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                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18860911
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188609119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18860911
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- Public Domain Mark 1.0
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel - Jahr1886 - Monat1886-09 - Tag1886-09-11
 
 
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                              ernstlich unmöglich gemacht hat und zu wiederholtem Namenswechsel veranlaßt sah, wobei er auch eine Zeitlang auf den Namen des erwähnten Kritikers verfiel.^ Bernhard Frey schreibt: »In Deutschland saht man in der Regel die Pariser Publikationen über Deutschland sehr falsch aus und meint, sowie ein ähn liches Pamphlet erscheint, der betreffende Autor habe dem französischen Volke ans der Seele gesprochen. Die so weit verbreitete Annahme ist grundfalsch. Alle industriellen Verfertiger solcher Pamphlete — fast ohne Ausnahme — sind Talmifranzosen. Herr Tissot stammt aus dem mehr deutschen als französischen Kantone Freibnrg in der Schweiz und seiner zweifelhaften Muse diente ein Prager Journalist als Souffleur, der sich naturalisieren ließ und seinen echten deutschen Namen mit einem französischen Pseudonym vertauschte, welches von Zeit zu Zeit sogar in einem deutschen Blatte zu lesen ist. Herr Bötzel sangeblicher Träger des Pseudonyms 8t.-6örs. Red.)> ist ebenfalls als Elsässer mehr deutscher denn französischer Abstammung. Graf Vasili — ich meine den wirklichen Verfasser von »Societä de Berlin-?, ist ebenfalls ein Deutscher. Wenn wirklich Franzosen über Deutschland schreiben - was sie übrigens selten thnn — so befleißigen sie sich eines ganz anderen Tones, wie ich durch Citate in meinem (schon erwähnten) Artikel bewiesen habe. Nur die jenigen Verfasser, die aus charakterlose Weise leicht Geld verdienen möchten und die gleich zeitig einer eventuellen Beschuldigung des Renegatentums in vornherein die Spitze ab brechen möchten, schimpfen wie die Rohrspatzen. Würde man in Deutschland bei Erscheinen solcher Bücher nicht die Franzosen im allge meinen sür dieselben verantwortlich machen, so wäre der Absatz derartiger Publikationen ein so geringer, daß diese Schandlilteratur sehr bald von der Oberfläche verschwinden würde. Als Tissot sein Milliardenland schrieb, konnte er keinen Verleger finden. Und da er aus eigenen Kosten das Buch offiziell nicht drucken lassen wollte, so bat er einen be freundeten Sortimentsbuchhändler, 500 Exem plare im voraus fest zu kaufen. Natürlich streckte er das nötige Geld vor. Nun wurde das Buch gedruckt und in gewissen deutschen Zeitungen begann man Gleiches mit Gleichem heimzuzahlen, d. h. auf Frankreich weidlich zu schimpfen und Drohungen auszustoßen. Die Pariser Blätter übersetzten diese Urteile und das französische Publikum begann das Buch zu kaufen. Hätte man bloß mit Tissot allein sich beschäftigt und die Franzosen als Nation aus dem Spiele gelassen, so hätte Tissot kaum seine Rechnung bei dieser Publi kation gesunden.« 3) Herr-Ollendorff bemerkt tiefsinnig: »Wenn hier Vorwürfe gemacht werden, so können die selben nur gegen eine geehrte Redaktion gerichtet werden.« Wir geben zwar unwillkürlich einigem Erstaunen Raum über die Kühnheit dieser Schlußfolgerung, bekennen aber bereitwillig wiederholt, daß wir allerdings leider um etwa zwei Wochen verspätet Front gemacht haben gegen die bedenkliche Art der St.-Csre- schen Bücher - Industrie. Wir verweisen in dieser Hinsicht auf unsere Ausführungen in Nr. 18>, welchen wir nichts hinzuzufügen haben. Wenn unsere Meinung über das Buch übrigens auch etwas spät kam, so ist sie darum nicht minder aufrichtig. Wir stehen nicht an zu bekennen, daß die Verlogenheit und Scham losigkeit dieses Buches einen hohen Grad erreichen. Mit privater Erörterung nach dem Wunsche des Herrn Ollcndorfs wäre unter solchen Umständen hier nicht geholfen gewesen. Die Redaktion. Eine Weihnachtskatalog-Bctrachtung. II. (Vergl. Börjenbl. Nr. 199.) O. O., im September 1886. Lieber Freund! Du hast mir aus dem Herzen gesprochen mit dem, was Du in Deinem Briefe über die jetzigen Weihnachtskataloge schreibst; besonders treffend sind Deine Schilderungen, wie jene dem Sortimenter nur zu häufig recht empfind liche Verlegenheiten bereiten, wenn er das Angezeigte nicht vorrätig hat und auch vom Verleger nicht L condition erhält. Wie ich aber Deinen Vorschlag hinsichtlich eines eigenen Weihnachtskataloges nur sür den Wirkungskreis meines Sortimentcs ohne jegliche pekuniäre Beihilfe der Verleger aussühren soll, ist mir nicht recht erfindlich. Wenn Du nicht etwa neuerdings Besitzer einer Buchdruckerei und eines Tageblattes geworden bist, das nicht täglich erscheint (Inerw a. non Inosnclo), so daß Du für die erstere angenehme und nütz liche Nebenbeschäftigungen suchst, so möchte Dir doch wohl die Lust vergehen, Dein Experiment zu wiederholen. Welch' äußerst dürftigen Eindruck würde ein Katalog machen, auf welchen ein einzelner Sortimenter den entschieden als minimal zu bezeichnenden Betrag von hundert Mark ver wenden wollte, selbst wenn er seine gewiß nicht zu unterschätzende Mühe für die Redaktion nicht in Berechnung zöge? Du weißt ebenso gut wie ich, daß der Druck von dreihundert Exem plaren nicht viel weniger kostet als von tausend. Glaubst Du aber, daß es viele Sortimenter giebt, deren Kundenkreis groß genug ist, daß sie eine solche Auflage auch nur mit einiger maßen begründeter Aussicht auf Erfolg ver breiten könnten? Du glaubst deinen Lokalpoeten und Pro vinzialschriftstellern einen besonderen Weihnachts katalog schuldig zu sein. Ich muß Dir gestehen, ich habe ein derartiges Bedürfnis noch nicht empfunden; denn wenn die Leistungen der Dich ter in Prosa und Poesie wirklich Beachtung verdienen, so sorgen schon die Lokalzeitungen mehr sür ihr Bekanntwerdcn, als Du durch die bescheidene Auflage Deines Weihnachtskataloges erreichen kannst; hast Du aber andere Erfah rungen gemacht, so scheint nur die Verwirk lichung Deines Wunsches am besten zu geschehen, wenn Du versuchst, was die Buchhändler in Hamburg schon seit Jahren thnn, wenn Du gemeinsam mit Deinen Kollegen und Konkur renten in Deiner Provinz einen Katalog zu sammenstellst. Daß Du die in Deinem Verlage erschiene nen Schriften über »Froschschenkcl« u dergl. nicht in Weihnachtskatalogen anzeigst, wer wollte Dich deshalb tadeln? Aber wer Lite ratur verlegt, die sich zu Weihnachtsgeschenken fürs nichtgelehrte Publikum, also für einen großen Kreis eignet, der soll sie ankünbigen, wo immer sich ihm eine gute und zuverlässige Gelegenheit bietet, also vor allem in de» Wcih- nachtskatalogen; er soll aber die Bücher auch den Sortimentern, soweit irgend möglich, aufs Lager geben. Wo das nicht geschehen kaün, möchte in den Inseraten ausdrücklich gesagt werden, daß betreffendes Werk zwar nur ans besondere Bestellung geliefert wird, daß aber ausführliche Prospekte über Inhalt und Aus stattung desselben in den Sortimentsbuchhand- lnngen gratis zu haben sind. Verleger-Anzeigen und Sortimenter-Empfehlungen müssen Hand in Hand gehen. Dein alter Freund Osfen. Anfrage. Ein Verleger bietet dem Sortimenter i»t überseeischen Anslande Kredit an und schickt ihm, zum größten Teil unverlangt, d e Ar tikel seines Verlages. In der folgenden Oster- messe rechnet der Sortimenter ordnungs,:ei»äß ab, indem er das nicht Absetzbare remittiert und die kouranten Artikel disponiert, das Ver kaufte jedoch (109 70 H) bezahlt. Da dem 6000 Meilen von Deutschland entsernten Sortimenter die Remittenden-Faktur des Verlegers nicht rechtzeitig zuging, so war ihm nicht bekannt, daß dieser Disponenden in jenem Jahre nicht gestattete. Eine Nachremittur wegen eines einzigen Verlegers vorzunehmen, ist bei den Fracht bedingungen deshalb unthnnlich, weil für ein verhältnismäßig kleines Paket ebensoviel von den Dampferkompagnieen berechnet wird, wie für eine Viertel-Tonne. Stellt sich der Sortimenter nun einfach auf den Boden des Rechts, d. h. fußt er ans den Gesetzen seines Landes, so braucht er eine Rück sendung auf eigene Kosten für unverlangt über sandte Kommissionsgüler nicht vorzunehmen. Wenn ihm dann von seiten des Verlegers im schroffsten Tone die kurze Nachricht zugeht: »Von Ihren Disponenden nehme ich gar keine Notiz!« - was soll er thnn? Vielleicht ist einer der rechtskundigen Herren Kollegen so gütig ihm hierüber seine Ansicht kund zu thnn. L. s45539s Effektvolle Plakate jederzeit dankend angenommen. Aug. Thümmlcr in Werdau. s4554o) Julius Eule, A o l o r i e r a I» st a l t. Gegründet 1854. Lithogr. Kuiijlanstlüt. Leipzig, Tauchaer Straße 24. 8lrauäiiiiivi86lie8 Sortiment s45541s lästert soünsll unck billig 6l. I!. 0. (Out in Loxenyg-Asn, HnIversitätsdncIrünnälunA. s45542^ „Der Friseur" wird von nun ab nur bar und fest expediert, wovon ich gef. Kenntnis zu nehmen bitte. Leipzig. Fr. Lesser. — Uukulutur — i45543j roll nuä drosolrisit üaukt stets ckis kapisrlmnälunA von I-eixmg. Ukruin»» IValtlior. s45544s Die Herren Verleger annoncieren am bequemsten u. billigsten, wenn sie Anzeigen, zur Vermittelung übergeben an die erste und älteste Annoncen-Expeditiop von Haasenstcin L Vogler in Leipzig.
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