11188 «Sll-Nbl»u s. d. Dllchn. vuchr»»d,I. Künftig erscheinende Bücher. 230, 11. Oktober 1920. Oie großen Gemeinsamkeiten - die großen Gegensätze Soeben erscheint: Persönlichkeit / Volk »»MM l > > Weltbürgertum n» Will Entwicklungsstufen zum Weltfrieden Bon Siegfried Oyck /^Deutschland liegt geknebelt am Loden und kann sein Recht nicht mehr durch Macht sichern- nur die Macht des Rechts kann ihm seine Stellung unter den Völkern wieder zurück- geben. Don dieser inneren Voraussetzung geht der Verfasser der vorliegenden Schrift aus. Oer „Völkerbund", der Gegner Deutschlands, ist keine Organisation der Macht des Rechts. Für diese gilt es zu kämpfen. Das tut der Verfasser, indem er, ausgehend von der geschichtlichen Entwicklung, darauf hinweisi, wie der stufenförmige, organische Ausbau der menschlichen Gesell schaft sich bisher vollzog und innerhalb dieser Organisationen Rechtsgarantien schuf. Der Selbst erhaltungstrieb deSIndividuumS führte zur Familiengemeinschast und darüber hinaus zur Sippen-, Stammes- und Volksgemeinschaft, persönlichkeitsdrang zeigt sich dabei in allen Stufen der Ent wicklung. Das Individuum sieht diesen Drang am besten in einer Gemeinschaft gewahrt, die mit gemeinsamem Blut, gemeinsamem Fühlen und Denken gemeinsame körperliche und Charakter eigenschaften erwarb. So wird aus diesem Freiheitsdrang des Einzelnen, gefestigt durch eine Wirt- schafiliche Interessengemeinschaft, eine Familien-, Stammes- und Volksindividualita't. Aus diesem Entwicklungsgang zieht der Verfasser seine Schlüsse für die Weiterentwicklung. Er kommt zu dem Ergebnis, daß der „Völkeraund" nach dem Vorschläge Wilsons und noch viel mehr nach dem Entwurf der pariser Konferenz, nicht lebensfähig ist, da den in ihm vertretenen Völkern die Gleichartigkeit der Anschauung in allen kulturellen und zum großen Teil auch in wirtschaftlichen Dingen fehlt. Zwischen den Völkern der ganzen bunten Karte, die als erste Mitglieder des Völker bundes firmieren, besteht heute kaum ein geistiges Land, bestehen zum Teil auch nur lose wirtschaft liche Beziehungen. Das wird dem „Völkerbunde" eine positive Arbeit aufdem Gebiete des Rechts und sozialer wie wirtschaftlicher Fortschritte erschweren. Deshalb fleht derVerfasser nur in dem Zu sammenschluß einander anBiut, Anschauungund wirtschafilichenInteressen möglichst nahestehender Völker zu neuen Organisationen eine gedeihliche Entwicklung, die sich organisch dem bisherigen Entwicklungsgänge anschließt, dann weiter zur Rassengemeinschast wird und schließlich, wenn sich Blut, Denken und Fühlen, Rechtsempfinden und wirtschaftliche Verknüpfungen in den Raffen ein- anderso weit genähert haben, zumWeltbürgertum führt. Auch sonst dürfte der^eser in epigrammati scher Kürze noch manchen guten Gedanken in dem Büchlein finden, das in derWelt um Verständnis für die deutsche Auffassung von der Macht des Rechtes wirbt und dafür positive Anregungen bringt. >ie Oycksche Schrift zeigt zugleich die Möglichkeiten und die Grenzen des Völkerbundgedankens Bezugsbedingungen: Ladenpreis 5 in / Nettopreis Z.7S in / Varpreis TSOiN / Partie IZ/12 Auslieferung: Berliner Kominissionsbuchhandlung/Berlin und Fleischer/Leipzig