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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1920
- Strukturtyp
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- Band
- 1920-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1920
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- Deutsch
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147, 6. Juli 1920. Redaklioneller Teil. Heranwachsenden Geschlechts in Literatur, Kunst und Musik, die Pflege edler Geselligkeit usw. am Herzen liegt. So den Geist auf gesunde Bahnen zu lenken, ihm Anregung zu geben und Freude zur Weiter bildung am eigenen Ich zu wecken, das Verantwortlichkeitsgefühl des Buchhändlers bei der Erziehung unseres Volkes im deutschen Sinne zu heben, die Kameradschaft zu pflegen, soll das Bestreben der neuen Ver einigung sein! Und daß gute Kost geboten wird, sowie ein reichhaltiges Programm, dafür bürgt der einstimmig zum Führer gewählte Kol lege Friedrich Schaaf. — Die endgültige Taufe ist zwar noch nicht vollzogen, und deshalb kann ich den richtigen Namen nicht nennen, doch wird er wohl eingedenk seiner Geburtsstunde etwa »Sonn wen d«, Vereinigung von Freunden der Literatur, Kunst und Musik heißen. Wenn hierbei der Name Jnngbuchhändler oder ähnlich nicht genannt ist, so ist das einesteils in der Not unserer Zeit begründet, die durch die stark beschränkte Freizügigkeit großen Firmen nicht gestattet, alle einschlägigen Posten mit Fachleuten zu besetzen, zum anderen soll aber die breitere Basis auch die Möglichkeit bieten, alle uns persönlich nahe stehenden Kreise mit literarischen Interessen zu erfassen und so dein Zweck dienstbar zu machen. Die Gründungsvcrsammlung, zu der nur Kolleginnen und Kollegen eingeladen waren, brachte einen vollen Er folg mit 33 Beitrittserklärungen; ein gutes Omen für die Zukunft. Von Neuigkeiten, die wertvollen Inhalts sind und in dem hier ge zeichneten Rahmen das Interesse des Buchhandels verdienen, ist je weils die Zusendung eines Prospekts an die Adresse des ersten Vor sitzenden Herrn Friedrich Schaaf im Hause Velhagen K Klasing in Bielefeld erwünscht. Bielefeld, den 26. Juni 1920. H. D. Umsatzstcuerpflicht für die Leistung einer Übersetzung. — Auf eine Anfrage teilte der NeichSminister der Finanzen unterm 24. Juni 1920 mit: AIS Umsätze im Sinne des 8 2 Nr. 1 des Umsatzsteuerges^tzes gelten nur Lieferungen einschließlich der Werklieferungen. Auf son stige Leistungen, z. B. auf Grund eines reinen Werkvertrags, findet die Vorschrift keine Anwendung. Die gleiche Auffassung über den Begriff des Umsatzes lag auch dem alten Umsatzstenergesetz zugrunde. An ihr ist festzuhalten. Wenn daher eine Übersetzung im Jnlande an- gefcrtigt ist, so ist die Umsatzstcuerpflicht für das vom Ubersetz.'r ver einnahmte Entgelt begründet, mag auch vereinbart sein, daß das Manuskript der Übersetzung ins Ausland gesandt werden soll. Wenn die Übersetzung im Auslände vorgenommen und dort auch gedruckt ist, so ist die llbcrsetzungsleistnng überhaupt nicht im Jnlande ausge führt und daher nach 8 1 Abs. 1 des Umsatzsteuergesetzcs nicht umsatz- steuerpflichtig. Ich ersuche ergebenst um Verbreitung dieser Auf fassung in den beteiligten Kreisen. Im Aufträge.: gez. Popitz. Gerettete deutsche Bibliothek. — Die Russen hatten das (deutsche) Nevaler Stadtarchiv zu Beginn des Krieges nach dem Innern Ruß lands fortgeschasft, wie sie es — leider — mit vielen anderen bal tischen Bibliotheken taten. Vieles wurde dann zerstört oder zerstreut. Als nun Estland mit den Bolschewik! Frieden schloß, verlangte es u. a. von den Russen auch Rückgabe der verschleppten Kunst- und wissenschaftlichen Schätze, was im estnisch-russischen Friedensvertrage zugestanden wurde. Jetzt ist es dem estnischen Professor Mann ge lungen, das Nevaler Stadtarchiv, das reichste von Estland, von den Bolschewik! zuriickzuerhalten und wieder nach Reval zu bringen, wo es am 12. Juni eingetroffcn ist. F. Würtz. Der Wiener Spezialkurs für Buch-, Kunst- und Musikalienhandel 1919/20 war bis zu seinem Abschlüsse am 19. v. M. von 65 Hörern, darunter 11 weiblichen, besucht. Die gesamte Unterrichtsdaner betrug diesmal wegen der von Mitte Dezember bis Mitte Februar währenden Beheizungs- und Zlelcuchtungssparmaßnahmen bloß 34 Stunden, was aber auch nur durch Fortführung des Kurses bis nach Mitte Juni er reichbar war. Die vollkommene Behandlung des Lehrstoffes hätte etwa noch 10 weitere Unterrichtsstunden erfordert. Das Prüfungsergebnis der 53 Hörer, die das Examen ablegten, war: 1 vorzüglich, 17 lobens wert, 32 befriedigend, 3 genügend. Der nächste Kurs beginnt im Ok tober d. II. und dürfte, falls wieder eine so große Hörerzahl sich meldet, in zwei Parallelklassen abgehalten werden. Die Leitung des Kurses verbleibt wie bisher in den bewährten Händen des Herrn C. F. Ahl strimm (im Hause Urban L Schwarzenberg). (Buchhändler-Correspondenz.) Fristverlängerung für die Anmeldung zum Ausgleichsverfahren. (Vgl. Bbl. Nr. 111 u. 113.) — Durch eine Bekanntmachung des Wieder aufbauministeriums wird die Frist für die Anmeldung deutscher For derungen bei dem Reichsausgleichsamt nochmals, und zwar bis zum Ablauf des 31. Juli verlängert. Internationaler Austausch von Büchern und Zeitschriften. — In der Nummer der New Aorker Wochenschrift »'i/ii 6 klatiov« vom 22. Mai 1920 findet sich folgender »Brief an Herausgeber-, der, wenn gleich er Deutschland nicht besonders hervorhebt, begreiflicherweise für unsere Verhältnisse von besonderer Bedeutung sein dürfte: Infolge der Entwertung des Geldes in Europa und der finan ziellen Schwierigkeiten, in ivelchen viele europäische Nationen sich be finden, wurde das Erscheinen einiger europäischer Zeitschriften zeit weilig eingestellt oder wenigstens ihr Umfang beschränkt, während das Erscheinen von anderen unregelmäßig geworden ist. Überdies ist der Vertrieb amerikanischer Bücher bei dem gegenwärtigen Valutastand fast zur Unmöglichkeit geworden. Da es nun für das Geistesleben der Menschheit von Bedeutung ist, wenn die Studierenden und Ge lehrten aller Länder enge Fühlung miteinander haben, und da es für uns Amerikaner von Wichtigkeit zu sein scheint, daß die Er gebnisse unserer Geistesarbeit bekannt werden, fordern die Unterzeich neten alle Verleger, Vcrlagsanstalten und Verlagsgesellschaften dazu auf, ihre Verlagswerke in liberalster Weise mit Bibliotheken, Ver legern, Zeitschriften, Verlagsanstalten und Verlagsgesellschaften aller europäischen Länder auszutauschen, zunächst ohne Rücksicht auf die Frage, ob der Wert der im Austausch empfangenen Druckerzeugnisse mit dem Wert der übersandten im Einklang steht. New York, 13. Mai 1920. Felix Adler. — James N. Angell. — Franz Boas. — Charles W. Eliot. — I. Cardinal