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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1936
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- Deutsch
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ling wegen seiner Jugend am nächsten. Er hat vom Jugendbuch er fahrungsgemäß bessere Kenntnis als von der Erwachfenenliteratur. Er kennt auch die Jugend besser als der ältere Verkäufer und weiß um di« Wünsche und das Verlangen der Jugend Bescheid. Das Jugendbuch muß für den buchhändlcrischen Nachwuchs dasSprung- brett zur weitergehenden Verkoufstätigkeit sein. Selbstverständlich ist aber, daß der Lehrling im guten Sortiment bei seiner Verkaufs tätigkeit dauernd beobachtet und angeleitet wird. Versager kommen überall vor. Sie dürfen aber nicht zu falschen Schlußfolgerungen führen. Es ist der größte Wunsch des Sortiments, in jeder Beziehung und auf allen Gebieten mit dem Verlag eng zusammen zu arbeiten. Es betrachtet sich unlöslich mit dem Verlag verbunden, es ist aber auch der Meinung, daß sich der Verlag das Schicksal des Sorti ments angelegen sein lassen muß. Ich will diese Ausführungen nicht abschließcn, ohne meine Kollegen vom Sortiment zu bitten, den Appell des Jugendschristen-Verlags nicht ungestört verhallen zu lassen und sich im Sinne dieser Ausführungen künftig für das Jugendschrifttum einzusetzen. Kurt Kretzschmar, Leiter der Fachgruppe Sortiment. Der Altersaufbau, die Anternehmungsformen, die regionale Gliederung und das Standortsproblem im reichsdeutschen Antiquariatsbuchhandel der Gegenwart Von Bernhard Wendt Die heutige Untersuchung stellt sich die Aufgabe, einiges Material zu den Fragen des Altersaufbaus, der llnternehmungs- formen, der regionalen Gliederung und des Standortsproblems im reichsdeutschen Antiquariatsbuchhandel der Gegenwart beizu tragen. Sie bildet die Fortsetzung einer Reihe von Forschungen über den Antiquariatsbuchhandel, die ich im -»Seminar für Buch handelsbetriebslehre an der Handelshochschule zu Leipzig- bisher durchgeführt habe. Als Grundlage dieser Arbeit dient« das -Adreßbuch des Deutschen Buchhandels-, Jahrg. 1935, das -International« Adreßbuch der Antiquare-, Jahrg. 5, 193b und die Mitglieder liste des -Wirtschaftsverbandes der deutschen und ausländischen Antiquariats- und Exportbuchhändler-. Eine weitere Quelle bildete eine private Umfrage. Das -Internationale Adreßbuch der Antiquare- verzeichnet innerhalb des deutschen politischen Raumes 704 Buchhandlungen, die das Antiquariatsgeschäst pflegen. Dies« Zahl ist zweifellos zu hoch, wenn man von gewissen Voraussetzungen ausgeht, die das eigentliche Kennzeichen des Antiquariatsbuchhandels sind. Das »Internationale Adreßbuch der Antiquare» hat nicht nur alle Zwergbetriebe erfaßt, sondern auch viele Unternehmen, deren Wir kungsbereich als Antiquariat infolge der untergeordneten Rolle innerhalb eines Sortimentsgeschäftes durchaus lokalisiert ist. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, mußte ich die Firmenangabe des »Internationalen Adreßbuches- um die Hälfte kürzen, damit ein schärferes Bild vom deutschen Antiquariatsbuchhandel ge währleistet wird. Mein« Auswahl ergab 350 Antiquariatsbetriebe, die ich als noch bedeutend genug ansprechen zu können glaube, um für das obige Thema als Ausgangspunkt zu dienen. Auch diese Zahl ist fast noch zu hoch, aber sie enthält alle Firmen, bei denen «in nennenswerter Umsatz an antiquarischem Büchergut vermutet werden darf. Genaue Unterlagen sind in dieser Richtung nicht zu erlangen gewesen. Der eigentliche Antiquariatsbuchhandel setzt den ständigen Ausbau eines Lagers ladenprcissreier Bücher (ladenpreisfrei im Sinne der HZ l3 und 14 der Verkaufsordnung für den Verkehr des Deutschen Buchhandels mit dem Publikum vom 23. Oktober 1935) auf feste eigene Rechnung voraus. Infolge eines weltweiten Absatzmarktes tritt bei den größeren Antiquariaten die Ver öffentlichung von Verkaufskatalogen oder -listen hinzu. Schließlich ist der positive Anteil an der Marktgestaltung durch Benutzung der in- und ausländischen Fachblätter zwecks Bücherbeschaffung usw. ein weiteres Kriterium. Fehlen diese Kennzeichen bei einem Unternehmen ganz, so ist es normalerweise als ein Antiquariat nicht anzusprechen. Bei den statistischen Angaben dieser Arbeit fallen selbstverständlich auch der Büchertrödel weg und alle Buch handlungen, die die Besorgung antiquarischer Bücher nur ge legentlich übernehmen (vielfach beim reinen Sortiment). Von den 350 erfaßten Firmen gehörten 217 (d. s. 62 Prozent) dem -Wirtschastsverband der deutschen und ausländischen Anti quariatsbuchhändler- an. Die Mitgliedschaft bei der Fachvereini gung ist sicher das beste Merkmal in der Wertung als Anti quariatsgeschäst, da damit ein besonderes Interesse an den Wirt- fchaftszusammenhängen dieser Buchhandelssparte bekundet wird. Nehmen wir diese rund 200 Firmen als die vorwiegenden Träger des deutschen Antiquariatsbuchhandels an, so ermäßigt sich ihre Zahl abermals, wenn man die Unternehmen nach ihrem inter nationalen Ruf und der Leistungsfähigkeit betrachtet und die regelmäßige Veröffentlichung von sorgfältig bearbeiteten Anti- quariatskatalogcn als Maßstab anlegt. Nach diesen Richtlinien gewertet — hinzu kommen noch die Betriebsgröße und ein eigener Mitarbeiterstab — darf gesagt werden, daß das reichsdeutsche Antiquariat heute aus kaum mehr als 75 Firmen besteht. Kehren wir aber zu der ursprünglich genannten Zahl von 350 allgemeinen Betrieben zurück. 314 davon (89,7 Prozent) waren Mitglied des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Die handelsgerichtliche Eintragung ließ sich bei 303 (86,5 Prozent) Firmen seststellen. Eine gelegentliche oder regelmäßige Ausgabe von Verkausskatalogen gaben 170 (48,5 Prozent) Antiquariats inhaber an. Ich habe versucht, die 350 Firmen in reine Anti quariate und gemischte Betriebe zu trennen, obgleich sich diese Bc- triebssormen nicht immer einwandfrei seststellen ließen. An rela tiven Zahlen möchte ich angeben: 44 (12,5 Prozent) reine Anti quariate und 306 (87,4 Prozent) gemischte Unternehmen. Es be steht also die Tatsache, daß das Antiquariatsgeschäft zum größten Teil ein Bestandteil des Sortimentsbuchhandels ist. An zweiter Stelle steht dann die Vereinigung mit einem Verlag. Das häufige Vorkommen von Sortiment und Antiquariat innerhalb eines Unternehmens, das auch in der historischen Entwicklung des ver treibenden Buchhandels begründet ist, ergibt für 207 (59,1 Pro zent) Firmen die Notwendigkeit, am Leipziger Platze durch einen Kommissionär vertreten zu sein. Besonders das wissenschaftliche Antiquariat findet ja in der Angliederung einer Sortiments- abteilung die beste Lösung, dem alle Zeiten umfassenden Literatur bedarf seines Kundenkreises entgegenzukommen. Der Altersaufbau. Von den 350 untersuchten Firmen ließ sich bei 343 das Grün dungsjahr seststellen. Aus Raummangel muß eine chronologische Auszählung der Firmen, die einen Zeitraum von 1698 bis 1935 umfaßt, unterbleiben. In einigen Fällen trat im Laufe der Zeit ein Ortswechsel ein; der Anteil ist aber zu gering, um das Bild wesentlich zu ver schieben. Aus der Aufzählung wäre zu erkennen, daß das Anti quariatsgeschäst fast ausschließlich in Mittel- und Großstädten zu finden ist oder sich nur dort lebensfähig erwiesen hat. Damit wird eine in der Fachliteratur wiederholt aufgetauchte und theoretisch auch richtige Bemerkung hinfällig, daß ein Antiquariatsbetrieb wenig standortgebunden sei. Es wird später darüber noch einiges zu sagen sein. Über die Gründungstätigkeit des Antiquariatsbuchhandels gewinnt man eine klarere Vorstellung, wenn man die 343 Firmen 131
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