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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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146, 27. Juni 1S3S. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Wiedergabe der zartesten Schriften und feinsten Nasterpunkte. Die aufgetragene Schicht ist mit der Maternpappe aufs engste verbunden, so daß auch beim Abguß keine Schwierigkeiten entstehen. Die Matern lassen sich gut aufbewahren und gestatten einen mehrmaligen Aus guß bei gleichguter Qualität. Sie können warm und kalt geprägt werden. Zur Feuchtung wird ein besonders gebauter Silvertone- Feucht-Apparat empfohlen, der eine muldenartige Form besitzt und mit zwei Gummiwalzen ausgerüstet ist, die die überflüssige, aus Brennspiritus und Wasser bestehende Badflüssigkeit abstreifen. Die Feuchtung kann aber auch mit der Hand und einem guten Schwamm erfolgen. Das Prägen erfordert einige Übung, die sich jeder Stereo typeur aber bald aneignet. Nach den bis jetzt gesammelten Erfah rungen bietet die Silvertone-Mater auch in finanzieller Hinsicht manche Vorteile, da sie zur Plattenanfertigung bebilderter Druck sachen herangezogen werden kann. Ihre Verwendungsmöglichkeit, auch für den Bilder- und Mehrfarbendruck, ist unbeschränkt. Selbst Klischees mit 72 Raster ergeben einwandfreie Druckplatten und dazu in einer Zeit, die manchem anderen Verfahren gegenüber bedeutende Ersparnisse bringt. Cellophan. Zu den verbreitetsten und beliebtesten*Verpackungsmitteln gehört das von vr. Brandenberger, einem Deutsch-Schweizer, erfundene Cellophan. In ungefähr 150 Gebieten hat es infolge seiner leichten und durchsichtigen Form Eingang gefunden, weil es die Gegenstände vor dem Verschmutzen und Verderben schützt. Insekten, fremde Ge rüche, zu feuchte oder zu trockene Luft, die die Frische, Zartheit und Qualität der verschiedenen Waren beeinflussen können, werden ab gehalten. Das glänzende Cellophan beeinflußt die Entschließungen beim Kauf und gibt Vertrauen zu der Qualität -des Inhaltes. Der lockende Glanz, die glasklare Durchsicht, das Appetitliche und Hygie nische dieser glatten, sachlichen Hülle machen sie viel begehrt. Sie hat deshalb nicht nur in der Lebensmittelbranche große Abnehmerkreise gefunden, sondern auch für alle Gegenstände des täglichen Lebens und so auch im graphischen Gewerbe. Besonders beachtenswert ist hier die Verwendung als Buchumschlag, der die Buchdeckel und den Rücken verdeckt und infolge seiner Durchsichtigkeit das Außere des Buches erkennen läßt. Der Cellophan-Buchumschlag verbindet Schönheit mit Zweckmäßigkeit und einfacher Handhabung. Die Fabrikation und Verarbeitung des Cellophans ist mit ge wissen Schwierigkeiten verbunden. Es wird aus Fichtennadelholz, das auf besonders magerem und sandigem Boden gewachsen sein muß, gewonnen. Die zunächst hergestellte Alkalizellulose wird in besonders gearbeiteten Maschinen in eine unlösliche, watteähnliche Form zer rissen, die einem Lagerungsprozeß unterworfen werden muß. Nach einer bestimmten Zeit kann die Weiterverarbeitung zu einer löslichen Form vorgenommen werden. Die gelbliche, honigähnliche Flüssigkeit wird Viscose genannt. Auch sie muß einen Gärungsprozeß durch machen, ehe die weitere Verarbeitung beginnt. Die eigentliche Her stellung des Cellophans erfolgt in der Cellophanspinnmaschine, die die Flüssigkeit in großen Trichtern aufnimmt, aus denen die Masse mit hohem Druck durch ganz feine Schlitze staubartig gepreßt wird. °So- fort nach dem Verlassen der Düse muß das Cellophan, ähnlich wie bei der Papierfabrikation, aufgefangen und über zahlreiche Walzen geleitet werden. Beim weiteren Lauf durch die 70 Meter lange Maschine wird der gewonnene Stoff durch verschiedene Wasser- und Säurebäder geführt, entschwefelt und in einem Chloridbad gereinigt. Durch Zusetzung von Glyzerin erhält es die nötige Geschmeidigkeit und durch eine Trockenvorrichtung die schöne Glätte und den Hoch glanz. Bei Herstellung von farbigem Cellophan wird vor dem Wärme bad ein Farbbottich eingeschaltet. Beachtenswert ist die Tatsache, daß in Deutschland meist weißes Cellophan verarbeitet wird, obwohl die Fabrikation in dreizehn verschiedenen Farben möglich ist. Das Aus land verarbeitet zehnmal mehr farbiges Cellophan als Deutschland. Nach dem Verlassen der Spinnmaschine wird das Cellophan in Rollen von rund 50 Metern aufgewickelt. Die Rollen sind nur noch halb so breit wie beim Eintritt des Stoffes in die Maschine. Das Cellophan wird also einer Schrumpfung von 50V«, in der Breite unterworfen. Diese Veränderung bewirkt aber, daß das Cellophan eine Zugfestig keit von 4 Kilogramm in der Länge und 3 Kilogramm in der Breite erhält. Die Dehnung beträgt 15°/° in der Längsrichtung und 25°/° in der Querrichtung. Die Berstfestigkeit ist mit 2>L Atmosphären und die Wölbhöhe mit 8 Millimeter recht beachtlich. Der Falzwider stand ist mit 7000 Doppelfalzungen in der Länge und 5ti00 in der Breite ermittelt worden. Das Cellophan kann in sechs verschiedenen Stärken von 0,02 bis 0,10 Millimeter gearbeitet werden, das ent spricht einem Gewicht von 30 bis 340 Gramm pro Quadratmeter. Das Schneiden ist sehr zeitraubend, da es nur in kleinen Stößen und mit besonders scharfen Messern vorgenommen werden kann. Ent stehende Abfälle sind nicht wieder verwendbar. Die Luftdurch- läsfigkeit ist gleich Null und die Wasserdurchlässigkeit ebenfalls ganz gering, aber gegen Wasserdampf ist es nicht widerstandsfähig genug. Diesem Übel wird durch das Cellophan »Wetterfest« begegnet, das auf beiden Seiten eine durchsichtige glasharte Lackschicht erhält, die absolute Sicherheit für besonders empfindliche Gegenstände bietet. Die Verarbeitung des Cellophans in den Druckereien bereitete anfangs große Schwierigkeiten, die aber nach Einführung der be sonders gearbeiteten Cellophansarben als überwunden zu bezeichnen find. Zum Druck können Buchdruck-, Steindruck-, Offsetdruck- und Tiefdruckpressen in gleichem Umfange Verwendung finden. Es ist aber zu beachten, daß das Cellophan vor dem Druck zur Erreichung einer besonders gleichmäßigen Temperatur, die bei mehrfarbigen Ar beiten eine große Nolle spielt, eingeschossen werden muß. Auf das Anlegen, das durch zwei Anliegerinnen erfolgen muß, ist größte Sorgfalt zu verwenden. Langsamer Druckgang und besonders ge arbeitetes Einschießpapier sind wesentliche Vorbedingungen für einen guten Druckausfall. Der Druck selbst kann von Klischees aus Metall vder Gummi erfolgen. Bei Verwendung von Autotypien muß aber eine gewisse Unschärfe mit in Kauf genommen werden. Die Herstellung und Verarbeitung dieses zeitgemäßen Ver packungsmittels, das auch noch unter anderen Namen in den Handel gebracht wird, ist von der Erwerbung einer Lizenz abhängig, die einigen deutschen, französischen, englischen und amerikanischen Firmen erteilt worden ist. Der Name Cellophan ist gesetzlich geschützt. Berufliche Ausbildung. Welchen Wert die Buchstadt Leipzig auf die gründliche Aus bildung des buchgewerblichen Nachwuchses in den verschiedenen Be rufsgruppen legt, das zeigte die Ausstellung »Vom Lehrling zum Meister«, die das Amt für Berufserziehung der Deutschen Arbeits front in den Räumen der Buchdrucker-Lehranstalt veranstaltete. Neben den Arbeiten der Buchdrucker-Lehranstalt, die in ihrem Pflichtunter richt Vorzügliches leistet, waren die Ergebnisse der Gehilfen- und Er werbslosenschulung und Arbeiten für Gehilfen- und Meisterprüfungen zur Stelle. Die Gruppierung der Ausstellung war zwar zwangs läufig, da die einzelnen Gruppen geschlossen gezeigt werden sollten, sie gaben dadurch aber Gelegenheit, Vergleiche anzustellen, wie die Aufgaben in den verschiedenen Abteilungen gelöst wurden. In den Fortbildungskursen der Buchbinder war der handwerklichen Arbeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt worden. Die Notenstecher be nutzten die Gelegenheit, um auf die Vorzüge der gestochenen Noten hinzuweisen, die in letzter Zeit durch die geschriebenen Noten stark verdrängt worden sind. Die Ausstellung, an deren Zustandekommen die Leitung der Buchdrucker-Lehranstalt wesentlichen Anteil hat, zeigte, welch hohe künstlerische Talente in den einzelnen Gebieten vorhanden sind und wie nötig es ist, für deren weitere Ausbildung Sorge zu tragen. Otto Schmidt. Rundfunksendung und Dienst am deutschen Buch Bericht für die Woche vom 30. Juni bis 6. Juli 1935 3. 30. Reichssendüngen: 20.15 Nhr: Stunde der jungen Nation: Appell an die Bücher mit dem Ruf an die Jugend, Politisches, Welt- Jugend. anschauung, Dichtung. 8. Gemeinschaflssendunqen: 11.30 Uhr: Breslau, Deutschlandsender: Reichstagung der Deut schen A p o t h e k e r s ch a f t. Pharmazeutisches Fachschrifttum, Randge biete. 20 Uhr: Stuttgart und 22.15 Uhr: Berlin, Hamburg, Breslau, Köln, Frankfurt: L ä n- derfußballkampf Deutschland—Schweden in Stockholm. Der Fußball-Sport. Theoretisches und Erzählun gen, Romane. 1. 10.15 Uhr: Stuttgart, Deutschlandsender, Frankfurt: Schul funk: »Des Bauern Arbeit ist des Volkes Brot«. Hörfolge von A. L. Frick. Bauernromane, Erzählungen.
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