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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1920
- Strukturtyp
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- 1920-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1920
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RedakitoneUer Teil. X 148, 7. Juli 1926. len! Reisen ins Ausland haben längst aufgehört. Reu« Instrumente sind nicht mehr herzustellen, alle nicht mehr auszubessern. Rohstoffe für den Unterhalt der Institute sind unerschwinglich. Kurz, cs droht der Bankerott der deutschen Wissenschaft von innen hereinzubrcchen, wenn Reich und Einzelstaaten nicht schleunigst helfen. (Tägl. Nundsch.) Detailhandels-Bcrufsgenosscnschaft. — Am 26. Juni fand in Lübeck die 8. G e n o s se n s ch a f t s v e r s a m m l u n g der Detail handels-Berufsgenossenschaft, zu der bekanntlich der Sortiments^ buch Handel gehört, statt, an der als Gäste Vertreter des Senats, der Handelskammer und Lübecker Tetaillistenvereine teilnahmen. Der Vorsitzende, Kaufmann Jacob Astor-Berncastel, richtete in seiner Begrüßungsrede an die aus allen Teilen des Reiches zusam mengekommenen Vertreter des gesamten Einzelhandels einige sehr beherzigenswerte Worte, die darin ausklangen, daß das Volk am Ende seiner Kaufkraft angelangt sei und der Einzelhandel nach dem Stande der Dinge vor einer gewaltigen Umwälzung stehe. Vor völliger Auf lösung könne der Stand nur 'bewahrt werden, wenn seine Träger sich selber zu Gemeinschaftskörpern zusammenschließen mit dem alleinigen Ziel: dem Volke so billig wie möglich die Deckung seiner Bedürfnisse zu gewährleisten. Der Einzelhandel müsse jetzt den Beweis seiner unbedingten Notwendigkeit liefern und zeigen, daß er nicht an alther gebrachten Einrichtungen klebe, sondern der Zeit entsprechend ganz in Len Dienst -er Allgemeinheit und des Vaterlandes trete. Aus dem vorgetragenen Vcrwaltungsbericht ist hervorznhcben, daß die Anzahl der versicherten Betriebe durch das Ausscheiden von Elsaß- Lothringen aus dem Reichsgebiet sowie durch Löschung zahlreicher in folge des Krieges zur Einstellung gelangter Betriebe gegen das Vor jahr von 77 926 auf 76 693 zurückgegangen ist. Die Zahl der in den versicherten Betrieben beschäftigten Personen ist von 283 063 auf 309 976 gestiegen, ebenso hat sich die Summe der verdienten Gehälter und Löhne der Versicherten entsprechend der allgemeinen Entwicklung von 370 743 500 auf 698 848110, das ist fast ums Doppelte, erhöht. Unfallentschädigungen wurden insgesamt in 1904 Fällen in Höhe von 511 747.22 gezahlt. Der Voranschlag des Jahrcsbedarfs für 1921 wurde mit 3 030 000.— genehmigt. Als Tagungsort für die nächste Genossenschaftsversammlung wurde Eoblenz gewählt. Im Anschluß an die Versammlung hielt der ärztliche Beirat der Bcrufsgenossenschaft, Geh. San.