzuarbeiten. Ehre und Würde Deutsch lands sind in erster Linie im deutschen Buche verankert, für das Buch eintreten heißt, das Ansehen Deutschlands in der Welt ver teidigen. Die deutsche Buchmesse soll und wird ein neues Ruh mesblatt in der Geschichte des neuen Deutschland werden. vr. Günther Haupt. In einigen anderen Städten wird ebenfalls an der Vorberei tung gleichzeitiger Buchmessen gearbeitet. Die Meldungen dar über liegen nicht nur aus großen Städten wie Stuttgart und Hamburg, sondern auch aus mittleren Städten vor. Die von den Berliner Buchhändlern noch zu erwartenden Richtlinien sowie Ratschläge aus unseren Erfahrungen mit Weihnachtsausstellungen und dergl.. sollen die Vorbereitungsarbeiten erleichtern. Mit Wei sungen des Ministeriums für die anderen Organisationen, dem ortsansässigen Buchhandel bei der Durchführung der Buchmessen zu helfen, kann bestimmt gerechnet werden. Wir werden noch ausführlicher berichten, die Geschäftsstelle bittet aber jetzt schon um Angabe, welche Plätze beabsichtigen, Buchmessen durchzu führen. Mitteilung machen, daß das Verbot, die Hoheitszeichen für irgend welche gewerbliche Unternehmungen zu benutzen, dem Vorgehen des Börsenvereins zu verdanken sei. Dieser Punkt führte zu der weiteren in Nr. 208 des Börsenblattes bereits bekanntgegebcnen Entschließung. Zur Schulbuchfrage wurde von einem Mitglieds angeregt, beim Unterrichtsministerium vorstellig zu werden, daß keine Neueinfüh rung genehmigt würde, wenn der Sortimenterrabatt weniger als 30 Prozent betrage. Von anderer Seite wurde Abschaffung der Um satzsteuer auf Schulbücher befürwortet. Allgemein war man von den Schäden überzeugt, die eine übertriebene Ausweitung der Hilfs büchereien gebracht hat, insbesondere, daß der dadurch eingetretcne Absatzschwund die Preise in die Höhe treibe. — Beschwerde wurde darüber geführt, daß für eine neue amtliche Zeitschrift die Bestellung direkt beim Verlag vorgeschrieben werde, ferner, daß manche Be hörde dem Neisebuchhandcl gar zu bereitwillig eine Empfehlung für das zu vertreibende Werk mit auf den Weg gebe. Beim Punkt Leih büchereien wurde über eine unberechtigte Beschlagnahme berichtet, der durchaus nationale Bücher zum Opfer gefallen waren, wenn der Titel dem mit der Beschlagnahme Beauftragten verfänglich zu sein schien. Beim Kassenbericht mußte der Schatzmeister A. Kaufmann Mit teilen, daß die Einnahmen um 2000 NM zurückgeblieben seien und die Ausgaben um 800 NM unterschritten. Auch im Voranschlag für 1933/34 mußten die Einnahmen um 800 NM niedriger angesetzt werden als die Ausgaben. Für Entsendung von Gehilfen zu den vom Börsenverein eingerichteten Fortbildungskursen wurden 300 NM aus der »Hayno-Fockeu-Stiftung« des Sächsischen Wirtschastsmini- steriums bewilligt. Versuche mit der Lehrlingsprüfung sollen fort gesetzt werden. V o r st a n d s w a h l e n. Namens des Börsenvereins machte Albert Diederich Vorschläge für die Besetzung der Posten, denen die Versammlung durch Zuruf beitrat. Dem früheren ersten und jetzigen zweiten Vorsitzenden Hayno Focken, der eine Wiederwahl ab gelehnt hatte, wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen. In einer warmen Ansprache wies der Vorsitzende Franz Schäder darauf hin, welch große Verdienste um den Verband sich das neue Ehrenmitglied in langjähriger aufopfernder Tätigkeit erworben habe. Bewegt dankte Hayno Focken und sagte dabei ungefähr Folgendes: Er sei während seines Vorstandsamtes kein Aktenmcnsch gewesen. »Was ich hinein- legte, war das Herz.« Er habe sich bemüht, jede Beschwerde mit innerem Verstehen zu behandeln, sich hineinzuversetzen in die große Not des Berufsgenossen. Er habe viel gelernt; er habe erkennen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder