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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1920
- Strukturtyp
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- 1920-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1920
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- Deutsch
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- Saxonica
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M 148, 7. Juli 192». Redaktioneller Teil. H. Langmaack, sprach ihnen zu Ehren von Liebesglück und Liebes» quäl einen ellenlangen Aal, der mit Jubel ausgenommen wurde. Dann stieg Paul Wriedes Lied vom »vergneugten Beukermann« (siehe unien), zu dessen Begleitung Hermann Lorenzen mit Willensstärke stahlharre Töne aus einer widerstrebenden länd lichen Drahtkommode schlug. Wir sangen mit Hingebung, hatte doch der den Hausvater spielende Otto Meißner uns angedroht, wir müßten wiederholen, was nicht klappe. Wir machten denn unsere Sache auch so gut, daß diese Strafe nur ein einziges Mal zur Anwendung kam. Beim Erscheinen des gelben Puddings mit der roten Sauce befiel uns jäher Schreck. Sollte es nichts geworden sein mit den verheißenen, heiß ersehnten Vierländer Erdbeeren? Doch nein, ein rühriges Mitglied des Festausschusses Halle noch im letzten Augenblick etliche rot leuchtende Körbe aufgetrieben. Da ging es denn an ein Schmausen, jegliche Rede verstummte, und wer das besondere Glück hatte, eine Tischecke einzunehmen, dem strömte der köstliche Segen von beiden Seilen zu. Als dann aber alles bis auf die grünen Blätter verzehrt war — so was geht schnell —, da hielt uns nichts mehr im leise rauchdurchschwängerten Festsaal. Jeden zog es hinaus, Elbluft zu atmen. Doch sogleich kommandierte man uns zum Photo graphieren. Manchem war es durchaus nicht leicht, Kopf und Mund stillzuhalten. Dann schwirrte die Jugend zum Tanz. Wieder war es Lorenzen, und später Richard Becker, die mit unermüdlicher Geduld dem bockenden Instrumente Töne ent rissen, bald eine Polka für die Jugend, mal einen Walzer für Sie Alten. Mit glühendem Eifer suchten unsere Mädel zu er gründen, ob es sich wohl besser mit einem Buchhändlerjungen tanze oder mit einem leibhaftigen Rezitator. Dann rief man uns zum Kaffee. Vorn vorm Hause, mit dem Blick weit über Elbe und Land, war die lange, lange Tafel aufgestellt. Kaum reichte das Auge von einem Ende zum andern. So ganz in frische Luft und Sonnenglanz eingebettet, emp fanden wir noch einmal recht die Wonne dieses schönen Tages. Hier draußen hätten wir nur tafeln sollen!« »Hier müßte man zur Sommerfrische hergehen«, schwirrte es durcheinander, und niemand hatte Lust, aufzustehen, als zum Abmarsch geblasen warte. Endlich suchte man seine Sachen zusammen. Hier fehlte ein Heft lein, dort ein Kornblumenstrauß, aber vor allem, es fehlten sämt liche Töchter. Doch da klang ja wieder der eiserne Ton des Klavizimbels! Da also steckten sic. Bald darauf sah man eine händeringende Mutter: »Wenn ich doch nur mein Mädel weg kriegen könnte!« Aber das Orchester wollte doch mit zur Bahn, und so mußte auch unsere Jugend mit. Bald wandelten wir denn alle den Deich entlang und schau ten ein wenig verwundert auf die Häuser der Gemüsebauern, die nur gerade noch mit den obersten Fenstern über den Deich hinweg schmunzelten aus ihrer grünen Umgebung von Stangenbohnen, Kartoffeln und Kirschbäumcn. Bald darauf saßen wir im Zuge und fuhren Bergedorf zu. Wer einen Fensterplatz erwischte, freute sich wieder des grünen Landes. In Bergedorf angelangi, gab es noch eine Wanderung ums alte Schloß. Mit dem nächsten Zuge ging's dann nach Hamburg, wo man noch lange in der Alsterlust versammelt blieb. Zwar war man zunächst einmal Platt über den Phantasiepreis des Bieres, aber bald Vertrieb Herr Langmaack alle sorglichen Gedanken durch seine hübschen Dar bietungen. Irgendwann endet« dann das Fest. Derer aber, die es so trefflich borbereitet und geleitet hatten, gedachte noch mancher, ehe er sich völlig der Ruhe hingab: »Das haben sie gut gemacht. Das war einmal wieder was Schönes!« De vergneugtc Beukcrmann. To singen as dal Lced von den »kriizfidelcn Koppersiniöi«. »De Tleden siind so drang un stecht Un st siind so vergnengt? Man füll doch denken, to en Fest Harr hist keen Sand sick reugt?» Allen Jung, nn mok keen krns Ge sicht. Un snack di nich in Hitt, Seit di man hier an'n Disch mit ran Nn sing mol dilchtig mit: Tralalalata, tralallallallalala nsw De Beukcrstoff mokt ov de Dnr De Lung' uns rein toschann'n, Hlit hebbt wi mol en beter Luft Hier buten, in Veerlann'n. Hist denkt wi an keen Konto nich, Keen 'n Toslag un Rabatt: Wi wölt mol no de Eerbcr'n sehn, Wi hebbt all lang' keen hatt. lNu klappt wi In'n Takt de Hann'n tohopen.s Wat du hier mitmokst, leebc Söhn. Js keen »Veerlauner Sivier« Hier is Een sohtig Johr woll oold Un den gellt unse Kier. Jo, sohtig Johr — nn denk mol an! — Hett uns' Vereen bestohn, Nu wull'n wi mol op eenen Dag Mit en> in't Greune gohn. <Wi klingelt in'n Takt mit de Ta schenmessers an de Wiengläs'.s drang rr gedrückt. Swier — Gelage. De Sünn' schient no de Regenslog, So is't all ümmer west: Wenn wedder surc Wcken kamt Un wi denkt trllch an't Jest: Denn ward uns licht und woll to Sin» Und sünd wi grob aller», Tenn mokt wj't as de Koppersmidt Un singt und slcit uns een. lUn nu fielt wi losll Regenslog — Regenschauer. Weken ^-Wochen. Paul Wriede. Eine Zentral-Kino-Bücherei. Von Verlagsbttchhändler Walter Thielemann, Berlin. Der überraschende Aufschwung der Kinematographie in kaum einem Menschenalter zeitigte ganz naturgemäß einen so großen Um fang an literarischen Erzeugnissen, daß die Fülle der Neuerscheinungen einen Überblick nur noch schwer gestattet. Aus anfänglichen Program men und Offertenblättern hat sich im Laufe der Zeit eine recht ansehn liche kinematographische Fachpresse entwickelt, die dem Kriegssturm verhältnismäßig leidlich Widerstand zu leisten vermochte. Neuerdings ist die Zahl der sogenannten Kiuoblätter ins Unermeßliche gewachsen, und auch die Tages- und illustrierten Zeitungen widmen der Kine matographie in der letzten Zeit besondere Rubriken oder Beilagen. Es ist sicher, daß diese Presse eine Fülle von Anregungen brachte, von denen manche wert wären, nicht der Vergessenheit anheimzufallen. Viele Vorschläge, die inzwischen verwirklicht wurden, haben ihren Ur sprung der Anregung eines der kinematographischen Fachblätter zu verdanken. Wer sich heute mit der Literatur der Kinematographie be schäftigen will, ist nicht in der Lage, alle die Werke und Zeitschriften Nachlesen zu können, die in den letzten 15 Jahren erschienen sind. Wenn auch unter den erschienenen Druckschriften, Broschüren und Büchern vieles enthalten sein mag, das nur gewissermaßen Eintagswert hatte, so enthalten aber doch viele Artikel nsw. ein Material, das man in der heutigen Zeit der ärgsten Kämpfe um die Existenzberechtigung der Kinematographie nicht wird entbehren können. Im Laufe der letzten Jahre ist auch eine recht umfangreiche Buch- litcratur über die Kinematographie erschienen. Aber auch diese Bücher sind verhältnismäßig nur wenigen bekannt und finden sich selbst in den öffentlichen Bibliotheken und städtischen Büchereien sehr selten. Um hier Abhilfe zu schaffen und den vielfachen Interessenten der Kinematographie ein lückenloses Material zu bieten, wäre die Schaf fung einer eigenen Kinobibliothet anznregen. »Der Abend« bemerkte kürzlich sehr richtig, daß über Fachbüchereien heute fast jede große Ver einigung industrieller, gewerblicher oder kaufmännischer Verbände ver fügt. Ihre Büchereien sind nicht nur Len engeren Mitgliedern, son dern allen denen zugänglich, die ihrer zum Nachschlagcn oder für Stu dien bediirfen. Zweifellos würde die Errichtung einer zentralen Kino- bücherei sicher bei den vielen Freunden des Lichtspielwesens lebhafte Anerkennung finden. In dieser Kinobllcherei müßten alle Druck schriften über die Kinematographie enthalten sein, ferner unterhaltende Literatur über den Film, alle Jahrgänge der Fachzeitschriften und schließlich alle Notizen und Aufsätze, die in Tageszeitungen und illu striertcn Wochenschriften erschienen sind. Gerade diese Zeitnngsaus- schnitte-Sammlnng würde die Kinobücherei zu einer erschöpfenden Fundgrube von Material über das Zeitgeschichtliche des Filmwesens machen, für die jeder Besucher der Bibliothek sicher sehr dankbar sein dürfte. Weiterhin wäre auch anznregen, daß alle Filmfabriken und Filmverleihanstalten der Kinobücherci alle jene Druckschriften überlas sen würden, die sie zu Propagandazwecken anfertigen ließen. Eine solche Sammlung der Filmbeschrcibungen dürste ganz besonderen Wert haben. Zweckmäßig wäre eine solche Zentral-Kino-Bücherei einer großen bestehenden Bibliothek anzuglisdern, und bei der anzunehmenden starken Benutzung dieser Bücherei könnte ein geringes Entgelt er hoben werden, durch das die Betriebskosten gedeckt werden könnten. In Preußen müssen die Buch- und Zeitschristenverleger bereits jetzt ein Pflichtexemplar ihrer Neuerscheinungen an die Preußische Staats bibliothek abliefern. Es würde sich daher ohne besondere Schwierig keiten ermöglichen lassen, diese Druckerscheinnngen gesondert zu sam meln und dieser Sammlung die oben erwähnten anderen Druckschrifien anzugliedern. Vielfach findet man in der neueren Literatur Hin weise auf Artikel, die vor Jahren in der kinematographischen Fach presse erschienen sind, und deren Beschaffung heute entweder gar nicht oder nur mit besonderen Schwierigkeiten verknüpft .st. Das Gesetz über die Prüfung von Bildstreifen für Lichtspiele ist kürzlich von der Nationalversammlung angenommen worden. Man mag zu diesem Filmgcsetz stehen, wie man will, es ist sicher, daß es den weiteren 75l
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