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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.01.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.01.1871
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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Wien, der königl. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, der geologischen Reichsanstalt, der geographischen und der zoologisch - botanischen Gesellschaft und des statistischen Bu reaus in Wien und zahlreicher historischer und naturwissenschaftlicher Vereine, der zu gründenden Bibliothek alle ihre Veröffentlichungen zu überlassen. Die übrigen Akademien, wissenschaftlichen Gesell schaften und Vereine werden wohl gleich freudig dem an sie ergange nen Gesuche entsprechen. Auch zahlreiche Privatpersonen haben ihre Mitwirkung durch Einsendung von Geschenksverzeichnissen bethätigt. Vor allen aber hat der Buchhandel die günstigsten Aussichten für eine hoffnungs- rctche Betheiligung eröffnet. Baer,Braumüller, Brockhaus, die Buchhandlung des Waisenhauses, Cotty,. Duncker L Humblot, F. Enke, Hahn, Helwing, Herder, Hurter, Laupp, Ness, F. A. Perthes, Schmor! «L von Seefeld, Schneider, Stettner, Trübner, Wagner, die meisten Münchener Verleger haben in hochherzigster Weise ihre Ver lagskataloge zur Auswahl mitgethcilt oder zugcsagt. Für die Schweiz wirkt mit günstigem Erfolge Sauerländer in Aarau, und für England und Amerika hat Trübner in London in energischer Weise nnsereSache in dieHand genommen. Wir wiederholen, welch' immense Bücherschätzc werden der künftigen Hochschule zugeführt, wenu auch die übrigen Herren Verleger, demBeispicle der genannten folgend, die ihnen zu Gebote stehenden Mittel auf den Altar des Vaterlandes legen! Das Börsenblatt hat Gründe entwickelt, um eine Verschiebung des Eingreifens vonScitendes deutschenBuchhandels als angemessen erscheinen zu lassen, auch aus berufener Feder einen ausführlichen Plan gebracht, der dem ganzen Sammelwerke zu Grunde zu legen wäre. Wir achten jene Gründe und zollen dieser sachkundigen Dar legung unsere Anerkennung. Gleichwohl erkennen wir, der factischen Besitzergreifung und dem sonstigen Stande der kriegerischen Action gegenüber, es als ein Uebermaß des Zweifels, wollte man der for mellen Besiegelung jener durch den Friedensschluß die schon jetzt ermöglichte und sogar gerathcne Inangriffnahme des Werkes zum Opfer bringen. Angesichts der fördernden Maßregeln der preußi schen Regierung dürfen wir getrost auf dem betretenen Pfade weiter - gcheu, sie sind eine Bestätigung und Garantie, daß, was wir unter nommen, zu rechter Zeit begonnen ist und zum sichern Ziele füh ren wird. Wir glauben letzteres um so eher hoffen zu dür fen , da wir unserer Aufgabe bescheidenere Grenzen zu ziehen im Stande sind, als der oben erwähnte Plan sich gesteckt hat. Der Umstand nämlich, daß für die künftige Bibliothek bereits ein Grundstock in der vorhandenen Akademiebibliothek gegeben ist, hat die natürlicheFolge, daß die eigentliche bibliothekarische Schaffung der Bibliothek nach Straßburg selbst zu verweisen ist und nirgends anders vollzogen werden kann. Denn so selbstverständlich cs ist, daß sich unsere Sammelthätigkeit nur auf das Nichtvorhandene zu beschränken hat, so zweifellos muß die Richtschnur hierfür von dem Bestände der Akadcmiebibliothck ausgehen. Dies hat durch die dortige Bibliotheksverwaltung zu geschehen, welche auch in Gemein schaft mit den übrigen Mitgliedern der amtlich bestellten Commission allein in der Lage ist, die Auswahl der aufzunehmenden Bücher nach einheitlichem Plane zu vollziehen. Diese Organe haben demnach auf die Zuführung des Materials wesentlich einzuwirken, sie haben einerseits die Häufung von Doubletten zu verhindern, anderseits die Zufuhr unbrauchbarer Bücher abzuhaltcn. Dieses doppelte Geschäft ist allein möglich auf Grund von Verzeichnissen der zur Verfügung gestellten Werke. Was wir also zum Aufbau der künftigen Bibliothek zunächst zu bieten haben, das sind die Verzeichnisse der Bücher, die wir Straßburg zu geben bereit sind; was insbesondere die Heren Verleger vorerst bieten mögen, das sind ihre Verlagskataloge und die Erklärung, die Artikel ihres Verlags insoweit an Straßburg abgeben zu wollen, als sie zur Auf nähme geeignet, nicht bereits vorhanden oder pon anderer Seitegeschenkt worden sind. Während daher die Bücher selbst bis nach getroffener Auswahl an den Sammel orten oder in den Händen der Geschenkgeber zu verbleiben haben, sollen dagegen die Verzeichnisse jetzt schon eingesendet und gesammelt werden, um, wenn die Thätigkcit der Auswahl und des Einsammelns in Straßburg beginnen kann, insgesammt in die Hände der amtlichen Behörde znr Vornahme jenes Geschäftes nieder- gelegt zu werden. Mögen also die Herren Verleger alle freudigen Sinnes und be glückt durch den Beruf, in bevorzugter Weise zur Gründung unsers Nationaldenkmals beitragen zu können, fern von allem Zweifel über das glückliche Endziel des Krieges, die opferwillige Hand öffnen! Mögen sie die erbetene Erklärung nebst Katalog baldigst abgeben (eventuell an eine der mitunterzeichneten Firmen), damit wir, hoffentlich in nicht ferner Zeit, in der glücklichen Lage sind, „ohne weitere Verzögerung" der neuen deutschen Hochschule die ihr vom ersten Athemzuge an unentbehrliche Mitgift gleich an ihrem Geburts tage in die Wiege legen zu können! Donaueschingen, Leipzig und Gotha, Januar 1871. vr. Barack. Duncker L Humblot. F. A. Perthes. Die Opfer des Krieges. XI.*) Max Kcpplcr. Am 4. Januar erlag den Strapazen des Krieges im Lazareth zu Montlignon bei Paris Mar Kepplcr aus Fehrbellin. Frisch und frohen Muthes zog er als einjährig Freiwilliger im 1. Magde- burgischen Infanterie-Regiment Nr. 26 aus, um für sein Vaterland zu kämpfen, für das er nun sein Leben gab. Seit Ostern 1869 war er bis zum Eintritt ins Heer, im August vorigen Jahres, in unsrer hiesigen Buchhandlung thätig. Sein gewandtes, zuvorkommendes und freundliches Wesen machten ihn auch in weiteren Kreisen be liebt; wir werden seiner treuen Hingebung eingedenk, sein Andenken in Ehren bewahren. Stendal, den 12. Januar 187 l. Franzen L Grosse. Miscellen. In diesen Tagen, so ziemlich gleichzeitig mit dem Jubiläum seines fünfzigjährigen Eintrittes in den Buchhandel (1821—1871), hat Hr.Wilhelm Braumüller inWien eine neueAusgabe seines Verlagskataloges erscheinen lassen, der, wie es in einem Vor worte richtig heißt, wohl geeignet ist, ein lebendiges Bild von dem zu geben, was demselben in dieser langen und erfahrungsreichen Lauchahn als höchstes Ziel für seine Verlagsthätigkeit vorschwebte: „seinem zweiten Vaterlands, Oesterreich, eine Literatur zu schaffen, der es bis vor wenigen Decennien entbehrte, in der es wenigstens dem übrigen Deutschland weit nachstand". Diesem rühmlichen Streben ist es jetzt anerkanntermaßen gelungen, die wissenschaftliche Literatur Oesterreichs auch im Auslande zur vollen Geltung zu bringen, und Hr. Braumüller darf gewiß mit Recht eine besondere Würdigung seiner Bemühungen in dem Umstande erblicken, daß be deutende Gelehrte aller deutschen Universitäten sich mehr und mehr seiner Firma bedienen, um ihre Arbeiten in die Öffentlichkeit treten zu lassen. Von den ans ca. 1000 Bänden bestehenden 800Werken, welche gegenwärtig der Braumüller'sche Verlag umfaßt, ragt quali tativ und quantitativ (durch 152 Werke vertreten) die Medicin hervor und die dominircnde Stellung, welche Oesterreich durch seine -) X. S. Nr. 14.
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