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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1936
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nummer 79, 2. April 19SS Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Sitzung des Kleinen Rates des Börsenvereins Für den 1V. März 1936 hatte der Vorsteher den Kleinen Rat des Börsenvereins einberusen, um insbesondere die sich für Kantate ergebenden wichtigsten Fragen zu besprechen. Das Sitzungsprogramm wurde festgclegt; es wird gleichzeitig im Bör senblatt (s. S. 301) bekanntgegeben. Herr Hofsmann berichtete über die Gehilfenprüfun gen. Es besteht Veranlassung, mit allem Nachdruck darauf hinzu weisen, daß in dieser Frage engste Fühlungnahme mit dem Bil dungsausschuß geboten ist und die von ihm aufgestellten Richt linien zu beachten sind. Herr Diederich gab Kenntnis von den Verhandlungen mit dem Schulbuchverlag über die Festsetzung von neuen Richt linien bei Schulbuchlieserungen. Wir verweisen dazu auf eine in den nächsten Tagen im Börsenblatt erscheinende Ver öffentlichung über Neuregelung der Lieferung von Volksschul büchern. Herr Diederich gab ferner einen kurzen Überblick über die Vertragsverhandlungen des Börsenvereins wegen Be lieferung von Volksbüchereien. Das Ergebnis wird den Mitgliedern voraussichtlich noch vor Kantate bekanntgegeben. Ein besonderer Vertragsabschluß mit der Stadt Berlin über die Be lieferung der Berliner, wissenschaftlichen Bibliotheken und Volks büchereien liegt bereits vor. Der Kleine Rat beschäftigte sich u. a. noch mit verschiedenen grundsätzlichen Fragen der Verkehrsordnung sowie mit einigen Beschwerden über Verstöße von Mitgliedern gegen die Bestimmungen der Verkaufsordnung. Wesen, Aufbau und Lage des werbenden Zeitschriftenhandels') Von Dr. F. Elsner Von den verschiedenen Vertriebssparten der deutschen Presse und des Gesamtbuchhandels unterscheidet sich der werbende Zeit schriftenhandel vor allem hinsichtlich der Betriebs- und Vertriebs organisation. Abweichend zum Beispiel vom Sortimentsbuchhan del, der — von den Gemeinschaftswerbungen abgesehen — im wesentlichen das Ladengeschäft bevorzugt, abweichend auch vom Bahnhofsbuchhandel und dem Zeitfchriften-Einzelhandel, wendet sich der werbende Zeitschriftenhandel mit Hilfe seiner Werber an alle Volksschichten, um sie zum Zeitungs- und Zeilschristenbezug zu veranlassen. Durch Werbung von Haus zu Haus und nach Listen werden in Stadt und Land Abonnenten auf Zeitschriften und Wochenzeitungen gewonnen, die dann mit einem eingearbei teten Zustellapparat (Boten und Ortsagenturen) regelmäßig be liefert werden. Diese Vertriebsform, in Verbindung mit der auch für wirtschaftlich schwächere Schichten bequemen Erhebung des Einzelheftpreises bei jedesmaliger Anlieferung des Heftes, hat erst die hohen Auflagen vieler deutscher Zeitschriften ermöglicht. Der Vertrieb eines gewichtigen Teiles der deutschen Zeitschriften und Wochenzeitungen liegt heute ganz überwiegend in den Händen des werbenden Zeilschristenhandels, der mit seinem Werbe- und Zu stelldienst all jene Volkskreise zu erfassen weiß, die den in räum licher Konzentration arbeitenden Vertriebszweigen im allgemeinen verschlossen bleiben müssen. Zu den Vertriebsobjekten des werbenden Zsitschriftenhandels gehören in erster Linie die Frauen-, Moden- und Unterhaltungs zeitschriften, wobei wiederum ein wesentlicher Anteil aus solche Zeitschriften entfällt, mit denen eine beaufsichtigte Abonnenten versicherung verbunden ist. Der Gesamtabonnentenstand beläuft