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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1936
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- 1936-02-15
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1936
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Nummer SN, 15. tzebruar 1W6 Börsenblatt sttr den Deutschen Buchhandel Zur Wirtschaftslage Von Prof. Dr. G. Menz Juni Beginn des vierten Jahres des Dritten Reiches — Die weltwirtschaftliche Lage — Die Steuereingängc — Der Einzelhandel — Buchgewerbe und Buchhandel Der Jahrestag der Machtübernahme hat auch zur Stellung nahme zu seiner Bedeutung für die Wirtschaft Gelegenheit ge geben. So führte Dr. Schacht u. a. in einem Geleitwort zum 30. Januar im ersten Februarheft der Zeitschrift »Die deutsche Volkswirtschaft, nationalsozialistischer Wirtschastsdienst- aus: Deutschlands Wirtschaftspolitik steht heute, wie alles, was ge schieht, in der Linie der Gesamtpolitik Adolf Hitlers. Ihr allen Schwierigkeiten zum Trotz zum Gelingen zu verhelsen, ist der deutsche» Wirtschaft Pslicht und Wille. Die Folgen, die sich hier aus für die 'deutsche Währungs- und Kreditpolitik wie für die Handels-, Preis-, Arbeits- und Sozialpolitik ergeben, sind gegen wärtig mehr oder weniger zwangsläufig; sic erfordern zeitweilig Handlungen, die als ungewöhnlich zu bezeichnen sind. Das kann nur geschehen, weil wir in Deutschland zu einer Wirtschastsein- stellung gelangt sind, die ganz andere Möglichkeiten an die Hand gibt, als das in fast allen anderen Ländern der Fall ist. Bei aller Freiheit der privaten Unternehmerinitiative und des privaten Wirtschastens überhaupt kann heute der Ertrag der Wirtschaft im stärksten Matze dorthin gelenkt werden, wo es das Gemein wohl jeweils gebietet. Das hat es nun gestattet, ohne undurch sichtige Manöver nach den bewährten Grundsätzen eines ordent lichen Kaufmanns die Wirtschaft zu leiten, ohne daß bei allem kühnen Wagen das gesunde Verhältnis der Einnahmen zu den Ausgaben, der Investitionen zu den Ersparnissen aus dem Auge verloren wird. Im Vertrauen zum Führer geht die Wirtschaft in das vierte Jahr des nationalsozialistischen Umbruchs: Zuver sichtlich, ihrer Kraft bewußt. In diesem Sinne werden auch die gegenwärtigen Verhand lungen über die Verlängerung der Stillhalteabkommen geführt. Sie sind nicht leicht. Sie können aber doch in den Rahmen einer gebesserten weltwirtschaftlichen Lage gestellt werden, soviel sie im ganzen auch noch zu wünschen übrig läßt und so viele Hem mungen und Gefahrenquellen sie auch noch enthalten mag. Nach einer Beilage zu »Wirtschaft und Statistik- über die Weltwirt schaft im Jahre 1935 hat sich in den meisten Ländern der Welt die Wirtschaftsentwicklung bereits vor geraumer Zeit zum Besse ren gewandt. Diese günstige Entwicklung hat 1935 ungehalten. Der Kreis der Länder, deren Wirtschaft sich im Aufschwung be findet oder sich doch wenigstens zusehends belebt, ist größer ge worden; zugleich ist die Belebung in den führenden Ländern weiter fortgeschritten. In einigen Ländern des Sterlingblocks ist der Vorkrisenstand erreicht oder sogar überschritten. Weltwirt schaftlich besonders wichtig ist es, daß in den USA etwa um die Jahresmitte ein Aufschwung einsetztc, der von größerer Dauer zu sein verspricht. Nur wenige Länder, vor allem die Goldblock länder haben noch keinen Anschluß an die weltwirtschaftliche Be lebung gefunden. Die Aufwärtsbewegung verdichtet sich in den verschiedenen Teilgebieten der Welt immer mehr zu einer welt wirtschaftlichen Belebung im eigentlichen Sinne. Die einzelnen Länder und Ländergruppen haben engere Fühlung miteinander gewonnen, sie stützen und sördern sich gegenseitig. Freilich sind die Welthandelsumsätze bisher nur wenig gestiegen. Es ist aber auch gar nicht zu erwarten, daß sie annähernd im gleichen Maße zunehmen wie die Binnenumsätze. Denn das Streben nach stär kerer Eigenversorgung, das in fast allen Ländern vorherrscht, hat die Beziehungen zu den übrigen Ländern lockern müssen. Das macht in den einzelnen Volkswirtschaften Umstellungen not wendig, die teilweise recht schwierig sind. Besonders werden jene Länder stark belastet, die ihrer Produktionsrichtung nach in großem Maße auf das Ausland angewiesen sind. Gleichwohl kann dabei die Wirtschaft im ganzen aufsteigen, wie die Ent wicklung in England trotz hohen Gewichts der Ausfuhrindustricn mit aller Deutlichkeit zeigt. Ausschlaggebend ist nämlich, ob die Außenbilanz eines Landes so in Ordnung ist, daß der Wirtschafts- 142 gang eines Landes nicht gestört wird. Diese Frage läßt sich nur beantworten, wenn man die Entwicklung in den einzelnen Län dern betrachtet'). Es stellt sich dabei heraus, daß die Lage er heblich günstiger ist als die Gesamtentwicklung des Welthandels befürchten läßt. Trotz aller Entspannung in der Außenhandels lage ist aber doch noch ein weiterer Abbau der internationalen Handelshemmnisse nötig. Besonders die USA. als großes Gläu bigerland haben hier eine Pslicht zu erfüllen, da sie über einen aufnahmefähigen Markt verfügen. In diesem Sinne hat sich auch der Vorsitzende der Internationalen Handelskammer erneut aus gesprochen. Die außenpolitischen Spannungen müssen aber wohl erst abklingen, ehe sich alle diese Hoffnungen wirklich erfüllen können. Die Entwicklung der für die Finanzierung unsrer Binnen- konjunktur und die Stärkung unserer Gesamtlage so ungeheuer wichtigen S'teuereingänge hat in einem seiner neuesten Wochenberichte soeben das Institut für Konjunkturforschung ein gehend dargestellt. Es wird u. a. ausgeführt: Die günstige Ent wicklung der Einnahmen des Reiches aus Steuern, Zöllen und Abgaben, die im Jahre 1933 begonnen hatte, hat sich bis in die jüngste Zeit hinein fortgesetzt. Von April bis Dezember hat das Reich aus Reichssteuern einnehmen können: 1935 7190 Will. RM 1934 6094 Milt. RM 1933 5148 Will. RM 1932 5033 Will. RM Das bedeutet, daß die Reichssteuern gegenüber 1932, dem letzten Jahr der Krise, 1933 um 2 Prozent, 1934 um 21 Prozent, 1935 um 42 Prozent ertragreicher geworden sind. Diese Ent wicklung vollzog sich, obwohl an einzelnen Stellen aus konjunk- turpolitischen oder sozialpolitischen Gründen die Steuern gesenkr worden sind. Staatssekretär Reinhardt hat seinerzeit den Betrag, den die Steuersentnngen seit 1933 ausmachten, auf jährlich 1,14 Milliarden RM geschätzt. Für das ganze Rechnungsjahr 1935 dürfte nach der bisherigen Entwicklung mit einem Gcsaml- aufkommen an Reichssteuern von etwa 9,5 Milliarden RM zu rechnen sein. Die Reichssteuern würden damit im Rechnungsjahr 1935/36 zum erstenmal das Aufkommen von 1929/30, dem Hoch- tonjunkturjahr, überschreiten. Das bisher so erfreulich wachsende Aufkommen an Reichssteuern ermöglicht dem Reich, zusammen mit dem für die Arbeitslosenhilfe ersparten Betrag, die Finan zierung von Arbeitsbeschaffung und Wehrmachtsaufbau immer mehr aus laufenden Mitteln durchzuführen. Dieser Umstand scheint vor allem den im Ausland um die Zukunft der Reichs- ') Eine ausgezeichnete, jedem praktisch iu der Wirtschaft Stehen den angelegentlichst zu empfehlende Anleitung dazu ist die soeben er schienene Schrift von A. Reithinger, Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung der I. K. Farben: Wirtschastsbcobachtung und Wirtschafts ordnung. Leipzig: Felix Meiner. 183 S. 8" RM 8.SÜ. Gau Äessen--Nassau im Bund Reichsdt. Buchhändl. Gehilfenprüfung Frühjahr 1936 Die Prüfungsgebühren in Höhe von RM 6.— sind um gehend auf das Postscheckkonto Nr. 28450, Frankfurt/M., Mitteldeutscher-Buchhändler-Verband, einzuzahlen! Verspätete Zahlung kann zur Streichung des Prüflings führen. Fraiikfur t/Main, den 13. Februar 1936. Karl Böhle, Gauobmann
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