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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-06-22
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1935
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- Deutsch
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x° 142, 22. Juni 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. haben sehr recht, wenn wir sagen: Wir wollen keine Intellektuellen sein.«Wir haben die ungeheuren Schäden, die der Asphalt-Intellektua lismus in den vergangenen fünfzehn Jahren in Deutschland ange richtet hat, sehr wohl erkannt und haben seine übelsten Folgen auch rigoros und brutal aus dem öffentlichen Leben in Deutschland be seitigt. Es ist aber ein Unterschied, ob einer intellektuell oder intelli gent ist. Es genügt nicht allein die gute Absicht beim Aufbau eines Staates, sondern man muß auch eine Unsumme von Wissen und Können sein eigen nennen. Es wäre furchtbar für uns alle, wenn wir das irgendwie unterschätzen wollten. Das Land braucht gute Nationalsozialisten. Das sind wir auch alle, und ich glaube, wir sind es so ausgesprochen und so bewußt und so klar, daß das eine ein fache Selbstverständlichkeit für uns geworden ist. Ich hoffe zuver sichtlich, daß es in Deutschland einmal eine Zeit geben wird, wo man vom Nationalsozialismus deshalb überhaupt nicht mehr zu sprechen braucht, weil er allen in Fleisch und Blut übergegangen ist. Darüber hinaus müssen wir für unser Land Tausende und Zehntausende von geschulten Facharbeitern, von Ingenieuren, Lehrern und Organisatoren, von Propagandisten und Journalisten, von Bllhnendarstellern und Manuskriptschreibern, von Dichtern, Malern und Plastikern haben, auf die die Nation niemals verzichten kann, wenn sie nicht überhaupt den Rang eines Kulturvolkes verlieren will. Sie singen ihre Lieder, weil Sie damit zum Ausdruck bringen wollen: Über Tag nehmen wir den Spaten, abends aber wollen wir in unserem Lager auch unsere Bibliothek haben, in der wir uns in die ungeheuren geistigen Schätze unseres Volkes vertiefen können. Einen Grundstock dazu haben wir Ihnen zu geben versucht in Form von Preisen. Ich freue mich, eine Reihe von Ihren Lagern mit diesen Preisen auszeichnen zu können. Sie haben mit diesem Wett bewerb dem Arbeitsdienst auch für die Öffentlichkeit eine Seite er schlossen, die diese noch nicht in genügendem Umfang erkannt bat. Wir, die wir den Arbeitsdienst kennen, wissen allerdings, daß der Arbeitsdienst nicht nur den Spaten trägst sondern auch eine frucht bare kulturelle Organisation des deutschen Volkes ist. Der Nationalsozialismus läßt sich nicht erlernen, und wer dreißig oder vierzig Jahre einem demokratischen oder liberalistischen Ideal gedient bat, kann nicht plötzlich einem nationalsozialistischen Ideal dienen. Diese Männer müssen aus der jungen Generation hervorgehen. Ich habe schon einmal gesagt: Die jungen Künstler, Dichter und Maler marschieren heute vielleicht schon in den Reihen des Arbeitsdienstes und der Hitler-Jugend. So glaube ich auch, daß auf die anbrechende politische Blütezeit einmal eine große kulturelle Blüte folgen wird, die getragen wird von echten, in der Wolle gefärbten und gehorsamen Soldaten unseres Führers Adolf Hitler.« Neichsarbeitsführer Staatssekretär Hier! dankte vr. Goebbels mit den Worten: »Was ein guter Spaten für unsere Arbeit am Boden, das bedeutet ein gutes Buch für unsere Arbeit am jungen Deutschen, nämlich: ein unentbehrliches Hilfsmittel und Werkzeug. Wir sind Ihnen, Herr Minister, daher außerordentlich dankbar für den von Ihnen veranstalteten Wettbewerb für Büchereien. Sie haben damit unseren Lagergemeinschaften einen neuen Ansporn und neue Anregung für die zweckmäßige Zusammenstellung solcher Büchereien gegeben, und Sie haben durch großzügige Überweisung von Preisen unsere Lagerbüchereien wertvoll bereichert. Durch diesen Wettbewerb und durch den ehrenden, freundlichen Empfang, den Sie meinen Arbeitskäineraden hier in Ihrem Hause bereitet haben, haben Sie erneut bewiesen, was wir alle schon seit langem wissen: daß Sie ein klares Verständnis für das besitzen, was der Arbeitsdienst braucht, und daß Sie ein warmes Herz haben für unsere Bestrebungen. Dafür darf ich Ihnen im Namen unseres ganzen Arbeitsdienstes herzlichsten Dank sagen.« Dann verteilte Neichsminister vr. Goebbels die Preise: ' Der Sonderpreis in Gestalt einer Lagerbücherei im Werte von 1000 NM wurde dem Arbeitsdienstlager 4/104 Burg Voigtsberg im Vogtland zuerkannt. Ferner erbielten Büchergutscheine im Werte von je RM 100.