Nr. 7 (R. 4) Leipzig, Donnerstag den 9. Januar 1938 103. Jahrgang Mnterkilkslpende des deutlichen Schrifttums Aufruf der facksckaft Zwiscdenkandel im 6und Neiciisdeutsciier öucilkändier Hierdurch lege ich es auch den Angehörigen der Fachschaft Zwischenhandel sehr ans Herz, sich nicht nur, wie es z. B. die Kommissionäre als Sammelstellen tun, mit Arbeitsleistungen, sondern vor allem auch mit Bücherspenden an der Winterhilfsspende des deutschen Schrifttums zu beteiligen. Stets be währt im Dienst am deutschen Buch wollen wir gewiß nicht abseits stehen, wenn es gilt, ein Liebeswerk des deutschen Buchhandels aufzubauen, um das Glück, das im Buch zu finden ist, in weite Kreise unserer be dürftigen Volksgenossen hineinzutragen. Leipzig, den 8. Januar 1936 Felix Gartmann, Fachschaftsleiter Bekanntmachungen Bund Reichsdeutscher Buchhändler e. V. Belieferung von kaufmännischen Privatschulen Ich habe sestgestellt, daß gelegentlich immer noch Private kaufmännische Schulen und Handelsschulen aus Grund der Tat sache, daß sie Bücher für ihre Schüler besorgen, mit Wiederver käuferrabatt beliefert werden. Nach Durchführung des berufs ständischen Aufbaues ist für eine derartige Rabattgewährung kein Raum mehr. Die Schulen find nicht als Buchhandlungen oder Buchverkaufsstellen zugelassen. Sie gelten vielmehr als Publi kum, so daß eine Belieferung mit Rabatt unzulässig ist. Leipzig, den 6. Januar 1936 Baur, Vorsteher Beratungsstelle (Llberwachungsstelle) für das Leihbüchereiwesen In der letzten Zeit sind den Leihbüchereien von verschiedenen Stellen Restposten von Kriminal-, Abenteuer- und Frauen romanen angeboten worden, die selbst nicht den einfachsten An forderungen genügen. Wir warnen die Leihbibliothekare dringend vor dem Ankauf dieser Bücher. Berlin, den 7. Januar 1936 Der Leiter: L. Hürter Die Aktienbetriebe in der Buchhandelswirtschaft Wiederum steht die Aktiengesellschaft als wirtschaftliche Nn- ternehmungsform im Mittelpunkte öffentlichen Interesses. Erst kürzlich hat Reichsbankpräsident vr. Schacht die Richtlinien her vorgehoben, die bei der kommenden Aktienrechtsreform zu beobach ten sind und die in dem Bekenntnis gipfeln, daß das zukünftige Aktienrecht grundsätzlich Gründung und Leben der Aktiengesell schaften erleichtern müsse und nicht erschweren dürfe. Wäre nicht die Wertpapierform — so führte Or. Schacht aus — mit ihrer leichten Übertragbarkeit erfunden worden, so würde die Geld beschaffung für Staat und Wirtschaft unendlich viel schwieriger sein. So find von maßgebender Stelle aus in wenigen Worten die Ausgaben gekennzeichnet, die den Aktiengesellschaften im Rah men ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit zufallen. In der graphischen Branche und im Verlagsbuchhandel ist die Aktiengesellschaft von anderen Betriebssormen anzahlmäßig zurückgedrängt worden. Trotzdem bieten die Zahlenangaben, die in ihren Geschäftsberichten und Bilanzen enthalten sind, nicht nur einen beachtenswerten Ausschnitt der wirtschaftlichen Entwicklung und Lage jener Branchen, sondern auch einen Einblick in deren betriebswirtschaftliche Bestrebungen und Erfolge. So umfassen die nachstehend zergliederten Bilanzzahlen vom Dezember 1934 bis Juni 1935 in gleicher Weise, wie es im vorjährigen Be richte über »die Buchhandelswirtschaft im Spiegel der Betriebs bilanzen« <s. Börsenblatt Nr. 267 vom 15. November 1934) ge schehen ist, getrennt in Gruppe I die Aktienbetriebe des Berlagsbuchhandels und in Gruppe II die gemischten Unternehmungen, bestehend aus Zeitungsverlagen, Ver lags-Druckereien usw. Umfang, Stärke und wirtschaftliche Ergeb nisse jener Gruppen sowohl als der einzelnen Betriebe zeigen folgende Übersichten im Vergleich zum Vorjahre. L. Vermögenslage: Anzahl der Aktienkapital Reserven Betriebe: in Mill. Mark: in Mill. Mark: in Prozenten: l II I II l II I II 1933: 18 44 5,2 36,0 0,8 4,4 15,3 12,2 1934: 16 42 3,5 40,7 0,2 6,9 5,7 16,9 Die Reservenbildung ist hiernach bei den beiden Betriebsgruppcn eine verschiedene gewesen; während die Reserven bei den Verlags- (Fortsetzung des Textes siehe Seile 28.) 25