Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1936
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- 1936-03-14
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- 14.03.1936
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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zuschußbedarf des Titels Bildungswesen entfielen im übrigen sin Millionen RM) auf 1932,3 1933,4 1934,5 Verwaltung im allgemeinen 14.7 14.7 14.3 Volks- und Fortbildungsschulen 442.0 438.7 451.7 Mittlere und höhere Schulen >38.8 137.0 135.9 Fach- und sonstige Schulen 40.3 40.4 39.8 Wissenschaft, Kunst und Kirche 78.2 82.0 91.5 Den Hauptposten bilden bekanntlich die Aufwendungen für Volks- und Fortbildungsschulen, dann folgen die mittleren und höheren Schulen und erst in weitem Abstand die Fach- und sonsti gen Schulen, und während die elfteren eine Aufbesserung um rund 10 Millionen RM erfahren haben, ist bei den anderen beiden Gruppen noch ein kleiner Rückgang zu bemerken. Hier ist aber zu bedenken, daß gerade diese Schulen zur Zeit noch von den zahlen mäßig schwächeren Geburtenjahrgängen besucht sind. Die Auf wendungen für Wissenschaft, Kunst und Kirche sind um gut 13 Millionen RM innerhalb der drei Jahre am stärksten gesteigert worden. Erläuternd wird bemerkt, daß die Aufbesserung vorläufig in erster Linie die Personalkostcn betroffen hat. Auch das kommt in Gestalt gesteigerter Kaufkraft und vermehrter Einkommen der Wirtschaft zugute, also auch schon dem Buchhandel. Geht aber die Entwicklung in dieser Richtung weiter, was doch zu hoffen ist, so darf auch auf eine Aufbesserung der Sachetats gerechnet werden, und das würde dem Buchhandel die Erfüllung seines längst ge hegten Wunsches bringen, daß dann auch wieder mehr Buch anschaffungen möglich werden. Je besser die stetige Weiterentwick lung der von der nationalsozialistischen Regierung eingeleiteten und folgerichtig durchgeführten Wirtschaftspolitik gesichert bleibt, desto zuversichtlicher kann der Erfüllung dieser Hoffnungen ent gegengesehen werden. Mehr Anschaulichkeit Es sei erlaubt hier auf einen Weg hinzuweisen, der zwar heute schon vielfach von dem Vcrlagsbuchhandel befchritten wird, aber, wie wir glauben, in noch viel umfänglicherem Maße ein- geschlagcn werden sollte. Wir konnten bereits früher auf die Bild freudigkeit der Buchausstattung Hinweisen und mußten neben vielen guten und vorbildlichen Leistungen auch die Schattenseiten einer allzueifrigcn Bebilderung erwähnen. Trotzdem steht hier dem Zuviel auf der einen Seite ein Zuwenig auf der anderen gegen über. Es versteht sich von selbst, daß wissenschaftliche Werke aus den Gebieten der Erdkunde, Geschichte, Kunst u. v. a. heute nicht mehr auskommen ohne ein gut gewähltes und nicht weniger gut reproduziertes Bildmaterial. Manchmal aber'hat man den Ein druck, als setzten die Verleger bzw. Verfasser beim Leser zuviel Kenntnisse und Bildvorstellungen voraus, vor allem wo es sich um landschaftliche, geographische oder sonstwie räumlich bestimmte Dinge handelt. Man wird zwar im allgemeinen heute kein Ge schichtswerk mehr hinausgehen lassen ohne Beigabe einiger Karten, auch bei Reiseböschreibungen ist es üblich geworden, den Leser durch entsprechende Schaubilder zu unterstützen, in vielen Fällen jedoch besteht in dieser Richtung noch manche Lücke und wenn man seine Betrachtungen von der mehr belehrenden auf die so genannte schöne Literatur ausdehnt, trifft dies in steigen dem Maße zu. Wir sind heute ein politisches Volk, wir leben nicht mehr in einem uns in seiner äußeren Gestaltung gleich gültigen Raume, seitdem wir gelernt haben geopolitisch zu denken und darum muß es uns wichtig sein, auch die räumlichen Wirklichkeiten immer eindringlicher kennenzulernen. Aber nicht nur im Hinblick auf die Grenzen, auch im Binnenraume, in der landschaftlichen Aufgliederung jedes einzelnen Gebietes in seiner durch Flüsse, Wälder, Ebenen, Gebirge u. a. bestimmten Besonderheit, wie sie uns W. H. Riehl so schön in »Land und Leute» und dem »Wanderbuch« gezeigt hat — das alles gehört zu einem echten Landschafts- und Volkserlcben ebenfalls hinzu. Wie Kunstgeschichte ohne Bilder und Volkskunde ohne Sachennähe eine Sinnlosigkeit ist, so müssen wir auch aus möglichste An schaulichkeit