Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19350604
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193506040
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19350604
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
- Monat1935-06
- Tag1935-06-04
- Monat1935-06
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
F. 127, 4. Juni 1S35. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. finden. Sehr viele Aufgaben des Buchhandels als des Hüters deut schen Kulturgutes find nur in gemeinsamer Arbeit zu leisten. Ich erinnere hierbei an den Vertrieb des Saarkalenders, an die Wer bung für einzelne von der Partei empfohlene Bücher, wie den Roman von Karrasch »Parteigenosse Schmiödccke« und andere Werke mehr. Bei Einsetzen solcher Gemeinschaftsarbeiten mußte damit gerechnet werden, daß diese noch nicht überall den wünschens werten Erfolg zeigen. Es haben vielfach Stellen des Buchhandels gegeneinander gearbeitet. In Zukunft wird das durch die gebiets mäßige llnterglisderung des Bundes nicht mehr geschehen können. Voraussetzung für eine glückliche Zusammenarbeit ist aber eine praktische Anwendung des Kameradschaftsgeistes. Wir müssen er kennen, daß das Trennende nur äußerlich ist, daß wir alle aber nur eine gemeinsame Aufgabe haben. Wir müssen — und zwar jeder Berufsstand für sich — die Bedingungen, mit denen wir arbeiten, genauestens überprüfen. Es darf nur das Leistungs vermögen 'herrschen, nicht aber wirtschaftlicher Egoismus. Die Durchsetzung des Gemeinischaflsgüdankcns verlangt eine Selbst schulung; wenn diese jeder von uns für sich anwendet, dann werden in den einzelnen Gauen die Gauobmänner auch von dem Umfang ihrer schwierigen Arbeit entlastet werden. Vergessen wir nicht, daß wir Beauftragte der Reichsschristtumskammer find und damit in unsere Hände eine schwere Verantwortung gelegt wurde. Wir alle wollen uns in kameradschaftlichem Geist den uns gestellten Auf gaben widmen und uns bei der nächsten Kantate als wahre Kame raden begegnen. Zum Schluß darf ich im Namen der Fachschaft und sicher auch in Ihrem Aufträge dem Vorsteher des Bundes, Herrn Wil helm Baur, für das von ihm für die Sonderbelangc der einzelnen Fachschaften bezeugte tätige Interesse danken. Er hat die schwierigste Ausgabe feit t>er Zeit des Bestehens des Börsen vereins übernommen. Herr Baur ist daher auf die tätige Mit arbeit jsdes einzelnen Buchhändlers angewiesen. Ich bin über zeugt, daß der gesamte Buchhandel seinem Vorsteher die volle Unterstützung zur Durchführung der übernommenen Aufgaben ge währen wird, sodaß wir die uns gesetzten Ziele durch ein gemein schaftliches Zusammenarbeiten erreichen werden. Hans Joachim Siber. Bericht des Leiters der Fachschaft Angestellte Als unter der Vorsteherfchaft des Parteigenossen Wilhelm Baur der ständische Zusammenschluß des deutschen Buchhandels vollzogen wurde, fahen Gehilfenschaft und Jungbuchhandel darin die Erfüllung eines lange Jahre gehegten Wunsches. Wer ihr Streben wirklich kcnnengelernt hat, weiß, daß sich die wertvoll sten Kräfte immer um die Totalität in der Erfüllung ihres buch händlerischen Berufes bemühten. Wir werden nie vergessen, was uns für die buchhändlerische Lebensaufgabe die Lebensgeschichte eines Johann Philipp Palm, eines Friedrich Perthes und das Erlebnis einer Persönlichkeit wie Eugen Dicdcrichs bedeutete. Es war nicht leicht, als vor nunmehr zwölf Jahren die ersten so genannten Sommerakademicn veranstaltet wurden, in der All gemeinheit des Buchhandels dafür Verständnis zu Wecken. Wie richtig dieser Anfang aber war, das zeigt uns heute das Vorhan densein der Reichsschule des Deutschen Buchhandels. Von jenem ersten Bemühen um die Jungbuchhändler-Freizeiten bis zur Eröffnung der Reichsschule führt ein gerader Weg. Und es muß dazu gesagt werden, daß wir ihn uns ohne die verständnisvolle und tatkräftige Arbeit des Vorsitzenden des Bildungsausschusses des Börsenvereins, Herrn Herbert Hoffmann, nicht vorstellen können. Das war ausschlaggebend auch für die Einführung des neuen Lehrvertrages im Buchhandel, der von den zuständigen Stellen des nationalsozialistischen Staates als vorbildlich be zeichnet wurde. Die Vorarbeiten hierfür reichen weit zurück, und sie wurden vor dem endgültigen ständischen Zusammenschluß des Buchhandels bereits in wahrhaft ständischer Gemeinschaftsarbeit durchgeführt. Wie es nach nationalsozialistischen Grundsätzen ausgeschlossen ist, daß die Aufgaben, die der Kulturkammer gestellt sind, nach Ämtern und Organisationen getrennt werden, können sie ebenso wenig auf der einen Seite nach Unternehmer- und auf der anderen Seite nach Arbeitnehmerinterefsen behandelt werden. Es ist also ganz und gar nicht die Ausgabe der Fachschaft der Angestellten, eine Organisation ähnlich den früheren gewerkschaftlichen Ver bänden vorzustellen. Sie tritt an die gemeinsame buchhändlerische Aufgabe mit demselben Geist und in derselben Haltung heran, die den Gesamtbuchhandel im nationalsozialistischen Staat ver pflichtet. Jedes ihrer Mitglieder wird damit allerdings auch dazu angehalten, nicht nur sich selber immer wieder kritisch in der Er füllung der buchhändlerischen Aufgabe zu überprüfen, sondern in Verantwortung vor dem gesamten Kulturstand nach besten Kräften die Förderung der im Sinne der Kulturkammer liegenden Ausgaben zu betreiben? Nun ist der Buchhandel auch der Wirtschaft verhaftet und wir wissen, daß dies für ihn eine Spannung bedeutet, die er täglich in der Arbeit zu bestehen hat. Genau so naturgegeben ist das Verhältnis Unternehmer — Arbeitnehmer. Vor den Fra gen, die sich daraus ergeben, werden wir nie ausweichen. Sie gehören bis zu einem gewissen Grade mit zu dem Kreis der Selbst verwaltung, die uns durch das Reichskulturkammergesetz aufge tragen ist. Gerade weil wir zur Erfüllung der berussständischen Arbeit die Grundlagen des Gesetzes zur Ordnung der natio nalen Arbeit voraussctzen müssen, mußte unsere Betreuung und Beratung von vornherein auf den ganzen Menschen gerichtet sein. Es durfte nicht bei einer registrierenden Eingliederung bleiben. Der angestcllte Buchhändler muß wissen, daß seine be gründeten Vorschläge zur Förderung des gesamten Standes in der rechten Weise gewürdigt und auch durchgeführt werden. Ich darf bekennen, daß Gehilfenschaft und Jungbuchhandel zum Bund ein unbegrenztes Vertrauen haben, das immer wieder gefestigt worden ist durch die Art und Weise, wie der Vorsteher des Bundes sich in den entscheidenden Dingen zur Fachschaft stellte. Es war lebenswichtig, daß die Fachschaft die Selbsthilfe- Einrichtungen für die Mitglieder aufrechterhielt, um eine dop pelte Belastung der Gehilfenschaft zu vermeiden. Angesichts der wirtschaftlichen Lage der angestellten Buchhändler ist für die meisten eine doppelte Mitgliedschaft bei der Reichskulturlaininer und der Deutschen Arbeitsfront untragbar. Die Fachschast sieht es deshalb als, ihre selbstverständliche Pflicht an, denjenigen ihrer Mitglieder, die eine längere Mitgliedschaft in den früheren An-. gestcllten-Vcrbänden der Deutschen Arbeitsfront Nachweisen können, bei der Gewährung von Leistungen — solange die Er füllung ihrer alten Leistungsansprüche von seiten der DAF noch aussteht — besonders entgegenzukommen. — Wir haben mit Freude seststellcn können, daß unsere Fahrtkosten-Znschüssc für Wochcnendtagungen und Freizeiten den draußen im Lande woh nenden Kameraden überhaupt erst einmal ermöglichten, die buch händlerische Gemeinschaft leibhaft zu erleben. Was das für den einzelnen und zugleich für den Buchhandel bedeutet, werden die ermessen können, die erlebt haben, mit welchem neuen Schwung ihre Kameraden oder Mitarbeiter von einer Freizeit oder Wochen endtagung an die Arbeit zurückkehrten! Unsere zusätzliche Stellen- losenunterstützung ist nur zu verstehen, wenn man die Be mühungen der Fachschast um die Vermittlung von buchhändle rischen Stellen kennt. Um den verhältnismäßig wenigen leistungs- kräftigcn stellenlosen Buchhändlern wieder Arbeit zu vermitteln, wird es die Fachschaft dankbar begrüßen, wenn sich recht bald noch viele Betriebssichrer mit ihr in Verbindung setzen, die bereit sind, auch ältere Mitarbeiter einzustellen. Unsere Stellenvermitt lung dient aber nicht nur den Stellenlosen, sondern auch denen, die sich verändern wollen, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu er weitern. Es ist nur im Sinne der Leistungssteigerung, wenn wir dem gesunden Trieb der Wanderjahre fördernd durch unseren Stellenaustausch zur Seite stehen, und damit dem ernsten und fähigen Jungbuchhändlcr die Gelegenheit zur Entfaltung aller seiner schöpferischen Kräfte geben. Alle diese Arbeit würde sich im luftleeren Raum bewegen ohne die lebendige Beziehung unserer Vertrauensmänner in den 443
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder