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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1936
- Strukturtyp
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- 1936-02-13
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1936
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- Deutsch
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öffentliche Bibliotheken, Archive und Museen eintretern Beide Möglichkeiten lassen Standortsveränderungen zur Verkehrsorientiert sind die Antiquariate, denen ein Sorti ment angeschlossen ist. Das offene Ladengeschäft wird besonders die Hauptverkehrsstraßen wählen, um auch von einer Laufkund schaft Nutzen zu ziehen. Befindet sich der Betrieb in einem weniger lebhaften Stadtviertel, so verstärkt sich unmittelbar die Abhängigkeit von der Berufszusammensetzung der Bevölkerung und ihrer Einkommcnsschichtung. Verkehrsorientiert wird aber auch das reine Seltcnheits- und bibliophile Antiquariat sein müssen, weil der Treffpunkt der internationalen Sammlerwelt in den Hauptzcntren Berlin und München die besten Absatzmög lichkeiten von Büchern, Stichen oder dgl. garantiert. Nicht zuletzt wird auch aus Gründen des Ansehens für diese Antiquariats typen als Standort eine vornehme Straße zu wählen sein; denn die soziale Stellung des Kundenkreises verlangt eine entsprechende Umwelt. Das wissenschaftliche Antiquariat legt seinen Betrieb natur gemäß in die Hochschulviertel, um so mehr, als es sehr häufig mit einem Sortiment verbunden auftritt. Selbst ohne diese Ver koppelung macht sich aus Einkaufsgründen der Standort in der Nähe wissenschaftlicher Lehrstätten nötig, da die Bücherverkäufer selten die Außenbezirke ihres Wirkens nach allen Richtungen be rühren. Weniger standortbedingt sind innerhalb einer Stadt das wissenschaftliche Zeitschristenantiquariat und jene Betriebstypen, die einen internationalen Markt versorgen: die großen Export firmen. Für sie stehen vor allem expeditionstechnische Er wägungen im Vordergründe. Die vielfältige Besorgungsnot wendigkeit von neuen und alten Büchern aus den verschiedensten Bezugsquellen macht außerdem den Sitz an den buchhändlerischen Zentralplätzen — in erster Linie Leipzig als Hauptkommissions platz — wünschenswert. Der Außenhandel treibende Antiquar ist zum großen Teil länderspezialisiert. Als Exporteur, der ebenso konsumoricntiert ist wie die Vertreter der anderen Zweige des Antiquariatsbuchhandels, wird für ihn eine intime Kenntnis des außerdeutschen Absatzgebietes unerläßlich. Das ist, auf die Welt bezogen, nicht gleichmäßig möglich. Da das Exportgeschäft mit großen finanziellen Anforderungen verknüpft ist, so wird der Standort nur in Großstädten, die zugleich Kapitalmittelpunkte sind, vorteilhaft. Jede Exportfirma muß außerdem die normale Verbindung zu einem Ausfuhrhafen berücksichtigen. Zu erwähnen wäre noch das moderne oder Großantiquariat. Es ist in erster Linie produzentenorientiert, d. h. sein Standort ist dort zu finden, wo eine starke Konzentration der Verlags- Produktion auftritt; also in Berlin und Leipzig. Außerdem ist der transportmäßig günstigste Platz zu belegen. Er wird auch für die Verteilung wichtig; denn der Großantiquar liefert an seine Abnehmer (ausschließlich Buchhändler) nach Möglichkeit über Leipzig. Wir können also im Großantiquariat eine Betriebsform erkennen, die besonders standortgebunden ist. Damit sei diese Betrachtung abgeschlossen. Sie ist ein Ver such, eine Reihe von Fragen zu behandeln, die bislang in der Fachliteratur über den Antiquariatsbuchhandel nicht oder nur unbedeutend erwähnt sind. Vieles, was im Hinblick auf Wirt schaftlichkeitsgründe dieser buchhändlerischen Sparte gesagt wurde, kann sich im einzelnen auch gnders auswirken. Betrachtungen dieser Art enthalten naturgemäß Gefahren- und Fehlerquellen, so lange die amtlichen Unterlagen so spärlich und oft ungenau vor liegen, wie es nun einmal der Fall ist. Das Irrationale, das sich aus traditionellen und persönlichen Motiven bei den verschiedenen Unternehmen ergibt, und die Zufälligkeiten, die aus dem Charakter des Buches — auch im antiquarischen Zustande — erwachsen, lassen keine gesetzmäßigen Ergebnisse zu. Das Schlagwortregister, eine zeitgemäße Erschließung des Buchinhaltes^ Von Arno Franke, Leipzig Es hat den Anschein, als ob heute flüchtiger und oberflächlicher gelesen würde als früher. Bei der außerordentlichen Fülle von Schrifttum wäre das vielleicht sogar verständlich. Ein Blick jedoch auf die Leistungen der Zeit auf allen Gebieten dürfte überzeugen, daß auch der moderne Mensch Bücher mit großer Sorgfalt und mit bestem Erfolg zu lesen versteht. Nicht flüchtiger und oberflächlicher wird heute gelesen — es wird nur anders als ehedem — es wird zeitgemäßer gelesen. Auch in bezug auf die studienmäßige Verar beitung des Schrifttums hat eine Arbeitsteilung stattgefunden. So wohl die Überfülle au Schrifttum als auch der Charakter der Zeit und nicht zuletzt die gegenwärtigen Bedürfnisse des Menschen führten zu Einrichtungen im Schrifttum, die eine schnellere und dennoch tiefe und erfolgreiche Erarbeitung möglich machen. Die heutigen Gepflogen heiten des Bücherschreibens und -Lesens bedeuten eine Anpassung au zeitbedingte Notwendigkeiten, die wohl gegenüber früheren Gewohn heiten den Anschein der Oberflächlichkeit erwecken, in Wirklichkeit aber nur andere Methoden sind. Der Mensch der Gegenwart hat nicht soviel Zeit wie seine Vorfahren und braucht sie auch nicht. Raum und Zeit sind für ihn durch die Entwicklung auf allen Gebieten auf ein Mindestmaß beschränkt. Sein Geist und sein Verstand sind von Kindheit an in einer Weise trainiert, daß er darum schon das Wesentliche schneller erfaßt und eine weitere Erleichterung der Erarbeitung wissenschaftlicher und praktischer Erkenntnisse ist durch schriftstellerische und buchgewerbliche Leistungen erreicht. Es wird heute nicht nur mehr gedruckt, cs sind auch praktische, zielsichere Mög lichkeiten geschaffen, die zu einer schnelleren, tieferen und erfolg reicheren Erschließung des Schrifttums führen. Dazu gehört auch das Schlagwortregister in Fachbüchern. Heute mehr denn je herrscht das Bedürfnis, bei der Wahl der Lektüre aus der vorhandenen Fülle an Schrifttum vorteilhaft be raten zu werden. Auch der belesenste und bestunterrichtete Buchhändler und Bibliothekar kann diesen berechtigten Wunsch des literarischen Interessenten nicht immer restlos befriedigen. Buchtitel und Inhalts verzeichnis unterrichten nicht immer genügend über die in einem Buche gebotenen Werte. Um seines Titels willen wurde schon manches Buch *) S. dazu auch den Aufsatz »Lesen Sie Inhaltsverzeichnisse?« im Börsenblatt Nr. 282/1935. D. Schriftl. verkannt und durch die Angaben seines Inhaltsverzeichnisses falsch eingcschätzt. Eine vorzügliche Möglichkeit schneller und sachlicher Aufklärung über den Inhalt eines Buches bietet das Schlagwort register. Ist es das Ergebnis einer sorgfältigen, systematischen Lek türe des Fachmanns, der mit der vorliegenden Materie und den Be dürfnissen ihrer Interessenten vertraut ist, dann ist es ein Schlüssel zu jedem verborgenen Wert des betreffenden Buches. Auf die Wahl der Schlagwörter kommt es an. Entsprechen sie den auf einem be stimmten Wissensgebiet, in einem praktischen Beruf gewohnten Be griffen, dann erfüllt das Schlagwortregister seine Aufgabe. Darum muß es von einem erfahrenen Fachmann bearbeitet sein. Die schlagwortmäßige Erschließung eines wissenschaftlichen oder praktischen Fachbuches wird sein sorgfältiges Gesamtstudium nie mals überflüssig machen, bietet jedoch eine beste Möglichkeit zu wieder holtem Studium einzelner Teile. Nach beendigter Lektüre eines Buches taucht öfters das Bedürfnis auf, die gesammelten Kenntnisse, erhaltenen Eindrücke und geschauten geistigen Bilder aufzufrischen. Diese zeitlich und materiell.verschiedenen Interessen au Teilen eines gelesenen Buches sind aber nicht immer derartig, daß ihnen mit einem wiederholten Gesamtstudium des Buchinhalts gedient wäre. Ein vor zügliches Gedächtnis ist in dieser Hinsicht ein guter Wegweiser, ein besserer jedoch ist das Schlagwortregister. Es erlaubt zielsicheres Nachschlagcn zwecks schneller Orientierung für eilig zu treffende Ent scheidungen. Ist es doch hcnte nicht selten, daß die Ansicht eines Fach mannes über eine Sache, einen Vorgang, einen besonderen Fall, in wörtlicher Ausführung, wie er sie in einem umfangreichen Werk niedergclegt hat, benötigt wird. Welche Vorteile aber bietet das Schlagwortregister, um die Ansichten mehrerer Fachleute über be stimmte Dinge und Angelegenheiten, die in verschiedenen Büchern ent halten sind, zu hören und zu vergleichen. Für jeden Buchhändler besonders anschaulich offenbart sich Wesen und Wert des Schlagwortregisters für das Fachbuch an dem im Verlage des Börsenvereins kürzlich erschienenen »Recht der Neichs- schrifttumskammer. Bearbeitet von Günther Gentz. Im Schlagwort erfaßt von Georg Schwab«. Was der Titel nur ahnen läßt und durch das Inhaltsverzeichnis nur mühselig festgestellt werden kann, erschließt das Schlagwortregister klar und deutlich, ohne nennens werten Aufwand an Mühe und Zeit: Hier liegt ein unentbehrliches 139
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