Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-03-14
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19360314
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193603147
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19360314
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1936
- Monat1936-03
- Tag1936-03-14
- Monat1936-03
- Jahr1936
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
gutem Geschmack ausführen; aus dieser Masse wachsen dann die schöpferisch gestaltenden Handwerker heraus. Die Hochbegabten im Handwerk zu erfassen und planmäßig zu fördern, wird um so leichter, wenn jetzt ein wertvoller, planmäßig vorgeprüfter Nach wuchs ins Handwerk strömt, wenn weiter der Ausbildungsgang nach praktischen, genauen Leistungsmaßstäben geregelt und ständig überwacht wird. Daran muß u. E. gerade auch der Buchhandel lebhastestes Interesse nehmen. In den Rahmen dieser Bestre bungen fügt sich die Werbung für das Fachbuch. An den Berufs wettkampf, der hier ebenfalls zu nennen ist, knüpft unter anderem Gesichtspunkt in ihrer neuesten Ausgabe vom 8. März die Zeit schrift »Der deutsche Volkswirt» Ausführungen an, die wir, ohne ihnen in allen Einzelheiten zuzustimmen, hier zitieren wollen, weil sie gleichfalls u. E. dem Buchhandel Anregungen vermitteln können. Der Leitartikel weist darauf hin, daß am dritten Reichs berufswettkampf erstmalig die Studenten der Hoch- und Fach schulen teilnehmen. Bei diesem studentischen Massenwettkampf sei der Kundgebungscharakter stärker als beim Wettbewerb der jungen Arbeiter, Lehrlinge und Gesellen ausgeprägt. Immer aber müsse der Berusswettkampf auf den Nachwuchs, auf die lernende Jugend beschränkt bleiben. Würden, wie schon ausgesprochen, künftig auch der Meister, der Gelehrte, der Unternehmer, der Bauer und der Beamte ausgerufen, so müßte diese wertvolle Idee nach Ansicht der Zeitschrift sich zur lebensfremden Demonstration, zur äußer lichen Geste entwerten. Solche Anregungen entsprängen der echt deutschen Neigung zum Lenken und Organisieren. Aber zu viel Lenkung gefährde stets den eigenen Antrieb und die eigene Verant wortlichkeit des einzelnen. Deutschland werde seinen alten welt wirtschaftlichen Rang nur durch unausgesetzte Steigerung seiner geistigen Leistung zurückgewinnen und sichern können. Es wäre dringend wünschenswert, wird dann fortgefahren, wenn die Neu ordnung an unseren Hochschulen möglichst rasch abgeschlossen würde. Sodann sollte sich auch im Bewußtsein der studierenden Jugend die Überzeugung durchsetzen, daß das nationalsozialistische Deutschland den Techniker, Kaufmann, wissenschaftlichen Forscher ebensosehr benötige wie den politischen Führer. Es hänge zuviel für die Zukunft unseres Landes davon ab, daß wir die Führung in der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnis auf die wirtschaft liche Praxis behalten, und deshalb sei nicht daran zu zweifeln, daß der deutsche Student wieder die Voraussetzungen bekomme, sich für seinen Lebensberuf hervorragend zu schulen. Der Artikel gibt bei dieser Gelegenheit auch Ausführungen von vr. Schacht auf der Schaffermahlzeit in Bremen wieder: «Alles, was reifen und gut werden will, braucht seine Zeit. Wir wissen, daß alle Besserung, daß der Weg in die Freiheit nur errungen werden kann durch Opfermut, durch Arbeit und Beharrlichkeit. Nur mit diesen Eigenschaften, die zu besitzen für uns alle heute Ehrenpflicht ist, werden wir unseren Weg gehen können. Unsere ganze Zukunft beruht aus dem Gefühl, daß alles, was wir an Großem, Ehr barem, Anständigem, Gesinnungstreuem und Charaktervollem im Menschen werten, sich überträgt auf unsere Jugend, denn diese Jugend soll einmal die Tradition, den Brauch und damit das Blühen des ganzen Volkes fortführen. Wenn wir den Strom von anständiger Gesinnung, von Charakter und von Treue, der durch die Jahrtausende durch unser Volk gegangen ist, weiterführen, indem wir das Band vom Alter zur Jugend schlingen und nicht abreißen lassen, dann wird die Zukunft unseres Volkes recht unter mauert, dann können wir getrost in die Zukunft hineinsehen». Wir dürfen schließlich niemals vergessen: Auch die anderen Nationen schlafen nicht, und was im Ausland in der Nachwuchsschulung für Wirtschaft und Außenhandel geleistet wird, kann uns nachdenklich stimmen. — Auch in diesen Ausführungen wird dem Buchhandel mittelbar seine Aufgabe gewiesen. Ihm liegt es ja ob, dem Nach wuchs sowohl alle die Werke zugänglich zu machen, in denen er das findet, was ihn sowohl in den großen Erbstrom deutscher Kultur, Kunst und Wissenschaft einführt wie auch mit den Hilfen und dem geistigen Werkzeug versieht, dessen er zur eigenen Lei stungssteigerung bedarf. Je weiter sich die soldatische, wirtschaft liche und geistig-kulturelle Wehrhaftigkeit des deutschen Volkes unter Adolf Hitlers Führung vollendet, je straffer alle Kräfte dazu zusammengefaßt werden, desto klarer sieht auch der Buch handel seinen Teil der Aufgabe vor sich, desto mehr wird ihn dann aber auch ihre Erfüllung befriedigen und beglücken können. Wie sehr die neue politische Führung der wirtschaftlichen Entwicklung in mehr als einer Hinsicht zugute kommt, ist in den wenigen Jahren seit der Machtergreifung deutlich genug gewor den. Bei der Eröffnung des Wahlkampfes jetzt hat vr. Goebbels dafür eine lange Reihe beachtlichster Zahlen bekanntgeben können. In unseren laufenden Berichten sind wir von je bemüht gewesen, ähnliche Unterlagen hier immer wieder zusammenzutragen. Dabei spielen die regelmäßigen Lageberichte eine besondere Rolle, die wir auch heute demgemäß wieder fortsetzen. Die Forschungsstelle für den Handel beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit be richtet, daß die Umsätze des Einzelhandels im Monat Januar 1836 um 8°/° über die des Monats Januar 193b hinaus gestiegen sind. Diese llmsatzzunahme setzt sich aus sehr unterschiedlichen Ent wicklungen der Umsätze in den einzelnen Geschäftszweigen zu sammen; dabei ist in allen wichtigen Einzelhandclszweigen im Monat Januar 1836 gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung ein getreten. Ein Vergleich mit "dem Jahre 1933, in dem die meisten Einzelhandelszweige den Umsatztiefpunkt erreichten, ergibt für den Januar 1936 gegenüber Januar 1933 eine Umsatzerhöhung um 17°/». Diese Steigerungen sind in beiden Fällen in einem gewissen Umfang auf Preiserhöhungen zurückzusühren. Soweit die Umsatz entwicklung im Januar 1936 im Vergleich mit dem entsprechenden Monat der Vorjahre durch Änderungen der rechtlichen und wirt schaftlichen Absatzbedingungen beeinflußt wurde, tritt besonders im Vergleich mit 1933 die wesentliche Verschiebung der Angebots lage hervor, die durch das zeitliche Hinausschieben des Winter schlußverkaufs (Jnventurverkaufs) und durch die Begrenzung des für ihn zugelassenen Warenkreises entstanden ist. Die Heraus nahme des Winterschlußverkaufs aus der ersten Januarhälfte hat disse Verkaufsveranstaltung zum größeren Teil in den Februar verlegt. Diese Verschiebung sollte in Verbindung mit der Be schränkung des zugelassenen Warenkreises für die meisten Ge schäftszweige des Einzelhandels die Käufer wieder an eine stärkere Deckung ihres Wcihnachtsbedarfs in der Zeit vor dem Fest denken lassen. Diese Wirkung ist auch in den letzten beiden Jahren erreicht worden. Gegenüber dem Januar 1935 ist in diesem Jahre in den Bedingungen des Winterschlußverkaufs im allgemeinen keine wesentliche Änderung eingetreten, der Gewinn eines Tages, der in diesem Jahre durch den Beginn des Winterschlußverkaufs am 27. Januar entstanden ist, dürfte nicht wesentlich ins Gewicht fallen Die Witterungslage bot im Januar 1936 angesichts des überwiegend unwinterlich milden Wetters für die Verbraucher keine besonderen Anregungen zum Kaufen. — Im Lebensmittel- einzelhandel stiegen die Umsatzwerte der vorwiegend ohne Frisch obst und -gemüse geführten Fachgeschäfte gegenüber dem Januar 193b um 8,6"/», gegenüber Januar 1933 um 2b,7"/« an. Der Textil- wareneinzelhandel erfuhr eine Steigerung seiner Umsatzwertc gegenüber dem Januar 193b um 8,7°/°, gegenüber 1933 um 14,8"/». Im Unterschied zu den Ergebnissen früherer Monate sind diese Umsatzzunahmen im Textileinzelhandel zum allergrößten Teil als eine Mengenbelebung zu werten, da die Lebenshaltungskosten für Bekleidung von Januar 193b auf Januar 1936 nur um 1,S°/° ge stiegen sind; auch gegenüber 1933 sind die Umsatzmengen merklich angewachscn. Dieses Ergebnis ist um so günstiger zu nennen, als im Vergleich mit dem Januar 193b die schon recht günstige Um satzlage dieses Monats gegenüber Januar 1934 in Betracht zu ziehen ist. Gegenüber dem Januar 1933 war der Berichtsmonat durch die erwähnte zeitliche Hinausschiebung und die sortiments mäßige Einengung der Winterschlußverkäufe gerade im Tcxtil- einzelhandcl erheblich benachteiligt. Von einzelnen Gruppen der Textilwarenfachgeschäfte ist der Rückschlag zu erwähnen, den die Geschäfte mit Wirk- und Strickwarcn im Januar dieses Jahres gegenüber 193b durch die warme Temperatur erlitten haben. Einen besonderen Umsatzaufschwung wiesen die Fachgeschäfte für Teppiche, Möbelstoffe und Gardinen auf, der im Januar 1936 die Ergebnisse des Vorjahres um 33°/« übertras. Dieser Zweig des Textileinzelhandels ist später als andere mit vordringlicheren Be darfsgütern handelnde Geschäftszweige in den Genuß der Kon junkturbelebung und der staatlichen Maßnahmen zur Förderung von Hausstandsgründungen gekommen. Ihm sind im Berichts monat im deutlichen Unterschiede zu anderen Zweigen Änderungen der Bestimmungen über den Jnventurverkauf insofern zugute ge kommen, als der diesmalige Winterschlußverkaus in Teppichen, 240
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder