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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1935
- Sprache
- Deutsch
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x° 152, 4. Juli 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. 70. Geburtstag Dr. Herr Geheimrat Dr. ii. e. Heinrich Stalling in Olden burg vollendet am 5. Juli das siebente Jahrzehnt seines Lebens. Er entstammt einem altbäuerlichen oldenburgischen Geschlecht auf der Delmenhorster Geest, das auf Grund urkundlicher Unterlagen sich bis zum Jahre 1489 zurückverfolgen läßt. Der Urgroßvater gründete im Jahre 1789 die jetzige Druckerei- und Verlagsfirma Gerhard Stal ling, die sich auf den Großvater und Vater vererbte und die von letzterem im Jahre 189b an seine beiden Söhne Paul und Heinrich überging. Am 1. Januar 1924 nahm die Firma die Form einer Aktiengesellschaft, einer reinen Familiengründung an. Nach abge schlossener Gymnasialbildung begann Heinrich Stalling seine buch händlerische Laufbahn in Dresden und setzte sie in München, Wies baden und Berlin fort, im Jahre 1894 in die väterliche Verlags firma eintretend. Im Verein mit seinem Bruder stellte er sich größere verlegerische Ziele, gründete schon bald nach Übernahme des Geschäfts das »Deutsche Offizierblatt«, das in vieler Hinsicht sehr wichtig für den Weiteraufbau des Verlages wurde. Der Weltkrieg sollte den damals 49jährigen Jubilar als 1. Offizier der 1. Batterie seines Feldartillerie-Regiments Nr. 62 mit ins Feld ziehen sehen, er wurde jedoch schon am dritten Mobilmachungstage durch das Kriegsministe rium als Führer und Organisator des deutschen militärischen Sani- tätshundewesens in der Heimat reklamiert und mit allen dafür er forderlichen Vollmachten der Heeresverwaltung ausgestattet. Daneben sollten der verlegerischen Tätigkeit in den Kriegsjahren gleichzeitig umfassende Aufgaben zufallen, vor allem durch die Versorgung des Feldheeres mit geeignetem Lesestoff. In vielen Millionen Exemplaren wurden mit Unterstützung des Kriegsministeriums und des Groß herzogs von Oldenburg, Friedrich August, das »Deutsche Offizter- blatt« und die alsbald nach Ausbruch des Krieges von ihm ins Leben gerufene Zeitschrift »Feldpost« der Truppe vier Jahre kostenlos ins Feld geschickt, desgleichen das Werk »Der große Krieg in Einzeldar stellungen«. Dies konnte auch nach dem unglücklichen Abschluß des Krieges mit Hilfe des NeichSarchivs in Potsdam in erweitertem Um fang unter dem Titel »Schlachten des Weltkrieges« fortgesetzt und im Jahre 1931 mit 4b Bänden abgeschlossen werden. Das geschah trotz Heinrich Stallings der ungünstigen Jnflations- und Nachinslationszeit, nur durch die zähe Ausdauer und den verlegerischen Wagemut Stallings, was das Reichsarchiv dadurch anerkannte, der Firma Stalling auch das um fassende Werk -Erinnerungsblätter deutscher Regimenter«, das bis jetzt in 362 Bänden vorliegt und noch weiter fortgesetzt wird, an zuvertrauen. Auf eine vaterländisch gedeihliche Zukunft vertrauend, baute Stalling seinen Verlag mit zahlreichen hervorragenden Ver öffentlichungen mehr und mehr aus, auch durch die bisher in 70 Bän den erschienene Bücherreihe »Schriften an die Nation«. Gleichlaufend mit der Herausgabe zeitgeschichtlicher Bücher und großer historischer Werke blieb des Jubilars ganz persönliches Interesse der Weiter entwicklung der von ihm gegründeten militärischen Zeitschrift »Deutsche Wehr«, die aus dem »Deutschen Offizierblatt« hervorgegan gen ist, erhalten, ungeachtet großer finanzieller Opfer. Auch auf dem Gebiet des künstlerischen Bilderbuches ging Heinrich Stalling neue Wege. Mit der wachsenden Ausdehnung des Verlages vergrößerte sich auch der technische Truckereibetrieb der Firma, die Zahl der Gefolg schaft von etwa 40 Mitarbeitern im Jahre 1896 vermehrte sich auf das Zehnfache. Neben der rastlosen verlegerischen Tätigkeit fand der Jubilar noch Zeit, sich dem Gemeinwohl fördernder Arbeit zu widmen. Er war Mitgrllnder des Deutschen Flottenvereins, leistete der Deut schen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wertvolle Dienste für den Seerettungsdienst und war Leiter und Organisator des Kriegs- sanitäts-Hunde-Vereins, ferner setzte er sich unermüdlich für den Blindenhund ein. Dies so erfolgreiche soziale Wirken Heinrich Stal lings ehrte die medizinische Fakultät der Universität Heidelberg durch den Ehrendoktor. Von der Universität Göttingen wurde er in diesen Tagen zum Ehrenmitglied ernannt. Uber den tatkräftigen und erfolg reichen Verleger darf man nicht den liebenswürdigen, stets beschei denen Menschen vergessen, immer bestrebt, mit warmem Herzen, ohne daß jemand davon erfährt, Gutes zu vollbringen. Von seinem viel