S-ich-Ilslt-U- °d-r b-i -po^üb-rw-gung!nn-rh-,>b d-s^>°ut „ , Nr. 233 <R. 150). Leipzig, Sonnabend den 16. Oktober 1920. 87. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Badisch-Pfälzischer Buchhändler-Verband E. V. Heidelberg, Freiburg i/Br., Karlsruhe, Kaiserslaulern, Landau, Mannheim, 10. Oktober 1920. Unsere außerordentliche Hauptversammlung findet am 3l. Oktober morgens lOV? Uhr in Karlsruhe, Gasthos zu den vier Jahreszeiten, Hebelstratze, statt. Tagesordnung: Besprechung und Stellungnahme zur Be kanntmachung des Börsenvereins vom 5. Oktober 1920. Die Tagesordnung ist von so eminent wichtiger Bedeu tung, daß wir um zahlreiche Beteiligung bitten. Nach Schluß der Sitzung findet um 4)4 Uhr ein gemein sames einfaches Mittagessen statt. Der Vorstand des Badisch-Pfälzischen Buchhändler-Verbandes. I. H. Eckardt. E. Frick. A. Gerle. W. Hofsmann. Herm. Lang. A. Troschütz. Fr. Nemnich. Bekanntmachung. Von Frau Antonie Münch, geb. Schneider in Groß- städteln bei Leipzig erhielten wir 300.- zur Erlangung der immerwährenden Mitgliedschaft ihres am 2. Dezember 1919 verstorbenen Vaters des Buch händlers Friedrich Schneider in Leipzig. Wir danken herzlich für diese Zuwendung. Ter Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. vr. Georg Paetel. MaxPaschke. Max Schotte. ReinholdBorstell. WilhelmLobeck. Bekanntmachung. Von Herrn H. Warkentien in Rostock erhielten wir aus Anlaß des 25jährigen Bestehens seiner Firma 500.— zur Erlangung der i m m e r w ä h r en d e n M i tg li e dsch aft unseres Vereins. Mit den herzlichsten Wünschen für ein ferneres Gedeihen der Handlung verbinden wir den Dank für diese Spende. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. vr. Georg Paetel. MaxPaschke. Max Schotte. ReinholdBorstell. WilhelmLobeck. Bekanntmachung. Herr Adolf Schnitze i. Fa. E. Obertüschens Buchhand lung in Münster (Wests.) übergab uns .11 950.- zur Erinnerung an seinen gefallenen Sohn Willy und in dank barer Gesinnung, daß zwei Söhne gesund heimgekehrt sind. Wir haben den Namen des Spenders in die Liste der immerwährenden Mitglieder unseres Vereins aus genommen und danken hcrzlichst für diese Zuwendung. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. vr. Georg Paetel. MaxPaschke. Max Schotte. ReinholdBorstell. WilhelmLobeck. Vom Antiquariatshandel. IV. (III siehe Nr. 181.) Bevorstehende Kunst- und Bücherversteigerungen. Nach einer gewissen Pause auf dem Markte der Ver steigerungen beginnt es sich jetzt mit Macht zu regen. Schweres Geschütz wird aufgefahren; zahlreich sind vor allen Dingen die Auktionen von Kunstblättern — und bedeutend. Die hohen Preise, die erzielt worden sind, locken immer von neuem wert volles Material unter den Hammer; eine große Sammlung nach der anderen löst sich auf und zerstreut sich in alle Winde. Das Gefühl, mit dem man diesen Vorgang betrachtet, ist ein geteiltes. Oft tut es einem in der Seele weh, wenn man sehen muß, wie die Sammelarbeit von Jahrzehnten in ebenso viel Stunden wieder zunichte wird, wie ein mühevoll ge schaffenes Ganzes wieder in seine einzelnen Teile auseinander fällt. Man kann aber auch einen Trost darin finden, daß diese einzelnen Teile schließlich doch nicht verloren gehen, sondern daß sie von neuem zum Ausbau anderer Samm lungen benutzt werden, deren Besitzer vielleicht gar darunter litten, daß so manches gesuchte Stück scstgclegt und ihrem Zugriff entzogen war. Jetzt wird so vieles zu Geld gemacht. Ist es die Not, die dazu zwingt, dann steigert sich auch in dem Unbeteiligten das Bedauern zum Schmerz; ist es aber die Sucht, neue Fünfzigmarkscheine statt schöner graphischer Blätter oder kostbarer Bücher zu sammeln, dann kann eine sogar doppelte Freude daraus entstehen, eine hämische über den Tausch, den der Verkäufer, eine reine aber über den, den der Käufer damit macht. Leider kann man in den meisten Fällen nicht wissen, ob nicht etwa bei beiden solch Tun der gleichen materialistischen Lebensauffassung entspringt. Ließe sich das klar erkennen und unterscheiden, könnte man sicher sein, daß der Käufer nur Schönheit und nicht etwa nur eine Kapitalanlage von vermutlich größerer Sicherheit dabei sucht, dann — ja dann könnte solcher Besitzwechsel schließlich eine völlige seelische Befriedigung gewähren.