und Wirklichkeitsbilder hinstreben bei der Begegnung mit Landschaften, Ländern, Erdteilen und den sich in ihnen abspielenden Vorgängen. Freilich gibt es hierfür be sondere Hilfsmittel in den Atlanten und Kartenwerken der verschiedensten Art und es ist selbstverständlich, daß diese nicht durch entsprechende Beigaben in den Büchern selbst überflüssig ge rnacht werden sollen — sie haben ihre selbständige Bedeutung wie das Buch. Gerade darum aber führt ihre Aufgabe auch zugleich über die des Buches hinaus, indem sie ja die Welt räumlich erleben und auch alle menschlichen Handlungen in dieses besondere Bezugssystem einordnen. Wir möchten darum glauben, daß die den Büchern beigegebenen Karten und Skizzen gerade zum Atlas hinführen, da jeder ernsthafte Leser den Wunsch haben wird, den aus dem Buche gewonnenen Teilausschnitt nun mehr einem größeren Bilde einzuordnen. So wird kein Leser histo rischer Werke auf die Dauer ohne einen Geschichtsatlas aus kommen, wie der von Reisebeschreibungen einen Weltatlas haben 242 muß, wenn er sich nicht mit unklaren Vorstellungen begnügen will. Ein solches kartenbezogcnes Lesen aber schärft zu gleich den Sinn und das Verständnis sür die ein Volk in feiner Außenpolitik bewegenden Fragen und führt weiter zu einem wirt schaftlichen, geopolitischen und strategischen Denken, d. h. also in Wirklichkeitsbereiche, die sich abstrakt gar nicht bewäl tigen lassen und der greifbaren Veranschaulichung bedürfen. Sehen wir uns nun daraufhin einmal die Mehrzahl derjeni gen Bücher an, welche irgendwie mit räumlichen Vorstellungen arbeiten, so müssen wir leider feststellen, daß oft genug diese Schau bilder einfach als bekannt bzw. anderswie vorhanden vorausgesetzt werden. Nun ist es aber doch so, daß nur die wenigsten Leser immer gleich einen Atlas oder eine Karte zur Hand haben, um sich sofort die nötige Orientierung zu verschaffen, ganz abgesehen da von, daß diese Werke zuweilen durch ihren Umfang schwer zu handhaben sind und etwa aus Reisen oder bei der Lektüre im Freien nicht mitgenommen werden können. Man hat sich nun da mit geholfen, daß man Spezialkarten beigibt, doch sollte man hierbei auch immer auf die richtige Anbringung achten, daß diese Karten am Schlusfe des Buches so cingeklebt sind, daß man sie bei der Lektüre aufklappen kann und das Kartenbild immer gleich daneben hat. Das Um- und Rückblättern er schwert die Benutzung sehr. Wo es sich um besonders schwierige oder wichtige Lagerungen handelt, wie etwa bei der Darstellung einer strategischen Lage oder Grenzfragcn, wird es zweckmäßig sein, durch Skizzen oder kleine Sonderkarten im Text einen Aus schnitt zu geben, der aber wenn irgend möglich durch eine größere Karte am Schlüsse des Buches in den größeren Raum eingeordnet werden sollte, da nur so die inneren Zusammenhänge deutlich wer den. So haben wir es bisher bei vielen Kriegsbüchern als einen empfindlichen Mangel empfunden, daß die Verfasser bei der Behandlung einzelner Kampfabschnitte und Kampfhandlungen ent weder die genaue Kenntnis voraussetzen oder aber den Leser zwingen, sich erst eine Sonderkarte zu besorgen, wenn er ihrer Darstellung wirklich folgen will, was in diesem Falle gar nicht so leicht ist. Ebenso werden hinsichtlich der Kennt nis unseres deutschen Vaterlandes und seiner Landschaften vielfach zu große Voraussetzungen gemacht, das gilt vor allem sür die aus bestimmten Landschaften kommenden Romane. Auch da hat man inzwischen einen ebenso anspre chenden wie anschaulichen Weg gefunden, indem man aus dem Vorsatzblatt und wenn nötig auch noch auf der Innenseite des Rückens in stilisierter Darstellung den betreffenden Raum dem Leser vor Augen stellt. Wir denken hierbei z. B. an Pontens »Volk auf dem Wege« oder Kuhnert »Die große Mutter vom Main». Gerade wenn es sich um eine begrenzte deutsche Binnenlandschaft handelt, wie im letztgenannten Falle, darf man nur bei wenigen Lesern voraussetzen, daß sie dieselbe so genau kennen, um bei der Nennung von Städte- und Flußnamen sowie der Charakterisierung der Vegetation gleich eine bestimmte Vor stellung zu haben. Und wer kennt schon die von Ponten behandel ten Wolgasiedlungen so genau, daß er dem Gang der Handlung
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