-Rat vr. Faßbender, einen beifällig anfgenommenen Vor trag über »Ärztliche Erfahrungen bei Unfallverletzten im Detail- Handel«. Ortsverein der Buchhändler von Wilhelmshaven-Ntistringen. Am 28. Juni 1920 wurde der Ortsverein der Wilhelmshavcner und Rüstringer Buchhändler gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde Herr Robert Jockusch, zum 2. Vorsitzenden Herr Fritz Eißing (i. Fa. Ferd. Schmidt's Buchh.) und zum Schriftführer und Kassierer Herr Friedrich Tromann gewählt. Erhaltung des Brombcrger Kaiser-Wilhclm-Jnstituts für Land wirtschaft. — Das ehemalige Kaiscr-Wilhelm-Jnstitut für Landwirt schaft in Bromberg soll, wie aus dem Landwirtschafrsministerinm nut- geteilt wird, der ostdeutschen Landwirtschaft erhalten werden und in einer Stadt des Ostens wieder erstehen. Hierfür ist vorläufig Lands- berg an der Warthe in Aussicht genommen worden, das im Mittel punkt des zu fördernden Gebietes liegt und über entsprechende klima tische Verhältnisse verfügt. Zurzeit schweben zwischen dem Landwirt- schaftsministerinm und der Stadt Landsberg Verhandlungen. »Graz in Böhmen.« — In den »Frankfurter Nachrichten« beklagt sich Universitätsprofessor vr. Robert Sieger in Graz darüber, daß die »Grazer häufiger als in der Vorkriegszeit Briese mit der Auf schrift: ,Graz in Böhmen' bekommen, die offenbar auf einer Ver wechslung der steirischen Hauptstadt mit Prag beruht. Nicht etwa nur von ungebildeten Leuten: gerade der Universität und ihren Angehöri gen gehen nur zu oft Zuschriften von großen Firmen, sogar 'Verlags buchhandlungen und von Redaktionen, welche die Mnrstadt in tschechoslowakisches Gebiet verlegen, zu. Vielleicht ist die Auflösung Österreichs eine Hauptursachc, daß sich solche Unkenntnis häufiger verrät: muß man doch an Stelle der früheren allgemeinen Bezeichnung nun die genauere der einzelnen Nachfolgestaaten setzen. Und dabei zeigt sich, wie flüchtig die Kenntnis von Österreich und seinen Städten in weiten reichsdcutschen Kreisen noch immer ist«. Im Buchhandel sollte es allerdings nicht Vorkommen, daß die über 150 000 Einwohner zählende Hauptstadt der grünen Steiermark nach Böhmen verlegt wird. Verwertung der Feldpostkartcu. — Es steht nichts entgegen, die aus dem Feldpostvcrkehr libriggebliebenen Feldpostkarten und Feld- postkartenbriefe im gewöhnlichen inneren deutschen Postverkehr zu ver- 764 iveuden, jedoch müssen der Aufdruck »Feldpost« und die sonstigen nicht mehr zutreffenden, vorgedruckten Angaben für die Feldanschrift vor der Einlieferung gestrichen werden. Die bei den P o st a n st a l t e n vorhandenen Nestbestände an einfachen und dop pelten F e l d p o st k a r t e u werden nur noch kurze Zeit zum Ver kauf bcreitgehalten. Diese Vordrucke sind wesentlich billiger als die sonstigen amtlichen Poftkartenformulare und außer zu Mitteilungen auch zu Büro- und ähnlichen Zwecken geeignet. Nähere Einzelheiten sind bei den Postanstalten zu erfragen. Verbot im französischen Besatznngsgcbiet. — Aus Wiesbaden wird uns gemeldet, daß die »I u g e n d« für den Monat Juli im besetzten Gebiet verboten ist. Personalnaiyrilhten. övjähriges Jubiläum. — Herr Josef Kiene feierte am 1. Juli das Jubiläum seiner 5vjährige>t Tätigkeit in der Wagnerischen U n i v.-B u ch h a n d l u n g in Innsbruck. Er trat in diese Firma am 1. Juli 187V als Lehrling ein. wo er bis heute nnunter» brochen tätig war. Ein halbes Jahrhundert hat er seine Kräfte dieser Firma zur Verfügung gestellt. Infolge seiner unverwüstlichen Ar beitsfreude, peinlichen Gewissenhastigteit und Pflichttreue war er stets ein hochgeschätzter Mitarbeiter seines Chefs. 