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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1936
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- 1936-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1936
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Börsenblatt fllr den Deutschen Buchhandel Fortsetzung des Artikels „Reichskulturwalter Lans Kinkel spricht in Leipzig unseres Kulturlebens wurde jedoch nicht nach einer blinden Per sonalpolitik verfahren — die im damaligen Kampfbund für Deutsche Kultur zusammengeschlossenen 2000 schaffenden und nach schaffenden Künstler hätten zur Besetzung aller Stellen bei weitem nicht ausgereicht —, sondern sie war von dem Bestreben beherrscht, den Wert der Persönlichkeit und das Leistungsprinzip voranzustel len. Wenn dabei der Einfluß des Judentums auf unser Kulturleben ausgeschaltet wurde, so haben wir nicht, wie es das Ausland so gerne wahrhaben möchte, als Barbaren gehandelt, sondern als fanatische Kämpfer für unser Volkstum. In ihren eigenen Reihen bleibt den Juden jede Art kultureller Betätigung gewährleistet. Als Pg. Hans Hinkel in seinen weiteren Ausführungen auf die Gründung der Reichskulturkammer zu sprechen kam, wies er wie der am Beispiel der Theater auf die in unserem Kulturleben früher herrschende Überorganisation hin. Heute ist dort, um bei dem Bei spiel zu bleiben, an die Stelle des früheren Vielerlei eine einzige Organisation getreten, die alle am Theater Schaffenden vereinigt. Auf das auch auf allen anderen Kunstgebieten Erreichte dürfen wir heute stolz sein, denn es entspringt in Kameradschaftlichkeit geleisteter Arbeit, an der jeder mitgeholfen hat. Daß sie gelingen konnte, daß die unendlichen Schwierigkeiten zum größten Teil reibungslos überwunden wurden, war nur möglich, weil alle die große schöpferische Persönlichkeit des Führers vor Augen hatten. Wir in der kulturschasfenden Front haben daher allen Grund dankbar dafür zu sein, daß der erste deutsche Künstler Adolf Hitler heißt. Denken wir an den Glauben der ersten nationalsoziali stischen Bataillone, so rief Hans Hinkel aus, dann werden wir auch den Glauben daran nicht verlieren, daß die gesamte Welt uns einst besser kennenlernen und gerechter beurteilen wird. Sie wird noch einmal einsehen, daß wir der gesamten abendländischen Kultur mit der Errichtung eines unerschütterlichen Bollwerkes gegen den Bolschewismus einen unschätzbaren Dienst geleistet haben und daß der Treuhänder des Friedens im Herzen Europas Adolf Hitler ist. Deshalb wollen wir uns bestreben, bis zum letzten unsere Pflicht zu tun, um am 29. März vor der Welt zu bekennen: das deutsche Volk steht und fällt mit Adolf Hitler. — Die von Be geisterung getragenen Ausführungen des Pg. Hinkel, die immer wieder durch lebhafte Zustimmung unterbrochen wurden, fanden am Schluß reichen Beifall. Der Vorsteher des Bundes, Wilhelm Baur, schloß die Kund gebung mit dem Gelöbnis, daß der Buchhandel mit dem deutschen Volk am 29. März seine Pflicht erfüllen wird. Wa. Die Aufgabe der Volksbüchereien Von Professor Dr. Dähnhardt, Reichserziehungsministerium Die Volksbücherei will sich mit ihrer Arbeit in den Dienst des Volksganzen stellen. Sie wendet sich nicht nur an diejenigen, die in der Welt der Bücher bereits irgendwie zu Hause sind. Ihnen werden oftmals Fach- und Spezialbüchereien und die großen wissenschaftlichen Bibliotheken besseren Nutzen erweisen können. Die Volksbücherei legt in der Mehrzahl der Fälle ihre Bücher in die Hände von Volksgenossen, die seltener zu ihnen greifen, denen die Lesestunde am Sonntag oder am Feierabend eine wertvolle und liebe Stunde der Entspannung ist und die Möglichkeit zu eigener Weiterbildung gewährt. Sie muß daher mit größerer Sorgfalt als jede andere Büchsreiart darauf bedacht sein, aus der Masse der Tagesliteratur nur die jeweils besten, in ihrer Haltung und Gesinnung echten Bücher anzuschasfen und zu vermitteln. Wenn irgendwo so gilt hier das Wort, daß in der Beschränkung sich erst der Meister zeigt. Es ist für die Volksbücherei wichtiger, ein vielgelesenes wertvolles Buch in zahlreichen Mehrstücken vor rätig zu halten, um es zu gleicher Zeit mehrfach verleihen zu können, als eine große Anzahl gleichgültiger und durchschnittlicher Literaturerzeugnisse bei sich herumstehen zu lassen, die aus irgend welchen Ursachen sich einmal vor Jahren einfanden. Denn die nationalsozialistische Volksbücherei hat eine ungleich umfassendere und wesentlichere Aufgabe zu erfüllen als ihre liberale Vor gängerin. Sie muß das politische, weltanschauliche und fachliche Schrifttum in genügender Anzahl vorrätig haben. Sie soll das ewige Erbe unserer völkischen Überlieferung in würdiger Form bewahren und zugleich für die Gegenwart lebendig erschließen. Sie muß aber auch einem jeden das rechte Buch für die Stunden der Freizeit und Erholung vermitteln können. Diese recht mannigfachen Aufgaben können natürlich dann nur sehr unvollkommen erfüllt werden, wenn die Buchbestände ungepflegt, unzulänglich und veraltet sind. Ja, ihre Weiter benutzung ohne durchgreifende Umgestaltung und Erneuerung würde oftmals geradezu bedeuten, daß das Alltagsschristtum von gestern eine nachträgliche Förderung durch öffentliche national sozialistische Einrichtungen erhielte. Um dies zu vermeiden und um die Gemeindeverwaltungen und Büchereileiter in den sich so ergebenden Aufgaben zu unterstützen, wurden die Staatlichen Landes- und Beratungsstellen für volkstüm liches Büchereiwesen errichtet, die heute allenthalben, in Preußen jeweils für den Bereich einer Provinz oder eines Regie rungsbezirkes, ihre Arbeit ausgenommen haben. Sie üben eine ausgedehnte, im einzelnen oft mühsame beratende und begut achtende Tätigkeit aus. Mit ihrer Hilfe wurden bereits zahlreiche Büchereien gründlich überholt und erneuert. Der Umfang der zu leistenden Arbeit erhellt aus der Tatsache, daß nach der letzten Zählung des Statistischen Reichsamtes innerhalb des Deutschen Reiches rund 15009 von den Gemeinden unter haltene öffentliche Volksbüchereien gezählt wur den, von denen im Laufe eines Betriebsjahres rund 21,? Millionen Bände ausgeliehen wurden. Man wird aber nicht fehlgehen, wenn man die Hälfte der gezählten Büchereien als noch überholungsbedürftig ansieht. Nach der Machtergreifung mußte zunächst alle Arbeit darauf verwandt werden, aus den Büchereien das verbotene und uner wünschte Schrifttum zu entfernen. Diese Säuberungsaktion kann heute als im wesentlichen abgeschlossen gelten, sodaß nunmehr die nächstfolgende Aufgabe in Angriff genommen werden kann, die vorhandenen Bestände von dem mancherlei sonstigen Ballast der Vergangenheit zu befreien, sie nach nationalsozialistischen Ge sichtspunkten neu zu gliedern und so einen Gesamtaufbau in die Wege zu leiten, der die Grunderkenntnisse des Nationalsozialismus auch auf die Gestaltung der deutschen Volksbücherei überträgt. Wenn etwa in einer Bücherei die Rassenkunde bisher nur als eine versteckte Unterabteilung der Erdkunde im Bestandsverzeichnis vertreten ist oder überhaupt nicht besonders angeführt wird, so wird an einem solchen Beispiel ohne weiteres klar, daß die Neu ordnung der Volksbücherei sich nicht allein darauf beschränken kann, neue Bücher einem alten Bestände lediglich einzufügen. Vielmehr wird in der Mehrzahl der Fälle eine Umwandlung des Büchereiorganismus in seiner Gesamtheit anzustreben sein. Bei kleineren und mittleren Büchereien wird sich dies unter der Vor aussetzung, daß hierfür einmalige Sondermittel bewilligt werden können, vielfach schon im Laufe mehrerer Monate bewerkstelligen lassen. Bei großen Büchereien mit vielen Zehntausenden von Bän den kann ein Bestandsumbau nur schrittweise durchgeführt wer den, und er wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen, da außer ordentlich umfängliche Arbeiten erforderlich sind. Am leichtesten wird ein klares Bild der Volksbücherei natür lich überall dort entstehen können, wo eine Neugründung von der Wurzel her möglich ist. Da bislang noch nicht einmal alle Ge meinden über 5000 Einwohner eine eigene Volksbücherei be sitzen, eröffnen sich hier der Tatkraft und dem Unternehmungs geiste der Gemeindeverwaltungen reiche Betätigungsmöglichkeiten. Sie können um so eher aufgegriffen werden, da die Volksbücherei unter den Kultureinrichtungen, die von den Gemeinden betreut werden, diejenige ist, die einen außerordentlich großen Wirkungs- 281
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