Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-01-11
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19360111
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193601118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19360111
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1936
- Monat1936-01
- Tag1936-01-11
- Monat1936-01
- Jahr1936
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
hat die stärkere Beschäftigung angehalten, sodaß sowohl die Papier- wie die Zellstoffabriken voll arbeiteten. In der Papier- Verarbeitung hat sich das Weihnachtsgeschäft, vor allein die Aus führung der Kalenderaufträge, bei dem Versand lebhaft fühlbar gemacht. Hinsichtlich der Preisgestaltung ist keine Veränderung eingctreten. In der württembergischen Papierindustrie ist das Jnlandgeschäft ruhig, z. T. etwas gebessert. Im ganzen ist der Auftragseingang genügend. Die Preise sind nach wie vor gedrückt. Auslandaufträgc sind vorhanden, jedoch nur zu äußerst gedrück ten Preisen ausführbar. Im Verlag und in der Buchdruckerci sind Beschäftigungsgrad und Auftragseingang infolge saisonmäßiger Belebung zur Zeit befriedigend. Bei ansteigenden Rohstofspreisen sind die Preise gleichbleibend gedrückt. Das Auslandgeschäft ist teilweise leicht belebt, im ganzen jedoch unbefriedigend. Die Lage im Belgischen Druckereigcwerbe hat sich gegenüber dem Vormonat nicht wesentlich verändert. Der Auftragseingang ist nach wie vor unbefriedigend. Die Abnehmer zeigen große Zurückhaltung. Die Beschäftigung des nicdersächsischcn Buch- und Steindruckgewcrbes zeigte vielfach eine saisonmäßige Steigerung; zum Teil war aller dings ein Nachlassen im Auftragseingang fcstzustcllen. Im allge meinen haben sich die Absatzmöglichkeiten wenig verändert. Die zu erzielenden Preise sind noch immer recht gedrückt. In der Leip ziger Buchdruckerci war der Auftragseingang weiter rückläufig. Einzelne Betriebe mußten neu zu Kurzarbeit übergehen, auch mußte Aushilfspcrsonal teilweise entlassen iverden. Geklagt wird über ungewöhnlich lange Lieferfristen für Papier. Das Preis niveau blieb unverändert. In der Großbnchbinderei war die Ge schäftslage nicht unbefriedigend, aber uneinheitlich. Die Saison begann schon um die Mitte des Dezember abzuklingen. Trotz der Aufkragsbelebung hielt der Preisdruck an, sodaß die Saison die Ausfälle des übrigen Jahres nicht hat wettmachen können. Über das Ergebnis des Weihnachtsgeschäfts liegt auf Grund der Umfrage der Schriftleitung des Börsenblattes aus den verschiedensten Teilen des Reiches eine Reihe von Berichten vor. Der überblick ist indessen doch noch nicht lückenlos; er ist auch vcrständlicherweise nicht einheitlich. Immerhin ist der Buchhandel so weit konjunkturempfindlich, daß sich die wirtschaftliche Sonder lage der verschiedenen Landestcile bemerkbar macht. Auch ganz individuelle örtliche Verhältnisse können eine Rolle spielen. Dazu kommt der Einfluß der einzelnen Firmen. Wenn also die Rückschlüsse aufs Allgemeine nur mit entsprechenden Vorbehalten möglich sind, so darf doch festgestellt iverden, daß im allgemeinen Durchschnitt das Weihnachtsgeschäft 1935 besser war als das 1934. Man darf die Zunahme der Umsätze im Gesamtdurchschnitt wohl auf 10 bis 15°/» schätzen. Auch die Zahl der Käufer wird überwiegend als gestiegen gemeldet. Es werden Steigerungen von 5, 10, 15, 20 bis 25°/» genannt. Aber auch Abnahmen sind bemerkt worden oder keine nennenswerten Veränderungen. Der Wert des Einzellaufs bewegt sich im Durchschnitt des Ganzen augenscheinlich auch wei terhin um 5—6 RM. Das Gerede über das angeblich zu teure Buch ist erfreulicherweise gänzlich verstummt. Das Bücherkaufen macht augenscheinlich Freude. Es wird auch nicht mehr auf die letzte Minute verschoben und in Ruhe erledigt. Die Käufer haben nach übereinstimmenden Meldungen weitgehend ein klares Ver hältnis zu den neuen Schriftstellern gewonnen. Dazu hat die ziel- bewußte Werbung viel beigetragcn. Deren Erfolg wird oft be stätigt. Teilweise ist er allerdings auch ausgcblieben. Es häugt mit der organisierten Werbung zusammen, daß die Beratung des Sortimenters und sein Lager wieder besser zur Wirkung kommen. Auch ältere Literatur kann so teilweise wieder besser abgesetzt werden, was freilich auch diesmal damit zusammengehaugcn haben dürfte, daß ausgesprochene Schlager unter den Neuigkeiten fehlten. Schlecht war vielfach das Kalendergcschäft, das in großem Umsaug in die Hände nichtbuchhändlerischer Kreise gelangt zu sein scheint. In einzelnen Berichten wird vermerkt, daß es immer noch an ge eigneten Junstmädchenbüchern gefehlt habe. Der Rundfunk hat zur Aufklärung der Käufcrschaft an vielen Stellen gut mitgchol- sen. Allerdings wird