Nr. 3l (N. 18) Leipzig, Donnerstag den 8 Februar 1838 Nlit. Jahrgang Die Werbung für das Fachbuch Zur Werbung für das Fachbuch sind vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, vom Leiter der Deutschen Arbeitsfront und vom Reichsjugendführcr die nachstehenden Aufrufe ergangen: Vervollkommnung der Leistung ist Pflicht jedes schaffenden Volksgenoffen. Der deutsche Arbeiter ist einer der besten der Welt. Er wird es bleiben, wenn er bei der Arbeit an sich selbst zum guten Fachbuch greift. Dr. Joseph Goebbels * Betriebssichrer und Meister! Gebt mit der Fachbuchschenkung im Frühjahr 19Z6 ein Beispiel der neuen Gemein schaft aller Schaffenden. Ihr nützt dem Ganzen und Euch selbst, denn Lehrling und Jungarbeiter tragen Euer Werk in die Zukunft. Lehrlinge und Jungarbeiter! Das Geschenk Eures Meisters und Betriebssuhrcrs verpflichtet Euch zu beruflicher Höchstleistung! Wenn Ihr in Eurem Beruf Hervorragendes vollbringt, dient Ihr der Macht und Größe Deutschlands! Baldur von Schirach Heimatwille schafft Volkskultur! Von Paul Köppe-Weglander Der Heimatwille bzw. der »Wille zum Deutschtum- ist uns leider noch kein selbstverständlicher Begriff geworden, weder dem einzelnen noch der Gesamtheit. Nur eine kleine Schar ein zelner ist es, die durch das Erlebnis der Heimat ging, die daher weiß, was es Hecht, eine Heimat zu besitzen und der Gefahr aus gesetzt zu sein, sie verlieren zu können. Sie alle verbindet ein unsichtbares Band, das der großen, innigen Heimatliebe. Der große übertrag der Liebe zum Dasein auf die Heimat ist noch un- begrisfen und wenn es z. B. trotzdem geschasst werden konnte, das durch die Jahrhunderte umstrittene Land an der Saar zurück- zusühren zum gläubigen Reich, dann ist damit der ganz un geheure Einsatz und Erfolg derjenigen zu begreifen, die eben nur aus solcher aus natürlicher Verbundenheit gewachsenen Liebe er ringen konnten, was sie gewannen. Es mag Buchhandlungen gegeben haben, die anläßlich des historischen Abstimmungstages Sonderschauscnstcr zeigten. Viel leicht haben auch bestimmte Verlage ihre Werbung mit mehr oder weniger Erfolg auf diesen Tag abgcstimmt: festzustellcn bleibt, daß von der gerade hier außerordentlich wichtigen und verant wortlichen Berufsgesamthcit nicht alles getan wurde, was hätte getan werden können. Man nimmt die Tatsache des Sieges am 13. Januar 1935 als etwas Gewesenes hin, das im Hasten des Tages schnell zu vergessen, über all dem Neuen, Vorbeislutenden aus der Erinnerung auszuschalten ist und begeht damit einen Fehler. Man bedenkt nicht genügend, daß dieser in fünfzehn jähriger Kleinarbeit hart und mühsam erkämpfte Sieg ent scheidender Ausgangspunkt sein muß für das weitere Werden und Wachsen. Vor allem aber, daß er uns und immer wieder uns als die in erster und vorderster Linie Verantwortlichen aufzuriittcln bestimmt war, damit erst einmal wir uns unseres Heimatwillens erinnern. »Heimatwille-! Ein Begriff, den wir erst erneut in uns formen müssen, der zwar lebt und drängt, aber doch so vergessen scheint wie alles als »selbstverständlich- Empfundene, solange es nicht Plötzlich durch irgendeine niederschmetternde Tatsache wieder machtvoll Gestalt gewinnt. Im deutschen Heimatschrifttum nimmt die Saaclitö- ratur mit Recht einen großen und breiten Raum ein. Sie greift von ihrem eigentlichen Gebiet der reinen Heimatkunde über auf die Geschichte und die Politik. Saarländische Verlage haben Wan- derbüchcr und Landschaftssührcr ebenso gepflegt wie alte und neue Chroniken oder Wirtschasts- und Kulturpolitik ebenso wie das dichterische Werk. Heute steht dies zuletzt genannte und zuletzt be merkte, aber zuerst geschaffene, an der ihm zukommenden ersten Stelle. Im Kampfe selbst jedoch bedingt es die Tragik des Ge schehens an sich, daß es den von ihm als erstem erkannten Platz nicht einnehmcn kann. Nur zu begeistern vermag cs, anzufeuern und aufzurufen. Dann muß cs in dem von ihm entfachten Ringen geduldig beiseite stehen und warten, bis seine Zeit gekommen, bis man es wieder nach vorn ruft und sich erinnert: Ohne dem wären wir ja auf halbem Wege liegengeblieben! So wenig in Deutschland der Wille zum Deutschtum Voraus setzung war, so gering gilt heute noch im allgemeinen das, was wir als Heimat willen bezeichnen möchten. Wir verstehen darunter in erster Linie den bewußt in der Landschaft wurzelnden Menschen, wie er uns in den oft hervorragend Plastisch gezeich neten Figuren der bekannten Saarlandbücher entgegentritt. Hier 117