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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1883
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- Erscheinungsdatum
- 23.05.1883
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- Deutsch
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um so mehr, als diese Gegenstände unter der Ausstellung Bruck mann befindlich, leicht für Erzeugnisse desselben gehalten werden konnten, wie es auch anfänglich von uns geschah. Die Verwendung der Zinkographie nimmt immer größere Dimensionen an. Schnelligkeit und Billigkeit sind zwei wichtige Factoren, die ihr zur Seite stehen. Erkennen erst die Künstler den vollen zukünftigen Jllustrationswerth der Zinkographie und richten sie, gleichwie die Zeichner früherer Zeit mit der damaligen Technik des Holzschnittes rechneten, ihre Zeichnungen mehr nach der Eigentümlichkeit der Zinkographie, wie es z. B.PaulThumann in seinen Textillustrationen thut, so wird sich ein noch weit größerer Verwendungskreis für das Verfahren öffnen. Eine Beschränkung bildete bis jetzt namentlich die Noth- wendigkeit, für die Zinkographie eine Vorlage in scharfen Linien oder mit lithographischem Korn oder wenigstens auf gekörntem Papier mit Kreide gezeichnet zu haben. Eine getuschte Zeichnung oder eine photographische Aufnahme nach der Natur oder einem Oelbilde war demnach als Vorlage nicht zu gebrauchen, es mußte in solchen Fällen erst eine Zeichnung in Linien geschaffen werden. Diesem Mangel will nun das oben bereits kurz erwähnte neue Verfahren, die Autotypie, abhelfen. So nennt der Erfinder, der Ingenieur G. Meisenbach in München, seine Methode, um nach einem photographischen Negativ, sei dies nach der Natur, einem Oelgemälde, einer Aquarelle u. dergl. ausgenommen, ein Bild direct auf Zink zu nehmen, woraus sich eine für den Druck geeignete Hoch ätzung Herstellen läßt. Die für den Druck auf der Buchdruckpresse nothwendigen Linien oder Punkte sollen dadurch hervorgebracht werden, daß die Photographieübertragung auf die Zinkplatte durch ein System paralleler Linien oder einer mit einem solchen versehenen Glasplatte geschieht. Infolge der entstehenden Unterbrechung der Lichtwirkung erhält das Bild auf der Platte den Charakter, als sei es durch eine Vorlage in Linien oder mit Korn entstanden. So lauten die unvollständigen Nachrichten; der Erfinder selbst spricht sich nicht aus. Ein bestimmtes Urtheil über die Tragweite des Verfahrens bereits jetzt zu fällen, ist schwer. Wie uns scheint, wird, wie es ja gewöhnlich bei neuen Erfindungen der Fall ist, die Autotypie auf der einen Seite zu absprechend beurtheilt, aus der anderen zu sehr in die Wolken gehoben. Einige der Proben deuten auf große Leistungsfähigkeit, andere lassen sehr viel zu wünschen übrig. Gehen wir zur Betrachtung der Leistungen der Verleger über, von welchen die oben erwähnten Verfahren benutzt wurden, so finden wir eine Reihe von prachtvollen Erscheinungen auf dem Ge biete der Architektur, der Archäologie und der Kunstgewerbe vor, während die Albums mit eigentlichen Kunstblättern weniger zahl reich geworden sind. Es lagen aus: H. Licht, „Architektur Deutschlands" 2 Bde.; „Denkmäler der deutschen Renaissance" von K. Fritsch, circa 150 Tafeln in 2 Bdn.; „Palast-Architektur von Ober-Italien und Tos cana", herausg. v. Rob. Reinhardt, welche die einzelnen Städte in abgeschlossenen Cyklen behandelt, von denen Genua den Anfang macht; „Die Bauhütte, Entwürfe im Stil des Mittelalters" von Carl Schäfer, I. Bd. Kirchenbau; „Auswahl der Entwürfe zum deutschen Reichstagsgebäude"; „Holzarchitektur von Cuno und Schäfer". Alle obenerwähnten Werke erschienen im Verlage von E. Wasmuth in Berlin, der eine enorme Thätigkeit entwickelt und Prachtwerk auf Prachtwerk in die Welt sendet. Ein allgemein interessirendes Werk, namentlich in dem Augen blick, wo von einer Restauration der Ruinen eines der