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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1936
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- 1936-02-15
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1936
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Nummer 3V, 15. Februar 1936 stiegen. Hierin drücken sich die Wandlungen in den Einkommens dispositionen der Verbraucher aus, die durch die bekannten Vor eindeckungen in Bekleidung von 1834 und durch die vermehrte Bedarfsdeckung in manchen Lebensmitteln gegen Ende 1935 be dingt wurden. Der Nmsatzverlauf bei den Warenhäusern und Kaufhäusern zeigt in den Monaten Juli bis Oktober 1935 ein stärkeres Absinken der Umsätze gegenüber dem Vorjahr als in der ersten Jahreshälfte, was zu einem erheblichen Teil durch den hohen Umsatzanteil dieser Betriebe in Textilwaren und durch die Ilmsatzentwicklung dieser Waren im Jahre 1934 zu erklären sein dürfte. Im Vergleich der Jahre 1933 und 1935 fällt innerhalb des Textileinzelhandels das stärkere Ansteigen der Umsätze in den Fachgeschäften mit männlicher Bekleidung gegenüber der Damen- und Mädchenkleidung aus. In dieser unterschiedlichen Entwick lung wird man die stärkere Bedarfsdeckung von neu in die Arbeit eingeschalteten berufstätigen Männern zu erkennen haben, die ihre in der Zeit der Arbeitslosigkeit vernachlässigte Ausstattung ergänzen mußten. Der Anteil, der von der Umsatzsteigerung des Jahres 1935 auf die Entwicklung der Preise entfällt, ist nicht mit völliger Sicherheit zu bestimmen, da der Lebenshaltungs index, auch wenn man die Wohnungsmiele unberücksichtigt läßt, kein getreues Bild der vom Einzelhandel umgcsetzten Gattungen von Berbrauchsgütern gibt. Ein Vergleich der Entwicklung der Umsatzwerte des Lebensmitteleinzelhandels mit der tatsächlichen Preisentwicklung dürfte ergeben, daß gegenüber 1933 eine nicht unwesentliche Zunahme der Umsatzmengen zu verzeichnen war, und läßt auch gegenüber 1934 die Annahme einer Mengenstcigc- rung als durchaus begründet erscheinen. Für den Einzelhandel mit Bekleidung ergibt der entsprechende Vergleich gegenüber 1934 den schon im bisherigen Verlauf des Jahres 1935 sestgestellten Rückgang der umgefetzten Mengen als Folge der starken Bor- cindeckungen im Jahre 1934; gegenüber 1933 hat auch in diesem Handelszweig eine erhebliche Steigerung der Umsatzmengen statt- gesunden. Der Gesaintverlauf der Umsatzentwicklung des Einzelhandels vom Höchstpunkt der Konjunkturentwicklung in den Jahren 1928 und 1929 über die Tiefpunkte in den Jahren 1932 und 1933 bis zum Ablauf des Jahres 1935 zeigt, daß die Umsätze mit der in den Jahren 1934 und 1935 erreichten starken Wiederbelebung einen Stand von bereits 70 Prozent des Umsatzes der Jahre 1928/29 erzielt haben. Tabellenmäßig ergibt sich folgendes Bild: Umsatzentwicktung im Einzelhandel 1828 bis 183» <1930 --- IM> Einzelhandel mit: 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 Lebensmitteln . 101,6 lost-) 100 91,9 78,1 75,3 79,4 8S-) Textilwaren . . 114,3 111,0 100 84,1 65,0 65,5 77,1 78,0 Schuhen .... 114,9 113,3 100 88,7 72,5 75,5 79,3 80,1 Ges. Einzelhandel 109,4 109,4 100 84,9 67,2 64,7 72,7 75-, in Mill.RM«) 35000 350L0 32000 27200 21500 21200 23800 24500-) -ist Ermittelt vom Statistischen Reichsamt. — -> Vorläufige Zahl. — -) Schätzungen auf Grund der Berufs- und Betriebszählungen von 19LS und 1933. Uber die Entwicklung in der Papierindustrie und im graphischen Gewerbe sind der »Wirtschaftlichen Lage« für Januar folgende Angaben zu entnehmen: Der Absatz von Düsseldorfer Packpapier weist keine wesentliche Änderung auf. Lebhafter ist der Absatz von Druck- und Schreib papier, der zur Hauptfachs auf das Jnlandgeschäft entfällt; der Auf tragseingang ist um etwa 29"/- größer atz im Dezember 1835. In der siibbayerischen Papierindustrie hielt der zufriedenstellende Auftragseingang an; die Rohstoffbeschafsung war im wesentlichen ge sichert, dagegen wird über die Preisgestaltung Klage geführt. Der direkte Export hielt sich in mäßigen Grenzen, dagegen konnte die mittelbare Ausfuhr gegenüber früheren Jahre» nicht unwesentlich gesteigert werden. Neuß: Im Buch- und Kunstbruckgewerbe ergab sich im Januar eine Abschwächung im Beschäftigungsgrad. In der sächsischen Papierindustrie ist nach der guten Beschäftigung im Weihnachtsmonat die Besetzung mancher Betriebe znrückgegangen. Exportaufträge konnten in der früheren Höhe wieder verbucht werden. 