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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1920
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- 1920-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1920
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Redaktioneller Teil. X- 148, 7. Juli 1S20. Aufschwung der Filmindustrie nach der guten Seite Hai hemme» wird. Bei de» Beralnngen über das Gesetz stellte cs sich heraus, daß in der deutschen Nationalversammlung von einem nurkllch ernstlichen Streben nach GeistcSfrciheit und Anllurfartschritt kaum ein Hauch zu spüren war. So wurde von dem Redner der Mchrheltssozialistcn behauptet, daß seine Partei nur widerstrebend und lediglich aus moralischen Be denken sür die Filmzensnr cintrete. Dies entspricht nicht den Tat sachen, denn der moralische Schutz gegen unsittliche Filme ließe sich durch das Strafgesetz ohne weiteres Herstellen, sür dessen scharse Hand habung gegen jede Spekulation ans die Lüsternheit des Publikums alle Gutgesinnte» auch innerhalb der Filmindustrie eintraten. Mit ziemlicher llnsachlichkeit.und Unkenntnis der zur Beratung stehenden Materie ging die Nationalversammlung ans Werk, und selbst die Aus schuß»,itglicder, die doch als besonders sachverständig aus ihrer Partei ausgewählt werden sollten, hatten vielfach keine Ahnung von den Verhältnissen in der Kinematographie. Hier hätte eine Kinobücherei, die über ein vollständiges Material verfugte, unbedingt ein Mittel ge boten, um ein Gesetz zu schassen, das nicht den Anfang einer Rück- wärts-Bewcgung ans kulturellem und geistigem Gebiete bedeutet! Auch bei den allenthalben dnrchgefiihrtcu Erhöhungen der Lustbar- kcitsstcucr konnte inan fcststelleu, daß die Stadtverordneten sich oft nich-t darüber im klaren waren, welche Nachteile eine übermäßige Be steuerung der Darbietungen der Lichtspieltheater mit sich bringen muß! Bei der großen Bedeutung, die die Kinematographie in der heutigen Zeit besitzt, und die in den kommenden Fahren kaum eine Ab- schwächnng erfahren, sondern vielmehr noch znnehmen dürfte, mutz unbedingt dafür gesorgt werden, daß die umsangrcichc Literatur über die Kinematographie gesammelt und damit für spätere Zeiten ein un entbehrliches Material über die Geschichte der Kinematographie ge schaffen wird! Der im vorigen Jahre in Berlin gegründete Kilm-Preffe-Vcrband, dem alle sür den Film tätige» Schriftsteller und Journalisten «»ge hören, hat in einer seiner letzte» Sitzungen beschlossen, «in Archiv und eine Bibliothek anzulegcn, die „leinen ribigen Ausführungen entsprechen. So erfreulich diese Absicht auch ist, es wird kaum gelingen, hierdurch das notwendig znsammcnfassende Kino-Archiv zu erhalten. Ohne staatliche Hilfe wird sich kaum die Schaffung der Kino-Bücherei ermög lichen lassen. Kleine Mitteilungen. Jubiläum. — Am 3. Juli feierte die Verlagsbuchhandlung und Buchdrnckerci C. W. Osfenhaner in Eilenburg ihr 75jährigeL Bestehen. Bor einem Dreivierteljahrhundert, am 3. Juli 1845, zeigte der Buchhändler Karl Wilhelm Offenhauer an, daß er in Eilenburg eine Sortimentsbuchhandlung eröffnet habe. Dabei sollt« es aber nicht bleiben. Der rührige Gründer gliederte seinem Sortiment bald eine» Verlag an, der sich im Laufe der Jahre mehr und mehr auSdehntc und