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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1936
- Strukturtyp
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- 1936-03-14
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1936
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- Deutsch
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Möbelstoffen und Gardinen ohne die früher geübte Beschränkung des zugelassenen Warenkreises und auf der Grundlage eines reich lichen Warenangebots durchgeführt wurde. Für den gesamten Textileinzelhandel gilt nach Auffassung seiner Berufsvertrctung, daß sich die Änderung der Bestimmungen über den Inventur- Verkauf vor allem in einer Hebung des regelmäßigen Geschäfts im Weihnachtsverkauf vorteilhaft geltend gemacht habe. Die Schuhwarenfachgeschäfte haben im Monat Januar 1936 gegenüber dem Borjahr nur eine Umsatzsteigerung um 1°/» erlebt, ein Stei gerungssatz, dessen Geringfügigkeit im Unterschied zum Beispiel von der Entwicklung im Dezember 1935 wohl in erster Linie an Witterungseinflüsse denken läßt. Besonders deutlich tritt diese Ur sache auch in dem starken Absinken der Umsätze der Fachgeschäfte für Sportartikel und -beklcidung zutage. Aus der Gruppe des Einzelhandels mit Einrichtungsgegenständen weisen im Berichts monat der Eisenwareneinzelhandel, soweit er überwiegend Bau artikel, Öfen und Herde führt, eine Umsatzzunahme gegenüber dem Januar 1935 zwischen 1b und 20°/» und der Einzelhandel mit Haus- und Küchengeräten eine Steigerung bis zu 10°/» auf. Ähn lich haben die Geschäfte des Einzelhandels mit Glas- und Por zellanwaren ihre Umsätze um 10,5°/° erhöhen können. Auch die Uhrenfachgeschäfte haben etwa die gleiche Aufwärtsbewegung er lebt. Für sie ist erwähnenswert, daß sie im Januar 1936 über den Umsatzstand vom Januar 1933 hinaus eine Steigerung um 35,4°/» aufweisen. In begrenzterem Rahmen halten sich die llm- satzzunahmen der Drogerien mit 4"/° gegenüber Januar 1935 und mit nur 7°/° gegenüber Januar 1933. Die Tatsache, daß der Funk- einzelhandcl auch im Monat Januar 1936 gegenüber dem ent sprechenden Vorjahrsmonat einen Rückgang seiner Umsätze auf- wcist (— 8"/«) und damit die im zweiten Halbjahr und dem Ge samtjahr 1935 zutage getretene Tendenz fortsetzt, dürfte ihren Hauptgrund in einer gewissen Zurückhaltung der Verbraucher kreise haben, die ihr Einkommen teils der Beschaffung dringen deren Bedarfs zuwenden, teils für andere Zwecke, wie insbe sondere Reisen, ausgeben oder sparen. Die weiter anhaltende starke Zunahme des Absatzes von Kraftfahrzeugen betrug im Januar 1936 gegenüber dem Januar 1935 rund 25°/°, gegenüber dem Januar 1933 rund 190°/°. Die starke Umsatzbelebung, die in diesem Jahr noch vor Beginn dev Automobilausstellung einge- tretcn ist, hängt unter anderem mit Preissenkungen zusammen, die einige große Werke mit Wirkung bis zum 14. Februar 1936 gewährt haben, um dadurch die allgemeine steucrpolitische und konjunkturelle Begünstigung des Krastwagenabsatzes noch beson ders zu unterstützen. Wenn der Landmaschinenhandel im Januar 1936 seine Umsätze gegenüber 1935 um rund 35"/« steigern und damit gegenüber dem Januar 1933 mit seinen sehr niedrigen Um sätzen eine Absatzbelebung um rund 200°/° erreichen konnte, so zeigt sich im Ergebnis des Berichtsmonats neben der allgemeinen Hebung der Kaufkraft der landwirtschaftlichen Abnehmer wohl auch eine günstige Wirkung des milden Wetters, das zum Beginn des Jahres herrschte. Von der Umsatzvcrmehrung, die in den meisten Zweigen der Fachgeschäfte des Einzelhandels im Januar 1936 festgestcllt werden konnte, weicht erheblich der Umsatzrück gang ab, der gegenüber dem Januar 1935 für ein Einheitspreis- Unternehmen im Ausmaß von 11,1°/» sestzustellsn war. Bezüglich der Lage im Buchgewerbe entnehmen wir, wie üblich, den in der »Wirtschaftslage» zusammengcstellten Handels- kammerberichtcn auszugsweise folgende Angaben: In der Württembergischen Papierindustrie ist die Lage nicht einheitlich, z. T. wird über ein« Belebung, z. T. auch über Rück gang der Produktion berichtet. Die Preise sind unverändert. Aus landgeschäft kam nur teilweise zustande. Im Verlag und in der Buchdruckerei ist die Lage ebenfalls nicht einheitlich, teilweise