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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1936
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- Deutsch
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Nummer 17, 21. Januar 1936 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel hat. Persönlicher Charakter ist es also, der demgemäß das Wesen dieser Art von Katalogen ausmachen soll und ihnen ihre besondere Aufgabe und Berechtigung zumeist. In solchem Sinne bestätigt z. B. Schmidt's Buchh. H. Weyhe in Salz wed c l, die auf l4 vervielfältigten gehefteten Blättern verschiedener Farbe mit einfachen Zeichnungen je eine ganz persönliche ein gehende Empfehlung eines neuen Buches bringt, daß Liebe zur Sache und Wcrbegeschick auch mit einfachsten Mitteln Gutes Her vorbringen können. Das Gegenstück dazu bildet der Katalog der Keyser'schen Buchhandlung, Erfurt, die sich dafür eigens über dreißig Rötelzeichnungcn von einem Künstler an fertigen ließ. Zusammen mit dem reizvollen Satzbild, der Text gestaltung und dem originellen Umschlag machen sie dieses Heft zu einem wirklichen Kabinettstück unter den vorliegenden Katalogen. Ein ganz eigenes Gepräge zeigt auch das Verzeichnis der Frommann scheu Buchhandlung, Jena. Aus 58 Sei ten werden etwa vierzig ausgewählte, jeweils am Kopf einer Seite stehende Bücher in eingehenden Würdigungen behandelt. Wie zu der Auswahl, die z. B. neben »Hacring, Der Mond braust durch das Neckartal- das Werk von Overhoff, »Ein Buch von der Stadt Soest», neben Bindings »Heiligtum der Pferde» das Jnselbüchlein »Der kleine Goldfischteich» stellt, so kann man auch zu den Be sprechungstexten selbst nur aufrichtig bravo sagen. Solche muster haft verständnisinnige Würdigung könnte auch für das mündliche Verkaufsgespräch wertvolle Anregungen geben. — Den letzten Schritt in dieser Richtung tut Heinrich Feesche, Hanno ver. In einem sechzehnseitigen zusammenhängenden Bericht legt er in der Jch-Form ein ganz persönliches Bekenntnis zu einer kleinen Auslese von Büchern ab, die ihm selbst Freude bereitet haben und durch deren Empfehlung er andere zur Freude führen will. Seine Auswahl und seine Kritik zeugen von einem wahr haften Bücherliebhaber und Bücherentdecker. Die Mehrzahl der Einzelkataloge zieht allgemeine Auswahl- zusammenstellungen verschiedenen Umfangs mit kürzeren Bespre chungstexten zu einzelnen Titeln vor. Es ist in diesem Rahmen nicht möglich, sie alle ausführlicher zu behandeln — von dem in leuchtend rotem Umschlag sich äußerst dekorativ darbietenden Großoktavkatalog der Firma Blencke, Hamburg, bis zu den in liebenswürdigem Taschenformat um die Gunst des Lesers werbenden Verzeichnissen von Kurt Saucke und von der Thalia-Buchhandlung, Hamburg; so können nur einige Kennzeichen zur allgemeinen Anregung hervorgehoben wer den. H. F. Blunck selbst schrieb ein gedankenreiches Vorwort zu dem »Bücheralmanach» der Firma Ausfarth, Frankfurt am Main, der auch im übrigen als besonders geschmackvoll ins Auge fällt. In dem charaktervollen Weihnachtsverzeichnis der Evangel. Buchhandlung Holtermann, Magde burg, das im Zeichen Adolf Stöckers steht, begegnet man be sonders gerne auch einer Zusammenstellung von Werken des un vergeßlichen Rudolf Koch, der »Literarische Bärenführer» von ConradBehre, Hamburg, das Werk eines kenntnisreichen Bücherfreundes, stellt auch das wertvolle Gut früherer Jahre ins Licht. Karl Pfankuch, Braun schweig, strebt in seinem Katalog trotz der altertümlichen Gewandung in bemerkenswerter Weise durch die übersichliche Gliederung des Inhalts nach Preis- gruppcn von 20 Pfg. und 50 Psg. an bis zu RM 4,80 wie in der Verwendung eines wechselvollen Satzbildes mit vielen Abbildun gen den Typ eines ausgesprochen volkstümlichen Werbemittels für das Buch an. Wenn Gräfe und Ilnzer, Königsberg, als Anhang seines Kataloges eine eindrucksvolle Übersicht ost preußischen Heimatschrifttums bringt, so gibt er damit einen be achtlichen Fingerzeig auch für andere Verzeichnisse. Der Katalog der Gilde-Buchhandlung H. Gonski, Köln, inter essiert besonders als das gelungene Ergebnis engster Zusammen arbeit von vier Sortimentern in Auswahl und Kritik, das Ver zeichnis von Hugo Rother, Berlin, durch die verantwort liche Begutachtung der einzelnen Bücher, die hier ganz in den Vor dergrund gestellt ist. Die ungewöhnlich reiche Gestaltung des Umschlags verleiht dem neuen Katalog der Herder'schen Buchhandlung, München, eine besonders packende Wirkung; erstmals ist hier auch für das Jugendschrifttnm die Form einer fortlaufenden ge schlossenen Übersicht gewählt. Die Ebner'sche Buchhand lung, Ulm, baut ihren Katalog zu einem »Querschnitt durch das wertvolle Schrifttum» auf. — Bei manchen der vorstehend genannten Auswahlverzeichnisse drängt sich allerdings die Frage auf, ob nicht eine stärkere Begrenzung des Umfangs und der Aus wahl gemäß der Eigenart des Sortimentskatalogs von größerem Vorteil wäre als eine Ausdehnung des Inhalts auf Hunderte von Büchern — eine Frage, die die Praxis beantworten muß. In entschiedenem Gegensatz dazu beschränken sich andere Ver zeichnisse ausschließlich aus die Aufführung von Titeln ohne jeden Textzusatz. Die beiden Drucksachen von Wolsss Bücherei, Berlin, können durch die Knappheit der Form innerhalb dieser Art der Werbung wohl als besonders zweckmäßig gelten. Beim auslanddeutschen Buchhandel haben sich Ru d o l s Kad- ner, Madrid, der vor allem das Gebiet der Geisteswissen- schasten, Kunst usw. berücksichtigt, und dieKattowitzerBuch- druckeret eigene gut ausgestattete Kataloge geschaffen. Daß diese letztere in größerer Anzahl auch Bücher »über das neue Deutschland» und »Aus Deutschlands Heldenkampf» bringt, ist be sonders erfreulich. Die Otto'sche Buchhandlung, Leip zig, zeigt, wie ein großenteils auf modernes Antiquariat gestell tes Verzeichnis lebendig und interessant gestaltet werden kann. Aus Österreich liegen unter anderen von Lechncr und von Swob-oda, beide Wien, Weihnachtsverzeichnisse vor. Fällt der Katalog von Lechner durch die ebenso geschickt wie wirkungsvoll gesehene Aufnahme des Geschästslokals auf dem Umschlag ins Auge, so der von Swoboda als aufschlußreicher Einblick in die Fülle der Produktion aus dem Sondergebiet der Frauen- und Unterhaltungsromane. Neben diesen aus dem Sortiment selbst kommenden Gruppen- und Einzelkatalogen erfreuen sich aber auch die großen allgemeinen Kataloge sonstiger Herkunft einer ungeminderten Beliebtheit. Das Buch unter den Katalogen, der »Literarische Weihnachtskatalog» von Koehler L Volckmar kann in seiner letzten Ausgabe bereits sein fünfundvierzigjährigcs Bestehen feiern. Er stellt nicht nur mit seinem umfangreichen illustrierten Textteil und dem umfassenden systematischen Teil, sondern auch mit seinem stattlichen Anzeigcn- anhang und den ihm beigehefteten nahezu zwanzig Verlagskata- logen nach wie vor eine große repräsentative Übersicht des deut schen Verlagsschafsens dar. Der bekannte Katalog der Baensch Stiftung, Dresden, schafft sich durch die Mitarbeit nam hafter Rezensenten, Hans Christoph Kaergel u. a., die sämtlich ihre Referate namentlich zeichnen, sein besonderes Gepräge und hohes literarisches Niveau. Will Vespers »Buchberater» (Eduard Avenarius, Leipzig) kann auf ein zehnjähriges Bestehen zurückblickcn. Nachdrückliche Hervorhebung verdient vor allem der Abschnitt -Am Webstuhl der Zeit». Getreu dem Grundsatz der ersten Aus gabe: »ein unbestechlicher Führer zum guten Buch- zu sein, wird hier von Alverdes bis zu dem Siebcnbürger Zillich eine Übersicht über »Siebzig Dichter am Werk» gegeben, die neben kurzen Daten und Kennzeichnungen das literarische Schaffen der nam haftesten deutschen Dichter und Schriftsteller der Gegenwart und der letzten Vergangenheit, darunter auch großer Toter, wie Rilke und Ludwig Thoma, zusammenfaßt. Diese wertvolle Übersicht kann auch dem Buchhändler selbst einschließlich des Jungbuch handels von Nutzen sein, zumal sie in dieser Form an anderer Stelle kaum zu finden sein dürste. Neben dem Katalog des »Bücherwurm- und den beiden Spezial-Verzeichnissen »Die Welt der Frau« und -Der Jugend das Beste« von M. S ö k e l an d, die jährlich mehrmals herauskommen sollen, hat die Zeitschrift »Das Deutsche Wort-, die in veränderter Form jetzt im Hans Bott Verlag erscheint, ihr Dezember heft nunmehr ebenfalls als Weihnachtskatalog ausgestattet, der durch größere Sammclreferate über »Die Ernte des Jahres-, »Neue Selbstdarstellungcn« usw. besonders für den ernsten Lite raturfreund viele Anregungen enthält, über die umfassende Eigen produktion des deutsch-schweizerischen Verlages bringen wiederum der Texttcil und 7l Anzeigenseilen des -Schweizer Bücher- kataloges- eine eindrucksvolle überschau. 67
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