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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19360218
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1936
- Monat1936-02
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel nicht so umfangreich sind wie die der großen Schiffe, trotzdem enthalten sie neben den deutschen auch englische, spanische und französische Bücher. Verwaltung und Ausleihe. Nach diesem Überblick über die Einrichtung und die Bestände der Fahrgastbüchereien sind einige Worte über die Arbeitsweise der Büchereien von Interesse. Für das Schifsspersonal und die Fahrgäste sind zu diesem Zwecke von der Literarischen Abteilung in Bremen ausgearbcitete Richtlinien zur Hand. Gemäß den Richtlinien untersteht die gesamte Arbeit der Büchereien der lite rarischen Abteilung, die somit den Ausgangspunkt aller Unter nehmungen im Zusammenhang mit den Büchereien darstellt. Mit der Verwaltung der jeweiligen Büchereien auf den Schiffen ist ein für diese Zwecke geschulter Steward beauftragt. Die Bücher werden mit Hilfe einer Kartei ohne Leihgebühr und ohne Pfand aus gegeben. Die Ausleihzeitcn werden bei Beginn der Fahrten in verschiedenen Sprachen den Fahrgästen durch Anschlag mitgeteilt. Für Ergänzungen der Büchereien sorgt nur die Literarische Ab teilung, die diese auf Grund ihrer Erfahrungen vornimmt. Auch während der Fahrt gestiftete Bücher bzw. in fremden Stationen hinzugekomincne Werke werden dieser Abteilung zunächst zugc- leitet. Bei der Ankunft im Heimathafen erfolgt der Austausch der Erfahrungen, die, wie oben schon erwähnt, Neuaufnahmen bzw. Ausscheidungen bestimmend beeinflussen. Die Buchbestände. Jede einzelne Bücherei verfügt über Katalogmaterial ihrer Bestände. Ein kurzer Blick in diese Kataloge zeigt bestes deutsches Schrifttum: Werke von Bade, Berens-Totenohl, Blunck, Dauthen- dey, Dörfler, Fock, Jünger, Kolbenheyer, Ponten, Vollmer, Zöber- lein u. a. m., ebenso politische Werke, Reisebeschreibungen, Bio graphien, dann natürlich Übersetzungen fremder Bücher, die in Deutschland erschienen sind, und die Originalwerke fremder Dichter. Nicht vergessen ist eine Abteilung mit guten Kinder büchern, angefangen beim Bilderbuch und dem Märchen bis zu Abenteuer- und Fahrtenbüchern. Auch englische, französische u. a. m. sind vorhanden. — Bemerkenswert ist noch, daß die Büche reien der Frachtdampfer jährlich neu zusammengestellt werden. Die Mannschastsbiichcrcicn. »Alle Schiffe des Norddeutschen Lloyd sowie eine Anzahl Seeschlepper und Flußschlepper sind mit einer Besatzungsbücherei ausgerüstet-, teilt mir der Leiter der Literarischen Abteilung mit auf die Frage nach dem Umfang dieser vorbildlichen Ein richtung. Immer habe das gute Buch einen guten Einfluß aus geübt auf die Benutzer der ersten Büchereien, immer seien sie für jedes neu hinzukommende Werk empfänglich und dankbar gewesen. Dieser Erfolg der im Jahre 1831 begonnenen Maßnahmen war dann maßgebend für die weiteren Einrichtungen besonders in den letzten Jahren. Damals, vor fünf Jahren, erhielten die Fracht dampfer, die aus große Fahrt gingen, zum erstenmal eine Bücherei, 1S4 damit auch etwas vorhanden war für die Freizeit. »Und so-, fährt er fort, »konnten wir durch sie gleichzeitig den unheilvollen Aus flüssen marxistischer Zersetzungspolitik einen gewissen Widerstand leisten». Nach der Machtergreifung konnte dann der Gedanke Plan mäßig zu Ende geführt und damit gleichzeitig das Gedanken gut der Bewegung in das ganze Volk getragen werden. Die dann nach bestimmten Gesichtspunkten eingerichteten Büchereien fanden schnell unerwartet hohen Zuspruch: über 68 Schiffe besitzen jetzt eine Mannschaftsbücherei, die gegenwärtig über 20 000 Bände um fassen. Diese Büchereien umfassen nur deutsche Werke, — die Zu sammensetzung erfolgt im Einvernehmen mit der NS-Gemeinschaft »Kraft durch Freude-, Gau Seefahrt, — politische und rassenkund- liche Werke, Kriegsliteratur, belehrende und unterhaltende Bücher aus allen Gebieten, besonders aus der Seefahrt, es fehlen nicht Reisebeschreibungen, Biographien und dichterische Bücher. Diese Büchereien werden nach jeder Reise umgetauscht, sodaß im Laufe der Zeit eine große Anzahl von Büchern an die Benutzer der Bibliotheken herangetragen wird. So wird der Stofs immer wie der erneuert, besonders wenn die Fahrten längere Zeit gewährt haben und die Buchkontrolle ausweist, daß die Bücher einer Bücherei ziemlich vollständig von den Mannschaften benutzt wor den sind. Bestimmte Werke, so z. B. politische Standardwerke wie »Mein Kampf- bleiben in jeder Bücherei und sind immer greifbar. Oft werden gerade diese Bücher in mehreren Exemplaren benötigt. Die Buchkontrolle. Für den Austausch der Büchereien ist eine Kartei vorhanden, die die Nummer der jeweiligen Bibliothek trägt und Eintragungen zuläßt, welcher Dampfer die Bücher nun erhält, wann er sie er hält und gegen eine andere umtauscht. Ebenso sind Karteien vorhanden für jedes einzelne Buch mit Verfasser- und Titelangabe, vermerkt werden darauf die Leser. Sehr leicht ist von diesen Karten die Häufigkeit der Ausleihe ab- zulcsen. Daraus ist ersichtlich — bei der Überprüfung in der Lite rarischen Abteilung —, ob ein Buch stärker begehrt worden ist, oder ob ein Werk überhaupt keinen Liebhaber gefunden hat. Bücher, die öfter verlangt werden, werden vor Antritt einer neuen Reise verdoppelt, oder werden gar in drei oder vier Stücken ein gestellt. Nicht benutzte Werke werden durch andere ersetzt. Diese Art der Buchkontrolle ermöglicht es, genau alle Bedürfnisse sest- zustellen und gestattet es, einen sehr interessanten Überblick zu be kommen über die besonderen Erfordernisse eines Buches für einen ganz bestimmten Berufsstand. Diese Lesekarten setzen durch ihre Eintragungen oft in Erstaunen und zeigen, wie bestimmt der See mann seine Lektüre auswählt. So dienen diese »Erfahrungs berichte-, die nach jeder Reise abzugeben sind, dem planmäßigen Ausbau der Büchereien. Es sei nach diesem Bericht noch einmal betont, welch vorbild liche Leistung dieses Unternehmen des Lloyd darstellt, es zeigt Wege, durch deutsche Bücher dorthin zu wirken, wo sie fruchtbar werden können.
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