— für einen Lagerbücherei-Grundstock folgende Lageraemeinschalten: Deutscher Frauenarbeitsdienst La»liach in Oberhessen, Deutscher Frauenarbeitsdienst Schulungslager Hessen, Aütlg. 0/71 Bergeöorf — Abtlg. 1/95 Velten (Mark) — Abtlg. 8/103 Pfaffendors Kr. Landesbut (Schl.) — Abtlg. 1/136 Großkübnau — Abtlg. 5/154 Kötzschenbroda (Sachsen) — Abtlg. 6/154 Sachsen-Ost — Abtlg. 2/162 Wiederau-Sachsen-West — Abtlg. 4/171 Osterbolz- Scharmbeck — Abtlg. 5/171 (Burko) Bremen — Abtlg. 3/183 Eschede — Abtlg. 2/184 Vienenburg (Schacht II) — Abtlg. 5'200 Olfen (Westfalen) — Abtlg. 5/201 Karthaus — Abtlg. 4/215 Heinsberg — Gruppe 221 Kassel. Tbingplatz 55 — Abtlg. 5/281 Nürnberg- Schniegling — Abtlg. 7 293 Viechtach (Bayr. Wald) — Abtlg. 16/300 Forstenried (Banr. Hochland). Die Ergebnisse dieses Wettbewerbes stellen eine erfreuliche und wesentliche Gemeinschaftsarbeit der im Arbeitsdienst befindlichen jungen deutschen Menschen auf dem Gebiete des deutschen Schrift tums dar. Buchhändler-Sterbekasse Bericht über die Hauptversammlung Die 12. ordentliche Hauptversammlung der Buchhändler-Sterbe- kasse fand am 18. Mai im Buchhändlerhaus zu Leipzig statt. Der Vorsitzende Georg Eltzschig, Bremen, gab zu dem im Börsen blatt 1935 Nr. 108 veröffentlichten Jahresbericht ausführliche Er läuterungen, wobei er voranstellte, daß sich immer mehr der Hilfs zweck der Kasse, namentlich für die ältere Berufsgeneration, erweise und daß dafür den Gründern Wilhelm Hermann, Bremen, und Carl Otto, Delmenhorst, der dauernde Dank des deutschen Buchhandels gebühre. — Besonders kennzeichnend für die Leistung der Kasse sei, daß die gesamten seit Gründung verstorbenen 283 Mitglieder nur RM 29 230.— Beiträge bezahlt hatten, während die dann für sie aufgemendeten Sterbegelder RM 156 640.— betrugen. Den im Berichtsjahr verstorbenen 28 Mitgliedern widmete der Vorsitzende einen ehrenden Nachruf, wobei sich die Versammlung von den Sitzen erhob. Tie Genehmigung des Jahresberichtes und des Rechnungs abschlusses 1934»'35 sowie die Entlastung des Vorstandes erfolgten einstimmig. Der Vorsitzende berichtete dann über die Verhandlungen mit dem »Neichsaufsichtsamt für Privatversicherung«, die zum Ziele haben, die Kasse in einen »Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit« umzu wandeln, um den Mitgliedern den Rechtsanspruch auf die Sterbegeld leistungen zu sichern. Aus dem gleichen Grunde werde auch noch mit verschiedenen Versicherungsgesellschaften verhandelt, um auch auf diesem Wege etwa mögliche Verbesserungen der Kassenleistungen zu suchen. Der Schatzmeister Carl Otto, Delmenhorst, gab dazu eingehende und nachdrückliche Aufklärungen über den grundlegenden Gemeinschafts und Unterstützungscharakter der Buchhändler-Sterbekasse. Die aus giebige Aussprache, an der sich besonders die Herren Diederich, 510 Dresden, Haase, Zittau, und I. Kößling, Leipzig, beteiligten, ergab nützliche Aufschlüsse über die Wünsche der Mitglieder bezüglich etwaiger Umstellungsmaßnahmen, die nun der weiteren Durcharbei tung für eine spätere endgültige Beschlußfassung bedürfen. Für die Übergangszeit wurden einstimmig zunächst drei Satzungsänderungen beschlossen, die die Zusammensetzung des Vorstandes, die Antragsfrist für Hauptversammlungen und die Umwandlungsformalitäten des Vereinscharakters betreffen. Ferner wurde einstimmig beschlossen, die Beiträge und Leistungen für das Geschäftsjahr 1935/36 wieder wie folgt festzusetzen: Eintrittsgeld RM 10.—, Mitglieds- bei träge: Staffel 1 (Eintrittsalter bis zum vollendeten 29. Lebensjahr) NM 10.—, Staffel 2 (Eintrittsalter vom 30. bis zum vollendeten 34. Lebensjahr) NM 12.—, Staffel 3 (Eintrittsalter vom 35. bis zum vollendeten 39. Lebensjahr) RM 15.—, Staffel 4 (vom 40 Lebensjahr an) NM 20. Sterbegeld NM 600.—. Herr Einhorn, Leipzig, beantragte dann die Wiederwahl der Herren Eltzschig als Vorsitzenden, Carl Otto als Schatzmeister, Emil Wagner, Bremen, als Schriftführer und die Wahl folgender vom Vorsitzenden vorgcschlagenen Beisitzer: Waldemar Heldt, Ham burg, Martin Riegel, Hamburg, Bruno Hanckel, Osnabrück. Dem Vorstande gebürt ferner Herr Albert Diederich, Dresden, als Ver treter des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler an. — Diese Vorschläge fanden einstimmig Annahme. Herr Przyborowski, Leipzig, dankte im Namen aller Mitglieder dem Vorstand für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete auf opfernde Arbeit. Der Schatzmeister lobte noch in kurzen Ausfüh rungen den guten Beitragseingang für das neue Geschäftsjahr und dann schloß der Vorsitzende mit herzlichem Dank für die Treue und die Mitarbeit der Mitglieder die Versammlung.
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