gelegentlich erwähnt, daß auch Fehliicben- wirkungen zu benierken waren. So haben manche Hörer die Kapitelüberschrift der Leseprobe für den Buchtitel genommen. Die Auffindung der zugehörigen Bücher erfordert dann besondere Belesenheit und Findigkeit. Die Wirkung der Buchwoche wird überwiegend mit lebhaftem Dank als positiv anerkannt. Nur ver einzelt ist nichts davon zu spüren gewesen. Teilweise war die Wir kung sofort nach der Buchwoche vorhanden, nicht aber mehr in der eigentlichen Weihnachtszeit. Aufs Ganze gesehen ist hier aber dem Buchhandel unverkennbar eine überaus wertvolle Unter stützung zuteil geworden. Unverbesserliche gibt cs natürlich hier und da immer. So wird aus einer an der Grenze von Süd- und Mittel deutschland gelegenen Stadt berichtet, daß die Weinwochc die Buch- Woche völlig totgeschlagen habe. Das ist aber die Ausnahme, die die Regel bestätigt, nicht aufhebt. Ohne die Buchwoche — das wird immer wieder bekannt — hätte das Weihnachtsgeschäft nicht das Ergebnis erzielt, das festgcstellt werden kann. Der Buchhandel steht hier unbestreitbar in der Schuld des Propagandaministcriums und der ReichSschristtumskammer. Die Berichterstatter sprechen es auch aus, daß der Buchhandel daraus de» Ansporn zu weiterer Aufbauarbeit zu entnehmen hat. Erfreulicherweise liegen auch Meldungen erhöhtem Auslandabsatzcs vor. Die im Herbst ge troffenen Maßnahmen haben also ihre Wirkung getan. Im De zemberheft der »Neuen Wirtschaft- hat Staatssekretär 14,-. Posse in einem Geleitwort auch auf die große Bedeutung hingewiescn, die die Zeitung und dit Zeitschrift als Wegbereiter für das Berständui» von Volk zu Volk haben. Es sei gerade das Verständnis für uns und unsere Verhältnisse, das wir so dringend notwendig hätten zur Gesundung der Weltwirtschaft und zur Wicdervcrslechtung der eigenen Nationalwirtschaft mit den anderen. Hierfür nach innen und außen zu wirken sei nach seiner Ansicht eine große Aufgabe und eine nationale Tat. Er hätte auch das Buch ganz besonders dabei noch erwähnen sollen. Es darf nicht vergessen werden. Fünfzig Jahre Verlag Georg Thieme Am 11. Januar feiert der Verlag Georg Thieme in Leipzig sein 50jähriges Bestehen. Nach gründlicher buchhändle rischer Ausbildung in Leipzig, London, Brüssel und Heidelberg er richtete Georg Thieme am 1. Januar 1886 in Leipzig einen medi zinisch-naturwissenschaftlichen Verlag. Den Grundstock bildete der gesamte medizinische Verlag - darunter der »Reichs-Medizinal- Kalender« — von Theodor Fischer in Kassel. Eine entscheidende Er weiterung bedeutete der ein Jahr später erfolgte Erwerb der 1875 gegründeten »Deutschen Medizinischen Wochenschrift« von Georg Reimer in Berlin. Nach Übergang in den Georg Thieme Verlag erhielt sie erhöhte Bedeutung durch die Ausgestaltung zu einem wissenschaftlichen Lrgan für den praktischen Arzt. 1890 begann Georg Thieme mit dem Verlag eigener neuer Werke. Die Jahrhundert wende brachte eine bedeutende Erweiterung des Unternehmens durch den Erwerb der Verlage Boas K Hesse und Arthur Georgi in Berlin, mit denen wichtige medizinisch-naturwissenschaftliche Standardwerke (z. B. Naubcr, Lehrbuch der Anatomie) und Zeitschriften über nommen wurden. Kurz nach Vollendung der ersten fünfundzwanzig Jahre seines Bestehens begann der Verlag mit der Herausgabe der »Gesammelten Werke Robert Kochs«. Mit dem Ausbruch des Welt krieges begannen auch für den Georg Thieme Verlag große Schwierig keiten und eine starke Einschränkung der Produktion. Um eine unge störte Fortführung des Geschäfts auf alle Fälle zu sichern, gewann der damals 60jährige Gründer 1919 Bruno H aufs als Teilhaber. In sechs Jahren gemeinsamer vertrauensvoller Aufbauarbeit über wanden sie alle Schwierigkeiten und führten den Verlag in der alten Tradition kraftvoll weiter. Georg Thieme starb 1925, nachdem ein Jahr zuvor seine Ver dienste um die Wissenschaft aus Anlaß des fünfzigjährigen Bestehens der »Deutschen Medizinischen Wochenschrift« durch Verleihung des Ehrendoktors von der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig gewürdigt worden waren. Unter der Führung von Bruno Hauff, dem die Medizinische Fakultät der Universität Frankfurt/Main 1991 den Ehrendoktor verlieh, setzte der Verlag seinen Wiederaufstieg fort. Als bevorzugtes Gebiet erwählte er zunächst die Pflege der röntgeno logischen Literatur und erwarb durch Ankauf des Verlages Gräfe K Sillem in Hamburg wichtige einschlägige Werke. In ähnlicher Weise nahm sich der Verlag der Literatur aus dem Gebiet der Tuber kulose-Bekämpfung an und bezog auch die zahnärztliche Wissenschaft in sein Arbeitsfeld ein. Die Hauptgrundlage bildeten nach wie vor 39
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder