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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1935
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- 1935-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1935
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M 14», 20. Juni 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Landschaft in einem Buch und der stillen Liebe zu einem schönen Fleck unserer Erde, wer erinnert sich nicht des eisernen Willens deutscher Männer und Frauen, der ihnen übermächtig ausstieg aus den Seiten eines Buches: Begeisterung, Treue, Liebe und Wille zum Vollbringen aber sind Dinge, ohne die es echte Jugend nie gibt. Dieses Erinnern hat nichts mit weichlicher Sentimentalität zu tun oder einem schwärmerischen Romantisieren, nein, es ist eine Kraft. die immer weitergetragen werden soll. Das ist eine Auf gabe des Buches, eine andere ist das Aufzeigen der Gegenwart, die in eine ebenso verantwortungsvoll begrüßte Zukunft führen muß. Da beginnt die Aufgabe aller Treuhänder am schriftstelleri schen Werk der Nation, das Gute vom Schlechten zu sondern und die Wege zu erkennen, die geeignet sind, dieses Werk an die heran zutragen, die es brauchen, um zu wachsen und zu reifen. So ge sehen, verstehen wir die Bitte der Geschäftsführung des »Deutschen Jugendfestes- und der Reichsarbcitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung an den gesamten deutschen Buchhandel, dem Fest der Jugend durch Schaufenster im ganzen Reich sichtbaren Aus druck zu verleihen und so wird ihr der Buchhandel auch gern Folge leisten, denn hier ist eine jener Aufgaben, die restlosen Einsatz fordern von jedem einzelnen, an der keiner, der seinen Berus richtig auffaßt, mit verschlossenen Augen vorbei kann und darf. In diesem Schaufenster zum Jugendfest werden nicht nur die Bücher einen Platz haben, die wir mit dem Begriff »Jugend buch- zu bezeichnen Pflegen, es werden darin Werke deutscher Ge schichte sein, Werke über Forschungen und Entdeckungen, Werke unserer deutschen Dichter, deren Bücher immer auch gute Jugend bücher sind, und nicht zuletzt die Bücher, die das politische Ge schehen und Wollen unsrer Zeit festgehalten haben. Und nun noch ein Wort an die Jungbuchhändler: Ihr steht mitten drin in der deutschen Jugend, ihr seid ihre Kameraden in der HI, der SA und der SS und im Arbeitsdienst, ihr wißt am besten, was not tut, ihr selbst wißt, was jeder einzelne von euch geben kann. Ihr seid jung und denkt und fühlt, wie eben ein deutscher Junge und ein deutsches Mädel fühlen muß. Deshalb setzt gerade in den nächsten Tagen eure Kraft an die Erfüllung jener Aufgabe, dis dem Buchhandel gegenüber der Jugend er wächst. Es gibt kein Bemuttern und Verhätscheln, es gilt ein Wort zwischen Kameraden, ein klares Bekennen, ein ehrliches Bejahen oder Verneinen, es gilt einen Rat an einen, der ihn sucht. Wenn dann am 23. Juni sich Deutschlands Jugend zu er neutem Bekenntnis am flackernden Sonnwendfeuer zusammen findet, dann soll auch unser Stand das Bewußtsein treuen Mit- helfens haben, denn um diese Feuer scharen sich Menschen, die einstmals Volk sein werden. Erich Langenbuch'er, Arbeitsdienstabteilung 2/95. Nationalsozialistischer Kulturwille Die Tagung der NS-Kulturgemeinde in Düsseldorf Pfingsten 1935 In Düsseldorf, der heiter-schönen Stadt am Niederrhein, hatte sich fiir eine ganze Woche die Amtswarteschaft der NS-Kultur- gemeinde zusammengefunden, um im Sinne des Führers und seines Beauftragten Alfred Nosenberg Rückblick über die ver gangene Arbeit in zwei Jahren des Aufbaus und Vorschau auf weitere Jahre nationalsozialistischer Kulturarbeit zu halten. Tie Entwicklung der NS-Kulturgemeinde, besonders in den letzten Monaten, berechtigte zu der Hoffnung auf eine Arbeitstagung, in der wichtige und be deutende Ergebnisse gezeigt werden würden und die vor allem Wesent liches fiir die Zukunft in Aussicht stellen würde. Der Verlauf der Düsseldorfer Tage hat gezeigt, daß diese Erwartungen nicht ge täuscht wurden, wenn auch nicht jede Einzelheit restlos befriedigte. Diese Feststellung soll den Wert der künstlerischen Darbietungen nicht schmälern. Im Gegenteil, die Amtsleitung der NS-Kulturgemeinde hat durch ihre Selbstkritik, die sie offen und frei an verschiedenen Leistungen geiibt hat, einen vorbildlichen Mut gezeigt, der nicht nur in Düsseldorf am Platze gewesen ist. Von Bedeutung allein schon ist die Art, in der das Pro gramm dieser Tagung zusammengestellt