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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1886
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- Erscheinungsdatum
- 27.10.1886
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- Deutsch
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liurl I'r. I't'uu, Vas öuoii dsrülmitvr öaolliiäiiälkr. Lias LaMwIuvK von I^viisiiLdiläsrv iisrilltmtsr Nämisr. II. Isii. IwijMx 1886, L. ?r. klau. Imdä. 3 Man muß es als ein erfreuliches Zeichen des wachsenden Interesses für die Geschichte des Buchhandels begrüßen, daß der Verfasser dem ersten Bande seiner »Berühmten Buchhändler« nach weniger als Jahresfrist einen zweiten Band hat folgen lassen können. Ebenso erfreulich ist es, daß dieser zweite Band in korrekterer Ausarbeitung als der erste erscheint. Den belebenden. Schmuck der Porträts dagegen vermissen wir. Selbst äußerlich vielleicht etwas ungleichmäßige Porträts dürften doch wohl dem gänzlichen Mangel derselben vorzuziehen sein. Der vorliegende Band enthält zehn Biographieen, genau ge zählt mehr, da ein Artikel alle berühmten Mitglieder der Familie Elzcvier behandelt. Die Hälfte der Artikel gilt Aus ländern, die andere Hälfte Deutschen. Die Biographieen folgen in chronologischer Reihenfolge. Überblickt man die uns auch hier ent gegentretenden mit der Kulturgeschichte eng verknüpften Namen, so muß es eigentlich Wunder nehmen, daß nicht schon längst jemand der Mühe sich unterzogen hat, die größere Popularisierung dieser Berühmtheiten in ähnlicher Weise ins Werk zu setzen. Es sind Namen von Männern, deren Leben und Wirken billigerweise jedem Laien, wie viel mehr jedem Buchhändler etwas näher bekannt sein sollten. Man muß es also dem Verfasser T ank wissen, daß er hier einen weiteren wichtigen Beitrag zur Kultur- und Literatur geschichte liefert. Ein näheres Eingehen auf den Lauf der Biographieen würde zu weit führen. Es genüge also im wesentlichen die Anführung der in besonderen Artikeln behandelten Größen, wie sie ohne Rück sicht auf ihre Nationalität chronologisch aneinandergereiht sind. Zuerst tritt uns Englands erster Buchdrucker, William Caxton, entgegen (1422—92). (Der Drucksehler 1483, als Beginn seiner kaufmännischen Lehrzeit ist zu ändern in 1438). Erst nachdem er lange Jahre als Kaufmann, dann als Schriftsteller im Ausland, namentlich in Brügge gewirkt, trat er, etwa 1476, zunächst in de» Fußtapfen Colard Mausious in Brügge, dann in England als Buchdrucker auf. Man hat ein Verzeichnis von sechsundsiebzig aus seiner Druckerei hervorgegangencn Verlagswerken verschiedenen Inhalts. Aus der berühmten Familie Stephanus (eigentl. Elienne) ist Henricus II., ein Enkel des ersten unter diesem Namen in Paris hervorragenden Buchdruckers einer eingehenden Schilderung gewürdigt. Er wirkte, nachdem er zuvor auf weiten Reisen, namentlich in Italien, sich gebildet, vor allem aber durch eifrige Studien mit den klassischen Sprachen sich vertraut gemacht hatte, 1554—1598 in Genf als Philolog und Buchdrucker. Er lieferte namentlich mustergiltige Ausgaben der griechischen Klassiker und vollendete den von seinem Vater Robert begonnenen » I bssaurug linKuas Krusvas« (1572), eines jener litterarischen Denkmale, das, die Kräfte seines Erbauers verzehrend, dessen Ruin herbei führ.'.i sollte. Zwar raffte er sich immer zu neuer Thätigkeit empor, ab.w mit umnachtetem Geiste schloß er siebenzigjährig (1598) zu Lh:>: die Augen. Ein würdiges Seitcnstück zur Familie Stephanus bildet die F.imilie Elzevier, welche 1580—1712 in Leiden und Amsterdam wirkte. Die höchste typographische Schönheit ihrer Verlagswerke wird von vierzehn Mitgliedern der Familie namentlich Bona- ventura (geb. 1583 in Leiden) und Abraham >. (geb. 1592 in Leiden) zugeschrieben. Auch Genauigkeit des Textes machten sie wie ihre Nachfolger sich zur Richtschnur. Aus der nicht minder bedeutenden Familie der Didot ragt .besonders Ambroise Firmin Didot hervor (1790—1876). Selbst literarisch thätig, war er ein mächtiger Förderer der u. a. in seinem Verlage erscheinenden weltbekannten Werke, des »vietion- nsärs cks l'^oucköiins kranhaiss«, H. Etienne's »H>68s.uru8 Krusaas kiriKuas«, Du Cange's »6Io88ur>uni rasäins st iniiinas latiuitatw«, dann Brunets ».Uanasl äa kibruirs«, der »Uac^oto pückio inoäerns«, der »lilouvalls Liograpbis ßünärals« sto. Joachim Heinrich Campe, vorwiegend als Pädagog und als einer der beliebtesten Jugendschriftsteller bekannt (sein Robinson wurde in alle europäischen Sprachen übersetzt), verdient mit Recht auch Berücksichtigung als Buchhändler. Er übernahm, nachdem er vorher, namentlich in Hamburg, als Erzieher gewirkt, 1787 die mit dem Brauuschweiger Waisenhaus verbundene Buch handlung und Buchdruckerei und führte das Geschäft unter der Firma »Braunschweigische Schulbuchhandlung« fort, aus welcher namentlich Ausgaben seiner eigenen Jugendschriften und Reise beschreibungen hervorgingen, denen sich später seine sprachwissen schaftlichen Schriften anreihten. 1808 trat er die Schulbuchhand lung an seinen Schwiegersohn Bieweg ab. S a lom on H irz e l (1804—1872), einer angesehenen Züricher Familie entstammend, im Hause Georg Reimers in Berlin und Chr. Winters in Heidelberg für den Buchhandel vorgebildet, über nahm 1830 mit Karl Reimer die Weidmannsche Buchhandlung. »Der deutsche Musenalmanach« gehörte zu ihren ersten Unter nehmungen. Auch später fand die schönwissenschaftliche, daneben aber vor allem die historische Litteratnr besondere Pflege. Mit seinen Aytoren, so u. a. Gustav Freytag und Otto Jahn stand Hirzel in freundschaftlichem Verhältnisse. Das »Wörterbuch« der Brüder Grimm, die »Staatengeschichte der neuesten Zeit« u. a. gehören zu den hervorragendsten buchhäudlerischen Unternehmungen. 1853 gründete Hirzel ein Geschäft unter eigener Firma. Seine Verdienste um Goetheforschung sind hinlänglich bekannt. Bio graphische Erinnerungen an Hirzel finden sich bei Freylag, Jahn, Treitschke u. a. Unter Zugrundelegung einer biographischen Skizze von Charles Noblet wird ein Bild des namentlich durch pädagogische Publikationen verdienten Buchdruckers und Buchhändlers Jules Delalain in Paris (1810—1877) entworfen. In Nicolaus Trübner lgeb. 1817 in Heidelberg, ch 1884 in London) erblicken wir einen der vielen deutschen Buchhändler, die aus fremdem Boden sich in glücklichster Weise ein bürgerten und bald zu den ersten ihres Faches zählten. Seit 1843 in London thätig, gründete er dort 1852 unter der Firma Trübner L Comp, ein eigenes Geschäft. Verbreitung amerika nischer, später namentlich auch orientalischer Litteratnr war das Fundament, auf dem das neue Geschäft erstand und sich ausdehnte. Ein wichtiger orientalischer Verlag blühte daneben empor. Be kannt ist TrübnerS großartige Schenkung an die Straßburger und sein Vermächtnis an die Heidelberger Bibliothek. Auf anderen Gebieten als sein Vater, der berühmte Biblio graph und Buchhändler Th. Ehr. Fr. Enslin, hervorragend, insofern er mehr in organisatorischer Weise dem Gemeinwesen des Buchhandels sich widmete, hat Adolf Enslin (1826 — 1882) um den deutschen Buchhandel sich nachhaltige Verdienste erworben, die noch in frischem Andenken stehen. Daneben war er noch in seinen letzten Jahren feuilletonistisch thätig (namentlich schrieb er für die »Deutsche Rundschau« einen Artikel über die ersten Ausführungen von Goethes Faust), zeichnete sich als talentvoller Gelegenheiisdichter und als Kunstkenner aus. Eine Lebensskizze Eduard von Hallbergers (1822—80) beschließt das Buch. Zu dessen ersten Unternehmungen gehörte die Zeitschrift »Das Jugendalbum«; 1853 folgte die »Jllustrirte 806*
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