Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19200706
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192007062
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19200706
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1920
- Monat1920-07
- Tag1920-07-06
- Monat1920-07
- Jahr1920
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>i° 147, k. Juli 1920. Redaktioneller Lei!. Verein und dann erst dem engeren Vorstand und der Mitglieder versammlung vorgelegt hat. Das ist ein Weg, der nicht zu bil ligen ist. Bei der Behandlung der Eingaben haben wir ge funden, daß etliches Wohl der Revision und Abänderung bedarf. Der Ausschuss hat den Auftrag bekommen, mit dem Deutschen Verlegerverein insbesondere wegen der Eingabe I zu verhandeln. Der Kundenschutz soll in Gemeinschaft mit dem Deutschen Ver legerverein, mit dem Verein von Verlegern Deutscher Illustrierter Zeitschriften, mit dem Börsenverein usw. möglichst beseitigt wer den. Mittel und Wege sollen die Korporationen gemeinschaftlich suchen. Ich wende mich da nur gegen den Wortlaut der Ein gabe und möchte bemerken, daß die neu« Fassung dem Verleger verein alsbald zugestellt wird. Was den Verkauf von Buchdruckmaschinen betrifft, so höre ich von Herrn ve. Partei, daß es sich um ein Verbot des Ver kaufs ans Ausland handeln soll, während der Ausschuß in der Sitzung des Verbandes der Fachpresse berichtet hat, daß es sich um ein allgemeines Verkaufsverbot handeln solle. Dagegen wur den schwerwiegende Bedenken geltend gemacht. Was für den Buchdrucker gilt, muß auch für den Verleger Geltung haben. Wenn der Verleger gezwungen ist, seine Produktion sehr stark einzuschränken und Personal zu entlassen, so wird es ihm nicht gefallen, wenn gesagt wird: Du darfst deine Schreibmaschinen, die überflüssig sind, heute nicht verkaufen. Man soll nicht solche Anträge an die heutige Regierung bringen, die unter Umständen uns selbst einen Strick daraus drehen kann. Die Sache ist an den Vorstand verwiesen worden, der noch einmal mit dem Aus schuß verhandeln soll. Ich bitte, das Ergebnis abzuwarten. Geheimer Hofrat vr. Ludwig Volkmann (Leipzig): Meine Herren, gestatten Sie mir, daß ich als Verleger und gleichzeitig Buchdrucker ein kurzes Wort über die Preise sage. Ich muß dem voll zustimmen, was Herr Elsner eben ausgeführt hat: daß es sehr gefährlich ist, solch« gesetzliche Reglementierungen wieder neu hineinzuwerfen. (Sehr richtig!) Vorhin sind schon Bedenken dagegen geäußert worden. Unsere Regierung ist nur zu geneigt, plötzlich ein Gesetz oder eine Verordnung zu erlassen. Wir wissen sehr wohl, wie das anfängt, können aber gar nicht wissen, wie es eines schönen Tages endet. (Sehr richtig!) Ich als Buch drucker und als Verleger kann Ihnen allen nur dankbar sein, wenn Sie Wege suchen, einen Abbau der Preise zu er zielen (Sehr richtig!), und da möchte ich Ihnen sagen, daß auch unsere Arbeiter froh sind, wenn sie einen' Abbau der Preise erleben. Es macht ihnen keineswegs Vergnügen, hohe Löhne zu bekommen, für die sie sich nichts kaufen können. Deswegen bitte ich, daß Sie alle diese Dinge mit der wohltuenden Ruhe und Sachlichkeit behandeln, wie der Bericht des Vorstands, und daß Sie sich nicht durch eine Art Volksversammlungsstimmung — möchte ich sagen — zu Schlagworten beinahe demagogischer Art verleiten lassen, die etwa darin liegen, daß man sagt, die Buchdrucker hätten »in frivoler Weise gewissen Lohnerhöhungen zugestimmt--. Ich möchte deshalb zu der Strafe, die Herr Di rektor Kilpper für Herrn Hillger beantragt hat, den Zusatzantrag stellen, daß er verurteilt ivird, die nächsten Tarifverhandlungen im Buchdruckgewerbe zu leiten (Heiterkeit); er wird dann sehen, daß dazu eine gewisse Sachkenntnis erforderlich ist, die sich nicht durch stramme Haltung ersetzen läßt. (Heiterkeit.) Hofrat Siegfried Weber (Leipzig): Ich möchte den Verlags« duchhandel bitten, die Buchdrucker in gewissen prinzipiellen Fra gen zu unterstützen. Sie beschweren sich des öfteren über die anziehenden Preise, die selbstverständlich in vieler Beziehung mit Lohnforderungen zu tun haben. Nun muß ich Ihnen da einmal eins vor Augen führen: Sie müssen eine gewisse Solidarität auch mit den Buchdruckern wahren. In Leipzig und in vielen anderen Städten ist es vorgekommen, daß einzelne Sparten in Streik getreten sind, z. B. in Leipzig die Hilfsarbeiter. Ein solcher Streik ist natürlich nur dann durchzufllhren, wenn der Verlagsbuchhändler seine Produktion diese acht oder vierzehn