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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1935
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- Deutsch
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X- 146, 27. Juni 1S35. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. L. Dtschn Buchhandel. der Eintritt vor Beginn des anschließenden geselligen Beisammen seins zu gestatten. Es ist mir bekannt, daß viele Wirte Räume nur unter der Bedingung billig oder kostenlos zur Verfügung stellen, wenn Genußmittel verzehrt werden. Verpflichtungen dieser Art dürfen nicht eingcgangen werden, wenn die Tätigkeit des Wirtes und der Kellner nicht auf ein etwa anschließendes geselliges Bei sammensein beschränkt werden kann. Es muß durch die propagan distischen Veranstaltungen der Reichsschrifttumslammer und ihrer Untergliederungen ein neuer nationalsozialistischer Versamm lungsstil entwickelt werden. Es ist selbstverständlich, daß dazu die Wahl würdiger Räume, das Vorhandensein einer großen Haken kreuzfahne an hervorragender Stelle des Raumes und als Ab schluß der Veranstaltung ein Heil auf den Führer und die Bewe gung gehört. Das Absingen der Nationallieder soll nur statt- sinden, wenn es bei Anlässen von besonderer Bedeutung in wür diger Form geschehen kann. Wenn das Deutschlandlied gesungen wird, muß stets auch das Horst-Wessel-Lied gesungen werden. Ich würde es besonders begrüßen, wenn man es nicht immer mit dem Absingen der ersten beiden Verse sein Bewenden haben ließe. Es sollen bei Passender Gelegenheit auch andere Kampflieder der Be wegung gesungen werden, aber insbesondere alle vier Strophen des Horst-Wessel-Liedes. Es darf nicht soweit kommen, daß den deutschen Volksgenossen schließlich nur noch der erste Vers des Horst-Wessel-Liedes bekannt ist. Zum Schluß sei noch darauf hingewiesen, daß eine gedruckte Übersicht vorbereitet wird, die sämtliche Organisationsstellen und Obleute der Reichsschrifttumskammer und ihrer Untergliede rungen enthält. Die Reichsschrifttumskammer bittet, sich mit allen Kräften der Durchführung der Gedanken dieses Brieses zu widmen, damit dem Herrn Präsidenten der Reichskulturkammer und insbe sondere unserem Führer bewiesen werden kann, wie sehr sich jedes einzelne Mitglied der Kammer der hohen Verpflichtung bewußt ist, die ihm das nationalsozialistische Deutschland auferlegt hat. Unter Zugrundelegung dieser Richtlinien erwartet die Reichs- schristtumskaminer bis zum l. August die Meldung aller Winter veranstaltungen, gegliedert nach Ortsgruppen und Gauen. Es ist demnach notwendig, daß die Ortsgruppen bis zum 15. Juli an die Gaue und diese bis zum 2 0. Juli an die Geschäfts st elle des Bundes Mel dung erstatten, damit der von der Kammer gesetzte Termin eingehalten werden kann. Die Kammer will im Laufe des Monats August die eingereichten Pläne prüfen und beabsichtigt, im Laufe des Septembers ein Verzeichnis sämtlicher Veranstaltungen in Heftform herauszugeben, das allen Mitgliedern der Reichsschrift tumskammer sowie allen daran interessierten Behörden und Or ganisationen zur Verfügung stehen soll. Insbesondere soll diese Übersicht über sämtliche Veranstaltungen innerhalb des Zuständig keitsbereiches der Reichsschrifttumskammer dem Präsidenten der Reichskulturkammer Reichsminister Or. Goebbels vorgelegt werden. Dies ist bei der Veranstaltungsplanung besonders zu be achten. Vor der Genehmigung darf keine Organisationsstelle die Pro gramme in irgendeiner Form verössentlichen oder bekanntgeben. Die Reichsschrifttumslammer entscheidet auch darüber, welche Veranstaltungen der Reichskulturkammer zur Genehmigung vor gelegt werden sollen. Sind Reden politischer oder kulturpolitischer Art vorgesehen, so ist den Programmvorschlägen entweder das Manuskript oder aber, da dies in den meisten Fällen nicht möglich sein wird, eine kurze Charakterisierung des Vortragenden und des Inhaltes der Rede beizufügen. Bei Parteirednern oder bei Persönlichkeiten, die eine amtliche oder parteiamtliche Stellung bekleiden, ist nur der Hinweis auf diese Stellung nötig. Buchgewerbliche Rundschau (Zuletzt Börsenblatt Nr. 90.) Allgemeines. Gelegentlich der Neichshandwerkerwoche fand in Mainz eine Tagung der Buchdrucker-Jnnungsobermeister statt (s. auch Börsen blatt Nr. 144). In der Lehrlingsfrage wurde die Einführung einer einheitlichen Lehrlingsordnung für alle Handwerks- und Fabrik betriebe beschlossen, die in der bisher verwendeten Form für das ganze Deutsche Reich Gültigkeit haben soll. Für die Meisterprüfungen will der Neichsstand des deutschen Handwerks neue Richtlinien herausgeben. Eine wichtige Aufgabe hat sich die Neichsinnung damit gestellt, daß sie den Kampf gegen die Vervielfältiger mit möglichster Schärfe ausfechten will. In einem Antrag wird gewünscht, daß der Sondertreuhänder die Vervielfältigungsmaschinen als Druckmaschinen bezeichnet und daß alle damit hergestellten Arbeiten unter den Buch drucker-Tarif fallen. Tritt diese Regelung ein, dann müssen diese Arbeiten auch von gelernten Druckern ausgeführt werden. Druckmaschinen. Die hohe Leistungsfähigkeit der deutschen Maschinenfabriken hat zu einer gesteigerten Ausfuhr von Schnellpressen für Buchdruck, Steindruck, Lichtdruck, Blechdruck usw. und den vielen anderen Buch druckhilfsmaschinen im ersten Quartal des laufenden Jahres geführt. Mengen- und wertmäßig ist die Ausfuhr auf 959 Stück im Gewicht von 20 425 Doppelzentner und im Wert von 4,06 Millionen Reichs mark gestiegen gegen 784 Stück, 14 287 Doppelzentner und 2,83 Mil lionen Reichsmark im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Stahlstich. Mit der ständig zunehmenden Wertschätzung der Stahlstich prägung kommt ein Druckverfahren zu neuem Ansehen, bas wegen seiner kostspieligen Herstellungsart in den letzten Jahren wenig An wendung fand. Mit der Stahlstich-Imitation, das sind Drucke, bei denen auf die noch feuchte und besonders präparierte Farbe ein Pulver aufgestreut und eingeschmolzen wurde, glaubte man einen Ersatz ge funden zu haben. Aber die sehr primitive Ausführung konnte an die Stahlstichdrucke mit ihrem hochglänzenden Relief und an die nicht zu überbietende Schärfe der zarten Linien und feinen Schriften nicht im entferntesten heranreichen. Sie wirkte sich infolge ihrer Mängel weit eher zu einer Werbung für den edlen Stahlstich aus. In neuester Zeit findet der Stahlstich bei der Anfertigung vornehmer Geschäfts- und Privatbriefbogen, Adreßkarten, Siegel- und Neklame- 524 marken, Wertpapieren, Banknoten usw. Verwendung, vornehmlich dann, wenn es gilt, den Arbeiten einen persönlichen Charakter zu geben. Zum Druck werden polierte Stahlplatten verwendet, die vor der Bearbeitung durch Erhitzen weich gemacht werden müssen. Sie erhalten einen weißen Lacküberzug, auf den die Zeichnung übertragen wird. Dann kann mit dem Stechen begonnen werden. Die Arbeit bedingt aber eine außerordentlich sichere Hand und eine große Ge schicklichkeit. Die Verwendung von geschlagener Schrift, die dadurch entsteht, daß man den Text aus Stahlstempeln zusammensetzt und diese mit Hilfe einer Spindelpressen' die -Stahlplatte .eindrückt, ist nicht zu empfehlen, weil dabei scharfe Kanten entstehen, die den Druck ungünstig beeinflussen. Bei schlechter oder zu flacher Gravierung spritzen die Drucke sehr leicht und bei zu tiefem Stich bricht die Prägung durch. Aus diesem Grunde werden zarte und dünne Schriften und Ornamente bevorzugt. Vor dem Druck muß die Stahlplatte wieder gehärtet werden. Bei sachgemäßer Härtung sind Auflagen bis 100 000 Exemplare möglich. Gedruckt wird mit besonders gearbeiteten Lackfarben, die dünn wie Ol sind, aber verhältnismäßig schnell trocknen. Zum Drucken werden stabil gebaute Pressen benutzt, bei denen eine Wisch vorrichtung eingebaut ist zum Entfernen der überschüssigen Farbe. Der tägliche Verbrauch an Wischpapier beträgt 12 bis 14 Kilo bei etwa 10 000 Drucken. Trotz der schwierigen Anlage — es muß am Fuße des Bogens angelegt werden — sind bei mehrfarbigen Ar beiten gute Passer erzielt worden. Stereotypie. Als vor einigen Jahren erstmalig über die Silvertone-Mater berichtet wurde, befand sie sich noch im Entstehen, und manche Schwierigkeiten bei der Verarbeitung ließen ihre Vervollkommnung fraglich erscheinen. Inzwischen ist an der Verbesserung rastlos ge arbeitet morden. Daß die Ergebnisse beachtlich sind, beweist die Tat sache, daß sie restlos bei der Herstellung einiger illustrierter Zeit schriften verwendet wird. Die Silvertone-Mater kommt dem Ver langen nach Geschmeidigkeit, Glätte und Widerstandsfähigkeit in weitestem Maße nach. Der etwa 0,1 Millimeter starke silbcrgraue Aufstrich wird durch ein eigenes Verfahren auf eine präparierte Maternpappe ausgetragen, geschliffen und poliert. Diese metallische Schicht ermöglicht eine haarscharfe Prägung und originalgetreue
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