herrlichsten Baudenkmäler Deutschlands die Rede geht, ist „Das Schloß zu Heidelberg", herausgegeben von Fr. Sauerwein (H. Keller in Frankfurt a. M-). Es zeigt aber auch, welch eine Riesenaufgabe man sich mit dem Ausbau stellen würde, denn kaum eine Figur oder ein Ornament ist, ganz abgesehen von dem eigentlichen Bau, unbeschädigt erhalten. Zu den archäologischen Werken lieferten namentlich A. Asher L Co. in Berlin höchst bedeutende Beiträge. Die „Denkmäler und Inschriften von Persepolis, Jstakhr, Pasargadae, ShLhpür", photographisch ausgenommen von F. Stolze, bilden zwei Bände in gr. Fol. mit 150 Platten. Das Werk wurde laut Beschluß der Semitischen Section des fünften Internationalen Orientalisten-Congresses 1881 unternommen. Dem k. russischen Botschafter in Berlin, Hrn. von Sabouroff, gelang es durch seinen Sammeleifer noch zur rechten Zeit, eine ganz vorzügliche Collection von Denkmälern griechischer Sculpturen nnd Terracotten zusammenzubringen. Besonders hervorragend sind die Erwerbungen von Figuren aus Tanagra, da Hr. von Sabouroff geschickt genug war, seine Auswahl gleich bei dem Beginn des Fundes zu machen. „Die Sammlung Sabouroff" erscheint nunmehr in zwei Bänden mit circa 150 Tafeln. Die Sculpturen sind in Heliogravüren, die Terracotten in lithographischem Farbendruck. Aus dem Theil der ethnographischen Schätze der königl. Museen in Berlin, welcher durch die Reise des Capitän Jacobsen gesammelt wurde, sind 13 Tafeln in gr. Fol., davon fünf chromo- graphisch, acht in Lichtdruck mit beschreibendem Text, unter dem Titel „Amerikas Nordwestküste" erschienen und bieten des Interes santen vieles. Für die Archäologie Central- und Süd - Amerikas sind zwei Werke von Wichtigkeit. „Das Todtenfeld von Ancon in Peru" liefert einen höchst werthvollen Beitrag zur Kenntniß der bedeuten den Cultur und Industrie des sehr entwickelten Inka-Reiches, dessen Glanz so gründlich durch die Spanier vernichtet werden sollte. Die Sitte in Ancon, den Todten alle möglichen Geräthe, Waffen, Schmuck, selbst Spielzeug mit ins Grab zu geben und die Leichen mumienartig in gewebte Stoffe zu wickeln, hat zu wich tigen ethnographischen Resultaten geführt. Die Gegenstände sind unter der Aufsicht der Herausgeber W. Reiß und A. Stübel nach den Originalen in den königl. Museen in Berlin aquarellirt und von W. Greve in Farbendruck auf mehr als 100 Tafeln ausgeführt. Das zweite Werk, die „Steinbildwerke von CopLn und QuiriguL", enthält 20 Lichtdrucke der monolithischen Sculpturen nach Auf nahmen von Heinr. Meye. Ein Werk Rudolf Virchow's: „Das Gräberfeld von Koban" führt uns in das culturhistorisch noch wenig erforschte Land der Osseten im Kaukasus. Der Atlas von 11 in Lichtdruck ausgeführten Tafeln und die in den Text gedruckten 56 Holzschnitte gewähren namentlich für die Geschichte des Kunsthandwerkes werthvolle Ergebnisse, indem daraus hervorgeht, wie mehrere Arten der Metalltechnik, welche man für verhältnißmäßig jung hielt, aus der allerältesten Zeit stammen. Die sechs oben erwähnten archäologischen Werke sind alle Verlag von A. Asher L Co. in Berlin, während E. Wasmuth „Die Funde von Olympia", Ausgabe in 1 Band mit 40 Tafeln ausstellte. Paul Bette brachte „Meisterwerke der Keramik" aus der schwer zu gänglichen Frohne'schen Sammlung in Kopenhagen. Die Decoration und die Ornamentik waren vertreten durch: „Farbige Dekorationen alter und neuer Zeit", herausgegeben von E. Ewald, enthaltend Decken, Wandmuster, Friese, Füllungen rc. nach den hervorragendsten Künstlern vom XVl. Jahrhundert bis auf die Gegenwart (Wasmuth); „Bau - Ornamente der Neuzeit", herausgegeben von O. Lessing (Wasmuth); „Das Ornament der Italienischen Kunst des XV. Jahrhunderts", herausgegeben von H. G. Nicolai (Gilbers); „Die decorative Kunst", herausgegeben von L. Grüner (Gilbers); „Holzschnitzereien des XV. und XVI. Jahr- 321*
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