Tage zurllckstellt. Das haben die Verleger aber nicht getan, soli dem sie sind noch am selben Tage zum Buchdrucker gekommen, haben Auslieferung der Platten verlangt und sind damit zu einem anderen Drucker gegangen. (Sehr richtig!) Dadurch fallen sie uns in den Rücken. (Sehr richtig!) Dadurch verlieren wir diese Streiks. Da mutz ein gewisses Solidaritätsgesühl auch im Verlagsbuchhandel sich Wecken lassen. Die Verleger müssen sagen. wir müssen in solchen Momenten einmal zurückstehen. (Bravo l) AkademischerSchutzverein. Vorsitzender vr. Georg Paetel (Berlin): Ich möchte Ihnen zu diesem Absatz noch bemerken, daß in Berlin Verhandlungen stattgefunden haben zwischen einer Reihe von Firmen des schön wissenschaftlichen Verlags und dem Schutzverband Deutscher Schriftsteller, vertreten durch die Herren Manes, Breuer und Rechtsanwalt Beradt. Es handelte sich hauptsächlich um die Forderung der Schriftsteller, daß sie ihren 207»igen Honorar- anteil, der im schönwissenschaftlichen Verlage ziemlich allge mein üblich ist, auch von den erhöhten Preisen bekommen. Die schönwissenschaftlichen Verleger machten ihnen eine Kalkulation auf, aus der die Herren sich einwandfrei überzeugen konnten und sich auch überzeugten, daß, wenn sie diese Forderung auf recht erhielten, trotz gewaltig gesteigerter Preise — es wurde ungefähr berechnet, daß ein Roman, der im Frieden 6 Mark ge kostet hätte, ohne Sortimenter-Teuerungszuschlag ungefähr auf 24 bis 30 Mark kommen würde —, «in Roman dann nur einen so geringen Verdienst für den Verleger abwerfen würde, daß der Verleger besser täte, diesen Roman überhaupt nicht wieder herzustellcn. Die Herren Schriftsteller sahen dann das Allheil mittel darin, daß dem Sortimenter der Rabatt weiter gekürzt würde, daß schlimmstenfalls sogar der Verlegerverein Verbands- sortimente eröffnete. Die Herren meinten z. B., daß es für Berlin genügen würde, wenn zwei bis höchstens drei Sortiments- auslieferungsstellen bestünden — (Heiterkeit), und ähnliche Sachen mehr. Meine Herren, ich war als Vertreter des Deutschen Ver- legervereins zu diesen Verhandlungen hinzugezogen, und ich sah mich in die Lage versetzt, eine äußerst kräftige Lanze für dar Sortiment zu brechen (Hört! hört!), um den Herren einmal die Bedeutung des Sortiments insbesondere für den schönwis senschaftlichen Verlag klar zu machen. Ich glaube, daß die Her ren sich dann auch überzeugt haben, wie sie sich auch davon über zeugen ließen, daß ihre Forderung einer Beteiligung von 207» an den erhöhten Preise» undenkbar wäre. Es ist schließlich ein Kompromiß dahingehend geschlossen worden, daß die Autoren 257» des erhöhten Ladenpreises hono rarfrei ließen und nur für den übrigen Teil ein Honorar von 207» forderten. Das würde also bei den heutigen Preisen eine Durchschnittsbeteiligung von 157» bedeuten. Sie haben ver sprochen, das in ihrer Versammlung vorzubringen und ihren Mitgliedern zur Annahme zu empfehlen. Hermann Hillger (Berlin): Meine Herren, auf Veranlassung des Deutschen Verlegervercins hat sich seinerzeit eine Vereini gung schönwisscnschastlicher Verleger gebildet. Daneben sprießen plötzlich immer noch andere, zu bestimmten Zwecken gegründete Vereinigungen schönwissenschaftlicher Verleger auf. Ich bitte den Vorstand, dahin zu wirken, daß sich künftig entweder dies? Vereinigung schönwissenschaftlicher Verleger, deren Vorsitzender Herr Direktor Kilpper immer noch ist, und deren Vorsitzender Herr vr. Paetel ja selber war, auflöst, oder daß den anderen Vereinigungen schönwissenschaftlicherVerleger anempfohlen wird, sich dieser vom Deutschen Verlegerverein gegründeten Vereini gung zu bedienen; denn das Nebeneinanderorganisieren, das wir erlebt haben, erinnert zu sehr an unsere Nationalversamm lung. (Heiterkeit.) Vorsitzender vr. Georg Paetel lVerlin): Ich möchte dazu bemerken, daß ich selbstverständlich von der Absicht des Zusam mentritts in Berlin Kenntnis gegeben hatte, und daß ich auch Herrn Direktor Kilpper gebeten hatte, an diesen Verhandlungen teilzunehmen. Er konnte nicht nach Berlin kommen, wo diese Verhandlungen statlfindcn mußten, da die Herren Schriftsteller wohl nicht geneigt gewesen wären, nach Stuttgart zu fahren. Sie wollten überhaupt ursprünglich mit dem Deutschen Ver legerverein als solchem über die Sache verhandeln. Ich habe das von Vorstands wegen abgelehnt, weil ich es nicht für richtig hielt, derartige wirtschaftliche Fragen mit den Autoren in der 7L7
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder