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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.08.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-08-28
- Erscheinungsdatum
- 28.08.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
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N 199, 28. August 1886. Sprechfaul. 4617 Aber der Sortimenter bringt das nicht fertig. Die Verleger gebe» gerade diese Artikel nicht in Kommission, die Zettel wandern zurück mit der Bemerkung »Nur fest«, und der Auftrag des Kunden kann im vollen Umfange nicht ansge- sühct werden. Ich habe diesen Fall in meiner Praxis mehr als einmal erlebt. Eine alte Freundin des Geschäfts hat in ihren Mußestunden den Katalog mit »Gelej'« studiert. Sie ist entzückt über die Fülle des Geistes, der im verflossenen Jahre über die Menschheit ergossen worden ist, und sie glaubt einige besonders hell strahende Perlen sich wenigstens anschen, eventuell erwerben zu müssen. Gerade die Rezensionen dieser Bücher waren reizend. Sie versprechen dem Leser die wonnig sten Stunden, die Erzählung ist tief empfunden, die Charaktere sind mit Wahrhaftigkeit ge schildert, ohne zu stark in das Realistische zu fallen, die höchsten Probleme der Mensch heit sind in dem Buche gelöst, kurz, es wird verlangt. Der Sortimenter erklärt seiner Freundin, er bedauere ihrem Wunsche nicht sofort ent sprechen zu können, das Buch sei im Oktober vorigen Jahres erschienen, sei gar nicht gekauft worden, und er habe cs deswegen nicht wieder kommen lassen. Die Freundin kann sich hierüber kaum be ruhigen; nur der Umstand, daß sie wenigstens eins von den angcstrichenen Büchern gefunden hat, tröstet sie einigermaßen über die Zweifel, welche der prosaische Sortimenter an der Be deutung des so glänzend rezensierten (aber schon vorher durchgcjallcnen Buches) erhoben hat. Aber wir sind erst am Anfang der Bei spiele, welche beweisen, welche Schmerzen der im Hundert bezogene Wcihnachtskatalog bereiten kann. In dem Wohnort des Sortimenters lebt ei» Dichter. Sein Name ist gekannt, soweit die deutsche Zunge klingt. Aber nur seine Jugend arbeiten erfreue» sich in dem lange» Zeitraum seines Schaffens noch der Nachfrage; die späteren Blüte» wurden wohl beachtet, ohne aber dem Dichter neue Blätter in seine» Rnhmeskranz — nach Meinung des großen Publikums — zu siechten. Der Sortimenter in dem Wohnort des Dichters hat natürlich alles vorrätig, was dieser geschaffen, der Weihnachtskatalog berücksichtigt aber die Empfindungen des Dichters nicht und der Sortimenter kriegt die Vorwürfe. Der Dichter aber ist nicht der einzige Ge kränkte; denn unter seinem befruchtenden Ein flüsse ist die Schriststellerei in weite Kreise ge drungen , und manche Novelle oder Gedeuk- blättcr für die rciscre weibliche Jugend haben Pseudonym oder anonym das Licht der Welt erblickt. In der Heimat kennt mau die Ver fasserinnen. Der engste Kreis um sic hat den Namen von Ohr zu Ohr geflüstert, es ist ei» öffentliches Geheimnis wer die Novelle ge schrieben; der Weihnachtskatalog kommt, er ist von der heimischen Buchhandlung ausgegeben, die Firma derselben steht sogar gedruckt darauf, aber im Katalog selbst ist das Ereignis des Tages, die Novelle, nicht einmal erwähnt, ge schweige den» rezensiert. Es ist dies eine Rücksichtslosigkeit des Sortimenters. »Wenn er auch den Katalog nicht gemacht hat, so viel Voraussicht hätte er haben müssen, einem die Kränkung zu ersparen.« So könnte ich sortfahren Beispiel an Bei spiel zu reihe», welche Nörgeleien dem Sortimenter aus diesen für das ganze deutsche Sprach- und Neichswährungsgebict bestimmten Katalogen erwachse». Nun ist ja Dein Katalog kein allgemeiner, er ist ja nur sür Deinen Kundenkreis berechnet. Auch scheint es mir, daß Du ganz den Bedürf nissen Deines Platzes und Deiner Gegend ent sprechend de» Katalog zusammcugcstellt hast; aber der Absatz meines Verlages in Deinem Kundenkreise steht doch in keinem Verhältnisse zu Deiner Anforderung sür eine Seite Inserat. Du wirst mir daher als praktischer Geschäfts mann recht geben, wenn ich meine Anzeigen in den geeigneten Fachzeitschriften veröffentliche und dabei dem Beispiel folge, das den größten Erfolg verspricht, jenen Times-Anzeigen, welche einspaltig und bündig im Inhalt sind, aber oft wiederholt werden. Dagegen werde ich für mein Sortiment nachmachen, was Du schon seit mehreren Jahren gethan, ich werde für meine» Kundenkreis im Sortimenr einen eigenen Katalog verfertigen, aber mit dem Unterschiede, daß ich gar keine Anzeigen ausnehmc, sondern nur Bücher darin notiere, die ich auch wirklich aus Lager habe und die erfahrungsgemäß in meinem Kunden kreise beliebt sind. Besonders Schönes in der Litteratur und Kunst werde ich mit einigen Worten besonders bezeichnen. Sobald ich damit fertig bin, schicke ich Dir ein Exemplar. Viel leicht beschränkst Du dich daun im nächsten Jahre wie ich. Mit Gruß und Handschlag Dein alter Freund Ansragr. Wen» ei» Verleger einem Weihuachts- kataloge Inserate ausgiebt in der Meinung, daß die gesamte Auflage vor Weihnachten im Publikum verbreitet werde, und es stellt sich heraus, daß ein beträchtlicher Teil der Auflage lange nach Weihnachten so verbreitet wird, daß die Inserate bedeutend an Wirkung verlieren: ist der Verleger dann berechtigt, Schadenersatz zu fordern? Kann er den Unter nehmer des Katalogs zwingen, anzugeben wieviel Exemplare vor Weihnachten ver kauft und wieviel nachher verschenkt wurden? Wie ist der Handclsbruuch? II. (Vgl. Nr. 193.) Diese in Nr. 193. dss. Bl. unter Dar legung des Sachverhaltes gestellte Frage be antworte ich, auf Grund meiner seit 21 Jahren im Verlag gesammelten Erfahrungen dahin: Wird das Werk ausnahmslos bar (also auch nicht fest in Jahresrechnung) geliefert, so würde nach 8 Tagen, dem Termine, an welchem im vorliegenden Falle das Remissionsrecht erlosch, der Barpreis dafür zu zahlen gewesen sein. Liefert der Verleger das Werk auch fest in Jahresrechnung, so war dasselbe nach 8 Tagen einfach fest zu notieren und zur nächsten Oster- niesse zu bezahlen! Sollte der Fall zur Klage, kommen, so würde derselbe wohl kaum, ohne daß das Urteil Sachverständiger zu Rate gezogen würde, erledigt werden können; ich glaube, daß letztere meine Ansicht teilen werden. L. 8. »430861 Im Oktober or. a. erscheint bei mir: Preis-Lille HI. des Deutschen CMier - Vereins. Dieselbe gelangt in einer Auflage von 20 OM Exemplaren an sämtliche Mitglieder — darunter alle deut sche» Fürsten und Prinzen, sowie Offiziere jeder Charge der Armee oder Marine — per Post zur Versendung. Ein günstigeres Inscrlians - Organ ür die die Nrmeekreise interessierende Litteratur dürste somit wohl kaum noch weiter existiere». Der Preis beträgt für V, Seite 60 sür V« Seite 40 sür '/< Seite 25 Die Seite ist 16'/^ Centimeter lang und 40'/z Centimeter breit. Hochachtungsvoll Berlin "IV. 57. R. Eisenschmidt. Volitselioi' Xoit8i'088 2111- soilioillUA Üb6I'860j86ll6I' Ilit01'6880N 13. —16. 86pl6wl)6i' 1886 in Ilorliu. »430871 IVir maodsn dis Herren üollsZsn nocd- mals darauf aufmerksam, dal) Lillsts ün oknAsrn XonArsl) 2um Lrsiss von 5 ord.; 4 25 tz netto duroir nn8 ?.» belieben sind. HoellaolrtunASvoU Derlin IV., ÄlarkZrafsnsfr. 60. IValtlier L 4polm>t. Kousrwlo (Io Olloliös in ?aris, Uns des 8aints-?örss 40, »43088 s emplledlt sied üur InetsrunA fran- rösisdrsr Oliodes bei prompter und oivilsr LsdienunZ. Illustrationsproben und IVerlce jeden 6enres rverden franko ruAssandt. l?rodsn und Offerten für den Ver kauf sind erdeten. Für nnternehincilde Verleger. ^ s4308Sj Ein Berliner Schriftsteller von ausgezeich- ! netem litterarischen Ruf wünscht mit einem leistungsfähigen gebildeten Verleger behufs Gründung einer ganz eigenartigen Wochenschrift in Verbindung zu treten. Mit arbeiterschaft erster Autoren gesichert. Adressen sub 8. Ir. 29730. durch die Exped. d. Bl. Seltene Gelegenheit snr Verleger! »430901 Ein Schriftsteller, der eine Serie von populär-wissenschaftl. Werken herausgeben will, die, nach bereits gemachten Erfahrungen, einen großen Erfolg versprechen, sucht Verbindung mit einem Verleger, der sür dielen Zweck über ca. 10 000 ,/f verfügt. Offerten sub8. L. 2337. an Rudolf Masse in Berlin 6. erbeten. Schreibhefte! Schreibhefte! »43091j — Liniatur-Muster u. Probehefte gratis! Harburg a/E. Gust. Elkan.
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