Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1871
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- 26.04.1871
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- Deutsch
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Lurch die ausgezeichneten Kataloge, welche von Zeit zu Zeit ausge geben wurden und als bibliographische Beiträge von Bedeutung von Gelehrten und Literaturfreunden hoch geschätzt werden. Wie sich Maske durch seine Berufsthätigkeit die Achtung und hohe Verehrung in allen literarischen Kreisen erworben hat, so verschaffte ihm sein Privatleben, in welchem sein wahrhaft edler Charakter sich durch zahlreiche schöne Züge stiller Wohlthätig- keit bethätigte, die höchste Achtung Aller, die mit ihm in Be rührung traten. Ein vortrefflicher Familienvater, genoß er das aus dem Familienleben ersprießende Glück mit dankbarem Herzen und in ungestörtem Frieden, bis der unerforschliche Rathschluß Gottes ihm die innig geliebte älteste Tochter und bald darauf die treue, heiß geliebte Lebensgefährtin raubte. Durch diese Schicksalsschläge wurde Maske aufs tiefste erschüttert; seine Gesundheit wurde von da an schwankend, so daß er in den letzten zwei Jahren nur mit Mühe, und oft durch Krankheit unterbrochen, seinem Berufe, dem er mit so großer Treue und Liebe anhing, nachzugehen vermochte. In letzter Zeit hatten sich für ihn die Sorgen um das Geschäft, dessen Personal durch Einberufungen von Militärpflichtigen, denen er in gewohnter Humanität die Stellen offen hielt, aufs äußerste verringert war, in hohem Maße gehäuft. Zwei seiner Söhne, welche in dem Geschäft mit thätig waren — den ältesten hatte er kurz vor Ausbruch des Kriegs, am 1. Juli 1870, als Teilhaber ausgenommen —, mußten dem Rufe zur Verteidigung des Vaterlandes folgen. Das alles hatte dazu beigetragen, seine Kräfte schneller, als bei seinem wenn auch leidenden Zustand sonst zu besorgen stand, aufzuzehren und dem thätigen Leben ein unerwartet schnelles Ende zu bereiten. Wie sehr Maske hier am Orte in Ansehen stand, das bekundete die überaus zahlreiche Theilnahme bei seiner Bestattung am 3. April, bei welcher auch fast sämmtliche Herren College» anwesend waren, und der Verein jüngerer Buchhändler, in gerechter Würdigung der Verdienste Maske's um buchhändlerischesLebcn in Breslau, sich durch «ne besondere Deputation vertreten ließ. Der Denkstein, welchen Maske sich durch umsichtige und thätige Leitung der Firmen A.Gosohorsky's Buchhandlung und L-F. Maske's Antiquariat, die heute in ganz Deutschland und weit darüber hinaus in so hohem Ansehen stehen, gesetzt hat, wird das Andenken eines Mannes dauernd in Ehren halten, der eine Zierde des Buchhandels und Len strebenden Jüngern desselben ein leuchtendes Vorbild ge wesen ist. H. 8. Für unsere gefallenen Standesgenoffen. Die verschiedensten Corporationen in Deutschland, z. B. die Universität zu Leipzig, das Kammergcricht zu Berlin, haben das Andenken der in diesem letzten großen deutschen Nationalkricge gefallenen Offiziere und Soldaten, welche ihnen angehör- ten, dadurch auf eine würdige Weise zu ehren gesucht, daß sie deren Namen auf einer Gedenktafel an passender Stelle in ihren Loca len anbrachten. Auch von den deutschen Buchhändlern haben gar manche jetzt den schönen Heldentod für ihr gemeinsames Vaterland gesunden, und so finde ich z. B., daß unter den 20 Reserve-Offizie ren des Berliner Landwehr-Bataillons Nr. 35, welche den verschie densten Truppentheileu zugetheilt waren und in dem letzten Kriege den Soldatentod starben, sich allein 2 junge Buchhändler als Lieute nants befanden. Sollte es nun nicht vielleicht angemessen sein, im Saale der Buchhändler-Börse zu Leipzig, als des Ccntralpunktes des deutschen Buchhandels, die Namen aller jener Buchhändler, welche als Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten in den verschiede nen deutschen Heerestheilen zu Deutschlands Ehre aus dem Leben schieden, soweit solche zu ermitteln sind, auf einer besonderen Tafel zu vereinigen? Solche Ruhmestafel möchte die Tobten wie auch die Genossenschaft der deutschen Buchhändler in gleicher Weise ehren. Ich glaube, daß es nur dieser Anregung bedarf, um den Plan zur Ausführung zu bringen. Dresden, im April 1871. Julius von Wickede, Rittmeister z. D. Miscellen. Sonnabend den 15. April beschloß der Buchhandlung s- Gehilfen-VereinzuLeipzigmit einem außergewöhnlich zahlreich besuchten Abendessen das Wintersemester. Werfen wir einen Blick auf die ThLtigkeit des Vereins in dem verflossenen Semester, so müssen wir zuerst erwähnen, daß der Verein die Rechte einer juristi schen Person erworben hat. Die Verwaltung des Vermögens, sowie die Vertretung des Vereins den Behörden gegenüber machten diesen Schritt nothwendig. — Wie der Krieg wohl auf jedes Bereinsleben seinen Einfluß ausgeübt, so hatten auch wir darunter zu leiden. Ein Theil der Mitglieder befand sich im Felde und andere ließen sich durch die hochgehendeu Wogen der Politik von unseren regelmäßigen Versammlungen fernhalten; aber trotz dieser ungünstigen Verhält nisse hat sich erfreulicherweise die Zahl unserer Mitglieder vermehrt. — Die Vorlesungen, die im kleinen Saale der Börse stattfandeu, waren zahlreicher besucht als im verflossenen Jahre. Die Vortragen den, die Herren Prof. Or. Kolbe, llr. Gerhard Rohlfs, vr. O. De utsch, Prof. Or.G. Voigt, Hofrath vr. Gottschall, Prof. vr.Semmig aus Orleans, Prof. vr. Hildcbrand, Rector l)r. Eckstein waren uns mit anerkenneuswerther Bereitwilligkeit cntgegengekommen. — Die Unterstützungscasse des Vereins hat auch in diesem Jahr gar manchem College», Prinzipal und Gehilfen, sowie deren Hinterlassenen hilfreich beigestanden. Die Zahl der direct durch den Krieg geschädigten, ferner hier durchreisenden und stellesuchenden Gehilfen erreichte jedoch glücklicherweise nicht die befürchtete Höhe. Anfangs des Krieges war durch einstimmigen Beschluß sämmtlicher Mitglieder das gesammte Vermögen des Vereins dem Vorstande behufs Unterstützung der durch den Krieg geschädigten Mitglieder zur Verfügung gestellt. Dank der Tapferkeit unserer Heere, welche ein eigentliches Kriegs elend von uns fernhiellen, ist cs nicht nöthig gewesen, von dieser Erlaubniß Gebrauch zu machen. — Die Bibliothek ist auch neuerdings wieder durch verschiedene Herren Verleger reich beschenkt worden- — Was nun schließlich die geselligen Vergnügungen betrifft, so feierten wir unser Stiftungsfest in hergebrachter Weise, wie auch mehrere Abcnd- unterhaltungen veranstaltet waren, bei denen eine, für unsere Ver hältnisse ganz befriedigende Summe für die Verwundeten und Hinter bliebenen unserer Soldaten gesammelt wurde. Zur Illustration des modernen Buchhandels. — Die Vossische Ztg. bringt folgende Anzeige: Unterzeichneter bittet Jemand, ihm aus einer sehr dringenden Gefahr, bei der die ganze Eristcnz auf dem^ Spiele steht, zu helfen. Während der Feldzüge von 1866 und 1870 zur Fahne einbcrufen, wurde ich in letzterem verwundet, doch abgesehen hiervon, war mein Verlust in vccuniarer Be ziehung furchtbar. 1866 kostete mich 1400 Thlr., 1870 ca. 2000 Thlr., so daß jetzt mein Ruin ohne Hilfe unvermeidlich ist. Zu meiner Rettung sind ca. 800 Thlr. nöthig, und würoe ich dem edlen Helfer gern gestatten, sich aus meinen Büchern die Sicherheit des Darlehens zu verschaffen, ihm außerdem aber auch noch andere genügende Sicherheit bieten. Fr. Sensenhauser, Buchhändler. Personalnachrichten. Herrn Eduard Zernin in Darmstadt, „dem Redacteur der Allgemeinen Militär-Zeitung", hat der Großherzog von Hessen den Charakter als Oberlieutenant ü In. suits der Infanterie er- theilt.
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