sich auf etwa acht bis zehn Millionen. Genauere statistische Unter lagen über die Verteilung dieser Abonncntenzahl und des wert mäßigen Umsatzes aus die einzelnen Zeitschriftenkategorien liegen aus den letzten Jahren noch nicht vor. Eine vom Kommissions haus deutscher Buch- und Zeitschriftenhändler aufgestellte Sta tistik aus dem Jahre 1932 zeigt folgendes Bild: Versicherungszeitschriften 66,00"/° des Gesamt- Frauen- und Modezeitschriften ohne abonnenten- Versicherung 15,25°/° standes Illustrierte und Familienzeitschriften . . 6,40°/° „ Romanzeitschriften 7,05°/° „ Humoristische Zeitschriften 0,60°/° „ Rundfunkzeitschriften 2,60°/° „ Verschiedenes (Magazin, Monatshefte usw.) 2,10"/° „ 100 °/° °> Abdruck mit freundlicher Erlaubnis des Verlegers aus Nr. 10 der Zeitschrift »Der Vertrieb». Mit einem Nachwort des Verfassers. 302 Auch heute noch nehmen im werbenden Zeitschriftenhandel die Zeitschriften mit Abonnentenversicherung sowohl bezüglich des Abonncntenstandes als auch des wertmäßigen Umsatzes die erste Stelle ein und bilden die Existenzgrundlage der meisten Vertriebs firmen. Gegenüber der obigen Aufstellung haben sich jedoch einige Änderungen durch den in den letzten Jahren verstärkten Einsatz auf Zeitschriften ohne Versicherung ergeben. Die Werbung auf die aktuellen und illustrierten Sonntags- und Wochenzeitungen sowie die Funkzeitschristen wurde von den bestehenden Vertriebs firmen in größerem Umfange ausgenommen und ausgebaut. Gleichzeitig entstand ein neuer Typ von Vertriebsfirmen, die durch eine besondere Organisation des Zustelldienstes sich vor allem auf die Erfordernisse der aktuellen Wochenzeitungen einstellten. In Erfüllung der allen Preisevertriebszweigen im national sozialistischen Staat übertragenen Aufgaben wurde der Vertrieb der NS-Presse gefördert. Die von den Mitgliedsfirmen des Reichs verbandes für den werbenden Zeitschriftenhandel (nur den Voll mitgliedern, nicht den listenmäßig erfaßten Firmen) bezogene Kontinuation auf NS-Zeitschriften betrug nach einer Statistik des Reichsverbandes Ende 1935 über 1,4 Millionen. Dieses Er gebnis soll nicht als abschließend bewertet werden, vielmehr hat die Verbandsleitung den Berussangehörigen als vornehmste Pflicht auferlegt, sich in den kommenden Monaten in noch stär kerem Maße dem bevorzugten Vertrieb der NS-Presse zu widmen. Soweit hier einer Werbung Schwierigkeiten entgegenstehen, wer den sie im Wege der Zusammenarbeit mit den beteiligten NS-Ver- lagen zweifellos noch behoben werden können. Aus kleinen Anfängen des Kolportage-Buchhandels hat sich der werbende Zeitschristenhandel in wenigen Jahrzehnten zu einem auch wirtschaftlich wichtigen Stand entwickelt. Sein Jahres umsatz belief sich 1914 auf etwa 36,5 Mill. RM, 1932 bereits auf 150 Mill. RM. Zum Vergleich sei vermerkt, daß der Um satz des deutschen Gesamtbuchhandels (einschließlich Musikalien handel) im Jahre 1930 vom Institut für Konjunkturforschung auf 603 Mill. RM geschätzt wurde. Von 1930 bis 1932 ist bei den meisten Buchhandelssparten eine erhebliche Umsatzverminderung eingetretcn. Eine zum 1. Oktober 1934 vorgenommene statistische Erhe bung des Reichsverbandes über die Zahl der vom werbenden Zeit- schriftcnhandel beschäftigten Volksgenossen führte zu folgendem Ergebnis: 1. Inhaber, Teilhaber und leitende Angestellte 1385 2. Sonstige kaufmännische Angestellte .... 11180 3. Lieferboten 8188 4. Arbeiter 967 5. Ortsagenten 29 917 6. Bczieherwerber . . 7 389 insgesamt 59 026
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