144 Die Betriebswasserverhältnisse waren in der letzten Zeit gebessert. Entlassungen und Neueinstellungen von Arbeitskräften haben nicht stattgefunden. In der wllrttembergischen Papierindustrie hat sich an der ruhigen Geschäftslage nichts geändert. Die Preise für Roh- und Hilssstosfc sind teilweise erhöht. Das Auslandgeschäft ist uneinheitlich und kam bei sehr gedrückten Preisen nur teilweise zustande. Im Verlag und in der Buchdruckcrei ist eine saisonmäßigc Belebung des Geschäfts cingetreten. Das Auslandgeschäft ist unbedeutend. In der Großbuch binderei ist der Auftragseingang der Saison entsprechend gut. Die Preise sind unverändert. Der Zahlungseingang ist etwas schleppend. Nachfrage und Auftragseingang habe» im niederrheinischen Druckereigewerbe keine wesentliche Veränderung gegenüber dem Vor monat erfahren, zeigten allerdings teilweise eine leicht ansteigende Tendenz. In der Leipziger Buchdruckerei siel der Berichtsmonat in die saisonmäßig stillste Zeit des Jahres. Eine Rundfrage bei 25 Firmen aller Größen ergab, baß die Zahl der bei ihnen im Januar geleisteten Arbeitsstunden um rund 88 890 niedriger war als die entsprechende Ziffer im Dezember. Seit der letzten Woche des Berichtsmonats machte sich jedoch eine gewisse Geschäftsbelebung bemerkbar. Die Ver sorgung mit Metall war knapp. Die Preise für Papier, mit Ausnahme von Knnstdruckpapier, sind gestiegen. Vermehrt haben sich dis Klagen über die Qualität der schwarzen Farben. Die Geschäftslage im Berliner Buchdruckgewerbe hat gegenüber dem Vormonat keine wesentlichen Veränderungen erfahren. Ter Beschäftigungsgrad im niedersächsischen Buchdrnckgewerbc zeigt Neigung zum Absinken, in Steindruckarbeiten hielt er sich meist aus dem bisherigen Stande. Die Auftragsdeckc ist bei dem herrschen den Austragshungcr zu klein. Tie Preise blieben trotz Anziehens der Papierpreise im wesentlichen unverändert; ernste Bemühungen, sie den Richtlinien anzupassen, sind unverkennbar. In einer soeben veröffentlichten interessanten Untersuchung des Instituts für Konjunktursorschung über »Die Bersand- gesch äste in Deutschland, ihre volkswirtschaftlichen Funk tionen und betriebswirtschaftlichen Gestaltungen« von Diplom- Kaufmann Robert Nieschlag (Sonderheft 39 des Instituts für Konjunkturforschung, Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt. 49 S. 4" RM 4.—), die eine genaue Darstellung von der Be deutung und Entwicklung, den Funktionen und der Arbeitsweise der Versandhäuser, die sich auch im deutschen Einzelhandel zu einer wichtigen Betriebsform entwickelt haben, bietet, ist auch den Buch- und Zeitschriftenversandgeschästen ein aufschlußreicher Abschnitt gewidmet. Bekanntlich sind die deutschen Bersandgeschäste etwas völlig anderes als z. B. die Versand häuser in U.S.A. oder Kanada. Während die nordamerikanischen Versandhäuser eine Fülle von Waren führen, haben die deutschen ihren Charakter als Spezialgeschäfte bewahrt. Dementsprechend sind die deutschen Bersandgeschäste ini allgemeinen bis aus ver hältnismäßig wenige Ausnahmen kleinere und mittlere Betriebe geblieben. Im Buchhandel gehören sie allerdings vielfach zu den größeren Unternehmungen. Nach den Schätzungen des Instituts belief sich der Umsatz der deutschen Bersandgeschäste im Jahre 1929 aus etwa I Milliarde RM; dabei sind die Umsätze, die in den Versandabteilungen von Ladengeschäften erzielt worden sind, nicht einbczogen. An einem Einzelhandelsumsatz von damals 38,8 Milliarden RM gemessen, haben die Umsätze der Versand- geschäfte rund 2,7 v. H. ausgemacht. Für 1932 ergibt die gleiche Berechnung einen Wert von etwa 3,3 v. H. In den folgenden Jahren ist die Bedeutung der Bersandgeschäste wieder zurück- gegangen. Die zusammenfassende Kennzeichnung der Bcrsand- geschäfte für Bücher und Zeitschriften hat folgenden Wortlaut: 1. Buchversandgeschäste: Die persönliche» Angebote durch Vertreter haben bei den Buchversandgcschästen die größte Be deutung. Die schriftliche Werbung, die von einer sehr großen Zahl von Betrieben durchgefllhrt wird, soll die Arbeit der Vertreter er gänzen und fördern. Einige Firmen beschränken sich allerdings ganz auf eine der beiden Betriebsforinen. Die Buchvcrsandgeschäfte zeichnen sich durch eine verhältnismäßig weitgehende Spezialisierung des Sortiments aus. Sie führen teil weise nur bestimmte literarische Erzeugnisse (Lexika, Atlanten, populärwissenschaftliche Werke, Musikwerke u. dgl.i. Ändere Betriebe haben sich der Literatur sür bestimmte Berufe zugewandt <z. B. reli giöse, medizinische, naturwissenschaftliche Werke, Werke zur beruflichen Fortbildung!. Bevorzugt werden von den Buchversandgcschästen Ver-
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