gestalteten Leben und Wirken gibt eine ansprechende Festschrift Kunde, die in mehreren Beiträgen von engeren Mitarbeitern des Verlags den Jubilar als deutschen wie als militärischen Verleger und als Sozial politiker zeichnet. PaulLindenberg. Anordnung über Neugründung von Unternehmen des Zeitrings- und Zeitfchristen-Einzelhandels Auf Grund des § 25 der Ersten Verordnung zur Durchführung des Neichskulturkammergesetzes vom 1. November 1933 (RGBl. 1/33, Seite 797 ff.) bestimmt der Präsident der Neichspressekammer unter dem 28. Juni 1935 folgendes: Die Neugründung von Zeitungs-und Zeitschriften-Einzelhandels- stellen, gleichviel ob auf selbständiger Grundlage oder im Anstellungs verhältnis, wird mit sofortiger Wirkung vorläufig bis zum 31. De zember 1935 untersagt. Anträge auf Bewilligung einer Ausnahme von dieser Grün dungssperre sind dem Präsidenten der Neichspressekammer über den zuständigen Fachverband, die Reichsfachschaft des deutschen Zeitungs und Zeitschrifteneinzelhandels, Frankfurt am Main, Bürger straße 9—11, mit entsprechender Begründung zuzuleiten. Anordnung über Neugründung von Lesezirkelunternehmen Auf Grund des § 25 der Ersten Verordnung zur Durchführung des Neichskulturkammergesetzes vom 1. November 1933 (RGBl. 1/33, Seite 797 ff.) bestimmt der Präsident der Neichspressekammer unter dem 28. Juni 1935 folgendes: 1. Die gänzli'he oder teilweise Übernahme eines Lesezirkels durch ein Lesezirkelunternehmen, das mehrere Filialbetriebe oder Zweig niederlassungen umfaßt, sowie 2. die Errichtung neuer Filialbetriebe oder Zweigniederlassungen von Lesezirkelunternehmungen ist bis zum 31. März 1936 verboten. 3. Ausnahmen von dieser Bestimmung bedürfen der bc>onderen Genehmigung. Entsprechende Anträge sind dem Präsidenten der Reichspressekammer über den zuständigen Fachverband, den Reichs verband der Deutschen Lesezirkelbesitzer, Hamburg 1, Ferdinand straße 25—27, einzureichen. 4. Diese Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Verordnung über die Kulturgesehgebung im Saarland Durch die Verordnung über die Kulturgesetzgebung und den Schutz der nationalen Symbole im Saarland vom 20. Juni 1935, RGBl. I, Seite 767 (Börsenblatt 1935 Nr. 148) sind die für die Neichskulturkammer und damit für die Reichspressekammer geltenden Neichsgesetze und Verordnungen mit Wirkung vom 1. Juli 1935 für das Saarland in Kraft gesetzt worden. Dementsprechend treten auch die von dem Präsidenten der Neichspressekammer seit Gründung der Reichspressekammer erlassenen Anordnungen und Bekannt machungen im Saarland unter folgenden Abänderungen mit dem gleichen Tage in Kraft: 1. Anordnung über Gewährung von Vorzugspreisen und Gratis lieferungen von Zeitschriften vom 13. Juli und 29. August 1934 (Börsenblatt 1934 Nr. 182 und 214): Diese Anordnung tritt im Saarland mit Ausnähme der Ziffer ^ 1, k sofort, die Ziffer ^ 1, k am 1. Januar 1036 in Kraft. 2. Anordnung betreffend die Abschaffung der Abonnentenversiche rung bei Zeitungen vom 31. August 1934 (Börsenblatt 1934 Nr. 214): Der in Ziffer I, 1 festgelegte Termin für die Abschaffung der Abonnentenversicherung bei Zeitungen wird entsprechend auf den 1. Oktober 1935 festgesetzt. 3. Anordnung zur Wahrung der Unabhängigkeit des Zeitungs verlagswesens vom 24. April 1965 (Börsenblatt 19'5 Nr. 97): Der in Artikel II, 1 s, Absatz 3, angegebene Termin bis 20. Mai 1935 wird auf den 15. August 1936 festgesetzt. Die für eine Ausnahmegenehmigung gemäß Artikel II, 3 bestimmte Frist wird für das Saarland auf den 15. August 1935 festgesetzt. Freizeit des Kreisvereins Rheinland und Westfalen In Abänderung der Mitteilung im Börsenblatt Nr. 138 vom 18. Juni geben wir bekannt, daß die 8. Freizeit auf die Woche vom 8. bis 15. September verlegt werden muß, da der Hauptreferent in der ursprünglich vorgesehenen Zeit vom 1. bis 8. Sep tember dienstlich unabkömmlich ist. Uber das Thema ist noch nachzu tragen, daß Herr vr. Schneider-Bonn seine Arbeitsgemeinschaft unter das Thema stellt: »Darstellung deutscher Geschichte, eine Übersicht über deutsche Geschichtsschreibung«. — Der Referent für die praktischen Aufgabengebiete, insbesondere der buchhändlerischen Werbung, ist Herr Franz Hackenberg, Essen. — Die Arbeitsgemeinschaft über Buchdruck, Schriftenkunde, Bucheinbände usw. leitet Herr Adolf Gondrom, Köln. Die Teilnehmer der Freizeit werden gebeten, sich mit dem Inhalt folgender Bücher bekannt zu machen: Stifter, Wittiko: Berens-Toten- ohl, Femhof (Diederichs): Kolbenheyer, Parazelsus, 3 Bde. (Langen- Müller): Strauß, Der nackte Mann (Langen-Mllller); Grimmels hausen, Der abenteuerliche Simplizissimus; Löns, Wehrwolf (Diede- 547
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