ist ein Rückgang des Geschäfts zu verzeichnen. Die Preise sind gleich- bleibend. In der Großbuchbinderei ist die BeschästigungSmöglichkeit gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Di« Preise sind un verändert. Der Auftragseingang der sächsischen Buchdruckereien hat sich saisonmäßig stark gehoben. Von Einfluß waren insbesondere die Leipziger Mess«, die Antomobilausstellung in Berlin und der Nach druck von Schulbüchern. Das Preisniveau blieb unverändert, der Preisdruck hat durch die Marktordnung sür das graphische Gewerbe nicht unerheblich nachgelassen. Im südbayerrschen Buchdvuckgeiverbe hat sich die Lag« gegen über dem Januar noch nicht verändert. Eine Ausnahme bildeten diejenigen Druckereien, die vorübergehend mit der Ausführung von Aufträgen der Olympiade beschäftigt waren. Ter Geschäftsgang im niedersächsischen Buch- und Steindrnck- geivcrbe weist bei einem Teil der Betriebe «inen saisonmäßigen Rückgang auf: anderen brachten Aufträge, die mit der Leipziger Messe und der Automobil-Ausstellung zusammenhängen, etwas Bewegung. Das Anslandgeschäst liegt nach wie vor still. Die Preise blieben unverändert, obgleich di« Lieferpreise für Papier ein« teil weise starke Abrundung nach oben erfahren haben. Die Neuproduktion des deutschen Berlages hält sich bisher ungefähr aus der Höhe des Borjahres. An erstmalig im Börsen blatt angezeigten Neuigkeiten wurden gezählt 1936 1935 Januar 681 586 Februar 677 798 zusammen: 1358 1384 Zum Vergleich für die Beurteilung der Unkostenverhältnisse im Sortimentsbuchhandel werden einige Angaben interessieren, die 2r. Wildt-Berlin auf der Messeversammlung der Fachgruppe Papier, Schreibwarcn und Bürobedarf der Wirtschaftsgruppc Einzelhandel in Leipzig gemacht hat. Er hob zunächst als günstig hervor, daß die Fachgruppe 1935 eine Ilmfatzsteigerung von 7,6"/° gegenüber 1934 erreicht habe, nachdem sie im Vorjahr bereits 13,1°/» betragen habe. Damit habe die Fachgruppe besser abge schnitten als der Einzelhandel im Gesamtdurchschnitt. Es sei aber bedenklich/daß die Kleinbetriebe durchweg unter dem Durchschnitt blieben. Sie zeigen zugleich eine sehr hohe Unkostenbelastung, die bei Betrieben mit einem Umsatz bis zu 15 000 RM 1935 38,5°/° vom Umsatz betragen habe, während größere Betriebe nur 29 bis 30"/° im Durchschnitt erreichten. Im Sortimentsbuchhandel dürf ten die Dings nicht ganz so ungünstig liegen, obwohl auch hier die Unkosten drückend genug sind. Es wird in diesem Zusammenhang interessieren, daß nach den neuesten Veröffentlichungen über die Gemcindeetats in den Anforderungen für das Bildungswesen eine zwar noch kleine, aber doch symptomatisch sehr bedeutsame Besserung festzustcllen ist. Der Gesamtzuschußbedars sür den Titel Bildungswesen betrug rund in Millionen RM in Gemeinden mit einer Einwohnerzahl: 1932/3 1933/4 1934,5 über 100 000 342.9 332.9 340.7 50—100 000 50.9 51.9 55.9 25 — 50 000 56.0 56.0 59.6 10 — 25000 50.6 58.9 60.6 bis 10 000 183.2 190.5 193.6 Das ist gegen den 1933/4 notwendig gewesenen Abbau eine merkliche Aufbesserung. Außer in den Großstädten sind auch die Beträge von 1932/3 schon wieder wesentlich überschritten. Das Bild wird noch aufschlußreicher, wenn man die Aufwendungen je aus den Kopf der Bevölkerung umrechnet. Es wurden RM in diesem Sinne aufgewendet in Gemeinden mit einer Ein wohnerzahl: 1932/3 1933/4 1934/5 über 100 000 18.77 18.27 18.69 50-100 000 15.28 15.20 16.01 25 — 50000 14.33 14.21 14.92 10 — 25000 11.98 Il.92 12.28 bis 10 000 5.55 5.78 5.90 Hier zeigt sich, daß verhältnismäßig natürlich die Großstädte am meisten für das Bildungswesen aufwenden. Trotzdem fallen diese Aufwendungen bei ihnen im Gesamtetat weniger schwer ins Gewicht. Der Anteil des Titels Bildungswesen am Gesamt zuschußbedarf betrug 1934/5 in den Gemeinden mit über 100000 Einwohnern 19.8°/°, mit 50—100 000 Einwohnern 19.4°/», mit 25—50000 Einwohnern 21.7°/», mit 10—25 000 Einwohnern 24.1°/° und mit bis 10 000 Einwohnern 23.9°/». Man sollte des halb hoffen, daß mit weiterer Besserung der allgemeinen Wirt schaftslage gerade auch die größeren Gemeinden in der Lage sein werden, diesen Titel noch mehr aufzubessern. Von dem Gesamt- 241
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