wurde. Es zeigte, das; die führenden Männer der NeichSamtsleitung der NS-Kulturgemeinde nicht mit Stückwerk beginnen wollten, sondern ihren Sinn und ihr Streben auf die Kultur richteten in dem ganzen umfassenden Be reich, den dieses Wort in sich beschlicht. Musik und Theater, Oper und Schauspiel, Marionettenspiel und Freilichtbühne, Bildende Kunst, Architektur, Malerei und Wohngestaltung sind neben Dichtung die Gebiete, auf denen erste Ergebnisse künstlerischer Betätigung vorge wiesen wurden, die aus nationalsozialistischer Haltung heraus ge boren sind. So war diese ganze Tagung eigentlich eine Leistungs schau. Der Maßstab für ihren Wert liegt darin, ob die einzelnen Leistungen fähig sind, dem inneren Wesen des Volkes charaktervollen Ausdruck zu geben, eine Form zu finden, die dem neuen Reiche ge mäß ist. Im Mittelpunkt der Tagung stand naturgemäß die eindrucks volle Rede Alfred N o s e n b e r g s, die durch Rundfunk über tragen wurde und deren Wortlaut zum großen Teil bekannt geworden ist. Wer an Ort und Stelle zugegen war, der konnte sich der großen Wirkung dieser Rede nicht entziehen. Der Nationalsozialist empfand mit Stolz und mit Freude die Gradlinigkeit und Unnachgicbigkeit, mit der hier die alten völkischen Forderungen der Bewegung ver treten wurden. Die Voraussetzungen, die Alfred Nosenberg mit seiner Welt anschauung schafft, sind es, die die Vollendung der nationalsozialisti schen Aufbau-Arbeit verbürgen. Wenn auch nach Nosenbergs Ansicht dieser Sieg erst nach langen Kämpfen in Aussicht steht, so fand er doch vor den kampfgewohntcn Amtswarten der NS-Kulturgemeinde jubelnde Zustimmung, die ihm und dem Führer Adolf Hitler die unverbrüchliche Treue der Bewegung bekundete. Auch vr. Walter Slang fand mit seinem Vortrag über die Bedeutung der NS- Kulturgemeinde im Aufbau des Dritten Reichs lebhaften Beifall. Nach einem Hinweis auf die glänzende Entwicklung dieser Organi sation schilderte er, welch trostlos zerrütteten Zustand die Partei nicht nur im politischen Leben, sondern auch in der Kultur bei der Macht übernahme vorgefunden habe. Ter Zusammenbruch auf allen Gebieten der Sitte und der Moral habe sich im Kunstwerk nicht nur durch den völligen Mangel jeder sittlichen Haltung, sondern auch in der Zersetzung jeden gesunden Formgefühls gezeigt. Do sei es Pflicht des Nationalsozialismus gewesen, auch hier einzugreifen. Der erste Schritt bestand in der Ausmerzung der zersetzenden Kräfte auf allen Gebieten künstlerischer Betätigung. Zum zweiten wurde eine Samm lung aller der selbstschöpferischen Kräfte erstrebt, die eine enge Bindung an das Volk und seine neue Lebensform gefunden haben oder erstreben. Als letztes und wichtigstes Arbeitsgebiet bezeichnet vr. Stang die Zusammenführung aller kulturwilligen Kräfte des Volks in einer Gemeinschaft, die lebendig teilhaben will an allen Werken der Kultur. Wie die NS-Kulturgemeinde auf der einen Seite tätig ist, erzieherisch zu wirken, so läßt sie es sich auf der anderen Seite nicht nehmen, kritisch zu allen künstlerischen Fragen Stellung zu nehmen, um so schärfer und eindeutiger als sie überzeugt ist, daß von der klaren völkischen Haltung der Bestand des deutschen Wesens, des deutschen Geistes abhängig ist. Wenn an den Anfang dieses Berichts die Volkstums arbeit gestellt ist, so deswegen, weil auf ihr alle künstlerische Aufbau-Arbeit der NS-Kulturgemeinde gegründet ist, und weil die Amtsleitung selbst die Betreuung dieses Gebiets als ihre vornehmste Aufgabe betrachtet. Auch die Anteilnahme der Bevölkerung an den Veranstaltungen volkstümlicher Art zeigte, wie groß das Ver ständnis dafür in weitesten Kreisen, bei alt und jung, hoch und niedrig ist. Das Volksfest ans dem Marktplatz in Düsseldorf, mitten in der Großstadt, fand einen unerwartet großen Zulauf und reichen Beifall, nicht minder das Volksliedsingen in Neuß, Hilden, Natingen und Mettmann, wo die volkstümlichen Weisen mit Begeisterung von allen gesungen wurden. Auch das chorische Spiel »Flamme des Volks« am Schlageter-Kreuz auf der Golzheimer Heide ist aus dem Empfinden des Volkes herausgewachsen und rührte darum auch an die Herzen der Zuschauer. Wohl das Eindrucksvollste, was in diesen Tagen geboten wurde, waren die verschiedenen S p r e ch ch ö r e, weil in ihnen am stärksten das Erlebnis der Gegenwart zum Durchbruch kam, der Sprechchöre in der Form des Wechselchors. Dieses künstlerischen AuSdrucksmittcls 499
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