über seine örtliche Bedeutung hinauSwnchS. Im Jahre 1854 gründete er die »Eilenburger Neueste» Nachrichten« (damals »Eilen- burgcr Nachrichtsblatt--) — heute mit ihren fast 7000 Abonnenten das gelesenste Blatt des ganzen Bezirks —, die zunächst in einem frem den Betrieb, wenige Jahre später aber in der eigenen Druckerei her- gestellt wurde». Das Unternehmen war die ersten 23 Jahre in ver schiedenen Häusern der Leipziger Straße mietweise untcrgebracht, bis der Gründer im Jahre 1888 zur Erwerbung eines eigenen Grundstücks am Nordring schritt, wo die Firma sich »och jetzt befindet, nachdem vor her die Sortimentsbuchhandlnng verkauft worden war. In, Jahre 1882 trat der Gründer sein Unternehmen an seine beiden damaligen Mitarbeiter Wilhelm Teichmüller und Richard Beyer ab. Wäh rend letzterer noch heute seinen Platz in der Firma hat, trat im Jahre 1908 an die Stelle des erster««, der vor zehn Jahren zur cwigcn Ruhe gegangen ist, sein einziger Sohn, Herr M a x T e i ch m ü I l e r, der be reits seit Jahren neben den beiden Inhabern tätig gewesen ist. Hoch betagt, im Alter von über 80 Jahre», hatte der Gründer am S. Ok tober 1899 bas Zeitliche gesegnet, nachdem er die vielen Jahre hindurch noch hatte sehen können, in welchem Geiste sein Unternehmen von den Nachfolgern geleitet wurde. Aussicht auf bessere und billigere Versorgung mit Zeitungspapicr. — Durch eine Bekanntmachung des Reichswirtschastsministcrs vom 2g. Juni ist di« »Druckpapierbeschaffung--, G. m. b. H. in Berlin, be rechtigt, von den Besitzern von Zellstofssabriken, Holzschleifereicn und Druckpapierfabriken Auskunft über ihre Bestände an Roh- und Be triebsstoffen, insbesondere Papierholz, Holzstoffen, Zellstoffen und Pa pier zu -verlangen. Besitzer von Holzschlcifercie» haben das in ihren Beständen befindliche Papierholz auf Verlangen der »Truckpastier- beschafsnng» nach deren Weisung binnen angemessener Frist zu Holz- 7b2 stosf für die Herstellung voll Zcitungsdruckpapier zu verarbeiten. Sie haben das Papierholz und den daraus gewonnenen Holzstoff bis zum Abrus sorgsam zu verwahren, handelsüblich zu versichern Uttd pfleglich zu behandeln. Weigert sich der Besitzer eines derartigen Betriebes, so kann die »Druckpapierbeschaffung- die erforderlichen Ar beiten auf feine Kosten mit den Mitteln seines Betriebs durch Dritte vornehmen lassen. Holzstoff, der aus Papierholz hcrgestellt ist, muß nach Anordnung der »Truckpapierbcschasfnng-- an die von ihr bczcich- »ctc» Stellen gegen Barzahlung geliefert werden. Wer diesen Bor schristen, die an, 15. Juli d. I. in Kraft treten, vorsätzlich zuwider handelt, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten und mit Geld strafe bis zu IM ÜM ,1k oder mit einer dieser Strafen bestraft. Fahrlässige Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 1V 980 ,7k bestraft, auch kann auf Einziehung der Gegenstände, aus die sich die strafbare Handlung bezieht, erkannt werden, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob sic dem Täter gehören oder nicht. Kür die Zeit vom 1. Juli bis 31. August beträgt derAufschIag für iOV kg maschinenglattcs, holzhaltiges Rollenpapier 372 sür Formatpapier 380 .7k. In der Zeit vom 1. Mai bis 30. Juni betrug dieser Aufschlag 7k 389.50 bzw. .7k 397.50; cs ist demnach eine Preis ermäßigung für Rollen- wie Kormatpapicr von 7k 17.50 «inge- trctcn. Außer dem Aufschlag ist der Preis zu zahle», den der Emp fänger für die letzte ihm vor dem 1. Juli 1915 gemachte Lieferung an den damaligen Lieferanten zu zahlen hatte. Dieser Preis stellte sich für Rollenpapier durchschnittlich auf .kk 21.— und sür Kormat- papier aus .7k 22.—. Ein« Gegenüberstellung der bisherigen und der neuen Preise ergibt folgendes Bild: 1. Mai 1. Juli bis 30. Juni bis 31. August .7k 21.— 7k 21- ,7k 389.50 .7k 372.— ä. 7k 410.50 .7k 22- 7k 397.50 Preis für Rollenpapier Anfschlag sür Rollenpapier Preis für Kormatpapier Aufschlag für Formaipapier Sa. 7k 419.50 .7k 393.- .7k 22.- .7k 380.- "(« 402.- Hoffentlich hält der Preisrückgang des immer noch phantastisch teuren Zeitungsdruckpapiers auch weiter an. Kür Briefmarkensammler. — Ein freihändiger Verkauf von Post wertzeichen der früheren deutschen Postaustalten in China und in der Türkei (französische Währung) findet vom 20. Juli ab beim Briefpost amt i» Berlin C. 2 statt. Die 'Bezugsbedingungen mit Los- und Preis- Verzeichnis können bei jeder Postaustalt cingesehen, außerdem von der Postamtlichen VcrweriuugSstelle sür Sammlermarkeu in Berlin W. VK gebührenfrei bezogen ivcrden. Ausschriftdoppel in Postpaketen. — Nach de» Vorschriften der Post- ordnuug ist der Absender eines Pakets verpflichtet, in das Paket oben auf ein Doppel der Aufschrift zu legen. Leider wird diese Bestimmung viel zu wenig beachtet. Die Fälle, in denen sich die Aufschriften der Pakete während der Postbcsördernng loslöscn, sind außerordentlich zahlreich. Wenn in einem solchen Paket das vorgeschriebcnc Doppel der Aufschrift fehlt, bedarf cs stets umfaugrclchcr und zeitraubender Er mittlungen, che dl« Sendung mttcrgcbracht werden kann. Die Folg« davon ist, daß die Sendung oft ihren Zweck verfehlt, der Inhalt viel fach verdirbt und Weiterungen für den Absender und den Empfänger entstehen. Hinznkommt, Laß der Absender für die Zeit der Lagerung des Pakets bei der Postanmeidcsielle die postordnungsmäßige Lager gebühr von täglich 30 Pfg. bezahlen muß. Daß derartige Pakete in er höhtem Maße der Gefahr der Beraubung ausgesetzt sind, bedarf keiner weiteren Ausführung. Es liegt daher im eigenen Nutzen der Absen der, das Einlegen eines Doppels der Aufschrift in die Pakete niemals zu unterlassen. Der Poslschcckverkchr des Reichspaslgebicts hat 1919 nach den, Ge schäftsbericht eine» Aufschwung genommen, der alle Erwartungen weit übertroffen hat. Die günstige Entwicklung ist namentlich durch die im Postscheckwcsen geschaffenen Vereinfachungen und Verbesserungen und durch bas Abwandern von Beträgen ans dem Postanweisungs- und Wertbrief- in Len Postscheckverkehr anläßlich der Gcbührenerhöhungen im Postverkehr wesentlich gcsördert worden. Der Zugang an Post scheckkunden hat im Monatsdurchschnitt 10 000 betragen, ihre Zahl ist von 257 818 Ende 1918 um rund 117 809 auf 375 612 Ende 191!) ge stiegen. 60 v. H. der Postscheckknnden sind gewerbliche Unternehmungen und Kausleutc. Ter Gesamtumsatz betrug 1919 rund 296 Milliarden Mark, d. f. gegen das Vorfahr 74 Milliarden Mark oder 57 v. H. mehr. Bargeld los wurden 163 Milliarden Mark oder 79 v. H. des Gesamtumsatzes
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