Gibbons. — Arthur T. Hadley. — David Starr Jvrdan. — Harry Pratt Judson. — vr. E. H. Lcwinski-Corwin. — A. Lawrence Lowell. — John Bassett Moore. — Henry Fairfield Osborn. — George Foster Peabody. — M. I. Pnpin. — Jacob Gould Shurman. — Ellery Sedgwick. — F. I. V. Skiff. — Munroe Smith. — Or. Antonio Stella. — Harlan F. Stone. — Henry Suzzallo. — William H. Taft. — F. A. Vanberlip. Zettschriften-Riickgang. — Infolge des Krieges mußten nach Mit teilung aus der »Deutschen Bücherei« rund 140 Zeitschriften das Er scheinen einstellen, darunter alte angesehene Organe, wie die ^Zeit schrift für Philosophie und philosophische Kritik«, die 165 Bände er lebte, die »Zeitschrift für privates und öffentliches Recht«, die cs auf 42 Jahrgänge brachte, die »Zeitschrift für Tiermedizin« usw. In diesem Jahre ist bisher das Einstellen von 32 Zeitschriften bekannt geworden. Schutz der internationalen gewerblichen Rechte. — Kürzlich wurde im Bundeskonvent in Bern unter dem Vorsitz des Bundespräsidenten Motta durch die 2Kwollmächtigten von neun Vevbanösstaaten der internationalen Union zum Schutze des gewerb lichen Eigentums, nämlich Deutschland, Frankreich, Nieder lande, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Tscheche! und Tunis, ein Abkommen unterzeichnet, das die Wahrung und die Wieder herstellung der vom Kriege in Mitleidenschaft gezogenen Rechte (Patent-, Muster- und Markenrechte) zum Zweck Hai. oOjähriges Jubiläum der Postkarte. — Daß der Erfinder der »Post karte« der berühmte Staatssekretär von Stephan war, ist nicht allgc- mein bekannt. Und zwar waren am 25. Juni d. I. 50 Jahre ver gangen, seitdem die erste »Korrespondenzkarte« in Berlin ausgegeben wurde. Bereits im Oktober 1865 hatte Stephan als Ge heimer Postrat dem preußischen Generalpostamt eine Denkschrift über die Einführung eines »P o st b l a t t e s« vorgelegt. In der näheren Begründung war diese Fdee in überzeugender Weise aus den Be dürfnissen der Zeit heraus entwickelt worden. Leider fand Stephan mit seinem genialen Gedanken keinen Anklang, dr-ang damit anch auf der fünften deutschen Postkonferenz Ende 1865 in Karlsruhe nicht durch. Der österreichische Bevollmächtigte aus dieser Konferenz, Sek tionsrat Freiherr von Kolbenstciner, der bald darauf zum General post- und Telegraphendirektor der Donaumonarchie ernannt wurde, er kannte jedoch sofort die hohe praktische Bedeutung des Stephanschen Vorschlages, und am 1. Oktober 1869 erfolgte in Österreich- Ungarn die Einführung der Korrespondenzkarte. Neun Monate später, am 25. Juni 1870, wurden dann auch in Berlin - also für Deutschland — die ersten »Korrespondenzkarten - hcrausgegeben. Welche Wandlungen hat die Postkarte seither dnrchgemacht! De» Höhepunkt erreichte der Postkartenverkehr, als das 2-Pfg.-Ortspono eingefiihrt wurde, das nur leider allzubald wieder verschwand. Der neueste Portotarif dürfte auf die Benutzung der- Postkarte erheblichen Einfluß haben, denn viele werden wohl lieber 10 Pfg. mehr ansgeben und einen Brief an Stelle der Postkarte schreiben. Bei diesem Jubi läum der Postkarte sei anch der Postkartenindustrie gedacht, die in den beiden letzten Jahrzehnten einen bedeutenden Aufschwung nahm nnd Tausenden Arbeitsgelegenheit brachte, jetzt aber durch das erhöht« Porto einen ungeheuren Rückschlag erhalten hat. 739
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