25 Jahre Besitzer der Hof-Buchdruckerci in Weimar. — Vor 25 Jahren, am 1. Juli 1895, übernahm Herr Kommerzienrat Albert Hartung, in Verbindung mit dem 1808 verstorbenen Verlagsbuch händler Gerhard Temmering, die Hof-Buchdruckerci in Weimar, so wie den angegliederten Verlag von Hermann Böhla», der unter der Firma Hermann Bühlaus Nachfolger weitcrgesiihrt wurde. In die sem Viertelsahrhundert rastlos schassender Tätigkeit ist es Herrn Kom merzienrat Hartung gelungen, den Betrieb der Hos-Buchdruckerei, die im Jahre 1824 auf ein Svvsähriges Bestehen zurückblicken kann, weiter auszubauen und in den Stand zu setzen, allen an sie herantretenden Ansprüchen gerecht zu werden. So hat die Hof-Buchdruckerci u. a. die volle, schriftlich zum Ausdruck gebrachte Anerkennung des Direktors beim Reichstag sür die pünktliche und sorgfältige Ausführung der ihr übertragenen Druckarbeiten für die im vorigen Jahre in Weimar tagende Nationalversammlung gefunden. Daneben hat die Druckerei ihr Spezialgebiet, den Druck wissenschaftlicher Werke, weiter gepflegt. Der Tätigkeit Kommerzienrat Hartungs ist es besonders zu danken, dass di« Druckerei in Arbeitsverbindung mit den angesehensten deut schen Verlagsbuchhandlungen steht. Auch im eigenen Verlage ist es dem Jubilar vergönnt gewesen, erfolgreich tätig sein zu können, so die »Sophien-Ausgabc« von Goethes Werken zu vollenden. Auch die »Weimarer Ausgabe« der Werke v. Martin Luthers schreitet weiter fort und nähert sich der Vollendung. So hat der Jubilar in dem Zeit raum von 25 Jahren manchen schönen geschäftlichen Erfolg und erfreu liche Anerkennung seiner Tätigkeit zu verzeichnen gehabt. Aber auch Sorgen und Enttäuschungen sind ihm nicht erspart geblieben. Das bit terste, was ihn betrosfen, war wohl der Tod seines Pslegesohnes und dcrcinstigen Geschäftsnachfolgers, der ein Opfer des Völkerkrieges ge worden ist. Mögen dem Jubilar noch manche Jahre rüstigen Schas- sens und dereinst ein heiterer Lebensabend vereint mit seiner Gattin beschickten sein! Gestorben: am 4. Juli nach einer Operation Herr Kommerzienrat B. F e l i x A. Siegel, Inhaber der Firma I. Schuberth L Co. in Leipzig. ! Der Verstorbene hatte am 1. Juni 1882 den altangeschenen Musi kalienverlag I. Schuberth L Co. übernommen, der sich unter seiner Leitung stets aufwärts entwickelt hat. Mit dem Verlag sind auch ein Musikaliensortiment und ein Kommissionsgeschäft verbunden. Neben seinem geschäftlichen Wirken hat sich der Entschlafene noch der Allge meinheit seines Standes gewidmet und von 1803—1808 als Vorsteher des Vereins der Deutscheit Musikalienhändler ersprießlich gewirkt. Das Gedächtnis des hervorragenden Berufsgcnossen wird nicht so bald erlöschen. ^ Wildenbruchs Witwe ft. — In ihrem Weimarer Heim starb nach langem, schwerem Leiden, elf Jahre nach dein Tode ihres Gatten, Marie von Wildenbruch, die Witwe Ernst v. Wildenbruchs, im Alter von 73 Jahren. Sie war die Tochter des großen Ingenieurs Max Maria von Weber, ein Enkelkind des Carl Maria von Weber. Ihrem Mann hat sie immer gute Kameradschaft gehalten, und nach seinem Tode war sie eine treue Verwalterin feines geistigen Erbes. An allen Publikationen, die ihn und seine Werke betrafen, nahm sie tätig An teil. Die Schriften Ihres Vaters Hai sie herausgcgebcn, eine Biogra phie ihres Großvaters, des Koniponisien des »Freischütz«, stammt von ihr.
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